Internisten raten

Leichtes Fieber nicht gleich senken

Fieber unterstützt den Körper, selbst mit Krankheitserregern fertig zu werden. Internisten raten deshalb, bei einer leicht erhöhten Körpertemperatur zunächst auf Medikamente zu verzichten.

Autor: Berufsverband Deutscher Internisten e.V.
krankes Kind Fieber
Foto: © Panthermedia.net/ Diego Cervo

Teil des natürlichen Heilungsprozesses

Eine leicht erhöhte Körpertemperatur hilft dem Körper, Krankheitserreger zu bekämpfen. „Leichtes Fieber unter 39°C sollte deshalb nicht sofort gesenkt werden“, rät Dr. Wolfgang Wesiack, Präsident des Berufsverbandes Deutscher Internisten (BDI). Da Viren, Bakterien und andere Parasiten an die normale Körpertemperatur von 36–37°C angepasst sind, schwächt der Körper durch eine Erhöhung der Temperatur Krankheitserreger. Fieber ist also Teil eines natürlichen Heilungsprozesses. „Da man durch die erhöhte Körpertemperatur leicht schwitzt, sollte man viel trinken, sich warm halten und sich schonen“, empfiehlt Dr. Wesiack. „Dadurch kann man das Immunsystem unterstützen und das Herz-Kreislauf-System des Körpers entlasten.“

Hohes und lang andauerndes Fieber ärztlich abklären lassen

„Steigt die Körpertemperatur auf über 40 Grad oder hält das Fieber länger als zwei bis drei Tage an, sollte unbedingt ein Arzt die Ursache untersuchen“, warnt Dr. Wesiack. Als fiebersenkendes Mittel können beispielsweise Acetylsalicylsäure (z. B. Aspirin) oder Paracetamol gegeben werden. „Auch Wadenwickel können die Körpertemperatur senken. Wichtig ist jedoch, dass die Füße und der restliche Körper warm gehalten werden“, rät der BDI-Vorsitzende. Dabei wird ein Handtuch in lauwarmes Wasser getaucht, ausgewrungen und fest um die Waden der ausgestreckten Beine gewickelt. Darüber wird ein trockenes Tuch gelegt. Die Wadenwickel bleiben fünf Minuten lang angelegt und sollten zwei  bis drei mal wiederholt werden.

Bei gesunden Erwachsenen liegt die Körpertemperatur im Mund zwischen 36 und 37,7°C. Wird die Temperatur rektal, also im After, gemessen, liegt sie um ca. 0,5 Grad höher als im Ohr, im Mund oder in den Achselhöhlen. Die Körpertemperatur schwankt während des Tages und ist morgens 0,5 Grad Celsius niedriger als abends, bei Frauen schwankt sie darüber hinaus auch zyklusabhängig.

 

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