Baby beruhigen

Hallo,
ich hätte da eine Frage, die mich schon länger und phasenweise akuter beschäftigt. Es geht um s Beruhigen bei quengelndem, weinendem, schreiendem Baby.
Meine mittlerweile große Tochter hat mich damals im Babyalter viel Kraft und Nerven gekostet. Sie ging in Richtung high need Baby, ließ sich kaum ablegen, kam nur schwer zur Ruhe, war überwiegend schlecht gelaunt und zwischen Quengeln und Schreien (oder viel mehr Brüllen wie am Spieß) gab es nicht viel (dass Babys auch weinen können kannte ich bis jetzt nicht)
Da Schreien lassen für mich keine Option war und ist, war ich also ganztägig (und nächtlich) damit beschäftigt, sie bei Laune zu halten, zu beruhigen und ihre Bedürfnisse zu erkennen und zu befriedigen. Meine Arme waren sehr lang vom Rumtragen, mein Po platt vom Sitzen beim Stillen und ich allgemein hundemüde. Aber da es das einzige war damit sie nicht schreit, klar, hab ich mich damit abgefunden und es gemacht.
Nun haben wir drei Monate alte Zwillinge. Grundsätzlich sind sie vom Charakter her einfacher und ich habe schon öfter zu meinem Mann gesagt, wärs nur eins, wäre das grad echt easy. Aaber, es sind ja zwei. Und während man ein Baby mal locker ne halbe Stunde durchs Haus trägt, weil das Bäuerchen drückt oder es nicht zur Ruhe kommt, zwei werden da schon echt schwer! Vorne und hinten in der Trage geht natürlich schon, wollen sie aber nur zum Schlafen. Und selbst zum schlafen, nach zwei Stunden beide Tragen, tut mir alles weh.
Anderes Beispiel, Stillen. Ich stille oft Tandem, was gut klappt und wodurch keiner warten und weinen muss, oft ist aber dann ein Baby noch am Stillen, während das andere bereits Bäuerchen machen will. Einem die Brust weiter geben und eines auf der Schulter ist auch eine sehr anstrengende Körperhaltung für mehrmals täglich!
Jetzt ist es so, ich mache das ganze trotzdem. Ich wurde in der Kindheit zum Leistungssport "gezwungen" und bin es daher gewöhnt, über meine körperlichen Grenzen (zur Not auch trotz Schmerzen) zu gehen. Aber erstens ist das halt auf Dauer schon sehr Kräfte raubend, und zweitens macht es mich dann wütend, wenn mein Mann die weinenden Babys einfach "nur" bekuschelt mit der Begründung, er kann ja nicht beide auf einmal tragen und bei quengelnden Babys sowieso erstmal keinen Handlungsbedarf sieht. Es macht mich wütend, weil ich denke, klar geht es nicht gut und ist sauanstrengend, aber ich mach s doch auch, sogar stundenlang und er "kann" es nicht?! Es geht mir auch weniger darum wie er s macht, ich würde es nur eben auch gern mal so "einfach" haben und kuschelnd da sein, statt zu tragen bis mir alles weh tut. Aber dabei weinen sie mehr und länger und dann denk ich mir, solang ich irgendwie in der Lage bin, das Weinen zu vermeiden, muss ich es doch tun!
Heute Vormittag bspw. habe ich die beiden zum Schlafen in die Federwiege gesteckt weil ich beschlossen habe, mit beiden in der Trage Staubsaugen ist mir wirklich einfach zu anstrengend. Zwilling 1 hat ohne Protest eingeschlafen, Zwilling 2 hat protestiert. Ich war, da, habe mit sch sch, leise reden und einmal rausnehmen beruhigt. Im Endeffekt hat sie ca 5 min mit Unterbrechungen gejammert und geweint, wie gesagt mit Beruhigungsversuchen und während ich dann noch schnell in die Küche geflitzt bin zum Schnuller holen (den nehmen sie eigentlich nicht, aber was versucht man nicht alles) eingeschlafen ist. Im Nachhinein hab ich mich furchtbar schlecht gefühlt weil sie weinen musste, obwohl ich es doch mit Tragetuch vermeiden hätte können. Anderes Beispiel ist rausgehen. Eigentlich komme ich kaum mehr raus, nur mit beiden im Tragetuch, dann muss ich aber ne gleichzeitige Schlafenszeit abpassen. In den Kinderwagen wollen sie nicht. Also was tun? Trotzdem mit Kinderwagen raus, auch wenn es sich ähnlich verhält wie mit der Federwiege? Oder nur noch drin hocken?

Meine Fragen wären also zum einen
- wie seht ihr das, wie weit geht man über die Schmerzgrenze für seine geliebten Babys. Sollte man ein schlechtes Gewissen haben wenn man weiß, auch wenn es wieder mal mega anstrengend und evtl sogar schmerzhaft gewesen wär, man hätte aber mit mehr körperlichem Einsatz Weinen vermeiden oder verhindern können? Oder findet ihr, man darf auch einfach mal sagen, ich bin da, lass euch nicht allein aber mehr geht grad nicht (obwohl irgendwie ja doch vielleicht noch was ginge)
- wie lange ist es vertretbar, dass man ein quengelndes oder weinendes Baby in Federwiege oder Kinderwagen zu beruhigen versucht, bevor man es raus nimmt. Ich lese soo oft, Baby schreit so viel und Kinderwagen oder Federwiege waren die Rettung. Aber wie muss ich mir das vorstellen? Baby schreit, Baby in eine der beiden Varianten und Baby sagt "oh fein" endlich das richtige und ist friedlich? Das wäre meine bisherige Auffassung von "die Rettung". Oder ist da durchaus auch Beruhigen und ein bisschen Weinen dabei bevor sich das Baby beruhigt und es beruhigt sich darin nur einfach schneller als bspw im Bettchen? Und wenn ja, wie lange würdet ihr ein weinendes Baby darin versuchen zu beruhigen bevor ihr es doch rumtragt?

So, vielen Dank für alle die sich meinen - hoffentlich nicht allzu wirren - Text durchgelesen haben. Ich würde mich sehr über Antworten freuen, da mich das Thema echt sehr verunsichert! Wie gesagt, es geht mir hier nicht um s schreien lassen, oder Baby muss sich selbst beruhigen, das kommt für mich eh nicht in Frage. Ich weiß auch, dass ich es letztendlich so machen muss wie ich mich wohl damit fühle. Aber es würde mich doch mal interessieren wie andere das so machen. Ich seh soviele Babys im Kinderwagen und hab so viel tolles über Federwiege gehört, aber meine Babys wollen das offensichtlich alles nicht. Wobei die Zwillinge sich im Gegensatz zu meiner großen ja doch relativ schnell darin beruhigen lassen würden, ich mir dann aber schlecht dabei vorkomme..

Liebe Grüße
Mone mit 👧🏼 4 und 👶🏻👶🏻 3 M

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Hallo du starke Mama!

Zuerst möchte ich sagen, dass ich nur ein Baby habe, mein erstes Kind, und sicher kein high Need Baby.

Deine Fragen habe ich mir auch schon öfters gestellt, wenn auch im Detail etwas anderes.

1. Sollte man meiner Meinung nach zwischen jungen Babys und Babys über ca. 6 Monaten unterscheiden. Unter sechs Monaten habe ich immer sofort (wenn auch manchmal lange erfolglos) die Bedürfnisse befriedigt. Jetzt bin ich ein bisschen lockerer. Quengeln und schimpfen ist ne Zeit lang ok.

2. Nur bekuscheln halte ich auch für zu wenig

3. In der Nacht bin ich jederzeit innerhalb von Sekunden zur Verfügung. Mein Baby soll Schlaf nicht negativ bewerten. Tagsüber darf er auf mir schlafen, weil er sonst nicht ausschläft.

4. Bei Schmerz und Hunger reagiere ich sofort und bis es ihm wieder gut geht.

5. Bei Müdigkeitsanzeichen mache ich erst fertig und schaue auch, dass ich die Zeit gut nutzen kann und stelle erst alles bereit. Danach schläfer ich ihn ein.

Wenn mein Schatz mal geweint hat und ich nicht sofort hin konnte, versuche ich mir keine Vorwürfe zu machen!

Ich hab weder Federwiege noch Kinderwagen, also kann ich dazu nicht viel sagen, außer dass es für mich schwer zu ertragen ist, wenn ich länger weinende Babys in Kinderwägen sehe. Wir werden mit 7,5 Monaten mit dem Buggy anfangen und erst Mal schauen, wie es läuft.

Alles Gute

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Dein Mann macht es sich zu einfach, aber das weißt du ja selbst :) Du kannst ihn ja mal an seiner männlichen Ehre packen und ihn fragen, ob es sein ernst ist, dass du körperlich etwas kannst, er aber nicht. Das hat bei meinem geholfen.

Ansonsten unterscheide ich nicht nach Alter:

1. Bei Schreien wird sofort reagiert. Wenn es eine Methode gibt das Kind zu beruhigen, dann tue ich das. Auch wenn ich mit zwei Kindern auf dem Arm da stehe. Ich bin da aber körperlich auch noch nicht an meine Grenzen gekommen. Bei meiner ersten Tochter war ich körperlich nicht in der Lage sie zu tragen. Da ist der Papa eingesprungen.

2. Quengeln lasse ich zu - auch in der Hoffnung, dass sie sich von alleine beruhigt. Und in etwa der Hälfte der Fälle klappt das auch binnen 2 Minuten. Daher habe ich da keine Skrupel..

3. Wenn es nicht zu beruhigen ist, dann schreit sie. Das trifft auf meine zweite Tochter nicht mehr zu, aber auf die erste. Was soll man da auch tun? Du bist in deiner Situation ja ohnehin in einer Zwickmühle und eins von beiden Kindern wäre unglücklich. Beide könntest du in manchen Situation nur zufrieden stellen, wenn dein Mann dir ein unzufriedenes Kind abnehmen würde (siehe 1.).

4. Kinderwagen hat hier funktioniert, dafür die Trage bei beiden Kindern erst ab Kopfkontrolle. Also habe ich es nicht gemacht, obwohl es für mich in manchen Situationen einfacher gewesen wäre. Stattdessen habe ich die 12 kg Tochter auf dem Arm in die Kita getragen. Ging auch und es war insofern leichter, als dass die Gesamtsituation, wenn auch mit Schmerzen bei mir verbunden, so besser war.

Was ist denn bei euch der Auslöser für das Unzufriedensein der Babies?

3

Nachts reagiere ich sofort (wenn ich es höre - ich verschlafe auch mal meine Kinder..), aber auch eigentlich nur, damit die Situation nicht weiter eskaliert. Ansonsten würde ich mir da durchaus 5 bis 10 Sekunden mehr Zeit geben.
Bei Schmerzen reagiere ich auch sofort, aber wenn bei länger andauernden Sachen (Irgendein Zahn war anscheinend sehr ätzend..) einfach nichts hilft, dann ist es so und ich war seit 5 Uhr morgens mit schreiendem Kind draußen unterwegs. Glaube mir, da hat niemand vorwurfsvoll geguckt, sondern sehr, sehr mitleidig. Das sind Situationen an denen man nichts ändern kann, weil eben alles schon versucht wurde. Dann ist es so und ich belaste mich nicht mit Vorwürfen, wenn mir ist nicht einmal klar, was ich mir vorwerfen sollte.


Ich glaube ich kann es so zusammen fassen: Wenn es ein Mittel gibt Schreien zu verhindern und die Kinder zufrieden zu machen, dann mache ich es spätestens nach 2 Minuten (Quengeln), meistens aber sofort. Wenn ich körperlich nicht in der Lage bin, übernimmt der Vater (nicht nur dann, sonst auch). Meine Kinder in eine Situation bringen in der sie bewusst schreien/unzufrieden sind, passiert nur, wenn es äußerliche Faktoren gibt und ich das große Kind z.B. von der Kita abholen muss oder wir zum Arzt müssen.

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Hallo,

ich bin auch Mutter von Zwillingen und ich muss sagen: Respekt! Das habe ich alles so nicht handeln können. Habe auch nie beide gleichzeitig in der Trage gehabt, weil mir das einfach viel zu unsicher war bzgl. der Köpfchenhaltung.

Allerdings muss ich auch sagen, dass unsere Zwillis noch nie in die Trage wollten. Auch dieses stundenlange Rumtragen oder Baby auf einem Schlafen lassen ist mir total fremd. Unsere haben schon immer im Laufstall/Bettchen geschlafen und mochten es nie auf uns zu liegen. Daher kann ich nicht sagen, wie weit man für seine Babys körperlich geht...

Was ich aber sage: Für mich war von Anfang an klar, dass ich nicht beide gleichzeitig zu 100% glücklich machen kann. Wenn Kind 1 weint während Kind 2 gewickelt wird, dann weint Kind 1 halt bis Kind 2 fertig ist. Es geht halt nicht anders. Wenn es total eskaliert, dann wickel ich manchmal doch schnell im Wohnzimmer fertig und spreche beruhigend auf Kind 1 ein.

Ich gebe viel für meine Zwillis, nehme auch absurde Körperhaltungen ein, habe jeden Abend Schmerzen aber meiner Meinung nach gibt es auch Grenzen. Ich werde mich nicht komplett für die Kleinen aufopfern - am Ende haben die beiden nämlich auch nichts davon, wenn ich komplett am Ende bin.

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Also ich habe Tilly nicht jedesmal hoch genommen wenn sie wieder mal gebrüllt. Wenn ich wusste das sie alles hat habe ich sie auch öfter mal schrein lassen. Und nach ein paar Monaten hat sie es gelernt das ich nicht immer gleich springe wenn sie ohne Grund brüllt. Diese Methode ist vielleicht nicht jedermanns Sache aber bei uns hat es damals etwas gebracht.

Zu deiner zweiten Frage kann ich leider nichts sagen da ich damals mein Baby wenn wir außerhalb waren nur auf dem Arm getragen habe also weder im Kinderwagen weder in der Federwiege und weder in der Trage. Ich habe sie so ohne alles getragen .

Lg

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Jeder darf das erziehen so handhaben, wie sie / er selbst möchte!

Ich möchte nur ergänzen, dass mein Baby, egal ob trotz, durch oder unabhängig von bedürfnisorientierter Erziehung sich auch sehr gut alleine beschäftigen kann. Eine halbe Stunde am Stück ist oft Mal drinnen und auch eine Stunde hat er schon Mal geschafft und das mit noch nicht einmal 7 Monaten.

Liebe Grüße

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Hallo Mone!

Puh, das klingt wirklich sehr anstrengend! Ich habe mal generell eine Frage: wie kommst du darauf, dass Babys nicht schreien dürfen?

Der Druck den du dir scheinbar machst um jeglichem Weinen VORZUGREIFEN ist ja unbeschreiblich! Wenn deine Babys weinen drücken sie doch nur etwas aus, was auch immer es ist. Das ist halt ihre Sprache, dem immer vorgreifen zu wollen ist ja fast als würdest du einem älteren Kind den Mund verbieten. Ich sage also: Deine Babys dürfen mal weinen. Entscheidend ist, dass du präsent bist, auch wenn sie mit dem Weinen nicht sofort aufhören! Du kannst dich doch nicht zweiteilen damit bloss nie einer quengelt!

Konkret zu deiner Frage: Quengeln lasse ich immer eine Zeit lang zu, in sehr vielen Fällen beruhigt mein Kleiner sich von selbst. Manchmal hab ich sogar das Gefühl er "redet", teilt sich also nur gerne mit. 🤷‍♀️ Wieso soll ich das unterbinden?

Bei weinen reagier ich sofort, heisst aber nicht, dass ich ihn immer aus der Situation rausnehme oder automatisch auf den Arm nehme. Ich streichle ihn, leg ihm die Hand auf die Brust, rede mit ihm. Manchmal drückt er ja einfach nur seinen Frust aus, denn natürlich würde man lieber rund um die Uhr auf Mama liegen oder rumgetragen werden. Beruhigt er sich nicht innerhalb kurzer Zeit mit anderen Methoden nehm ich ihn auch hoch. Aber du wärst erstaunt wie oft alleine das Hand auflegen und beruhigend reden reichen!

Ich hab oft den Eindruck viele interpretieren "nicht weinen lassen" als "auf gar keinen Fall, nie, niemals Weinen AUFKOMMEN lassen und IMMER sofort ruhig stellen wenn es dann doch mal passiert ist". In meinen Augen ist es vielmehr das "Weinen" nicht einfach zu ignorieren, sondern zu begleiten, da zu sein und zu trösten. Das muss und soll doch aber bitte nicht auf Kosten deiner eigenen Gesundheit gehen! Babys können sehr wohl Alternativen akzeptieren. Die Situation, die du beschreibst mit der Federwiege ist für mich absolut nicht problematisch und für so etwas brauchst du doch kein schlechtes Gewissen zu haben!

Also:Geb auf dich Acht! Du bist nicht nur Mutter sondern auch immer noch ein eigener Mensch, und man muss sich nicht restlos für seine Kinder aufopfern-auch nicht wenn sie Babys sind!! Babys dürfen auch mal kurz unzufrieden sein oder quengeln weil halt die Lieblingsoption nicht verfügbar ist.

Ich finde es erschreckend wenn ich so Beiträge lese. Du machst dein Bestes für deine Kinder-aber verlier dich selbst nicht aus den Augen. Denn ja, auch mit Kindern, und vielleicht sogar ganz besonders dann, darf und soll man auch an sich denken.

Alles Gute!

Dragonflies 🌺

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Vielen Dank für eure lieben antworten!
Auf die Frage warum sie weinen: Sie haben oft ziemlich Probleme mit dem Bäuerchen, oft auch noch ne Stunde nach dem Stillen kommt doch wieder eins hoch. Und manchmal finden sie vor Übermüdung nicht zur Ruhe. Ich versuche zwar, ihre Müdigkeitsanzeichen zu erkennen und sie dann zum schlafen zu bringen, aber bei zwei Babys und einer großen klappt das mit dem Timing leider nicht immer so ganz. Geschrei wg Hunger wird bspw vor Quengeln wg Müdigkeit gehandelt. Oder ich muss sie in s Auto packen um die Große vom Kiga zu holen und weck sie dadurch leider oft auf.
Liebe Zwillingsmami, du hast wohl recht, man kann es nicht beiden zu 100 %sofort recht machen. Und wenn es grad wirklich nicht geht, dann versuche ich es auch kurz auszuhalten. Aber es fällt mir unendlich schwer und oft denk ich dann, hätt ich s nicht doch irgendwie hinbekommen..
Auf die Frage, warum ich ihnen kein Weinen "zugestehe". Zum einen triggert mich glaub ich oft die Babyphase meiner Großen. Bei ihr gab s nix zwischen ich mecker kurz weil mir was nicht passt und ich brülle wie am Spieß bis mein Bedürfnis befriedigt ist (von Anfang an) Ich bin damals immer immer immer gerannt und hab mir "zehn Haxen ausgerissen", erst als sie ca ein Jahr war, hab ich beschlossen ich muss mich da etwas zurücknehmen und das auch mal einfach nur begleiten. Aber dieses sofort springen um riesen Gebrüll zu vermeiden hab ich noch so drin, dass mein Puls automatisch rast sobald eine zu Quengeln beginnt. Ich muss mich echt oft dran erinnern, diese zwei sind anders - also erstmal atmen, dann denken, dann handeln! Zum anderen, ja, ich hab mir fest vorgenommen für diese Babyzeit, weinen ist ok wenn es ein verarbeiten des Tages ist, ein "Erzählen" quasi. Aber eigentlich ist es das bei den beiden garnicht. Oft heißt es "Mama mich drückt ein Bäuerchen" (damit haben sie echt oft stundenlang immer wieder Probleme) oder wie bei dem Beispiel mit der Federwiege "Mama ich bin müde, in der Federwiege find ich grad nicht so toll, ich würd mich gern an dich kuscheln, da könnte ich sofort einschlafen" Und dann denk ich mir, sie ist ja nicht nur grundlos knatschig, sie braucht etwas - Schlaf und sie will etwas - Hilfe beim einschlafen. Und ich helf ihr dann nicht auf die für sie angenehmste Weise - Tragen sondern mute ihr zu, sich ein bisschen zu quälen, zu weinen bis sie es in der Federwiege schafft.

Manchmal denk ich mir, das anstrengendste am Mamadasein ist garnicht die körperlich Anstrengung sondern die vielen Gedanken die man sich macht

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Quengeln lass ich übrigens schon zu wenn sie sich anstrengen. Bspw sie liegen auf dem Bauch und üben Köpfchen heben und quengeln dabei ein bisschen vor Anstrengung, dann halte ich das schon aus, bzw bin dabei und rede mit ihnen "hauruck, du musst dich ja anstrengen, super machst du das!"

Der Papa ist in meinem Text glaub ich etwas schlechter weggekommen als er ist. Zum einen hat er wohl ne andere Wahrnehmung, Quengeln nimmt er irgendwie garnicht so recht wahr und Weinen, ich glaub ihm fehlt echt oft die Idee das Naheliegendste zu tun, etwa auf den Arm zu nehmen. Oder die Idee dass das wenn auch anstrengend doch möglich ist. Nachdem ich schon ein paarmal echt sauer war und meinte, außer zwei Brüsten (die sie aber tatsächlich überwiegend bei Hunger, weniger zum Beruhigen wollen)hat mir der liebe Gott auch nicht mehr gegeben als dir und was ich schaff wisst du ja wohl auch schaffen, gibt er sich mittlerweile echt mehr Mühe. Ich weiß nicht ob, weil er s einsieht oder weil er Zoff vermeiden will, aber Hauptsache er nimmt sie hoch! Aber er ist sonst echt ein lieber Papa und hilft viel im Haushalt und überhaupt, aber er ist halt natürlich unter der Woche den ganzen Tag auf Arbeit und somit einfach nicht da.

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Ich finde du machst alles richtig, wenn du deinen Babys hilfst ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Ich persönlich glaube nicht, dass Babys weinen, um dabei zu erzählen! Babys haben von Anfang an ganz andere Möglichkeit sich auszudrücken. Sie senden Signale, wenn sie müde sind, Hunger haben, angeblich sogar, wenn sie Mal müssen und es ist an uns erwachsenen das zu erkennen. Mit der Zeit entwickelt sie sehr viele sprachliche Möglichkeiten um zu erzählen, von Stimmtraining bis brabbeln. Die Gefühlswelt entwickelt sich erst nach und nach und am Anfang brauchen sie halt einfach fast "nur" körperliche Nähe, Nahrung und Schlaf. Und dann gibt es halt auch noch Unwohlsein, wie zb die Bäuerchen, von denen du erzählst und die können sie halt noch weder selbst beseitige, noch frühzeitig signalisieren. Ich denke du solltest wirklich deinen Mann mehr einspannen. Du musst natürlich auch auf deine Gesundheit achten, keine Frage aber nicht, weil dein Baby ein "Recht auf weinen" hat, sondern weil du ein Recht auf deinen Körper hast!

Alles Gute für dich!!

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Ich bin der meinung es ist absolut legitim, seine kräfte einzuteilen. Du must nicht supermom sein. Du bist ein mensch und du nutzt deiner familie wenig, wenn du zusammenbrichst zum beispiel mit bandscheibenvorfall o.ä.
Du lässt dein baby nicht schreien, wenn du es in 5 min nicht schaffst es auf den arm zu nehmen. Du lässt es auch nicht schreien, wenn du "nur" kuschelst. Schreien ließ man babys indem man die tür hinter sich verschloss. Manchmal ist aber einen weinen unvermeidbar und es liegt nicht in unserer macht es abzustellen.

Ich stelle manchmal fest, dass ich in solchen Situationen innerlich so unter hochspannung stehe, dass sich das kind kaum bei mir beruhigt. Dann ist es für uns besser, daneben zu kuscheln und das kind zu begleiten.
Aber aus der ferne betrachtet kann ich natürlich auch quatsch erzählen oder ich habe dein anliegen nicht verstanden.

Ich meine nur, es ist sachdienlicher, mit sich schonend umzugehen und Ressourcen zu sparen, als dann aufgrund von Überbelastung einen totalausfall zu haben.
Damit tust du keinem einen gefallen.

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Danke für eure Antworten! Es ist sehr interessant, mal ein paar Einblicke zu bekommen wie ihr das so handhabt. Ich kann aus vielen eurer Einschätzungen etwas mitnehmen und werde weiterhin auf Weinen reagieren, versuchen ihre Bedürfnisse umgehend zu befriedigen, wenn es aber in Ausnahmefällen mal nicht sofort möglich ist, mich vielleicht nicht ganz so schlecht fühlen und versuchen ein bisschen auf mich zu achten..
Wünsche euch ein schönes Wochenende mit euren Babys und Familien ☀️❄️