Sicht einer Krankenschwester

Ich muss das einfach mal niederschreiben, dass es nichts bringen wird, ist mir durchaus bewusst und auch das gleich ein paar User kommen werden, die sagen werden, ach ich habe heute aber noch einen x Bericht gelesen, das steht xxx xxx (nach dem Motto alles gar nicht so schlimm).

Ich bin teilweise echt erschüttert, wie unsere Gesellschaft teilweise tickt, gefühlt lesen viele nur die Bild und stellen dann hier so Halbwahrheiten auf, aktuelles Bsp, es ist für den Arzt oder die Hebamme das selbe gleiche geringe (!) Risiko, wenn eine oder 2 oder mehrere positiv getestete Menschen in einem kleinen Raum aufeinander hocken.
Dann hätten Virulogen etc gesagt, ist alles Humbug, Ansteckungsgefahr ist ja gar nicht so hoch, deswegen sind alle Maßnahmen total sinnlos und das Traurige daran ist, dass Menschen noch drauf anspringen und sauer werden und man hier in der Luft zerfetzt wird, wenn man etwas anderes behauptet.
Viele fangen an zu verharmlosen, denn die Zahlen wären ja gar nicht so hoch (Dunkelziffer wird ignoriert)...

So jetzt die Sicht einer Krankenschwester.
Arbeite auf einer interdisziplinären Intensivstation mit 18 Betten.
Wir haben aber gerade 30 Plätze eingerichtet und 3 sind gerade noch in der Mache.
Am Freitag hatten wir 14 Patienten bei uns liegen, 4 davon beatmet. Am Wochenende hatte ich frei und gestern waren es dann 18 Patienten mit 8 Beatmungen.
Die Peripherie ist voll und es musste kurzerhand eine 3. Station eingerichtet werden und eine andere internistische Station musste geschlossen werden, weil sich Mitarbeiter infiziert haben.
Wenn der Satz fällt, ihr habt doch gerade nichts zu tun, die Betten sind leer, bekomme ich mittlerweile echt Tränen in den Augen, weil ich es einfach nur extrem traurig finde, dass es kleinlich geredet wird, nur weil es regional unterschiedlich ist.
Man sollte aber noch beachten, dass der Höhepunkt noch nicht erreicht ist und es noch mehr Patienten werden können.
Uns werden Mundschutz und alles Andere mittlerweile eingeteilt, wie so kleinen unerfahrenen Kleinkindern, weil vieles geklaut wurde und wir jetzt so sparsam sein sollen wir möglich, weil Material knapp wird.
Wir sind AM Patienten, sehen wie schlecht es ihnen gehen kann, sehen wie schnell jemand versterben kann, haben massiv Personalmangel, Arbeit wo wir nicht mehr hinterkommen, Patienten, denen man nicht gerecht werden kann und dann sind hier einige unterwegs und sagen, wir sollen nicht übertreiben oder dramatisieren.
😣 Ich finde das enorm traurig, dass mir nicht mal die richtigen Wörter einfallen wollen.
Und wenn ich hier noch so Halbwahrheiten lese, dann ist der Tag teilweise echt gelaufen.
Anerkennung hatten wir eh schon die Jahre kaum, sonst hätte sich an unserer Situation schon längst was geändert, aber jetzt wird es teilweise noch kleinlicher geredet.
Sobald es aber um einen selber geht, werden auf einmal Petitionen gestartet und etc und bei unseren Petitionen wurde kaum Beachtung geschenkt.

Sehr sehr traurig.

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Ich bin Ärztin und habe jahrelang auch auf der internistischem Intensiv gearbeitet und weiß zu gut, was ihr da durch macht.
Ich kann auch total die Emotionalität hinter der Arbeit verstehen und finde es maßlos grauenvoll wie uns (übrigens auch im ambulanten Bereich) das Recht auf körperliche Unversehrtheit abgesprochen wird und man kaum die Möglichkeit hat sich als möglicherweise chronisch Erkrankter als erster in der Frontlinie zu schützen.

Die regionalen Unterschiede sind verheerend, nicht unweit von hier laufen die Kliniken voll, andere primär elektive Häuser drehen Däumchen und wissen gar nicht wie sie die bereits tiefroten Zahlen retten sollen, da viele Eingriffe verschoben/abgesagt wurden, auch da habe ich teilweise Bedenken bezüglich gesundheitlicher Langzeitfolgen, wenn wichtige Diagnostik oder Vorsorgen nicht stattfinden oder Patienten sich nicht trauen diese wahrzunehmen und hoffe sehr, dass nicht die Inzidenz vieler Erstdiagnosen in ein paar Monaten deswegen zunehmen wird, aber was soll man machen in Zeiten einer Pandemie.

Ich weiß allerdings auch, dass du hier auf die Beschlüsse und den Unmut werdender Eltern in der Geburtshilfe anspielst und kann nur sagen, dass ich deine persönliche Meinung dazu absolut nachvollziehen kann, es aber weder in meinem oder in deinem Ermessen oder Kompetenzbereich liegt darüber zu entscheiden wo und wann Begleitpersonen in welchem Ausmaß zugelassen werden. Ich habe selbst in der Geburtshilfe im Rahmen der Weiterbildung gearbeitet und nicht selten kommen Hebammen in unserer Region pro Schicht auf 3-4 Gebährende gleichzeitig und sind nahezu darauf angewiesen, dass die Begleitperson klingelt, lagert, zur Toilette begleitet, die Kotztüte reicht usw. Geburten unterliegen einer manchmal schwer vorher abzuschätzenden, auch gefährdenden, Dynamik, da ist manchmal jede helfende Hand einer weiteren Person, die im Raum mit beaufsichtigt, gefragt. Das ist nicht immer nur „chichi“ um das Wohlfühlerlebnis einer Traumgeburt, sondern auch die Anerkennung der Rolle eines wichtigen Bindemitglieds im Rahmen des geburtshilflichen Teams. Es gibt daher offizielle Empfehlungen und ich persönlich finde es auch gut, dass die Kliniken mehrheitlich diese umsetzen, das sage ich als behandelnde Ärztin und auch als werdende und bereits gewordene Mutter. Man kann das absolut nicht mit „Alleingeburten“ aus womöglich den 80ern oder 70ern vergleichen, da der Personalschlüssel ganz, ganz anders besetzt war als heute. Soviel jetzt zum Thema Kreißsaal.

Es ist für mich persönlich wichtig die ganzheitlichen Aspekte in den medizinischen Tätigkeitsbereichen nicht aus den Augen zu verlieren. Welcher Kollateralschaden erwartet uns dort? Welche Traumata werden hieraus womöglich entwickelt, wenn Menschen in einschneidenden gesundheitlichen Momenten nicht zusammenkommen dürfen, z.B. im palliativen Bereich?

Wir können zudem Menschen, die keine Ahnung von unseren Berufen haben, nicht das Recht absprechen Unmut oder Frust über die Situation zu äußern, auch wenn man sich manchmal nur an den Kopf fassen kann. Ich muss oft an die Situation denken, wie ich im Schockraum zu einer Reanimation gerufen wurde und im Nebenraum eine Privatpatientin sich lauthals beschwerte, warum ich abgerückt wurde, schließlich würde sie hier seit Stunden warten....da verliert man den Glauben an die Menschheit, doch das sollten wir nicht.

Meine Hebamme sagte zur mir neulich, dass ich aufhören sollte als auch beruflich „emotional Betroffene“ alle weltlichen Probleme, die Corona uns bereitet aufzuschultern ohne mich selbst komplett darin zu verlieren und das stimmt auch.

Wir müssen einen kühlen, rationalen Kopf bewahren und nach Feierabend auch versuchen diesen auszuschalten und den Job - auch wenn es schwer fällt bei permanenter Berichterstattung und Allwärtigkeit des Problems - einfach einen Job sein lassen.


Alles Gute und bleib gesund!

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Mir geht es gar nicht darum, dass ICH darüber entscheide oder urteile oder oder, mir geht es auch nicht um die Begleitperson per se, mir geht es darum, dass dann auf einmal, nur weil es einen selber getroffen hat, Petitionen gestartet werden können UND dass man sich das so schön reden kann, weil ein x Arzt, gesagt habe, die Viruslast ist mit 2 Menschen gleich gering hoch wie mit einer Person in einem kleinen geschlossenen Raum, wo eigentlich schon der gesunde Menschenverstand schon ähm nein sagen müsste.
Mir geht es darum, vor allem wirklich nur darum, dass unsere Kompetenz sooo weit runtergeschraubt wird und uns nicht geglaubt wird, erst kürzlich meinte noch jemand, ich solle nicht dramatisieren...
Wieso gibt es dann unzählige Fach/Weiterbildungen? Bestimmt nicht nur deshalb, weil man ja sonst nichts zu tun hat oder ähnliches.
Wir werden einfach klein gestempelt und hätten keine Ahnung von der Materie und das geht mir gegen den Strich.

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Das werden wir allerdings leider bereits schon oft und auch immer. Kleines, banales Beispiel:
Man tröstet und vermittelt 45 Minuten lang eine schwere Krebsdiagnose einer jungen Frau und zerreißt ihr Leben, verabschiedet diese, atmet tief durch um als von der nächsten Patientin in der Luft zerrissen zu werden, warum sie so lange warten musste und der Termin begann doch um so und so...aaaaah. Könnte man direkt an den Hals gehen, aber man muss sich selbst davor bewahren Gefühle zu übertragen.
Pflege und Medizin sind sozial angesiedelte Berufe, wir haben oft das bekannte Helfersyndrom, wir haben uns allerdings auch selbst nicht lang genug wirklich für vollwertig genommen (grade wir Frauen!) und uns manchen Mist gefallen gelassen, einfach weil man mit den Patienten mitfühlt und sie nicht schlecht versorgen möchte. Vielleicht ändert sich das eben. Aber was soll ich dir sagen? Die Menschen sind schlecht? Es sind eben Menschen mit eigener Wahrnehmung und einem eigenen Bewusstsein, die sich mit den Problemen, die sie selbst außerhalb der Zeit einer Pandemie betreffen, nicht wirklich auseinandersetzen. Wir können jetzt entweder daran verzweifeln oder versuchen es nicht an uns ranzulassen. Aber schreie deine Wut heraus, es tut gut manchmal, es zu tun ❤️.

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Fühl dich mal ganz fest gedrückt!
Ja, eure Belastung war schon vorher viel zu hoch und ist jetzt noch viel höher!
Und ja, je höher die Viruslast im Raum, desto schwerer der Krankheit verlauf der infizierten Person, siehe Ärzte und Schwestern in Italien. Es wird viel zu wenig zu Eurem Schutz getan, und für die Allgemeinbevölkerung ist Eure Arbeit viel zu selbstverständlich! Und vom Klatschen am Abend kann man sich auch keine bessere Schutzausrüstung kaufen!

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Diese Klatscherei fand ich von Anfang an seltsam. Ich habe lieber die Petitionen unterschrieben, die mir meine befreundete Krankenschwester zusandte - und meine Familie auch. Sie sind im Netz zu finden.
LG

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Vielen lieben Dank 🍀

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Viele Menschen denken leider nur bis zu ihren eigenen Wünschen, alles dahinter wird nicht gesehen oder zählt nicht.

Menschen schützen und unterstützen - das ist es was wir jetzt brauchen. Ihr arbeitet hart für alle. Nicht nur für euch.
Ich erwarte auch in den nächsten zwei Wochen ein Kind. Ich würde auch alleine in den Kreißsaal gehen, Behelfsmasken habe ich für die ganze Familie genäht, wenn uns in Wochenbett die Hebamme besucht, für die ich sehr dankbar bin und die ich schützen möchte. Wir sitzen mittlerweile in der vierten Woche Zuhause und das wird auch so bleiben, bis die Bestimmungen geändert werden.

Halt gut durch und ich wünsche dir von Herzen, dass sich die Situation für eure. Berufsstand wenigstens verbessert, wenn all das hier langsam abebbt.

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Ohje, das hört sich wirklich alles andere als schön an. Ich frage mich auch manchmal, ob das alles so richtig ist. Wenn da 100.000 gemeldete Infizierte sind, sind das ja weniger als 2% der Bevölkerung. Man muss sich immer vor Augen halten, dass die Zahlen nunmal absolut nicht stimmen.
Ich lebe hier mit meinem Mann und den Kindern auch komplett isoliert und wir bekommen von dem ganzen einfach nichts mit.
Wir müssen zusehen, dass wir die Zeit rumbekekommen und die Kids beschäftigt werden und dann seid da ihr, die bei Leuten ums Überleben kämpfen und eine Schicht nach der anderen schieben. Es ist alles so surreal und ich fühle mich oft so als seien das zwei verschiedene Welten.
Die Menschen, die immernoch verharmlosen, die leben in dieser einen Welt und informieren sich nicht anständig. Die Medien machen es da oft nicht besser mit ihren reißerischen Überschriften und den Virologen, die sich dann zu Wort melden und nur sagen, dass das alles viel zu übertrieben ist.

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Liebe Zwiebel,

Du und all deine Kollegen, ihr steht an vorderster Front. Ich finde es so wichtig, dass ihr uns schildert, wie es wirklich aussieht.
Meine Schwiegermutter ist auch Intensivkrankenschwester und wirklich hart im Nehmen. Die haut so schnell nichts um, aber diese Situation macht sie fertig. Sie haben für ihre Schicht nur zwei Masken. Ständig müssen die Hände desinfiziert werden. Die Situation auf der Intensivstation ist wie ein sinkendes Schiff. Ständig geht irgendwo was kaputt und man kommt nicht hinterher, die ganzen Stellen zu reparieren. Dazu kommt ja auch noch, dass niemand so richtig weiß, wie man die Patienten denn konkret behandeln soll. Wie beatmen, welche Medikamente, in welcher Dosierung usw. Und die Langzeitschäden können wir ja noch gar nicht absehen. Davon spricht niemand.

Das medizinische Personal, Verkäufer, LKW Fahrer, Bauern usw. haben so viel mehr als nur Applaus verdient. Sie verdienen Respekt, bessere Arbeitsbedinungen und mehr Geld.

Danke, dass du den Laden am Laufen hälst. Danke, dass du alles gibst, um Menschenleben zu retten. Danke, dass du uns deine Sicht geschildert hast.
Ich hoffe, es tut sich was für euch nach der Krise!

Alles Gute!

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Meine Freundin in Rheinland-Pfalz hat im Krankenhaus für den ganzen Tag nur eine Schutzmaske!! Dabei sollte man sie alle paar Stunden wechseln. Sie meint, das ist reines show-aktionismus, geschützt ist sie dadurch nicht wirklich.

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Hallo 🤗
Ich kann verstehen, dass du dir es von der Seele schreiben möchtest und das ist klar auch deine Sicht der Dinge. Ich glaube wie leid es mir tut, es wird sich nach der Krise nichts ändern. Die Berufe die gerade ihr Bestes tun werden weiterhin schlecht bezahlt und der Bonus? Es ist ein Witz. Vielleicht kommt mal was kurz nach der schlimmsten Phase, aber ehrlich viele Versprechungen haben für mich einen Beigeschmack eines "Wahlkampfes"... Ich hoffe ich liege falsch...

Zu der "Halbwahrheiten" ist so eine Sache und eher individuelle Wahrnehmung. Denn im Grunde kennt man nur "seine" Wahrheit, die man von SEINER Umwelt kennt. Du hast deine Wahrheit aufgeschrieben die aus deiner Wahrnehmung kommt, aber es gibt immer noch eine andere Seite. Es heißt nicht, dass es bei euch nicht schlimm ist. Das meine ich nicht, sondern dass es noch Einrichtungen gibt die zwar täglich auch noch an Grenzen kommen aber halt aus anderen Gründen (andere Krankheiten, Personalmangel etc), die nichts mit dem Virus zu tun haben. Und wenn man ihre Erzählungen hört dann hört sich alles etwas anders an. Andere Wahrnehmung - andere Wahrheit.

Ich glaube es hat nichts mit Verschönerung zu tun, jeder hat in dieser Krise sein Päckchen zu tragen egal wie groß oder klein. Es ist die psychische Belastung, wirtschaftliche Sorgen, Betreuung, Angst um die Angehörigen, Angst alleine zu sein, etc. Für die Personen stehen diese Probleme an erster Stelle weil es gerade das eigene Leben stark beeinflusst. Die Beiträge wie deiner ist ein Schrei deiner Seele und es musste raus. Aber wirklich was bringen wird es nicht. Weder hier im Forum wenn der Beitrag etwas nach unten Rutscht noch - egal wie traurig es ist - im wahren Leben.

Wünsche dir viel Kraft 🍀

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Mit Halbwahrheiten war aber eher gemeint, dass man gesagt habe, die Viruslast ist gleich hoch und dass gering hoch, wenn zB mehrere Personen in einem gleichen Raum sind.

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Es war wirklich nicht als Angriff gedacht. 🤗 Virus ist leider immer noch eine große Unbekannte und welche Infos stimmen und welche nicht ist schwer zu unterscheiden. Bei einem einigermaßen gegebenen Menschenverstand ist es aber logisch dass bei zwei infizierten Personen im Raum die Wahrscheinlichkeit zu erkranken doppelt so hoch ist (zumindest jedoch höher).
Das gilt sowohl für Patienten als auch für das Personal vor Ort.

LG und halte durch

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Ist das nicht immer so? Die Leute wissen alles besser, jeder hat seinen Senf dazu zu geben und ist hoch gebildet.

Ich kenne das aus meiner Sparte. Ich bin Lehrer. Unglaublich was Leute alles besser wissen als ich im Bildungssektor.

Ihr leistet immenses und ich bin Gott dankbar, dass es Menschen gibt, die Mediziner sind oder in der Medizin arbeiten. Ich könnte es nicht.

Am besten liest du hier gar nicht sondern nutzt die Auszeit um runter zu kommen, Kraft zu tanken und zu entspannen

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Hey ich klinke mich mal mit ein . Ja auch Lehrer werden oft unterschätzt.
Meine Schwester sagte erst, das sie die Lehrer gerade in der jetzigen Situation mit ganz anderen Augen sieht. Vorallem was das beibringen geht.
Sie ist jetzt schon überfordert mit dem Lernstoff und kommt nicht hinter her. Wo ich nur meinte zu ihr ,aber immer schimpfen über die Lehrer .

Viele meinen ja die Lehrer müssten die Kinder erziehen ,wo ich immer den Kopf schüttel. Und jetzt wo die Kinder alle Zuhause sind ,können die Eltern mal sehen wie schwer dieser Job eigentlich ist.

Eine Nachbarin meinte letztens mal ,jetzt sehen die Eltern mal wie ,,dumm"ihre Kinder eigentlich sind.
Fand ich zwar etwas hart diese Aussage aber schmunzeln musste ich trotzdem .

Lg

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Wobei das kann man so einfach nicht vergleichen: immerhin hat man nicht auf Lehramt studiert und muss dieses "Beibringen können" auch nicht können müssen. Dazu kommt, dass viele von uns auch noch nebenbei im Home Office arbeiten, was die Lehrer so nicht machen müssen.

Die Kinder sind auch im Moment auch oft mit der Lage überfordert.

Ich habe auch noch das große Glück fachlich wirklich helfen zu können, was nicht alle Eltern so geht (Grundschule geht gerade noch so bei vielen) und dass meine Jungs wirklich lernfreudig sind. Die erste Woche fand ich hart, aber danach hatten wir alle einen Rhythmus gefunden und es hat wunderbar funktioniert.

Nicht desto trotz: mein großes Dankeschön an die Lehrer, die wirklich eine tolle Arbeit leisten!

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Erst einmal fühl dich unbekannterweise gedrückt! Ihr macht einen tollen Job und danke für deinen und euren Einsatz. Ich hab auch die Petition für Krankenschwestern und nicht die für den Mann im Kreißsaal unterschrieben. Stelle mich jetzt einfach darauf ein allein zu entbinden und falls er doch mit kann oder darf kann ich mich freuen.
Alles gute und bleib gesund 🍀
Liezi

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Hallo zwiebel,

ich unterstreiche deine Worte einfach mal mit diesem Artikel:
https://www.zeit.de/arbeit/2020-04/intensivpflege-coronavirus-ausgrenzung-social-distancing?fbclid=IwAR138V6Ec_HdNyYktiGiUb3jdIQ9SboOOljevVwgknSOEll0Zb4hUFNVcW0

Wertschätzung der Pflege?
Aber bitte nur mit Applaus aus sicherer Entfernung.

Nein, die Mehrheit hat keine Ahnung, wie es schon im Normalzustand auf der Station abläuft.
Jetzt noch die Ausnahmesituation Corona drauf, ich verstehe dich da absolut, dass du wütend bist über naive Menschen.

Machen die Zeitungen auch klasse, schreiben als Schlagzeile, dass Krankenhäuser Kurzarbeit anmelden müssen.
Vergessen aber zu schreiben, dass es nur die Reha - und psychosomatischen Bereiche trifft und das mehrheitlich nur Verwaltung und Co in Kurzarbeit gehen. Nach meinen Informationen soll es gerade mal ein dreistelliger Bereich an Ärzten / Pflegern sein, die in Kurzarbeit gehen und das auch nur, weil sie aus bestimmten Gründen nicht versetzt werden können (für die Laien unter uns: es gibt auch Pfleger, die zB extra in der Psychiatrie arbeiten, weil sie wegen zB diverser Bandscheibenvorfälle am gewöhnlichen Patientenbett nicht mehr arbeiten können - diese gehen nun in Kurzarbeit, wohin denn auch sonst?)
Auch wird vergessen zu schreiben, dass die Krankenhäuser die Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken, weil sie sonst schlicht komplett pleite gehen und dann wird alles geschlossen, weil die Finanzierung einfach auf so wackligen Füßen steht. Das das Finanzsystem zusammenbricht, liegt auch wieder an der Weisung, dass nur wichtige OPs stattfinden dürfen - die Kosten laufen aber weiter und der Staat fängt es nicht in dem Maße auf, wie es notwendig wäre.

All diese wichtigen Infos werden "vergessen" zu berichten und somit ist klar, dass die Bevölkerung denkt, dass es ach so easy wäre derzeit in den Khs.

Am liebsten sind mir immer noch die Menschen, die dann noch groß tönen, dass man sich den Job ja ausgesucht hätte.
Stimmt, aber nicht unter diesen Bedingungen. Niemand der im Gesundheitswesen hat geahnt, dass wir mal inmitten einer Pandemie stehen OHNE Schutzausrüstung.
Kaum einer ahnte bei der Lehre, wie es mal um die Pflege im Jahr 2020 bestellt sein würde, man mag eher sagen, dass viele recht blauäugig und naiv an die Lehre gingen. Versprochen wurde schon so viel, gehalten jedoch so wenig …

Ich wünsche dir, liebe TE, einfach ganz viel Gesundheit!

LG

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Vielen lieben Dank für diese Worte.
Das ist genau das, was ich meine und du hast es sehr schön auf den Punkt gebracht!