Rabenmutter

Hallo!
Ich habe mich sehnlich auf unser Baby gefreut, habe mir ausgemalt wie es wohl sein wird. Ich war der Meinung gut vorbereitet zu sein, nicht nur was das notwendige Equipment betrifft, sondern auch mental. Die Vorstellung mein Leben genauso weiterleben zu können wie bisher nur mit Baby hatte ich nie. Ich war mir sehr wohl bewusst über die Veränderung. Zumindest dachte ich das!
Die Euphorie direkt nach der Geburt war groß. Sogar so groß, dass ich zu meinem Mann sagte, man könne vielleicht bei Zeiten über ein weiteres Kind nachdenken. Was eigentlich untypisch war, da ich bis dahin nur ein Kind wollte.
Jetzt will ich nichtmals mehr das! Es klingt grausam aber ich liebe mein Kind nicht wie eine Mutter ein Kind lieben muss, ihr Kind! Unser Kleines kommt schwer zur Ruhe, es findet den Dreh oftmals nicht in den Schlaf zu kommen. So kann es sein, dass das Kleine sechs Stunden ununterbrochen wach ist. Ich habe keinen stressigen Alltag. Die Besuche sind bereits auf ein Minimum reduziert, Ausflüge machen wir kaum. Ich versuche so viel Ruhe wie möglich in den Alltag zu bringen.
Ich vermisse mein altes Leben! Ein Leben in dem ich frei war. Nicht frei im Sinne von Weltenbummlerei, frei in einfachen Dingen. Angefangen vom Duschen, übers kurz eine Maschine Wäsche machen. Solche kleinen, für Andere alltäglichen Dinge fehlen mir ungemein. Mein Leben dreht sich allein um die Bedürfnisse des Kindes. Dennoch kommt es zu den abendlichen Schreistunden. Diese gehen teilweise über vier/fünf Stunden. Permanentes Schreien, kein Weinen oder Quengeln, nein!! Ein Schreien was schon weh tut. Unser Kleines steigert sich so sehr rein, dass manchmal schon die Atmung aussetzt. Wir halten sie dann und halten es gemeinsam aus. Es ist so schwer! Wir haben kaum schöne Momente. Wahrscheinlich nehme ich sie nicht wahr, vor lauter Sorge um die nächste Schreistunde. Ich wünschte mir die Möglichkeit die Zeit zurückdrehen zu können... Das kleine Wesen hat all die Liebe dieser Welt verdient, die ich ihr jedoch nicht geben kann.
Ging es jemandem ähnlich? Ist vielleicht jemand da, der das überstanden hat und sich nun an seinem Kind erfreuen kann und der glücklichste Mensch der Welt ist?

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Meine Liebe,

lass dich ganz fest drücken. Jemand, der so einen text schreibt, glaub mir, der liebt sein Kind. Du zerreist vor Sorge, Schlafmangel, Hilflosigkeit ....du bist eine richtige Mama! Und das ist wunderschön. Wunderschön zu hören, wie dudich bemühst. #verliebt

Hey! Klar willst du deine Freiheit zurück, es ist eine anstrengende Zeit. Aber gut ist, dass sie wiederkommt :) Das sage ich mir in solchen Momenten :-)

Hab einen schönen Tag!#herzlich

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Lass dich erstmal drücken!
Wie alt ist denn dein kleines? Ich muss sagen mir ging es anfangs auch so. Ich saß ihgendwanb dran, habe geweint und gesagt ich habe mein Leben aufgegeben. Ich konnte nicht mal zur Toilette wenn ich musste. Mein kleiner war genau so! Keine Sekunde konnte man ihn ablegen.. er hat sich auch sofort so in Rage geschrien, dass er keine Luft mehr geholt hat.. mal was essen? Fehlanzeige.. jetzt ist der kleine 4 Monate alt und Keck miss sagen seit etwa 2-3 Wochen bin ich total glücklich! Er ist so viel besser geworden. Ich genieße jetzt richtig meine Mama Rolle. Klar gibt es immer wieder Tage an denen wir Rückschläge haben. Aber wenn das vorbei ist, ist es meist nochmal besser als davor :)
Liebe Grüße Tashi mit Cameron

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Das klingt nach einer Depression bei dir. Kann dir von meiner Mama berichten..meine Schwester war ein absolutes Schreikind. Sie hatte immer ganz schlimm Blähungen. Da hat meine Mama auch nix geschafft und war völlig fertig. Sie hat dann die Milch immer mit Kümmelwasser und Sab Simplex gemacht. Nach 3/4 Monaten war alles vorbei. Rede mal mit deiner Hebamme, einer Freundin oder deinem Mann.
Natürlich wird es nicht immer leicht sein..mein kleiner hält mich auch ganz schön auf Trab, aber ich sage mir immer, dass ich einfach das mache was ich schaffe und wenn es etwas chaotisch bei uns ist stört es mich nicht mehr so extrem. Nehme ihn sonst ins Tuch und dann schläft er irgendwann ein und ich kann dennoch etwas im Haushalt schaffen.
Kopf hoch und rede drüber. 😙

Lg

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Hört sich an als ob deine Tochter noch sehr klein ist. Und es hört sich definitiv so an als ob deine Hormone auch gerade Achterbahn fahren.
Belies dich als erstes mal über eine Federwiege. Wir würden ohne auch krachen gehen. Teuer aber jeden Cent wert. Kannst du auch gebraucht kaufen, oder ausleihen. Und ich empfehle dir auch einen Motor. Den kannst du auch mieten. Habe ich auch und die Miete (100€ für 3 Monate) hat sich jetzt nach 3 Wochen schon bezahlt gemacht.
Versuchen kannst du es auch mit einer Trage. Meine hat 6 Wochen lang nur darin geschlafen.
Ich empfehle dir auch, gehe dennoch raus. Du gehst ja krachen wenn du nur noch drinnen hockst. Kein Wunder, dass du so fühlst. Das ist nicht nur das Baby, dir fällt ganz einfach auch die Decke auf dem Kopf. Pack sie in eine Trage oder in den Kinderwagen. Ob sie nun drinnen brüllt oder draußen. Ist dann auch egal. Auch wenn sich das ein wenig krass anhört. Meine kriege ich manchmal nur mit einer kurzen Autofahrt beruhigt.
Rede dir nicht ein, dass du eine Rabenmutter bist. Keine würde bei einem Schreikind "Juhu" rufen. Das ist ganz normal. Was denkst du wie oft ich keine Lust mehr hatte. Die Anfangszeit ist hart. Beim einen mehr, beim anderen weniger. Aber du hast wirklich keine Vorstellung, wie schön das noch wird. Wir sind jetzt in der 20. Woche und das Lachen überwiegt mittlerweile das weinen.

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Wir sind jetzt in der sechsten Woche! Die Federwiege haben wir, genau wie eine Trage. Die Wiege findet sie jedoch nicht gut, bzw genauso blöd wie alles andere auch.
Wenn wir unterwegs sind oder besser gesagt waren, ist sie währenddessen auch relativ zufrieden, die Quittung gibt's dann halt abends. Je mehr wir tagsüber machen, einfache Dinge wie spazieren gehen oder zur Oma, scheinen sie dermaßen zu beschäftigen, dass das Schreien abends noch länger andauert. Sodass mir dann solche Ausflüge nicht wichtig genug sind um das am Abend auszuhalten.
Ich danke euch dennoch für Eure lieben Worte und den Zuspruch.
Mit meinem Mann rede ich zwar, der hat jedoch mittlerweile schon "Angst", dass ich meine Sachen packen und die beiden allein lassen könnte. Und an manchen Tagen ist mein "mach dir keine Sorgen, ich würde euch niemals verlassen" eine Lüge, da ich mir dann nichts mehr wünsche als zu gehen.

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Warst du mit mal beim osteopathen?
Du könntest meine Tochter beschreiben (auch 6 Wochen)
Ich war vor 2 Tagen dort, sie hat Blockaden gelöst und sie wirkt seit dem deutlich zufriedener
Schläft minimal besser (aber immerhin) wenn sie wach ist, kann ich sie seit dem sogar mal ein paar Minuten hinlegen. Und sie geht jetzt lieber in die Trage, was auch schon vieles erleichtert
Dachte zwar es ist Hokuspokus und es ist natürlich noch immer nicht „normal“ bei uns, aber ein Fortschritt ist zu erkennen

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Unser Baby fing zwei Wochen nach Geburt mit dem Schreien an. Sie schrie im Kinderwagen bis zum Erbrechen, also konnte ich sie nur im Tuch tragen. Sie schrie, egal was ich tat und sie schrie abends besonders schlimm. Die schlimmste Nacht war stundenlanges Schreien bis ein Uhr nachts. Ich war so fertig, das Kind rot und heiß geschrien und ich konnte es nur noch ablegen und aus dem Raum flüchten. Allerdings muss ich sagen, war ich sehr häufig alleine mit dem Baby, weil mein Mann nur am Wochenende zu Hause ist.

So wie ich das gelesen habe, ist dein Mann abends da. Wichtigster Tip: Wechselt euch ab! Ehrenhaft gemeintes "gemeinsam durchstehen" bringt nichts, denn dann seid ihr allesamt fertig mit den Nerven. Wechselt euch - besonders abends - ab, sodass du auch in Ruhe duschen gehen kannst und vielleicht das Haus verlassen für mal ne Stunde ohne Baby und dein Mann kümmert sich.

Ihr könnt eigentlich nichts anderes machen als durchhalten. Wendet euch an eure Hebamme, die kann euch Tips zum Pucken geben, was manchen Kindern helfen kann. Eine Schreiambulanz nimmt dich erst, wenn das Kind mehr als 3 Woche für mindestens 3 Stunden am Tag ununterbrochen schreit (so war es zumindest bei uns) und leider sind die Ambulanzen total überlaufen. Uns wollte man vor Verstreichen des 3. Lebensmonats gar nicht annehmen. Unser Kind schrie bisweilen so schlimm, dass wir sogar einmal beim Kinderarzt waren, weil wir dachten, das kann nicht mehr normal sein und das Kind sich stundenlang hysterisch gebrüllt hatte.

Wenn dein Baby abends schreit, nimm es in die Trage, mache dir Musik ins Ohr und tanze mit ihm. Das hilft nicht gegen das Schreien, hilft dir aber, es besser zu ertragen. Wenn du duschen willst, geh duschen. Dein Kind schreit eh immer, da spielt es keine Rolle ob du duschst oder nicht. Ich habe das Baby immer in die Wippe, auf den Boden oder an einen anderen sicheren Ort gelegt und dann eben schreien lassen, wenn ich duschn, essen machen oder auf die Toilette wollte. Da das Kind eh immer schrie, war es egal, was ich gemacht oder nicht gemacht habe.

Also, verschafft euch gegenseitig Freiräume und quält euch nicht beide, nur damit ihr gegenüber dem Partner kein schlechtes Gewissen haben müsst. Wir sind nicht selten, wenn das Kind nicht in den Schlaf fang, mit dem Auto herum gefahren (also einer von uns). Für mich war es schon Freiraum, z.B. mal alleine einkaufen zu gehen. Bei uns war die Trage ein Segen. Nur in dieser schlief das Kind und auch nur in dieser konnten wir das Kind abends in den Schlaf tragen und dann schlafend ablegen.

Das alles war überhaupt nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte und ich musste viele Dinge tun, die ich so nie hätte machen wollen, wie z.B. das permanente Tragen (immer und überall hin!!!). Das Baby schlief z.B. nachts in meinem Bett unter meiner Decke und sowas.

Das Ganze dauerte bei uns 3 Monate, dann war der Spuk vorbei. Sowohl Hebamme als auch Kinderarzt konnten nicht helfen und der Rat war immer: Aussitzen, das geht vorbei.

Unser Kind ist inzwischen übrigens 4 Jahre alt und das wundervollste Wesen auf der ganzen Welt. Ich würde alles für sie tun - aber ein zweites Kind würde ich nicht mehr bekommen wollen.

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Hallo,

Ich dachte auch, dass ich gut vorbereitet war. Mir war auch sehr wohl bewusst, dass sich mein Leben komplett ändern würde.
Aber dem war nicht so! Ich war total fertig...
Und vor allem war ich auch so enteuscht über meine Gefühle...😢

Ich habe mit auch eine kurze Zeit mein altes Leben zurück gewünscht! Ich weiss wie nervend es ist nicht kurz duschen zu gehen oder eine Wäsche zu machen. Oder zu essen wenn man Hunger hat und vor allem nicht im Stress zu essen...🙈

Hast du eine Hebamme mit der du über deine Gefühle sprechen Kannst? Hast du mit deinem Mann oder Frauenarzt gesprochen? Wie alt ist dein Baby?
Ich Frage weil als ich im wochenbett war, waren meine Gefühle so negativ! 😔😭
( ich habe sogar meinen Mann gesagt, dass ich mich überhaupt icht freuen würde)🤤

Hast du eine Trage? Falls nicht geh zu Trageberatung und lass dich beraten!
Vielleicht möchte dein kleiner auch nur deine Nähe spüren und rum getragen werden.man sagt ja das Babys den Tag am Abend verarbeiten...
Das schöne an einer Trage du hast beide Hände frei dein kleines ist bei dir und du gewinnst wieder an Freiheit! 🤗👍

Jetzt ist mein kleiner 10 Wochen und es klappt alles viel besser... die Abende und die Nächte sind immer noch schwierig aber ich kann besser damit umgehen. Da ich die neue Situation so abgenommen hab. Denn die kleinen merken wenn wir angespannt sind!

Es wird besser bestimmt gib nicht auf du bist nicht alleine! 😊❤🍀

Alles Liebe

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Ich habe mittlerweile 3 Kinder 😍 und kann dir sagen, dass nirgendwo Theorie und Praxis soweit auseinanderliegen als beim Projekt „Baby“. Da kann man sich noch so geistig drauf einstellen, aber man weiß erst wie es wird, wenn das Baby da ist.
Meiner Meinung nach vermitteln auch Medien ein völlig falsches Bild von einer frischgebackenen Mutter. Strahlend schön und rank und schlank, lächelnd und topgestylt und immer gut drauf sind nach der Geburt eines Babys (v.a. des ersten Babys) nur sehr, sehr wenige Mütter.
Das Gefühl der Fremdbestimmung kann sehr erdrückend sein und es ist keine Schande, dies zuzugeben.

Schränke dich doch nicht so ein, was Besuche und Ausflüge betrifft. Sowas wirkt wahre Wunder bei mir!
Die abendlichen Schreiphasen werden weniger/verschwinden, wenn das Baby größer wird.

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Huhu

Schau mal hier

https://m.urbia.de/forum/12-familienleben/4999814-kind-bereuen

Wenn du reden magst, können wir gern uns austauschen ich versteh dich voll 😕