Grippeschutzimpfung als Ersatz für reguläre Erkältungen?

Hallo ihr Lieben,

Weil wir mit unserem Coronababy immer weiter sehr isoliert sind und sie in 11 Monaten noch keinen einzigen Infekt hatte (außer mal 3 Tage Durchfall) machen wir uns ein wenig Sorgen wie ihr Immunsystem dann demnächst mit Erkältungen zurechtkommen soll. Infekte durchzumachen ist in jungen Jahren ja bekanntlich gesund aber solange Long Covid bzw. Post-Covid Sydrom so schlecht erforscht sind riskieren wir dahingehen lieber nix. Sie darf auf dem Spielplatz natürlich im Dreck wühlen so viel sie mag und auch mit dem Kater spielen, was sie mit Bakterien konfrontiert, aber mit anderen Leuten haben wir so wenig Kontakt dass sie eigentlich keine Erkältung bekommen wird.
Nun haben wir Schlaufüchse uns gedacht, wir könnten sie ja gegen Grippe impfen lassen, so wie uns auch, dann wäre das erstmal ein annehmbarer Ersatz.
Die Kinderärztin meinte auch im ersten Jahr keine Infekte zu haben ist nicht so schlimm, das könne man im zweiten Jahr nachholen (sofern wir es dann zulassen, wer weiß wann die Impfung endlich für die Kleinen kommt), aber eine Grippeimpfung halte sie für keine schlechte Idee wenn wir das wollen.
Ein anderer Arzt der Praxis hat darüber heute nur gespottet, das Kind habe Nestschutz von mir (er hatte nicht gefragt ob ich noch stille, sondern das einfach angenommen) der jetzt demnächst verfallen würde, dann würden die Infekte schon kommen, sie würde ja von uns eh Sachen bekommen die wir nichtmal merken (wie denn wenn wir überall FFP3 tragen?), das Immunsystem müsse man nicht trainieren usw.
Da haben wir uns ziemlich doof behandelt gefühlt, deshalb wollten wir mal euch fragen :)

Haben eure Babies Impfungen die nicht von der Stiko empfohlen sind? Wenn ja welche? Vielleicht auch Grippe?

LG und vielen Dank für eure Hilfe

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Du willst jetzt dein Kind so lange nicht mit anderen Menschen in Kontakt kommen und mit anderen Kindern spielen lassen, bis man ihn impfen darf?

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Also das Risiko für Langzeitschäden beim Kind würde ich im dem Fall (ständige Isolation) defintiv höher einschätzen als das ner potentiellen Corona Infektion…

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Ich möchte keine Diskussion entfachen, ist ja nicht Thema des Threads. Hat mich nur interessiert. Aber eine Antwort der TE gibt's wohl ohnehin nicht.

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Meine Tochter war in den ersten 1,5 jahren auch nicht krank und das war vor Corona. Also trotz Krabbelgruppe usw.
Die ersten Erkältungen kamen dann ruckzuck mit der Kita.
Gegen Grippe haben wir sie letzten Winter das erste mal impfen lassen, da war sie 2,5 Jahre. Die Kinderärztin hat es empfohlen.
Ansonsten halten wir uns an alle Impfungen der Stiko.

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Danke!

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Meine große ist 2018 geboren und war in ihrem ersten Jahr ein einziges Mal krank und zwar mit 8 Monaten. Ich glaube wirklich nicht, dass das bei Einzelkindern so unüblich ist 🤷🏼‍♀️ Meine zweite Tochter hat jetzt mit 7,5 Monaten ihren ersten Infekt.
Wenn dein Kind nächstes Jahr irgendwie in Kontakt mit anderen Kindern oder Erwachsenen kommt, wird es schon einigen Erregern ausgesetzt sein. Ihr werdet euch doch bestimmt nicht komplett von Menschen fern halten, sondern einige auch in geschlossenen Räumen treffen und das Kind irgendwohin mitnehmen, wo es Menschen gibt. Es gibt ja nicht nur die Ansteckung über aerosole, sondern auch schmierinfektion. Mit einem Kind, das sich auch mal Dinge oder die eigenen Finger in den Mund steckt, nimmt man sich sowas auch gerne mal mit.
Eine Grippeschutzimpfung immunisiert ja nicht bezüglich anderer Viren. Allerspätestens wenn dein Kind in die Betreuung geht, wird es ausreichend Erfahrung sammeln 😅

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Meine beiden Großen (Herbstkind, Sommerkind) waren als Babys auch nie wirklich krank und hatten erst im zweiten Lebensjahr den ersten Infekt. Trotz Besuch in Krabbelgruppe und Kontakt zu anderen Menschen und Kindern. Das schlug erst so richtig zu, als es in den Kindergarten ging. Auch als die Große krank war, hat sich der Kleine nicht angesteckt.
Unsere Jüngste ist jetzt auch 11 Monate alt und hatte bisher auch noch keinen Infekt, obwohl die beiden Großen vor kurzem erkältet waren und wir Kontakt zu anderen haben und ich mit der Kleinen auch andere Babys inkl. Mütter treffe.

Meine PERSÖNLICHE Meinung
Die Grippeimpfung schützt, wie der Name schon sagt, vor der Grippe (Influenza) nicht aber vor den üblichen Viren, die die grippalen Infekte auslösen (Erkältungen).
Deswegen sehe ich persönlich keinen Sinn darin, ein Kind in dem Alter eine Grippeimpfung zu geben.
Da ihr euch recht gut zu isolieren scheint, finde ich die Impfung auch überflüssig.

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Meine Kinder waren im ersten Lebensjahr auch so so gut wie nie krank. Das kam erst mit dem Kiga mit 14 bzw 17 Monaten.
Da ihr isoliert lebt, finde ich eine Grippeimpfung überflüssig. Schütz ja nur vor Grippe und nicht vor den gefühlten anderen 10000000000 Viren die so rumschwirren.
Abgesehen davon fände ich es schlimmer das Kind langfristig weiter vor Kontakten zu isolieren, Kinder brauchen irgendwann Kinder und andere soziale Kontakte. Klar, noch ist dein Kind so klein, dass Mama und Papa völlig ausreichen, aber so ab in ein paar Monaten wären so ein paar Kontakte mehr hier und da schon sinnvoll. Egal ob gross oder klein.

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Hi!
Darüber habe ich tatsächlich noch nicht nachgedacht. Ich möchte mich selbst demnächst gg Grippe impfen lassen, da werde ich den Arzt mal fragen, auch wenn es kein Kinderarzt ist.
Mein Baby verträgt die impfungen ganz gut.

Influenza an sich ist glaube ich ein wirklich niedriges Risiko bei eingeschränkten Kontakten.

Aber ich vermute du meinst, dass die Impfung das immunsystem an sich ein bisschen "ermuntert", oder?
Wie wenn zB ein Balletttänzer auch Kraft Training macht, obwohl er kein Kraft Sportler ist?

Ich finde das wirklich eine interessante Idee. Ich meine auch mal gelesen zu haben, dass das schon wirklich auch in diese Richtung funktionieren kann, aber auf die schnelle hab soeben nichts brauchbares dazu gefunden.

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Genau! Sorgen um die Grippe machen wir uns weniger, eher um das untrainierte Immunsystem. Die nachgeholten Infekte bei Kindern dieses Jahr sind auch teilweise krasser verlaufen, auch wenn es nur normale Erkältungen waren
(https://www.rbb24.de/panorama/thema/corona/beitraege/2021/08/berlin-erkaeltungswelle-kinder-kinderarzt-maske-rs-virus.html ) und Kekulé und Konsorten spekulieren schon seit Monaten, dass die Isolation dahingehend womöglich nicht förderlich war

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Hallo,

Mein erstes Kind war ein Schreibaby... Tag und Nacht ohne Unterlass. Dementsprechend war ich mit ihm extrem isoliert, ich habe mich nirgendwo mit ihm hingegraut, da er ja alles zusammengeschrien hat (man hat dann zum Glück den Grund irgendwann gefunden und behandelt). Es war also Infekte technisch ähnlich wie bei euch. Er hat dann die Infekt später "nachgeholt" als wir mehr unter Leuten, In Spielgruppen, beim Baby Brunch etc waren und er hat ein Bomben Immunsystem. Er knüppelt die meisten Infekte mit 2 Tagen Kopfweh und Schnupfen nieder, von denen wir 1-2 Wochen flach liegen. Ob die Grippeimpfung sinnvoll ist, muss euer Kinderarzt entscheiden, ihr habt ja - sofern euer kleiner nach Stiko geimpft ist - schon einige Impfungen durch, darunter auch MMRV, die ja sogar Lebendimpfungen und damit ein ganzes Stück Arbeit für das Immunsystem sind. Das Immunsystem eures Sohnes ist also wahrscheinlich gar nicht so untrainiert.

LG :)