Kann Schwangerschaft nicht annehmen

Hallo ihr Lieben,

natürlich freue ich mich darüber, dass ein kleines Wunder in mir wächst, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich die Schwangerschaft einfach nicht richtig annehmen kann.

Ich bin jetzt in der 16. Woche und bin irgendwie fast froh, noch nicht wirklich einen Bauch zu haben. Ziehe mich auch eher so an, dass man die kleine Wölbung nicht sieht.
Ich bin ständig traurig darüber auf was ich alles verzichten muss und was wir nun nicht mehr machen können.
Wir haben zum Beispiel Festivaltickets für nächstes Jahr hier liegen, wo wir ja nun nicht hin gehen können. Irgendwie bringe ich es nicht über mich die Tickets zu verkaufen.

Ich hoffe einfach das ändert sich irgendwann und ich kann die Schwangerschaft positiv sehen und nicht erst im Kreissaal liegen mit dem Gedanken „Ach herrje, da ist ja ein Baby“.

Ich bin mir sicher, dass es mit meiner Vorgeschichte (nachzulesen in meiner Vk) zu tun hat.
Ich wollte nur mal hören, ob es hier jemandem ähnlich geht oder ging.
Wann hat sich das geändert? Wie geht ihr damit um?

Liebe Grüße und einen schönen Start ins Wochenende.

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Ach je, du Liebe!
Du hast ja auch schon so viel durch machen müssen!#schmoll
Mein Beileid zu deinen beiden Sternen! So etwas sollte niemand erleben müssen!

Ich denke dass deine Gefühle selbstverständlich mit der Vorgeschichte zu tun haben. Vertrauen und Hoffnung gönnst du dir sicherlich gar nicht, was ich sehr gut nachvollziehen könnte.

Hast du schon einmal darüber nachgedacht, dich einem Psychologen anzuvertrauen? Ich bin voll dafür, Hilfe anzunehmen und sich da unterstützen zu lassen. Das muss man nicht mit sich selbst ausmachen. Zumal du den 1. Schritt schon gegangen bist und feststellst, dass es so nicht sein sollte!
Auch du sollst dich auf dein Krümelchen unbedarft freuen können und die Schwangerschaft annehmen und genießen können! Es ist keine Schande sich jemanden professionellen zu holen, der einem zuhört und dem man "als Fremden" alles anvertrauen kann, was bei dem Partner oder Freunden vielleicht nicht immer geht.

Bei mir war es zum Glück nur die ersten 12 Wochen schwierig! Gefreut habe ich mich immer, aber die Angst, dass etwas schief geht, war auch immer mein Begleiter. Habe nicht nach Babysachen oder Babywagen geschaut... Nicht im Kopf geplant und nach Namen gesucht. Erst das 1. ETS hat mir etwas Sicherheit gegeben.

Ganz wird uns alle hier die Angst nie verlassen!
Ich hoffe, dass du dich bald trotzdem auf dein Krümelchen feuen kannst!

Drücke dich fest!!!
June mit Krümel 13+2 #verliebt

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Danke für deine liebe Antwort 😘

Ich war kurz nach dem Tod der Kinder zu einer Beratungsstelle gegangen die sich mit dem Thema Trauerbewältigung befassen. Das hat mir schon etwas geholfen, aber auch nicht sehr viel.
Dann war ich Anfang des Jahres mit meinem Sohn zur Kur, auch auf dem Schwerpunkt Trauer.
Es kommt bei den Gesprächen halt immer das gleiche raus.
„Es ist ganz normal, dass Sie so fühlen“ „Das dürfen Sie auch“ und und und. Das hilft mir im Endeffekt auch nicht weiter.
Und um einen Platz bei einem richtigen Psychologen zu bekommen muss man Monate bis teilweise über ein Jahr warten.
Mir hilft der Austausch mit Gleichgesinnten und einfach das „drüber reden“ schon ganz gut.
Ich glaube aber nicht, dass irgendwelche Gespräche mich auf mal zu einer super entspannten, freudigen Schwangeren machen. Da muss ich wohl einfach durch, dass die Angst ein ständiger Begleiter ist.
Ich wünsche halt nur, ich könnte mich irgendwie mehr „schwanger fühlen“

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Puh das ist echt ein hartes Schicksal was ihr da mit euch herum schleppen müsst.
Ganz ehrlich, Trauerbewältigung ist ja schön und gut und auf jeden Fall richtig sich damit zu befassen. Aber das reicht einfach nicht. Ich denk da muss sehr viel tiefer gegangen werden, systemische Arbeit/Familienaufstellung. Wenn möglich auch mit deinem Mann, er hat damit sicher auch sehr zu kämpfen. Aber so was kann man auch gut erstmal allein machen, wirkt sich dennoch auf die ganze Familie aus. Und es wird deinen Blick auf dich als Mutter/Schwangere/Ehefrau... ändern.

Ich finde es nicht schlimm nicht gern schwanger zu sein, geht mir auch so und ich tu auch nicht so, als wäre es das schönste der Welt. Aber es wäre gut für dich und deine Familie inkl. dem Ungeborenen, wenn du auch etwas Vorfreude zulassen könntest.

Wenn ich mir erlauben darf eine Vermutung abzugeben. Du trauerst evtl dem Leben hinterher das ihr vor der SS hattet zb mit dem Festival oder versteckst den Bauch, weil du deinem Körper/dem Schicksal/Karma was auch immer nicht traust, dass es dieses Mal gut geht. Darum kommt vielleicht auch keine Freude auf. Was wenn es wieder ein Frühchen wird? Wie schaffen wir das nochmal? Was wenn es läuft wie bei den Zwillingen und ich hab die Freude zugelassen, mir ein Leben mit einem weiteren Kind vorgestellt? Wieder fragen alle nach...

Ich kann mich da ganz schwer einfühlen, kann also auch sein, dass ich total daneben liege. Ich will einfach nur sagen, dass es verschiedene Ansätze gibt die Vergangenheit anzugehen und das solltest du weiterhin versuchen.

Ich wünsch euch auf jeden Fall eine völlig ereignislose und unspektakuläre SS und, dass ihr einen passenden Weg findet mit eurer Geschichte Frieden zu schließen ♥️

Gruß
Yay

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Wir sind jetzt auch mittlerweile in der 11 SSW angekommen und beide noch im standby-modus....
Ich frag mich auch, wann ich die Freude endlich zulassen kann. Hab aber nach unserer fehlgeburt im Februar auch zu viel Angst :(

Meine Hebamme meinte, dass es normal ist und ich mich deshalb nicht stressen soll. Irgendwann wird die Freude kommen

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Hallo ,
Es tut mir sehr leid was ihr schon alles hinter euch habt😥
Ich kann nur ansatzweise nachvollziehen wie es sein muss mit deiner Vorgeschichte ( mein großer war auch ein Frühchen, geb. bei 27+1. Zum Glück ist er inzwischen ein gesunder, fröhlicher 1.Klässler 🥰 und bis wir den kleinen letzten November bei uns begrüßen durften hatte ich noch 2 frühe Abgänge und 2 MA's).
Aber in der Schwangerschaft mit dem kleinen ging es mir ähnlich....erst mal habe ich nicht geglaubt über die ersten 12 Wochen zu kommen und als die um waren hab ich auch immer noch ständig Angst gehabt das meine Gerinnungsstörung dazu führt das wir ihn verlieren...ich habe mich erst in der 18 SSW um eine Hebamme gekümmert ( bei uns ist die Situation nicht ganz so angespannt wie in vielen anderen Teilen Deutschlands sonst hätte ich wohl keine mehr bekommen....) und erst mit der 24 SSW noch mal deutlich aufgeatmet.
Ich konnte mich immer mehr auf den kleinen Mann freuen und auch wenn er leider auch wieder ein Frühchen war (geb.32+0 nach Blasensprung wg. einer Infektion) war es einfach nur schön ihn bei uns zu haben und es war liebe auf den ersten Blick 🥰😉
Ich wünsche dir das du dich auch ganz bald richtig über die Schwangerschaft freuen kannst, ich denke spätestens wenn du bei 24+ angekommen bist wird dir ein wenig leichter ums Herz.

Lg
Sandra

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Mir ging es ähnlich bis zur ca. 17. Woche dann wurde es langsam besser. Die Verluste sind einfach zu schwer um dann so einfach wieder dem eigenen Körper zu vertrauen.
Gib dir Zeit und versuche schöne SS Dinge zu erleben. Kauf dir etwas schickes an Umstandsmode oder gönne dir eine Wellness Behandlung für Schwangere. Schreibe nur schöne Dinge auf an deiner SS oder mit Baby. Das macht es Dir bewusster wie schön das Wunder ist das da gerade passiert 😘🤗

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Hallo,
ich habe noch nie so spät ein Kind verloren, dafür leider viele FGn zwischen der 5.-12.SSW.Das ist schon kaum vergleichbar, aber eines haben wir da gemeinsam. Immer wenn ich schwanger war, habe ich mich kaum gefreut, einfach aus Angst, dass es eh schiefgeht.
Du trauerst garnicht so sehr dem Festival oder dem was du gerade nicht tun kannst hinterher, sondern kannst einfach nicht darauf vertrauen, dass es diesmal gutgeht. Da wäre das vorherige Leben schlichtweg einfacher zu leben.
Was du tun kannst- keine Ahnung. Ich habe jetzt gerade die 5.FG hinter mir und habe ganz doll Angst vor einen positiven Test. Manchmal möchte ich am Liebsten aufgeben, wenn der Kiwu nicht so verdammt groß und drängend wäre.
Ich versuche tatsächlich immer nach Vorne zu sehen, das Positive , dass z.B. mein Körper es schon mehrmals geschafft hat ein gesundes Kind auf die Welt zu bringen, dass er gerade wieder in einem relativ normalen Modus beginnt zu laufen....
Wenn es dir hilft mit anderen Betroffenen zu reden, dann mach das. Bestimmt gibt es Selbsthilfegruppen oder deine Hebamme kann den Kontakt zu einer Frau herstellen, die Ähnliches erlebt hat. Vielleicht auch dann als Paar. Männer leiden da ja meistens still.

Meine Freundin hat zwei Totgeburten in der Spätschwangerschaft hinter sich, aber auch sechs gesunde Kinder. Sie kann natürlich solche Verluste noch viel besser verstehen und spricht mit Bekannten darüber, die das Gleiche erlebt haben und kann sie damit unterstützen. Das hilft ihr selbst auch.
ich wünsch dir auf jeden Fall eine gesunde und ganz lange Schwangerschaft und dass deine Angst irgendwann,, bis auf ein Minimum zumindst, verschwindet.

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Huhu,
ich kann nachvollziehen, wie du dich fühlst, mir ging es ähnlich.
Nach 8 Jahren Kiwi habe ich Anfang 2018 auf einmal einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen, dann die Ueberraschung, es sind Zwillinge. Die Freude war gross, hielt leider nur bis zur 17. Woche. Verstrichener GBMH, Notfallcerclage, TMMV. Leider kam es 2 Wochen später zum Blasensprung und da war dann nichts mehr zu machen.
Vor einem Jahr habe ich dann wieder positiv getestet, kurz vorm Urlaub. Wir sind in den Urlaub geflogen, wenn schief geht haben wir wenigstens noch Erholung vorher gehabt....
GMBH in Woche 19 bei 3cm, eine Woche später dann nur noch 1,5....wieder Notfallcerclage, Bettruhe. Wir haben es bis in die 38. Woche geschafft, mein Sonnenschein ist nun schon 4 Monate alt, richtig angekommen in der Mutterrolle und Freude kam erst so ca. vor 4-6 Wochen auf.....
In unserer Pekip Gruppe haben sich die Mamis über Ihre Geburtstraumata unterhalten, da kann ich nur müde laecheln und schweigen. Schwangerschaft und Geburt waren ein notwendiges Uebel um ein Kind zu bekommen.
Mein Mann hat immer gesagt: Schwanger bist du 40 Wochen - Mutter 40 Jahre und mehr...(bin schon jenseits der 40....).
Wenn du Dich austauschen magst, schreib mir gerne eine PN.
Viele Gruesse,
Eli mit Hope (18 Wochen)

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Ich verstehe dich sooo gut.
Mir geht es genauso. Bin jetzt in der 15. Ssw, 4. SS, 1. SS in meiner neuen Ehe.
Vor 12 Jahren hab ich in meiner 1. SS unser absolutes Wunschkind (es wollte und wollte erst einfach nicht klappen) in der 24. Ssw. still geboren. Völlig unerwartet und ohne Hinweise schlug plötzlich ihr Herz nicht mehr.
Danach brachte ich zwar 2 gesunde Töchter zur Welt. Beide SS waren allerdings sehr, sehr kritisch. Es schien bei beiden zunächst auf eine FG zu zugehen...unerwartet ging alles gut. Die Geburten allerdings waren sehr kompliziert, mir ging es organisch nicht gut und ich verblieb lange im Kh.
Letztlich entschied ich nie wieder schwanger zu werden.

...und dann kam unerwartet vor 5 Jahren die Scheidung. Ich lernte einen neuen Mann kennen...und es kam wie es kommen musste: er hegt den Kinderwunsch.
Nach langen Gesprächen und Erklärungen warum ich keine Kinder mehr wollte, entschieden wir gemeinsam die Medizin entscheiden zu lassen. Die Ärzte gaben im Jan. ihr ok und nun bin ich schwanger.
Aber mein Kopf macht da irgendwie nicht mit. Habe sämtliche Anzeichen, ich fühle körperlich das ich schwanger bin aber dennoch kommt das irgendwie nicht richtig bei mir an.
Ich kann es mir auch nicht erklären, ob es Angst ist oder eher daran liegt, das ich mit dem Thema durch war.
Bin gespannt, was du weiter zu berichten hast und wie es bei dir weitergeht.

Liebe Grüße,
Sandra

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Oh man, da hast du aber auch schon einen langen Weg hinter dir.
Ich kann mir vorstellen, dass es schwierig ist sich nun wieder auf eine Schwangerschaft und auch auf das was danach kommt einzulassen. Gerade wenn man wirklich damit abgeschlossen hat.
Ich denke man muss dann in die Rolle erstmal „neu reinwachsen“. Das braucht bestimmt ebenso Zeit.
Ich wünsche dir auf jedenfall alles Gute. 🙂