Eine Freundin (ich nenne Sie einfach mal A.) ist vor einiger Zeit zu ihrem Freund gezogen. Jetzt haben die beiden ein Haus gekauft und heiraten. Früher haben wir uns öfter gesehen, weil wir in einer "Clique" waren und ich habe sie wirklich gern. Nach ihrem Umzug haben wir uns nicht mehr so oft gesehen. Es sind knapp 2 Stunden Fahrt bis zu ihrem neuen Wohnort.
Auch die Anderen aus dem Freundeskreis sehe ich seltener. Partner, Kinder, Jobs etc. haben da die Dynamik verändert, auch wenn wir uns alle noch sehr gut verstehen und es immer toll ist sich zu treffen.
Jetzt hat A. alle ihre alten Freunde zu ihrer Hochzeit eingeladen. Allerdings nur zur kirchlichen Trauung am Mittag. Danach feiert sie Abends nur im engsten Familienkreis weiter. Ich kann das gut verstehen. Sie haben gerade erst ihr Haus gekauft und wollen für die Hochzeit nicht so viel Geld ausgeben.
Bei den anderen Hochzeiten in unserem Freundeskreis waren alle die eingeladen waren auch zur anschließenden Feier eingeladen. Wir haben uns nach der Kirche immer etwas Kleines ausgedacht. Reis/ Blütenblätter werfen, ein Rosenspalier für Brautpaar und Gäste, etwas besonderes fürs Foto, kleine "Spiele oder Aufgaben für das Brautpaar. Das war immer schön. Das meiste fand natürlich Nachmittags/Abends auf den Feiern statt, aber nach der Kirche gab es auch immer etwas Nettes.
A. wünschte sich, dass wir jetzt alle in die Kirche kommen und es danach auch diese kleinen Aufmerksamkeiten von uns gibt.
Ich muss sagen mir war die Fahrt dafür einfach zu lang. 2 Stunden hin, in einer fremden Stadt einen Parkplatz suchen, zur Kirche, dann 20 Minuten das Brautpaar feiern und dann wieder 2 Stunden zurück fahren. Ich hätte mir gewünscht, dass dann auch ein wenig gemeinsame Zeit eingeplant ist. 2 Stunden für Kaffee und Kuchen im Garten des neuen Hauses. Da hätten wir auch Kuchen mitbringen können. Oder ein kleiner Sektempfang auf dem Kirchenvorplatz oder irgendwas anderes. Das hätte nicht viel kosten müssen. Aber es wäre schön gewesen etwas gemeinsame Zeit einzuplanen.
Würde sie noch hier wohnen wäre ich auch zu der "nur Kirche" Einladung gekommen. Es wäre schön diesen besonderen Moment mit ihr zu teilen. Wobei es auch da einen etwas schalen Beigeschmack für mich gehabt hätte. Aber mit der Fahrt war es mir zu viel. Ich habe Abgesagt. Hinterher habe ich mitbekommen, dass auch alle anderen aus unserem Freundeskreis abgesagt haben. A. ist super enttäuscht und hat jetzt den Kontakt zu allen abgebrochen. Das tut mir schon leid. Sie scheint sehr verletzt zu sein.
Was hättet ihr gemacht? Wärt ihr hingefahren?
Einladung nur zur kirchlichen Trauung - Braut sauer über Absagen.
Wenn alle abgesagt hätten, hast du die Antwort ja schon selbst
Ich finde es auch dreist zu erwarten. Da ich mit Kirche eh nichts anfangen kann, hätte ich darin keinen Mehrwert gesehen (es sei denn man hätte das mit nem 4 tägigen Kurzurlaub verbinden können oder so). Ich gehe davon aus dass A. wenn sie vorher immer vernünftig war, nach der Hochzeit zum gleichen Schluss kommen wird.
Ich glaube ich wäre hingefahren. Dein Text wirkt so als würdest du nicht hinfahren weil du eingeschnappt bist dass es keine gemeinsame Zeit gibt. Und wenn dem so ist, wäre ich als Braut auch recht traurig.
Hm, dann habe ich es irgendwie blöd formuliert. Mir war das einfach irgendwie zu anstrengend. Die Hinfahrt, dann die Kirche die ich nicht so mag und dann die Rückfahrt. Ich hatte schon ein bisschen schlechtes Gewissen und hätte ihr gerne persönlich gratuliert. Mir war dafür einfach der Aufwand zu groß.
Ja, das kann ich verstehen. Aber es ist ein wichtiger Tag bei deiner Freundin und sie fühlt sich nun alleine bzw. nicht wert dafür Auto zu fahren. Es kommt auch auf die weiteren Umstände an, aber ich denke, dass es einen Grund hat, warum ihr eingeladen wurdet. Für sie bedeutet der Tag etwas, für dich logischerweise weniger.
Hallo du,
wenn mir die Freundin viel bedeutet, wäre ich auch hin gefahren. Und wenns nur für die Feier in der Kirche und die Glückwünsche danach ist. 2 Stunden Fahrzeit sind da noch verschmerzbar. Wenn ihr eh mehrere Leute gewesen seid, hätte man da auch Fahrgemeinschaften bilden können und die Fahrt wäre dann noch lustig geworden.
Und ja, ich verstehe auch, dass die Freundin verletzt ist, wenn ihr alle deshalb abgesagt haben.
Auch wenn ich bei dir bin, dass zumindest Kaffee und Kuchen mit den Gästen eine nette Geste gewesen wäre, wenn die Finanzen der einzige Grund dafür sind. Zumal sich Gäste, sofern sie Anstand haben, über das Hochzeitsgeschenk eh meistens refinanzieren.
Aber es ist die Entscheidung des Brautpaares, ob sie lieber eine kleine, intime Feier haben wollen. Vielleicht auch gerade deshalb, weil sie es dann besser genießen können.
Da gebe ich dir recht. Jeder soll so feiern wie es für ihm am besten passt. Ach schwierig. Vielleicht hätten wir es doch besser machen sollen. Ich wusste tatsächlich nicht, dass alle abgesagt hatten. Weil es mir einfach zu zeitaufwändig war hatte ich gar nicht nach einer Fahrgemeinschaft gefragt. Wir hatten im letzten Jahr so viel um die Ohren, dass ich über jeden freien Familientag froh bin. Ich hatte einfach keine Lust wegen so einer so kurzen Zeit nach der Kirche so viel Zeit zu opfern.
Ich kann deine Bedenken wegen der Fahrerei für "nur kurz Kirche und Glückwünsche danach" durchaus verstehen. Auch wenn das durch Kirche (45 Minuten) plus Zeit danach (30 Minuten bestimmt) dann doch eine etwas längere Zeit geworden wäre, die Du deiner Freundin hättest schenken können. Ich fürchte, Du wirst mit Deiner Entscheidung noch hadern.. Deine Freundin, die Du so gern magst, ist gekränkt. Eventuell lässt sich das nicht wieder gut machen. Es wäre ja auch möglich gewesen, mit den anderen Freunden vorher zu sprechen und dann hätte von Euch zumindest eine "kleine Abordnung" zu ihr fahren können. Mit einem Geschenk von Euch allen und stellvertretend lieben Grüßen im Gepäck. Es hätte ein Video gemacht werden können für die verbliebenen Freunde, die nicht mitkonnten. Und Deine Freundin hätte gewusst, dass Ihr an sie denkt und ihr das Beste wünscht - auch wenn Ihr nicht alle zur Trauung kommen konntet.
Ich verstehe das Problem ehrlich gesagt nicht. Wir waren schon auf mehreren Hochzeiten nur beim Standesamt oder der Kirche. Entweder weil es sonst ausgeartet wäre was die Gästezahl angeht oder weil wir selber wegen Corona oder Schwangerschaft nicht aufs große Fest wollten.
Wir haben immer eine Kleinigkeit geschenkt oder einem Brauch oder sonst was organisiert ohne einen sektempfang oder sonst was zu erwarten. Das ist hier auch so üblich bei uns, alle Verwandten und Freunde und Nachbarn kennen den Termin der Trauung und stehen draußen und gratulieren und schenken auch was und zur Feier gehen eben nur die geladenen Gäste.Ich gehe ja in erster Linie hin, weil ich mich für das Brautpaar freue und meine Freude ausdrücken möchte und nicht um entertaint zu werden. Es ist der große Tag des Brautpaares und nicht deiner und wie sie ihn Planen ist ja auch ihre Sache und wen sie zu was einladen. Nur weil andere alle eingeladen haben, müssen sie es ja nicht machen. Du kennst ja ihre finanzielle Lage ja nicht bis ins kleinste Detail.
Wenn du nicht hingehen möchtest dann ist das deine Entscheidung, aber respektiere auch ihre.
Ich respektiere das total und für mich war alles ok so. Bin nur erschrocken, dass Sie jetzt über die Absagen so wütend ist.
Ja ich wäre auch sehr enttäuscht, wenn alle absagen die sich eigentlich gute Freunde nennen. Vor allem absagen weil es keinen Kuchen gibt?
Ja, ich wäre hingefahren. Finds, ehrlich gesagt, auch heftig, dass ausnahmslos alle aus eurem Freundeskreis abgesagt haben und würde mir meinen Teil denken. Aufmerksamkeiten und Annehmlichkeiten zu den eigenen Hochzeiten gerne annehmen und dann sowas. Schon arm.
Ja, ich war jetzt auch ein wenig erschrocken, als ich gehört habe das keiner da war.
Aber ich finde so ganz kann man es nicht vergleichen. Sie hat uns gesagt, dass nach der Kirche 20 Minuten zum gratulieren eingeplant sind. Danach wollten Sie zum Fotographen. Klar hat sie das gesagt, damit wir unsere Überraschung daran anpassen können und es dann kein Zeitproblem gibt. Und sie wollte bestimmt keine falschen Erwartungen Richtung Kuchen /Sekt/ gemeinsamer Zeit wecken.
Das war auf den anderen Hochzeiten aber immer anders. Da reiste keiner weit an. Es gab danach immer eine Feier, und die Überraschungen waren freiwillig. Die waren immer toll, aber für das Programm hatten die Brautpaare schon selber gesorgt. Je nach Budget als "Mitbringfeier" oder auch mal chic und teuer. Und ein Paar hat gar nicht gefeiert. Nur das hatten wir so noch nicht.
„Ja, ich war jetzt auch ein wenig erschrocken, als ich gehört habe das keiner da war.“
Das hört sich ja dann eher so an, als hättet ihr alle untereinander eigentlich eh kaum noch Kontakt. Ach schwierig…
Aber hey, es ist offenbar schon gelaufen, du hast deine Entscheidung getroffen, zu der kannst du auch stehen. Nächstes mal würdest du es vielleicht anders machen. Also hast du jetzt was gelernt. Schreib ihr doch oder ruf sie mal an. Kannst ja auch ruhig mal sagen, dass es dich irgendwie quält. Unter Freunden sollte man eh viel mehr über seine Emotionen sprechen.
Ich persönlich wäre die Strecke für eine gute Freundin gefahren. Die angesprochenen Fahrgemeinschaften wären eine Option gewesen bzw. ich hätte dann halt was mit den anderen Freunden organisiert, dass man selber privat zusammen Kuchen essen geht irgendwo oder man sich die andere Stadt/Umgebung mal anschaut...also quasi das Beste draus machen.
Kann verstehen, dass die Braut enttäuscht ist, wenn wirklich alle absagen, wobei ich persönlich schon wenigstens auch zu Kaffee und Kuchen nachmittags geladen hätte.
Ich kann dich sehr gut verstehen und ich finde die Art auch etwas eigenartig. Eigentlich lädt man die Gäste nicht nur in die (kostenlose) Kirche und schickt sie dann nach Hause.
Meine Schwester hatte da schon einen etwas besseren Kompromiss. Die Gäste der Kirche (meist sind ja gerade das die allerengsten) haben danach in der Location ein Buffet - mit Reden schwingen etc - bekommen und die Freunde durften danach am Abend zur Party dabei kommen, ohne Essen. Da waren manche auch schon etwas angefressen, aber irgendwo muss man ja tatsächlich auch aufs Geld achten.
Deine Bekannte hat aber einen sehr unglücklichen Weg gewählt.
Das hätte ich schön gefunden. Ich kann wirklich verstehen, dass man nicht so viel Geld ausgeben will. Wir hatten hier im Freundeskreis schon eine Hochzeit auf einem Grillplatz wo jeder was mitgebracht hat. Die war richtig toll. Oder nach der Kirche nur etwas Kuchen im Schrebergarten der Eltern bevor es Abends im kleinen Kreis weiter ging. Das war auch schön.
Ich muss sagen, dass ich das Gefühl hatte, dass ihr unsere Anwesenheit gar nicht so wichtig ist. Eben weil fürs gratulieren nach der Hochzeit nur 20 Minuten eingeplant waren. Und das finde ich ok, bitte versteht das nicht falsch. Ich dachte nur, dann kann ich auch zu Hause bleiben. Das hätte ja schon den ganzen Tag gekostet. Man zieht sich schick an, fährt mit etwas Zeitpuffer hin, sitzt in der Kirche, fährt zurück....
Ich hab mir da lieber einen schönen Tag mit meiner Familie gemacht und bin jetzt erschrocken, dass ich sie damit so verletzt habe.
Eben. Ich war auch schon auf Hochzeiten da hat jeder was mitgebracht. Aber den vollen brautpaar- kotau einfordern und die Leute dann vom Hof jagen finde ich ähhhm ungut
Ich kann dich verstehen...ist wirklich nicht optimal.So ein paar Flaschen Sekt osaft Wasser und kräcker kosten ja nicht die Welt...könntet ihr nicht etwas organisieren als Freunde?