Studium mit Baby

Hallo liebe Frauen


Ich bin in der 21. Woche und nächstes Jahr im Sommer/Herbst wenn mein Baby 8-9 Monate alt ist würde ich gerne ein Studium beginnen.

Mich interessieren dazu vorwiegend Erfahrungen von Frauen die das erlebt haben oder sich für diesen Weg entschieden haben.

Danke im voraus für euer Feedback.
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Da du Studium erst beginnst, ist es anfangs wahrscheinlich einfacher. Du wirst da eher Vorlesungen und keine Seminare haben. Vorlesungen haben keine meist keine Anwesenheitspflicht. So kannst du auch mal bei Krankheit daheim bleiben. Natürlich sind das dann die Grundlagen. Aber das könntest du daheim nacharbeiten.
Ansonsten auch einfach bei den Profs nachfragen. Die meisten haben nichts dagegen, wenn du Kind mitbringst.
Du musst halt gucken, dass die Betreuung geregelt ist. Mit Kind im Seminar bist du ja dennoch nicht so aufnahmefähig.

Erfahrung im Studium: Unter dem Semester ist es eigentlich vom Aufwand überschaubar. Gerade am Anfang hast du noch nicht so viele Vorträge zum Vorbereiten.
Gegen Ende musst du halt für die Klausuren büffeln. Gibt Studenten, die durchgehend lernen. Erfahrung zeigt, dass die meisten nur paar Wochen (wenn überhaupt ) vorher lernen. Kommt auch auf Studiengang an. Kann man ja so pauschal nicht sagen😀

Ansonsten haben eigtl alle Unis/FHs/PHs Gleichstellungsbeauftragte. Sie helfen dann auch weiter, wenn es um Studieren mit Kind gibt und es vlt Probleme gibt. Oder beraten finanziell und über Sonderregelungen etc.

Generell sagen übrigens auch einige meiner Professorinnen und Dozentinnen bewusst im Studium Kinder bekommen.

Ansonsten ist die Erfahrung, dass Lehrende und Lernende durchaus verständnisvoll sind.

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Hallo,
ich würde sagen, dass das sehr auf dein Studium und deine persönlichen Umstände ankommt. Mein Studium hätte ich mit Baby nicht geschafft, aber ich hatte auch schwierige Umstände. Hast du viele Präsenzeiten mit Anwesenheitspflicht oder Prüfungen? Meist gibt es Familienkurse, wo Eltern zusammen reingesteckt werden und flexibler sind. Wie ist es mit der Finanzierung? Steht die? Hast du eine Kinderbretreuung? Großeltern oder Freunde, die mal einspringen können? Toitoitoi und LG

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Da kommt es EXTREM darauf an, was man studiert und wie viel Hilfe man hat (Partner, Großeltern, KiTa usw.). Es kommen noch soooo viele Fragen dazu, wie z.B. die Finanzierung usw. Ein großer Faktor ist auch das Baby: Ist es oft krank oder ein forderndes Schreikind wird es z.B. schwerer. Viele Kinder haben bis ins Kleinkindalter Probleme mit dem Durchschlafen... ich persönlich kann mich ohne Schlaf wirklich gar nicht konzentrieren.

Ich habe eine Naturwissenschaft im Bachelor studiert, neben einem kleinen Baby zu studieren hätte ich mir da kaum vorstellen können. Vor allem in der Prüfungsphase habe ich teilweise wochenlang nur gelernt, ich habe alles vernachlässigt: Freunde, Familie, Partnerschaft, Haushalt (damals nur eine 1-Z-Whg), einfach alles was möglich war...
Hausarbeiten kann man sicherlich flexibler fertigstellen. Ich hatte keine einzige Hausarbeit in meinem Studium, höchstens Protokolle. Apropos Protokolle: Mein Studium war voller Pflichtpraktika, praktisch jedes Modul hatte eins. Hinzu kommen Blockpraktika die gern über 2-3 Wochen von 8-18 Uhr gehen... sowas macht ein Studium mit Kind nicht leichter.

Es ist natürlich nicht unmöglich, aber je nach Studiengang kann es sehr, sehr kräftezehrend sein. Ich persönlich hätte es mir nicht zugetraut, aber ich kenne eine Kommilitonin, die auch mit Kind in meinem Studiengang studiert hat, sie war aber die einzige und hat viel, viel länger gebraucht. Was ja okay ist, aber die Finanzierung wird schwer, wenn man keinen Partner/Eltern hat, die einem da finanziell helfen.

Informiere dich im vorraus über alle Hilfsangebote deiner Uni für Studierende mit Kind. Du kannst auch vorher bei deinem Fachbereich anfragen und um eine persönliche Beratung bitten. Schreibe den FSR an und erkundige dich darüber wie der Studiengang aufgebaut ist, was ist "Pflicht", wo ist man flexibel, gibt es Kurse mit wenig Anwesenheitspflicht (selbstständige Projekte) usw.

Aktuell pausiere ich meinen Master, der ein interdisziplinärer Studiengang ist und weniger im Labor angesiedelt ist. Am Anfang dachte ich auch, dass ich nach nur 1J wieder studiere. Jetzt, wo das Baby da ist, bin ich mir da nicht so sicher. Ein Baby hat seinen eigenen Rhythmus, es in einen Zeitplan zu quetschen ist alles andere als einfach. Ich habe das Glück, dass mein Mann alleine genug verdient und mich bei meinen Zukunftsplänen unterstützt. Er macht mir keinen Druck, ich solle schnell den Master "irgendwie" beenden und Geld verdienen - wobei ich manchmal daran denke, aber den Gedanken schnell wieder verwerfe.

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Hallo.

Ich habe damals auch vorgehabt damit zu beginnen. Allerdings hatte ich schon das dritte Baby 😅

Begonnen habe ich dann als er knapp 1 Jahr alt war. Habe aber leider nur 2 Monate durchgehalten. Ich hatte Anwesenheitspflicht, 2x in der Woche Abends. Ging anfangs gut, aber dann kam ich Tagsüber nicht mehr zum lernen. Mein Kleiner schlief sehr schlecht plötzlich und ich war nur gerädert.

Dann hatte ich mit den Professoren vereinbart alles Online abzuschließen. War ein großer Bonus, aber das wurde komplizierter weil dort nur die Aufgabenstellung vorhanden war ohne Erklärung dazu und somit habe ich es dann aufgeschoben.

Ich bin dann arbeiten gegangen als er 1,5 Jahre alt war und somit ging es sich gar nicht mehr aus. Jetzt kommt das 4te Butzi.

Man kann es schaffen. Ganz klar. Aber jedes Studium ist anders und erfordert mehr oder weniger Unterstützung von außen. Auch kommt es darauf an wie der Alltag so läuft, ob man die Zeit zusätzlich aufbringen kann oder eigentlich schon komplett ausgelaugt ist.

Glg Darling

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Wir waren in der Endphase und ich werde nicht lügen, es war anstrengend. Aber wir haben es auch geschafft, mit guten Noten. Es ist machbar. Man muss diszipliniert sein und sich die Kinderbetreuung und Haushalt partnerschaftlich teilen.

Meine Freundin hat es sogar mit 2 Kinder gut geschafft, in der Regelstudienzeit. Am Anfang nur ein Kind, etwa 5 Monate zu Beginn. Am sende mit 2. Baby. Am Anfang hat sie den Baby auch mitgenommen in den Vorlesungen, bis es mobil wurde. Dann war es schwer. Sie hatte auch Großeltern in der Nähe, die auch immer wieder geholfen haben. Nach dem Studium ist sie Vollzeit eingestiegen im Job.

Eine andere Freundin hatte eine ähnliche Erfahrung. Sie hat sich aber von Anfang an neben Großeltern auch ein Aupairmädchen geholt. Das war natürlich ideal für die Betreuung.

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Ich danke euch für eure Inputs, sehr interessant zu lesen. 😊

Ich hab noch einige Monate Zeit mich zu entscheiden und hoffe ich finde einen Weg der für uns alle passt.☀️