Babyblues beim Papa

Hallo Zusammen,

bei unserem ersten Kind (2,9 Jahre) hatte ich einen sehr starken Babyblues oder sogar schon eine Wochenbettdepression. Vor etwa einer Woche kam unser zweites Kind zur Welt. Mir geht es bisher hervorragend.

Allerdings scheint der babyblues meinen Mann voll erwischt zu haben. Er wirkt genau so, wie ich mich damals gefühlt habe. Er ist total deprimiert, ist völlig überfordert mit der Situation und wirkt absolut unglücklich. Die kleine ist bisher sehr pflegeleicht, der große steckt allerdings gerade in einer sehr anstrengenden Phase. Nein, nein, nein, extrem bockig und stur, viele Albträume, usw. Das ist wirklich sehr anstrengend und zerrt stark an den Nerven.

Kennt ihr das evtl auch? Hatten eure Männer evtl. ebenfalls solche Probleme? Wenn ja, kann ich ihm irgendwie helfen?
Ich versuche schon ihm so wenig "Aufgaben" wie möglich zu geben und ihm Freiraum zu geben, aber allein schaffe ich es nunmal mit beiden auch nicht. Ich sage ihm, dass er das alles total toll macht und ein ganz toller Papa ist, aber er ist einfach nicht fröhlich zu bekommen.

Lieben Dank schon mal

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Ohje du arme... voll im Wochenbett und dann noch das dazu. Aber schön, dass es dir gut geht!

Ist er denn erst seit der Geburt so? Kam das ziemlich plötzlich?

Also, Depressionen kann man natürlich nicht einfach weg zaubern... ich hoffe ich kann trotzdem ein paar hilfreiche Tipps geben, die zumindest unterstützend wirken (ohne eure genaue Situation zu kennen)

1. LICHT!
Licht regt die Melantoninproduktion an und wirkt wahre Wunder bei Depressionen. Im Winter steigt die Anzahl depressiver Erkrankungen daher auch an. Es gibt Tageslichtlampen/desktops (Amazon), mehrmals täglich für einige Minuten direkt ins Licht schauen. Auch frische Luft und Sonnenlicht sind natürlich gut!!!

2. VITAMINE/ MIKRONÄHRSTOFFE
Eine ausgewogene Ernährung hilft ebenfalls unterstützend. Diverse VitaminBkomplexe werden zb in der Therapie bei Depressionen eingesetzt, ebenso wie Omega3Fettsäuren und Magnesiumzitrat. Es gibt in der Apotheke dafür extra zusammengestellte Nährstoffkapseln...

3.SOZIALE KONTAKTE und viel Kommunikation
Soweit das eure Situation zu lässt, ist es vielleicht gut, dein Mann kann etwas mit seinen Freunden/Familie unternehmen. Ist natürlich nicht immer einfach, mit zwei Kindern und du noch im WB, aber vielleicht kannst du dir noch anderweitig Unterstützung holen.
Es ist sehr gut, dass du ihn immer wieder bestärkst!

Ich hoffe, es geht ihm und damit euch allen bald wieser besser!

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Ganz lieben Dank für deine Antwort und die Tipps. Ist natürlich eine blöde Jahreszeit dafür, aber zum Glück soll das Wetter ja die nächsten Tage nochmal richtig schön werden. Ich hoffe, dass das schon viel bringen wird. Auch geht der große ab morgen wieder in den Kindergarten, das entlastet ja dann auch sehr.
Das mit den sozialen Kontakten werde ich noch versuchen zu verstärken. Die sucht er aber selbst auch schon. Dann hole ich mir die Hilfe hier halt erstmal durch die Omas, da haben wir zum Glück viel Unterstützung.

Ich kann jetzt nur zu gut verstehen, wie er sich damals gefühlt haben muss, als ich in diesem Loch steckte.

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Ja Depressionen sind echt für alle Beteiligten schwer, für die Betroffenen und für die Angehörigen... holt euch Hilfe wo es nur geht! (Ihr könntet sogar Haushaltshilfe bei der KK beantragen, wenn man das möchte)
Alles Gute für euch!