Abendgestaltung mit (Schrei-)Baby

Hallo liebe Community,
Ich brauche Rat.
Unser kleiner Sohn ist 8 Wochen alt und musste leider aus gesundheitlichen Gründen bei mir an 37+5 per primärer Sectio geholt werden.
Wir hatten schon diverse Startschwierigkeiten und seit er 2 Wochen alt ist schreit er abends viel. Nun steckt er mitten im 5 Wochen Schub, nimmt seine Umwelt auf einmal ganz anders war, und die Abende sind schlimm für uns alle. Er verarbeitet scheinbar die Reize des Tages und sieht regelrecht panisch aus während und nach dem Schreien.
Wir begleiten ihn, halten ihn, tragen ihn. Wenn es passend ist, lenken wir auch ab.
Meine Frage ist, wie verbringen wir die Abende so, dass wir ein wenig aus dem Krisenmodus heraus kommen? Ist das überhaupt möglich? Momentan ist alles darauf ausgerichtet ihn zu unterstützen, keine Geräusche durch TV oder Musik, natürlich kein gemeinsames Essen am Tisch etc, nur Schreibegleitung abwechselnd durch uns.
Wie habt ihr das gemacht? Wie gestaltet ihr Abende mit so schreienden Babys? Ich frage mich ob es gut ist wie wir es handhaben (konzentrieren auf ihn und seine Bedürfnisse) oder ob mehr Alltag hilfreich wäre. Aber wie wäre der möglich in unserer Situation?
Danke für euren Rat. Liebe Grüße von einer sehr erschöpften jungen Mama.

1

Klingt nach den typischen "witching hours" :-)
Bei uns gingen diese leider auch etwas länger als Woche 12, wenn ich mich richtig erinnere so bis Woche 15-16 aber dann war der Spuk zum Glück vorbei.

Wir haben uns immer früh ins Schlafzimmer zurückgezogen und versucht möglichst entspannt durch diese Schreistunden zu begleiten. Oft wurde von 19-23 Uhr durchgängig fast geschrien. Je ruhiger wir waren und je weniger Überreizung, umso entspannter war der Abend.

2

Habt ihr bei der Tagesgestaltung darauf geachtet dass es nicht zu Trubelig wird? Allein ein Supermarkt Besuch ist ja schon overload...aber von allem abschirmen geht ja auch nicht?! Und habt ihr abends dann diese Monate quasi alleine im Schlafzimmer ohne input verbracht, oder auch mal Menschen gesehen oder einen Film geschaut? Ich bin gerade eher bei Abschirmung und alleine sein, aber machen das alle so? Ist das richtig?

3

Ja wir haben auch den Tagesablauf entschleunigt, einkaufen war ganz ok mit dem Kinderwagen hier in unserem kleinen Geschäft. Aber öfters habe ich auch meinen Mann geschickt nach der Arbeit und wir sind lieber ein ruhige Runde im Wald gegangen statt noch den Rewe mitzunehmen.

Abends haben wir keine Menschen getroffen, das wäre nicht machbar gewesen. Film schauen kam sowieso nicht in Frage, ich vermeide noch immer sämtliche Medien (1.5 Jahre). Sie stellst du dir das vor? Neben dem schreienden Kind etwas zu schauen? Ich verstand da kaum mein eigenes Wort mehr, weil alles übertönt wurde.

weiteren Kommentar laden
4

Die ‚Hexenstunde‘ hatten wir hier auch.

Wir haben alles probiert. Nichts hat geholfen.
Egal ob der Tag stressig war oder tiefenentspannt.

Wir waren schon total verzweifelt, bis
Unsere Hebamme dann meinte, dass es tatsächlich nichts gibt, was wir tun können.
Alles tragen, singen etc machte es nur schlimmer.

Legt euch dazu, seid da und wartet.
Es hört irgendwann auf, versprochen :)
Wenn du schon durchdrehst, nimm dir ein paar Ohrstöpsel.

Übrigens musst du dir keine Gedanken wegen der Sectio machen, daran liegt es nicht.
Meine Tochter kam pünktlich und vaginal auf die Welt und hatte das auch.

7

Danke für deine Worte auch in Hinblick auf die Sectio. Ich mache mir große Vorwürfe deshalb.
Wann wurde es bei euch besser?
Hatte euer Baby abends dann auch regelrecht die Panik in den Augen? Mir bricht das Herz.

9

Ich dachte mir schon dass du dir da Gedanken machst, weil du es erwähnt hattest…

Du kannst selbstverständlich absolut nichts dafür.
Weder für die Sectio selbst noch für das schreien, bitte mach dich da nicht fertig!

Google wirklich mal witching hour oder Hexenstunde, dann wirst du sehen dass dieses Phänomen weit verbreitet ist und das keine wirkliche Ursache hat.

Ja, wir dachten auch zunächst sie ist grad in einem Horrorfilm gefangen 😅
Völlige Panik und null Beruhigung.
Bis wir dann nachgelesen haben und eben mit der Hebamme gesprochen haben.

Ich weiß leider gar nicht mehr wie lang das ging, aber es kam jeden Abend ne Weile.
Wir wussten sofort wenn es wieder los geht.

Das beste was ihr machen könnt ist es wirklivhveibfach zu akzeptieren.
Seid da, gebt ihm nähe, aber stresst euch nicht mit Hüpfen, laufen, singen oder sonstiges - es bringt nichts.
Da hilft nur warten warten warten

Toi toi toi

Bearbeitet von EatSleepRepeat
weitere Kommentare laden
6

Ich habe tagsüber auch geschaut das es nicht zu viel wird.
Begrenzt bei wem er auf den Arm darf, auch abhängig davon ob Zuhause oder woanders oder in er die Person schon kennt.
Am Tag nie mehr als 2 verschiedene Personen, da ich feststellte wenn er bei mehreren war war es ganz ganz schlimm.
Habe ihn beobachtet und versucht ihn langsam an alles zu gewöhnen.
Besuch hatten wir hin und wieder abends aber dann immer nur maximal 2 Leute. Manchmal wenn wir uns sehr laut unterhielten war ihm das auch schon zuviel.

Fernseh schauen ging garnicht. A wegen dem schreien und B wegen dem Licht und dem lärm. Da hat er immer noch viel lauter geschriehen und länger.
Somit habe ich dann weder Tags noch abends fern geschaut . Mein Mann hin und wieder abends da bin ich dann mit dem kleinen ins Schlafzimmer und habe ihn dort hin und her getragen. Auch mit Ohrstöpseln, da es so leichter erträglich für mich war.

Medien hatte ich dann nur am Handy und Musik oder ähnliches über die Kopfhörer.

Was bei uns immer half war der Gymnastikball da hat er sich immer Mal kurz beruhigt.

Irgendwann in meiner Verzweiflung habe ich Mal den Staubsauger angemacht und schwubs war Ruhe 😅 ab da gab's dann nur noch von Spotify die Staubsauger Playlist oder die Abzugshauben Playlist. Die haben das schreien verkürzt und ihm das Einschlafen leichter gemacht.

Nutzen wir tatsächlich heute noch 😅🙈
Ebenfalls das Rauschen des Schlummer koalas.

Vielleicht hilft euch das auch ?
Wobei ich sagen muss je lauter die Geräusche am Anfang sind desto besser. Oft mache ich erst das Handy mit dem Rauschen an und switche dann zum Koala.

Er ist jetzt 14 Wochen alt. Es ist schon wesentlich besser geworden aber weg ist es noch nicht ganz bzw. Überreizt er sehr schnell und dann schreit er abends eben wieder lange.

Das Rauschen haben wir beibehalten. Ich mache mir Gedanken drum wie ich es angewöhnen wenn er älter ist. So ist es nämlich wirklich einfachere und angenehmer 😅

Ebenfalls wichtig auf die tagschläfchen zu achten. Wenn meiner nicht ausreichend tagsüber schläft ist es abends auch schlimmer.

Haltet durch. Es wird besser.

8

Super Tipp mit der Rauschen playlist und dem Koala. Wir haben schonmal rauschen probiert, aber zu einem späteren Zeitpunkt (eher wenn das Schreien schon vorbei war).
Das mit dem Schlafen und den Abläufen am Tag ist mir jetzt auch endlich mal aufgegangen. Wir versuchen jetzt mehr Struktur zu schaffen und ich begleite ihn tagsüber aktiv in den schlaf. Ganz ehrlich, da war ich vorher doof... und wusste es nicht besser und hab ihm da auch zu wenig Orientierung gegeben.

Es gibt ja so zwei Fraktionen mit dem Schreien. Die einen sagen, begleite und halte ihn, er hat ein Recht sich mitzuteilen. Die anderen sagen: Lenk ab und kompensiere. Mein Gefühl sagt mir, dass irgendwas dazwischen richtig sein könnte.

Bearbeitet von Felicitas-
11

Weißes Rauschen kann ich auch empfehlen.

Nutzen wir bis heute (sie ist knapp 15 Monate alt)

Und rotes Licht beruhigt Babys auch.

weitere Kommentare laden
15

Ich schaue Filme und Serien neben meinem Baby wenn es schläft. Habe dafür eine Handyhalterung fürs Bett und Schlafkopfhörer. Er bekommt davon nichts mit. Mein Kleiner lässt sich nicht wirklich ablegen.. Gott haben wir uns gelangweilt, denn er lag für jedes Schläfchen auf uns, bis wir ne Lösung gefunden haben unseren Medienkonsum nachzugehen ohne das er davon was abbekommt. Routine hat uns geholfen. Wir hatten dann wirklich einen festen Tagesablauf der immer gleich war, das morgendliche Wickeln/Fertigmachen begleitet vom immer gleichen Reim, genauso wie das Fertigmachen vorm Schlafen gehen. Abends packen wir die Wärmelampe übers Bett, legen eine große Inkontinenz Unterlage aus und kuscheln nackig mit Baby und massieren ihn mit angewärmten Öl. Und wenn wir ihm „Reize“ aussetzten, dann zuhause wenn er gute Laune hatte mit Kontrastbüchern, Massage, Reimen und Fingerspielen etc. Besuch haben wir zu uns eingeladen und dann auch eher Vormittags. Spazieren gehen im Wald geht zur jeder Tageszeit, er schläft so gut im Tragetuch und mittlerweile auch im Kinderwagen. Generell ist die Trage unser ständiger Begleiter, vor allem wenn man doch mal wohin muss sind die kleinen dadrin nochmal bisschen besser abgeschirmt als im Kinderwagen finde ich. Eigentlich wollte ich niemals pucken, aber tatsächlich hat ihn das gut beruhigt wenn es ganz schlimm war. Leichtes Pucken hin und wieder schadet nicht. Ansonsten zieht euch echt Abends zurück, unterstützt euch gegenseitig indem ihr euch abwechselt. Ah singen hat mir geholfen, also dem Baby bestimmt auch aber vor allem hat es mich selbst runter gebracht und ich konnte das Schreien besser ertragen. Vielleicht könnt ihr noch ein warmes Kirschkernkissen ausprobieren.

Ich pack dir mal den Link rein für diese Kopfhörer. Find die dcht klasse! Man kann damit auf der Seite liegen und hört sich noch alle aus der Umgebung.

angebot:%20Schlafkopfh%C3%B6rer%20Bluetooth%205.3,%20Schlaf%20Stirnband%20Kopfh%C3%B6rer%20Headband%20Schlafmaske,%20Sportskopfh%C3%B6rer%20Musik%20schlafen%20Stirnband%20f%C3%BCr%20Sport%20Training,%20Joggen,%20Yoga,%20Reisen%20(schwarz)%20https%3A//amzn.eu/d/3BtxMGK

19

Danke für deine Tipps und Erfahrungen. Nackig kuscheln funktioniert hier leider gar nicht wenn er so drüber ist. Das macht ihn ganz wild. Das tut mir echt auch soo leid...hast du dazu noch einen tipp, wie wir ihm das anbieten können ohne dass er ausflippt davon?

20

Nein leider nicht.. immer wieder anbieten und vielleicht am Tag in einem ruhigen Moment mal versuchen. Ich denke wenn sich die kleinen erstmal eingeschrien haben bringt der Hautkontakt auch nichts mehr. Das geht so schnell und die Frage ist was hilft dann überhaupt noch wenn die Babys so drüber sind. Wenn unser Baby richtig richtig aufgebracht ist hilft es bei uns manchmal ihn in Wiegehaltung fest an uns zu nehmen, ein Tuch über die Schulter und sein Gesicht zum abschirmen, Schnulli, weises Rauschen, pucken und dabei noch von der Stirn sanft über die Augen und Nase streichen. Also das volle Programm. 😅 Manche würden wohl sagen dass das viel zu viel ist und wenn wir ihn daran gewöhnen er es immer brauchen wird. Bisher gibt es aber keinen Gewöhnungseffekt, an guten Tagen brauchen wir das nicht und die guten Tage nehmen zu. 🙏🏼

17

Ihr macht das schon richtig. Ich habe mich die ersten Wochen gar nicht aus dem Haus groß gewagt außer um spazieren zu gehen. Keine Supermärkte, etc. Kein Fernsehen, kein Radio. Natürlich hat er abends auch mal geschrien, ich hatte aber den Eindruck dass es ihm geholfen hat nicht ganz so überreizt zu sein. Meiner musste auch an 37+6 geholt werden.