Abstillen und Schuldgefühle...

Vorweg: Dies ist ein Doppelpost, aber irgendwie gibt es im anderen Forum keine Resonanz - Hoffe das ist okay!

Gute Morgen,
schon im Krankenhaus mussten wir (trotz ausführlicher Stilberatung und stillfreundlichem Krankenhaus) zufüttern da ihr Gewicht rasch nach unten ging. Zuhause wurde ich dann krank und meine Milch ging leider ziemlich zurück, die ersten fast vier Monate hatte es sich dann so eingependelt das wir nachts mit Stillen gut hingekommen sind und tagsüber mit Fläschchen noch zufüttern mussten. Irgendwann hat es sich dann eingeschlichen das ich - wenn wir nicht zuhause waren - nicht zuerst die Brust angeboten habe sondern gleich das Fläschchen. Ich empfand das Stillen nicht als unangenehm aber auch nicht als wunderschön, und das überall "auspacken" mochte ich auch nicht unbedingt. Mit dem vierten Monatsschub wollte sie plötzlich Har keine Brust mehr, sie hat sie regelrecht angeschrien. Mit einer Pumpe kam ich nie auf über 30ml mit beiden Brüsten zusammen. Irgendwann ließ dann auch die Motivation deutlich nach überhaupt abzupumpen. Mein Problem: Obwohl ich irgendwie weiß, dass der Zug wo abgefahren ist und mein Kopf sagt das es auch okay so ist fühle ich mich trotzdem schlecht. Hätte te ich mit einer besseren Beratung (meine Hebamme ist leider in der Hälfte des Wochenbetts abgesprungen wegen zu vieler Termine), mehr Disziplin etc. mehr reißen können? Steht nicht überall, dass Muttermilch das beste ist? Kennt jemand diese Gefühle oder kann mich ein wenig trösten?

PS: Kuscheln, Körperkontakt und ganz viel Nähe ist mir sowieso wichtig! Unsere Tochter ist auch wahnsinnig fröhlich und ich habe nicht den Eindruck das es ihr schadet bisher, es ist eher mein innerer Kritiker der mich fertig macht 🙈

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Hallo!

Ich finde diesen Hype um „es ist das Beste für‘s Baby“ total schrecklich.

Das Beste für‘s Baby ist eine zufriedene Mutter, die mit dem was sie tun im reinen ist. Und keine Mutter die sich verbiegt um der Gesellschaft zu gefallen oder dem „ich muss alles richtig machen“ hinterher zu jagen.

Stillen um jeden Preis, Angst vor jedem Anlegen, innere Unruhe und völlig angespannt…
Ich glaube da ist ein entspanntes Fläschchen im Arm einer strahlenden Mutter um einiges gesünder.

Ich habe auch nicht gern gestillt, und abgestillt als ICH es nicht mehr wollte.
Babytrage: mein Alptraum. Familienbett: noch mehr Alpträume. Trotzdem bekommen meine Kinder Liebe, Zuneigung, Aufmerksam und ich bin immer für sie da. Und ich habe mich als Mensch nicht aufgegeben.

Ich finde du hast das toll gemacht. Du hast 4 Monate durchgehalten. Super, andere bekommen nie Muttermilch und sind auch fantastische, gesunde Kinder, die im übrigen auch von ihren Mama‘s über alles geliebt werden. Was besseres als Liebe kannst du deinem Kind nicht geben, und da kann auch MuMi nicht mithalten 😉

Alles Gute

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Absolut richtig

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Schöne Antwort, da brauche ich selbst nichts mehr schreiben, sondern würde es genau so unterschreiben.

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Das Beste für dein Baby ist es, satt zu sein (und eine zufriedene Mutter zu haben); es interessiert sich nicht dafür, wo die Milch herkommt. Und schon bald wird sowieso kein Hahn mehr danach krähen, ob und wie lange du gestillt hast.
Aber DU wirst dich daran erinnern, ob du eure Anfangszeit genossen hast, oder dir Stress gemacht hast, um vermeintlichen Erwartungen der Gesellschaft zu entsprechen.
Alles Gute 💛

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Was möchtest du denn an Resonanz? Du hast ja Antworten bekommen in dem anderen Forum.
Ich habe deinen Post gelesen und nichts geschrieben, weil mir ehrlich gesagt dazu nicht viel einfällt. Natürlich kann ich irgendwo verstehen, dass man ein schlechtes Gewissen hat. Ich will nicht, dass du dich schlecht fühlst, aber es hört sich teilweise auch danach an, als hast du freiwillig aufgegeben bzw es einfach schleifen lassen. Dann muss man sich vielleicht nicht wundern, dass es nicht mehr klappt.
Es ist jetzt, wie es ist. Babys werden auch wunderbar ohne Muttermilch groß. Ich habe gestillt und bin da auch stolz drauf, aber mein Bruder und ich wurden als Baby auch nicht gestillt. Wir sind topfit, auch als Babys, konnten mit 10 Monaten laufen, obwohl wir 2 Monate zu früh geboren wurden, haben keine nennenswerten Allergien oder Unverträglichkeiten. Sind nicht übergewichtig oder haben Diabetes.
Sei einfach froh, dass du ein gesundes, fröhliches Baby hast. Darum geht's. Und nicht um irgendwelche schlechten Gewissen bezüglich der Ernährung, der Geburt oder was weiß ich. Da kräht hinterher kein Hahn mehr nach.

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Die Antworten wurden mir erst angezeigt als ich hier nochmal geschrieben habe. Danke trotzdem für deine Antwort.

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Ja und ich habe auch den Eindruck, dass du eigentlich alles selbst schon längst weißt.

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Ich persönlich habe irgendwie auch ein Thema mit dem Abstillen. Hätte ich niemals gedacht, weil Spaß hatte es mir nicht gemacht :S. Ich habe nach wie vor das Gefühl ihr etwas zu nehmen, was sie mag, aber ich möchte auch keine jahrelange Milchbar sein :S. Ein Zwiespalt wie bei dir nur andere Hintergründe und meine Tochter ist schon etwas älter.

Wenn ich die Situation mal objektiv betrachte, sowohl bei dir als auch bei mir, ist es eher ein Thema der Mutter als des Kindes. Es interessiert hinterher absolut niemanden mehr ob überwiegend Pre oder Muttermilch gegen wurde. Der gesundheitliche Aspekt ist vermutlich so marginal, dass es nicht ins Gewicht fällt.

Ich würde uns beiden daher raten etwas lockrer zu sein und es so zu nehmen wie es ist. Es ist absolut nicht schlimm sondern vollkommen normal und gesundheitlich unproblematisch.

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Du hast 4 Monate gestillt, oder? Das ist doch schon top. 2 Monate (Teil-) Stillen reduziert das Risiko des plötzlichen Kindstods signifikant. 4 Monate stillen ist toll.

Ich hab meine Große auch nur 4 Monate teilgestillt (Frühchen, Saugschwäche). Als sie mit 4 Monaten die Brust anschrie, dachte ich (genau wie Du), daß sie nicht mehr mag. Inzwischen bin ich schlauer, das ist wohl eine normale Phase, die auch vollgestillte Kinder haben (erlebte ich mit meiner Kleinen ebenso). Aber so what, der Zug ist abgefahren. Ich finde 4 Monate trotzdem toll. Bei Dir und bei mir.

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Ich habe sogar nur knapp 4 Wochen gestillt. Ich war auch sehr hin und her gerissen, weil ich meiner kleinen das gerne ermöglicht hätte, aber es hat uns beide nicht glücklich gemacht. Ich hatte beim Stillen jedes Mal Schmerzen des Todes und dann so wenig Milch, die auch durch dauerndes Stillen über viele Tage hinweg nicht mehr wurde, sodass ich dann zufüttern musste, weil meine Maus immer mehr abnahm. Ich habe mittlerweile abgestillt, sie bekommt nur noch Flasche und für uns beide ist das soviel entspannter. Wir kuscheln viel und auch beim Flasche geben hat man ja Körperkontakt. Ich weiß, Muttermilch ist das beste und das kriegt man auch von wirklich allen Seiten gesagt, weswegen man sich dann ohnehin noch mehr verunsichert und gestresst fühlt, gerade, wenn’s dann einfach nicht klappen mag. Aber letztlich ist es viel wichtiger, dass es Mama und Baby gut geht, wie das am Ende geschieht, ist doch egal.

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Hallo,

Ich hatte bei meinem ersten Kind auch einen sehr langen Kampf wegen frühem Zufüttern...es war echt die Hölle aber irgendwann hatte ich es geschafft. Man kann eigentlich immer zum (voll-)Stillen zurückkehren - Bedingung ist, dass man das Baby ganz ganz viel anlegt bzw Clustern lässt. Ich weiß nicht, ob das für dich infrage kommt. Falls du möchtest, kannst du ja nochmal probieren, ob sie sich wieder anlegen lässt (oft sind solche Brustschreiphasen vorübergehend), wenn die Sache für dich erledigt ist, dann ist diese Entscheidung natürlich auch legitim.

Muttermilch ist natürlich sehr wertvoll für das Kind aber wenn Abpumpen bei dir so wenig bringt (bei mir war es damals ähnlich), dann ist das ja viel Quälerei für wenig Effekt. Du sagst ja, dass du viel kuschelst und Körperkontakt hälst und das ist doch super. Es wird nicht das letzte Mal sein, dass du das Gefühl hast, deinem Kind zu wenig zu geben... Die Schuldgefühle hat man als Mutter quasi ab Geburt gepachtet. Allein, dass du dir solche Gedanken machst, zeigt ja, was für eine tolle und engagierte Mutter du bist.

Wenn es mit dem Stillen nicht mehr klappen will, dann ist das schade aber kein Weltuntergang. Dein Baby hatte 4 Monate lang nachts Muttermilch, du hast mit der Pumpe gekämpft obwohl das echt ätzend und im Alltag mit Baby auch echt anstrengend ist und deine kleine Maus wird mit Pre satt und hat jetzt vielleicht eine Mama, die öfter Mal Zeit zum Kuscheln und Spielen hat, weil sie nicht mehr stundenlang an der Pumpe sitzt für 30mL Milch...

Gib' deinem Inneren Kritiker den Laufpass, sei stolz auf das, was du als Mama jeden Tag leistest und genieße die Zeit mit deiner Tochter. Du machst das super!

LG :)

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Ich finde auch 4 Monate Stillen sind doch super!
Und mal von einer anderen Seite, meine Tochter ist knapp 7 Monate und ich würde gerne abstillen. Da sie aber weder pre-nahrung noch brei mag, ist da aktuell kein Ende in Sicht.
Manchmal kann man nicht stillen so lange wie man möchte und manchmal kann man nicht aufhören wann man möchte ;)

Viele Grüße!