Muss man sein Baby lieben?

Oder ist es okay, wenn man sein Kind nur mag? Ich bin seit 4 Wochen Mutter. Ich füttere meine Tochter, wickele sie, kuschele mit ihr. Ich habe aber absolut keine Probleme damit sie abzugeben. Ihre Oma verbringt viel Zeit allein mit ihr was mich nicht stört. Von mir aus kann meine Tochter meine Mutter auch lieber haben als mich. Ich weiß, dass sie bei meiner Mutter gut aufgehoben ist. Ich mache ungerne etwas mit meiner Tochter, weil ich das Gefühl habe vieles falsch zu machen. Ich fand es schon im Krankenhaus besser, wenn die Schwestern sie gewickelt haben etc. Da wusste ich, dass die Schwestern wissen was sie tun und meine Tochter in guten Händen ist. Mir ist total wichtig, dass es meinem Kind gut geht, aber ich finde nicht dass ich da sonderlich viel dazu beitragen kann. Ich sehe mich auch nicht als ihre Mutter an. Natürlich kümmere ich mich um sie, allerdings würde ich mich um jedes Baby kümmern, das man mir anvertrauen würde. So wie man sich als Erzieherin um die Kinder im Kindergarten kümmert. Ich denke schon, dass ich sie weggeben könnte ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Ich würde dann davon ausgehen, dass sie es woanders besser hat und erleichtert darüber sein nicht mehr verantwortlich für sie sein zu müssen. Ich bin aber nicht überfordert mit ihr. Sie ist pflegeleicht, schreit wenig. Ich kann gut schlafen und habe auch kein Problem damit nachts mehrmals aufzustehen. Mich stört auch ihr Weinen oder ihre vollen Windel nicht. Ich bin auch nicht total unglücklich und würde gerne irgendetwas anderes machen. Eigentlich ist alles okay bei mir. Mit ihrem Vater war ich nicht zusammen, er kümmert sich sporadisch um sie. Ich bin ungeplant schwanger geworden und mit meinen 20 Jahren auch sehr jung. Ich hab keine Ahnung warum ich damals nicht abgetrieben habe. Mein Kind ist jetzt da und ich versuche alles so zu machen wie ich es soll, aber wirklich toll finde ich das alles jetzt nicht. Aber auch nicht sonderlich schlimm. Ich sehe die Mutterrolle als Job an, so wie man eben arbeiten geht. Den Job findet man ja auch nicht immer toll, aber geht trotzdem zur Arbeit.
Ist es schlimm, wenn man sein Kind mag, aber nicht liebt? Ich finde meine Tochter hübsch, niedlich usw. Ich tröste sie, wenn sie weint etc. Aber ich könnte sie jetzt in eine Pflegefamilie geben ohne sie zu vermissen. Ich wäre einfach froh wenn sie woanders eine vernünftige Familie hat und würde mich um meinen Kram (Job etc.) kümmern.

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Das was du beschreibst, ist Liebe! Du stillst ihre Bedürfnisse, hast Angst Fehler zu machen, schenkst ihr Zuneigung - das woran du arbeiten solltest, ist dein Selbstwertgefühl. Niemand macht einen besseren mama job als mama - auch wenn du vielleicht den Eindruck haben solltest.
Nur so am Rande...einige Meldungen hier sind wirklich keine Glanzleistung. Mädels, ich hoffe, wenn ihr euer Herz ausschüttet, anonym oder nicht, begegnet man euch mit etwas mehr Respekt und Freundlichkeit.

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Bravo 👍🏼 Das freut mich ich hab schon fast erschrocken den Post und die ersten Antworten gelesen aber siehe da es gibt Sie - richtige Frauen mit einem Riesen Herzen 🥰...

Ja ich finde auch die TE ist eine tolle Mama und das sollte sie von uns hören 🤗

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... und alle anderen sind falsche Frauen oder was? #kratz

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Ja, ich glaube tatsächlich das diese Einstellung schlimm ist für deine Tochter.

Ich mag auch nicht alles, was mit meinem Sohn zu tun hat - die Nächte sind bei uns sehr anstrengend und auch so ist er kein Anfänger Baby.
Ich bin ab und zu sauer und genervt, verzweifelt, müde, wütend traurig.
Aber in jeder dieser Situation kann ich dir sagen, dass ich ihn über alles liebe. Ich könnte ihn nie für immer weggeben. Zu meiner Mama für ein paar Stunden ist was anderes als ne Pflegefamilie oder ähnliches.
Das könnte ich nie niemals!

Ich würde dringend zum Pschyolgen gehen, denn ich denke, wenn sie irgendwann spürt, dass man sich nur kümmert, weil man sich kümmern muss und nicht, weil man sie wirklich liebt, dass es keine schöne Kindheit ist.

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Ich hab hier schon oft gelesen, dass sich die Gefühle erst nach einigen Wochen oder sogar Monaten entwickelt haben. So wie du schreibst, finde ich es nicht "schlimm". Du hast deine Tochter gern, bist zufrieden, kümmerst dich gut um sie und erfüllst ihre Bedürfnisse. Ihr geht es ganz bestimmt gut bei dir, auch, wenn du das noch nicht siehst. Sie schreit wenig, ist zufrieden und pflegeleicht - wieso sollte es ihr nicht gut gehen?
Ich habe mein erstes Kind mit 16 bekommen und war auch nicht sofort in der "Mutterolle" - hatte auch kaum Zeit, mich darauf vorzubereiten, da er noch dazu 3 Monate zu früh kam. So wie du, habe ich einfach meine Aufgaben erfüllt. Es war mir schon das Wichtigste, dass es ihm gut geht und ich empfand Liebe von Anfang an. Aber ich hatte kein Problem damit, dass sich die Schwestern um ihn kümmern, er von meiner Mutter in den Schlaf getragen wird, während ich mich auch mal mit Freunden getroffen habe. Aber unsere Bindung wurde immer stärker, alles andere (Ausgehen, Freunde treffen etc) rückte nach und nach in den Hintergrund. Manchmal braucht es einfach seine Zeit.
Bei meiner Tochter war es wieder andersrum - da bekam ich schon herzrasen, wenn sie nur irgendjemand mal auf den Arm nehmen wollte 😬
Ich liebe alle meine Kinder, mehr als alles andere! Aber nicht immer ist diese Liebe sofort da - oft muss sie sich erst entwickeln. Gerade, wenn man recht jung war und die Schwangerschaft ungeplant - wie es bei dir und mir der Fall war.
Ich wünsche dir alles Gute, vielleicht hast du jemanden zum Reden, auch jemand Professionelles könnte dir bestimmt dabei helfen :)

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Tolle Mut - mach - Nachricht...

Ich finde das ganz toll von dir und möchte dir danken das du das mit der TE teilst ...

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Liebe Feenstaubi,

dein Text liest sich sehr distanziert, als würdest du von außen eure Mutter-Kind -Beziehung betrachten. Du siehst die Grundbedürfnisse deiner Tochter, spürst aber (noch)keine Bindung zu ihr. Auch emotionale Versorgung ist aber ein Grundbedürfnis. Die scheint sie von dir nicht zu bekommen, aber von deiner Mutter. Babys und Kinder spüren ganz viel und irgendwann wird deine Tochter wahrscheinlich Emotionen von dir einfordern.
Das heißt nicht, dass die Liebe zu deiner Tochter nicht noch wachsen kann. Aber ich finde, dein letzter Satz klingt sehr bedenklich. Ich würde mir an deiner Stelle sehr schnell Hilfe holen. Du kannst dich an das Jugendamt wenden, oder an verschiedene Beratungsst llen (z.B.Caritas, Pro Familia) und nach Unterstützung fragen. Die Menschen dort werden dir die für euch richtigen Institutionen nennen können. Auch, um die Trennung aufzuarbeiten, Kontakte zum Kindsvater zu regeln und die Mutterrolle in die du reingeschliddert bist, zu besprechen.

Du klingst eher passiv, aber ich hoffe, du fängst an, für die Beziehung zu deiner Tochter zu kämpfen.
Kinder sind nicht immer nur niedlich und schön anzusehen. Da kommen noch ganz andere Phasen und da muss das Grundgerüst, basierend auf eurer Bindung zueinander stimmen!

Fehlende Bindung, mangelnde Liebe kann deine Tochter auf Dauer krank machen.

Ich wünsche dir alles Gute!

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Ja, man muss. Aber die Liebe ist nicht immer sofort da, sie entsteht auch mit der Zeit.
Es kann sein, dass du in Wochenbettdepression steckst. Oder allgemein eine psychotherapeutische Beratung vonnöten wäre.

Wenn du auch in einem halben Jahr so fühlst, gib das Kind lieber ab!

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Bitte sprich deinen Hausarzt oder Frauenarzt auf postnatalen Depressionen an. Wenn das bei dir der Fall sein sollte, kann es vor allem am Anfang relativ leicht behandelt werden.

Alles gute 🍀

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Für mich klingst du einfach wie eine noch recht junge Mutter, der es noch ein wenig an Selbstbewusstsein mangelt und die sich ein bisschen in ihre neue Rolle hineinfinden muss. Ich bin mir ziemlich sicher du wächst da rein. Momentan ist es vielleicht einfach ein bisschen viel. Eine Kind vor allem das erste stellt ja schon einen sehr großen Einschnitt im Leben und eine große Veränderung dar. Danach muss man sich und seinen Platz erstmal neu finden. Da du noch ziemlich jung und alleinerziehende Mama bist ist es sicher auch nicht ganz einfach, dir reden viele Leute rein (meist sicher wohlmeinend) und es fehlt vielleicht manchmal ein bisschen die Bestätigung. Du wünscht dir das Beste für dein Kind und du bemühst dich es gut zu versorgen. Das ist doch schon eine Menge. Ich bin sicher, dass du das auch sehr gut machst und es deiner Tochter auch bei dir gut hat. Keiner ist perfekt, niemand macht alles richtig. Auch eine Pflegefamilie ist nicht das Optimum. Versuche einfach dich in der neuen Rolle weiter zu finden und dann wird das schon. Erzähle ruhig auch einmal jemanden von deinen Zweifeln und/oder lass dir von ihnen einmal Feedback geben, was du alles gut machst. Lass dich auf das Leben mit deiner Tochter ein und setz dich nicht unter Druck.

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Dein Kind ist jetzt knapp 3 Wochen alt, du bist ja noch mitten im Wochenbett, vor allem hormonell. Da kann sich noch ganz viel ändern.
Frag nochmal wenn du in 6 Monaten immernoch so denkst...

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An Deiner Stelle würde ich meiner Tochter zu Liebe eine Beratungsstelle aufsuche, z.B pro familia.

Deine Einstellung ist zu Deinem Kind ist in meinen Augen sehr speziell. Deinen Worten entnehmen ich, dass es schonmal kein Wunschkind ist... Vielleicht hast Du aber auch ein durch die Schwangerschaft bedingtes psychisches Problem. Such Dir bitte Hilfe und euh Dich nicht darauf aus, dass Deine Mutter sich um Dein Baby sorgt.

Ich habe mich am Anfang auch doof angestellt und war froh, wenn die Krankenschwester zum Wickeln kam. Sie war fertig, da wäre ich noch beim Po abwischen gewesen. Du kannst alles lernen, aber du musst es wollen. Sonst wird es nichts!