Kann Baby (11 Monate) zu anhänglich sein?

Hallo ihr Lieben,

ich muss mir mal etwas von der Seele schreiben und freue mich über euren Input bzw eure Erfahrungen.

Mein Sohn ist 11 Monate alt und ein richtiger Sonnenschein :) Er war von Anfang an pflegeleicht und das Stillen hat geklappt (stille auch heute noch). Nun steht bald der erste Geburtstag an und ich denke mir immer öfter, dass viele Frauen dann wieder arbeiten gehen - ich nicht, meine Elternzeit geht zwei Jahre. Aber genau an diesem Punkt fängt mein Gedankenkarussel an, sich zu drehen. Ich bin mir nicht sicher, ob mein Kleiner eventuell etwas zu anhänglich ist 🙈 Ich schäme mich sehr für den Gedanken, denn eigentlich weiß ich, dass das Quatsch ist und dass die Hauptperson gerade im ersten Jahr eben superwichtig ist und auch, dass gerade um den ersten Geburtstag rum die Anhänglichkeit nochmal verstärkt auftritt. Bei uns ist es aber irgendwie schon immer so, dass er sich von Fremden bzw Leuten, die er selten sieht, nicht anfassen lässt, auf den Arm nehmen geht überhaupt nicht. Meine Schwester sehen wir seit der Geburt 2x wöchentlich, aber auch von ihr lässt er sich nur ganz selten mal tragen oder so. An der Großelternfront sieht es bei uns nicht gut aus, meine Mutter wohnt nicht hier und meine Schwiegermutter ist ein missgünstiger Drachen, der der Meinung ist, dass man Babys mit Härte erziehen muss.

Ich hab mir früher halt immer gedacht, dass ich unser Baby dann mal zu meiner Schwester bringe und in der Zeit einkaufe etc, aber das funktioniert nicht. Er ist auch so anhänglich, dass ich wirklich immer präsent sein muss. Wenn er spielt und ich den Raum verlasse, kommt er sofort hinterher und meckert. Ich rede beim Rausgehen die ganze Zeit mit ihm, damit er hört, dass ich da bin, aber es reicht nicht. Er muss mich sehen, im besten Fall anfassen. An schlechten Tagen habe ich ihn nahezu durchgehend auf dem Arm, da er sofort losschreit wenn ich ihn absetze. An guten Tagen spielt er munter vor sich hin, solange ich im Raum bleibe. Ich möchte ihm gerecht werden, ihm die nötige Sicherheit geben und ihn auf keinen Fall mit Gewalt dem "Alleinsein" aussetzen. Ich habe immer drauf vertraut, dass ein Kind mit gutem Urvertrauen und einer stabilen Bindung irgendwann die "Trennung" schafft - aber ist das wirklich sicher??

Ich mache mir Sorgen, dass er zu sehr an mir hängen könnte und irgendwann Probleme bekommt, wenn die exklusive Zeit vorbei ist. Unnötig? Ist es nicht normal, so früh noch mamabezogen zu sein?

PS: mit meinem Mann klappt es super, der kann mich quasi komplett ersetzen und dann werde ich auch nicht vermisst (außer abends, wenn er müde wird)


Danke und liebe Grüße

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PS: da wir lange für den kleinen Mann kämpfen mussten, muss ich mir teilweise schon sagen lassen, dass ICH nicht loslassen kann. Dabei würde ich es wirklich gut finden, mal ohne Zwergi auf dem Arm den Geschirrspüler auszuräumen 😅

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Den letzten Absatz fand ich jetzt noch sehr wichtig. Mit dem Vater klappt es, das Kind hat zwei enge Bezugspersonen und selbst wenn eine davon Termine hat oder ausfällt, gibt es also eine Lösung. Das finde ich für das Wohlergehen der Hauptbezugsperson einfach sehr wichtig.
Ansonsten: Die anhängliche Art kenne ich von den allermeisten Kindern in diesem Alter und würde ich überhaupt nicht als besorgniserregend sehen. In den ersten ca 18 Monaten sind die Kleinen halt symbiotisch mit der Bezugsperson verbunden. Sie sind absolut darauf angewiesen, dass immer jemand da ist, der sie und ihre Bedürfnisse kennt. Und wer weiß wie weit Mama weg ist, wenn man sie nicht mehr sehen kann 😉. Das nicht aus dem Raum gehen dürfen hatten meine beiden in dem Alter auch und wurde dann nach dem ersten Geburtstag zunehmend besser.

Zum Thema, dass die häufig anwesende Tante nicht als enge Bezugspersonen akzeptiert wird: Auch das ist bei manchen Kindern charakterbedingt normal. Allerdings würde ich ohne weitere Infos mich auch fragen, ob vielleicht einfach die Chemie zwischen den beiden nicht ganz stimmt und es mit jemand anderem vielleicht besser klappen würde.

Aber im Großen und Ganzen klingt es für mich altersentsprechend. Kann natürlich sein, dass euer Baby ein eher zurückhaltendes Temperament hat oder eher introvertiert ist. Das wäre ja nichts negatives.

Bearbeitet von Inaktiv
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Hallo Rovina,

vielen lieben Dank für die Nachricht, die mich sehr beruhigt hat. Du hast vollkommen Recht, woher soll er wissen, dass ich da bin, wenn er mich nicht sieht? Die Objektpermanenz wird ja nun auch erst nach und nach gebildet. Ich habe mich viel mit dem Großwerden befasst und vertraue da im Grunde auf seine Kompetenz 😅 Aber man lässt sich doch immer verrückt machen. Sehr ärgerlich, ich wollte das eigentlich nicht. Und mit der Chemie der Tante kann natürlich sein, daran hab ich gar nicht gedacht 🙈 Lieben Dank für den Input 😊

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Mach dir da keinen Kopf! Unsere Kleine hat das phasenweise extrem. Da möchte sie nur Mama oder dann nur Papa und der Andere wird weggestossen. Gib ihm was er braucht das stärkt das Vertrauen und die Trennung wird dann auch einfacher. Hast du eine Trage? Dann kannst du ihn tagsüber auch tragen um die nötige Nähe zu geben. Wie ist die Nachtsituation? Vielleicht kannst du dort mehr Nähe geben. Ich stelle mir immer vor wie eine Batterie. Je mehr Nähe und Geborgenheit sie hatte desto mehr ist die Batterie gefüllt und sie kann auch etwas alleine spielen. Wenn die Batterie aber leer ist müssen wir sie erst wieder laden. Ich finde du machst alles richtig. Es gibt Babys die mehr anhänglich sind und manche die es garnicht sind. Lieber er fremdelt als er zu jedem Fremden möchte. Solange es für dich/euch stimmt ist euer Weg der Beste💕 Lass dich nicht verunsichern.

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Hallo mein.name,

auch dir lieben Dank für deine Nachricht! Ja, wir haben eine Trage, aber er ist kein Tragebaby. Er lag schon als kleinster Säugling am liebsten im Kinderwagen, auch eine Trageberatung hat nicht "geholfen". Nachts haben wir anfangs versucht, ihn ins Beistellbett zu legen, aber da war er sehr unruhig, sodass wir ihn schon ganz früh zu uns ins Bett geholt haben 🥰 Wir lieben es einfach, alle 3. Es gibt für mich nichts schöneres, als aufzuwachen und alle sind da. Unser Sohn schläft seit diesem Tag super.
Und ja, ich habe es auch lieber so, als dass er so komplett distanzlos ist. Wurde auch schon von einer Pädagogin beglückwünscht, dass er "so toll und früh fremdelt" 🙈😅 Der Alltag wird dadurch natürlich anstrengender, aber im Grunde bin ich froh, wenn er sich gut entwickelt. Ich ärgere mich auch über mich selbst, dass ich das nun alles so infrage stelle. Meine Schwiegermutter lässt nur ständig so blöde Bemerkungen fallen, so nach dem Motto "Er will ja nur bei Mama oder Papa sein, sowas kenn ich gar nicht von meinen Kindern" 🙄🙄 Und mich triggert das dann so.... naja, letztendlich hab ich ja noch die Wahl, welche Aussagen ich an mich ran lasse und welche nicht.

Vielen Dank auf jeden Fall 😊😊

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Ich versteh deine Verunsicherung total. Ich lass mich da auch immer verunsichern. Wir si d auch Team Familienbett weil die Kleine 100x besser schläft und wir so alle besser schlafen. Alle Babys im Umfeld schlafen seit sie 4 oder 5 Monate alt sind im eigenen Zimmer. Für uns unvorstellbar und es ist absolut okay. Lass deine Schwiegermutter reden. Habe sehr Mühe mit diesen veralteten Ansichten über die Erziehung. Die Generation unserer Eltern ist in der Nachkriegszeit aufgewachsen. Wo man die Kinder einfach tagsüber im Gitterbett weinen lassen hat weil das die Lungen stärkt und man sonst nicht den Haushalt geschafft hat und den Mann nicht bekochen konnte. Das waren total andere Zeiten und das ist auch gut so. Du/Ihr macht das super und hör einfach nicht hin. Kannst ja mal antworten, dass du garkeine Grossmütter kennst die so an ihren Enkelkindern rumnörgeln und ihre Schwiegertochter fertig machen. Vielleicht öffnet ihr das mal die Augen. Oder du kannst ihr mal das was sie immer sagt als dritte Person erzählen. So: du hast da eine Freundin die Yvonne, ihre Schwiegermutter sagt ihr immer: (das was sie dir immer sagt). Manche Leute reflektieren so und sagen dann wie gemein das sei😅 Vielleicht nützts was🤷🏻‍♀️ Alles Gute euch💕

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Bei meinem drei Jahre alten Cousin ist es sehr extrem mit der Anhänglichkeit. Er schläft immer noch im Elternbett am liebsten ohne seinen Vater nur mit seiner Mutter (Eifersucht). Die Mutter darf keine 5 min ohne ihn wegbleiben sonst gibts großes Theater und bei seinem Vater weint er. Sie ist also gezwungen ihn überall hin mitzunehmen. In den Kindergarten will er auch nicht und arbeiten gehen kann sie immer noch nicht 😑

Bearbeitet von Schokozitrone
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Hallo liebe Süsskartoffel,

Ich denke nicht, dass ein Baby mit 11 Monaten zu anhänglich sein kann. Babies dürfen und sollen anhänglich sein.
Stell dir mal vor er würde jeden Fremden im Supermarkt umarmen und abknutschen 🙈.

Mein Sohn war und ist Fremden gegenüber auch immer sehr zurückhaltend.
Ich habe unter anderem auch deshalb den Kita/kiga Start nochmal verschoben und wir haben erst mit 3 gestartet.
Zugegeben am Anfang war es nicht leicht, aber jetzt mit 4 liebt er den kiga und schimpft mich immer, wenn ich ihn zu früh abhole 🙈.

Mein Sohn war auch bei meiner Schwester anfangs eher schüchtern.
Ich bin einfach dran geblieben und mit 2 hat er das erste Mal dort übernachtet, seitdem fordert er das regelmäßig ein.
Ich bin unheimlich froh, dass es neben uns Eltern noch einen Platz gibt, wo er sich wohlfühlt.
(Gerade jetzt wenn Nr. 2 bald kommt)

Mir war es immer wichtig, dass ich mich von meinem Sohn verabschiedet habe und mich auch zu Hause nie weggeschlichen habe.
Mit 11 Monaten wird es noch keinen Unterschied machen, aber später ist es gut, wenn sich die Kids darauf verlassen können, dass Mama nicht einfach verschwindet.
(Wobei dein Text so klingt als würdest du das eh schon so machen 😉)

Also Durchhalten 🤞🤞🤞 - es geht schneller als man denkt und wir sind unseren Kids in der Öffentlichkeit peinlich 😂😅😉


Glg Mawi

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Über den letzten Satz musste ich gerade herzlich lachen 😂 Ja, wenn man bedenkt wie die Zeit rast, misst man den ganzen "Kleinigkeiten" wohl auch einfach zu viel Beachtung bei. Und wie du schon sagst, würde es mich auch freuen, wenn unser Sohn später noch jemanden hätte, der ihm wirklich vertraut ist und zu dem er gehen kann. Es kann ja auch mal sein, dass er über seine doofen Eltern ablästern muss 🤪 Meine Schwester liebt ihn sehr und ich bin wirklich zuversichtlich, dass wir in Zukunft da eine gute Anlaufstelle haben werden, bei der der kleine Mann sich wohlfühlen wird- irgendwann. Wie gesagt, ich ärgere mich auch selbst darüber, nun alles in Frage zu stellen, nur weil jemand mit völlig überholtem Wertesystem einen blöden Spruch gedrückt hat - ich müsste mehr hinter meinem Sohn und unserem Familienkonstrukt stehen. Danke für deine Nachricht 😊

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Mir geht es ganz ähnlich. Meine Tochter ist auch 11 Monate alt und sehr stark auf mich fixiert. So sehr ich ihr die Nähe und Sicherheit auch geben möchte, ist es auch sehr kraftraubend.
Im Moment sind wir auf Feiertagsbesuch bei meiner Familie. Die Kleine ist erkältet und zahnt, hat seit der Nacht Fieber. Dazu die vielen Eindrücke. Da will sie am liebsten die ganze Zeit an mir kleben. Teilweise weintvsie selbst beim Papa auf dem Arm, wenn ich nur mal zur Toilette gehen will.
Irgendwie habe ich mir das erste Weihnachtsfest mit ihr einfacher vorgestellt, aber vielleicht wird's noch.
Ab Januar beginnt die Eingewöhnung in der Kita. Mal sehen, wie das wird. Aber immerhin blüht sie unter anderen Kindern auf.