Ist alleinerziehend sein so schwer? Was war dein Grund ein Leben alleine mit kind gewählt zu haben?

Eventuell wird diese Frage verschoben, allerdings ist es mir eigentlich sehr wichtig auch die Meinung alleinerziehender zu bekommen.

Ich frage mich ob meine Situation der einer alleinerziehenden nicht sowieso schon ähnelt.. Ich achte seit über einem Jahr alleine auf unser Kind, mal für 10 min schauen kann der Vater zwar, aber so wirklich entspannt mal duschen passiert wenn nur zwei mal im Monat. Ansonsten ist die kleine im hochstuhl am heulen während ich mir schnell noch die Beine rasieren muss 🙄

Naja wie dem auch sei, meine Ehe (4jahre) ist nicht so wirklich harmonisch, war sie noch nie so wirklich. Wir lieben uns, ja.. Haben auch glückliche Momente miteinander, aber sind wir länger als einen Tag miteinander, ist direkt der nächste Streit vorprogrammiert.. Ist das normal?

Wieso wurdet ihr denn alleinerziehend? Was war der Grund die Entscheidung zu fällen die Ehe oder Beziehung aufzugeben trotz Kind?

Was würdet ihr mir denn raten.. Augen zu und durch, wir sind noch jung (25) oder gerade deshalb nicht die ganze junge Zeit vergeuden mit Stress und Streit und das Kind einfach alleine groß ziehen?

Ich dachte an etwas Abstand, andere sagen mir gerade das wäre der größte Fehler den ich machen könnte 🤔

LG und vielen Dank schon mal.

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Ich bin weder alleinerziehend, noch steht mir dies bevor, aber vielleicht darf ich mich trotzdem kurz dazu äußern.
Ich denke, dass der Weg zum Alleinerziehen entweder schon von vornherein fest stand, da einfach der Vater nie ein fester Partner war und sich dennoch bewusst für das Kind entschieden wurde und somit auch dazu alleine zu erziehen, oder aber es ist ein langer Prozess und am Ende der letzte Ausweg zum eigenen Wohl und dem des Kindes.
Bevor ich persönlich den Weg der Trennung oder Scheidung gehen würde, würde ich doch schauen, ob es nicht doch irgendwie vermeidbar ist, sofern keine Gefährdung für mich oder mein Kind besteht, denn oft ist es auch einfach ein arges Kommunikationsproblem.
Allerdings liebt mein Partner unsere Tochter abgöttisch und kümmert sich auch reizen um sie, auch so dass ich meinen Freiraum habe, so dass ich selbst im Fall einer Trennung nicht alleine erziehen würde.
Schwierig sieht es dann bei euch aus, wenn sich dein Mann so gar nicht verantwortlich für euer Kind sieht. Hast du das schon konkret angesprochen? Wenn ja, wie reagiert er darauf, was ist seine Erklärung dafür? War euer Kind denn eine bewusste Entscheidung von euch beiden?
Schöner ist es bestimmt, wenn Kinder mit beiden Elternteilen aufwachsen können, manchmal ist dies aber nicht mehr möglich oder gar die schlechtere Variante, was immer eine Frage des Verhältnis und der Umstände ist.

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Hallo 🙂

Ich bin nicht alleinerziehend kenne aber jemand. Ob es schwer ist oder nicht hängt von vielen Faktoren ab. Es ist natürlich einfacher wenn das kind Pflegeleicht ist und du viel Unterstützung hast. Wenn man mit einen "schwirigen" kind völlig alleine da steht ist es natürlich schwerer.

Ich denke das ein Abstand wäre nicht schlecht. Im endefekt ist alles offen. Abstand kann sein das sich alles einrenkt oder auseinander geht. Ebenso wie das kein abstand.

Alleine ihr müsst es entscheiden.

Wünsche die Alles gute. 🍀

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Ich bin nicht alleinerziehend. Ich wollte es aber sehr of sein. Aus dem selben Grund wie du. Wir "ertragen" uns auch nicht. Mein Mann war mal 4 Tage weg, bei seinen Eltern und ich muss sagen mir ging es viel besser ohne ihn (obwohl ich in den ersten Stunden Sehnsucht nach ihm hatte, die aber schnell verflogen war). Warum? Wahrscheinlich, weil ich keinen emotionalen Druck hatte, den ich mir selbst immer machte. Ich wusste, dass ich nun alleine bin und mich nicht krampfhaft und irgendwie auf meinen Mann verlassen möchte/müsste/könnte (z.B. beim Duschen). Ich bekam alles , irgendwie, entspannter hin. Unser Kind war kein AnfängerBaby und ist immer noch nicht immer einfach. Mein Mann half mir anfangs wenig. Ich habe immer darauf gehofft, dass er von alleine mal abnimmt (man denkt es halt unbewusst, dass das selbstverständlich ist, dass der Mann mit SEINEM Kind hilft). Und genau das hat mich seelisch sehr angespannt und ich war mir sehr sicher, dass er mich einfach nur stört mit seiner Anwesenheit. Ich musste ihm alles vorsagen oder gar nicht, weil er immer gemeckert hat. Ich machte alles falsch in seinen Augen. Naja ein Lob von ihm kam sowieso nie (egal in welche Richtung).

Ich weiß nicht was besser wäre.. wir sind zusammen geblieben und er kümmert sich mehr.

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Hallo

Ich bin auch nicht alleinerziehend aber meine Mutter war er sehr lange mit dir.

Ich würde dir raten eine Trennung nicht vom Kind abhängig zu machen. Meine Mutter hat meinetwegen meinen Vater damals wieder zurückgenommen nach 2 Jahren Trennung um sich dann ein paar Jahre später endgültig zu trennen. Sie war immer sehr unglücklich mit ihm und ich hab schon als Kind gemerkt, dass sie sich nicht lieben. Ich hab dann mit ca 12 ihr gesagt, dass sie ihn doch rauswerfen soll.

Mach eine Trennung oder zb Paartherapie etc davon abhängig, ob du deinen Mann liebst und an der Ehe festhalten möchtest.

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Seh grad einige Fehler - hab es mit dem Handy beim stillen getippt 😂

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Kind hin oder her aber in so einer Beziehung will ich nicht sein..du bist noch jung und hast dein ganzes Leben vor Dir!! Für mich ist es SELBSTVERSTÄNDLICH das mein Mann ohne Aufforderung hilft mit dem Kind und auch Haushalt ..wir sind vor drei Monaten Eltern geworden und ich muss sagen er kümmert sich super und wir wechseln uns gut ab wenn er mal was machen will oder ich..
Alles andere wäre für mich nicht akzeptabel ..
Meine Eltern sind weger uns Kinder lange zusammen geblieben obwohl eine Trennung für beide besser wäre ..
Überlege dir gut ob du so ein Leben weiter führen willst...

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Hallo 😊
Ich verstehe deine Situation seht gut. Und dass da unweigerlich dir Frage aufkommt, ob du nicht lieber alleine bleibst, ist verständlich. Die Frage ist...weg vom Kind...was bedeutet er dir wirklich noch. Kannst du dir ein Leben ohne ihn vorstellen? Oder was könntet ihr und auch du ändern, damit es wieder harmonischer wird? Wie stark kommunizierst du, dass du mehr Unterstützung benötigst?
Deine Situation ist echt schwierig, aber ein Leben mit deinem Partner solltest du nicht vom Kind abhängig machen. Denn was nützt es dir mit ihm zusammen zu bleiben, wenn ihr nur streitet. Irgendwann kommt die Situation, in der ihr vorm Kind streitet. Das willst du mit Sicherheit nicht. Also nochmal, was könntet ihr denn ändern? Eine Beziehung ist nie einfach. So sehe ich es zumindest. Und man muss miteinander arbeiten. Wir haben auch Probleme und noch keine richtige Lösung. Aber Ansätze. Ich habe meinem Partner ebenfalls abverlangt mehr zu machen, mit uns...im Haushalt...egal wie. Nun haben wir den Deal, dass wir eine Sache am Tag gemeinsam machen...geplant und verlässlich! Das tut mir sehr gut, weil ich dann auch die Unterstützung bekomme. Der Weg dahin hat leider lange gedauert. Ich weiss nicht, ob du verstehst, was ich sagen möchte...
Solltest du dich dafür entscheiden alleine zu sein, dann wirst du auch das schaffen. Zumal die Würmchen größer werden und es leichter werden kann. Aber die Frage ist eher, was liegt dir an deiner Beziehung.
Ich wünsche dir viel Glück 😊

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Moin #tasse

Ich war drei Jahre alleinerziehend, da waren die Kinder 6-9 und 3-6.
Mein Ex-Mann und ich haben uns extrem in unterschiedliche Richtungen entwickelt. Er wollte zunehmend nur noch zu Hause sitzen, Sachen bestellen und sonst nicht mehr viel aus dem Leben machen. Er würde es mit "angekommen".
Ich blieb aktiv bzw wurde aktiver, entwickelte Interessen etc.
Wir hatten irgendwann 0 Gemeinsamkeiten. Ich fand ihn einen Langweiler...er war von mir nur noch genervt.

Ich empfand die Talfahrt vor der Trennung als die schlimmste Zeit. Alles wurde immer und immer schlechter...man konnte zusehen wie alles kaputt geht.
Als wir uns trennten, war ich erleichtert. Ich bekam wieder Luft.

Was mir wirklich schwer fiel war es am Wochenende allein mit den Kindern zu frühstücken. Klingt blöd, aber da kam ich mir immer einsam vor...der Rest war echt ok

Alles Gute dir!

LG Nele
Mit Junge (12) und 3 Mädchen (8, 20 Monate und 1 Woche)

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Hallo,

ich fand besonders das erste Jahr sehr anstrengend was die Beziehung angeht. Hatte auch oft das Gefühl dass es zum scheitern verurteilt ist. Aber wir haben durchgehalten.
Es folgte noch ein Kind was alles nicht einfacher machte. Dann ein großer Umzug, weg von der Verwandschaft, 700 km entfernt jeglicher Hilfe.
Auch da war die erste Zeit sehr turbulent.
Wir haben aber durchgehalten.
Dann haben wir sogar geheiratet, sind nun seit bald 18 Jahren ein Paar und haben ein Haus gebaut.

Gerade die ersten Monate sind für Männer nicht immer leicht mit Baby. Viele können erst was mit den Kindern anfangen wenn diese selbst zum Papa krabbeln, laufen usw.
Deswegen gleich alles hin zu werfen muss man sich gut überlegen wenn man sich ansonsten eigentlich gern hat.

Ich bin froh damals nicht einfach aufgegeben zu haben, wir haben heute ein wunderbares Leben mit zwei tollen Töchtern auf die wir sehr stolz sind.

Mona

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Den Fehler den in meinen Augen die meisten Menschen die sich trennen machen, ist zu glauben, dass die Herausforderung darin liegt, das Kind allein zu versorgen.

Das ist es nicht. Alleinerziehend zu sein hat das Potenzial, einen Menschen zu brechen, weil die Einsamkeit so allumfassend ist, dass man mitunter den Verstand verliert. Das kann dir aber im Vorhinein niemand sagen, weil es erstens natürlich von Person zu Person verschieden ist, wie mit der Situation umgegangen wird, und zweitens kann man es oft gar nicht in Worte fassen.