Beziehung kaputt

Hallo,
Vor etwa 1 1/2 Jahren bin ich mit meinem Freund zusammen gekommen, kurz darauf zogen wir auch direkt zusammen. Ein halbes Jahr später wurde ich ungewollt schwanger. Wir waren uns zwar einig mal zusammen Kinder haben zu wollen aber sicherlich nicht so früh. Ein Abbruch wurde zwar in Erwägung gezogen, der er dann auch wollte, da es ja ein schlechter Zeitpunkt für ein Kind sei (ich noch in Ausbildung) ich musste mir aber eingesehen dass ich dazu nicht in der Lage war.
Zunächst wurden weitestgehend alle wichtigen Dinge geklärt (geteilte Elternzeit usw).
Kurz vor Schwangerschaftsende machte ich ihm einen Heiratsantrag, der er sich darüber lustig machend Ausschlug was mich sehr verletzte.

Es folgten Wochenlange Streitereien diesbezüglich und aufgrund der Tatsache dass er nun doch nicht in Elternzeit gehen wollte (findet das dies Frauensache sei). Eine Machoeinstellung die ich von ihm bis dato nicht kannte. Weitere Versprechungen seinerseits die nicht eingehalten wurden folgten. Zudem beschuldigte er mich an seinen Magenproblemen Schuld zu sein, da ich ja immer zu streiten anfing. Kurzerhand Verbot er mir dann den Mund da das ganze ja auch schlecht für das Baby seien.
Vor 10 Wochen kam der kleine dann zur Welt, seitdem streiten wir zwar nicht mehr aber von Partnerschaft kann man auch nicht mehr sprechen.
Es gibt keinerlei Zärtlichkeiten geschweige denn Sex.
Zudem scheint er jede Gelegenheit zu nutzen sich anderweitig aufzuhalten (Sport bis abends um 10...).
Vor kurzem hatte er die Chance einen neuen Job ganz in der Nähe anzunehmen, bei dem er für das selbe Gehalt gut 8h die Woche weniger hätte arbeiten müssen.
Er nutzte jedoch die Gelegenheit in der alten Firma mehr Gehalt zu forden.
Zeitunterschied inkl. Fahrt ca. 2h/Tag.
Ich bin eigentlich nur noch enttäuscht dass ich mich diesem zunächst so lieben Mann derart getäuscht habe und spiele jetzt Tag für Tag mit dem Gedanken ihn vor die Tür zu setzen :(

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Hallo,

meine ehrliche (und nicht böse gemeinte) Meinung ist, dass eure "Beziehung" wahrscheinlich ohne die Schwangerschaft schon lange Geschichte wäre, weil ihr anscheinend doch nicht so sehr Topf und Deckel seid wie es am Anfang aussah.

Ich kann das total verstehen, dass man sich am Anfang noch vieles vorstellen kann und alles rosarot ist und dann wenn sich die rosa Wolken verzogen haben, merkt man halt dann doch dass es das nicht war - man kann sich eben auch täuschen.

Nun ehrt es euch sehr, dass ihr versucht habt für das Kind eine ordentliche Familie zu sein, aber so wie du das beschreibst, klappt das halt einfach nicht. Insofern glaube ich, dass das Ende bei euch einfach nur überfällig ist. Manchmal muss man sich eingestehen, dass man zwar einer Idealvorstellung hinterherhechtet, die aber in eurem Fall ja noch nie als ideale Beziehung da war (außer vielleicht in der Kennenlernphase) - aktuell heißt es bei euch wohl eher friss oder stirb.

VG,

kitty

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Ja danke, sieht wohl ganz danach aus.

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Konzentrier dich doch mal auf die harten Fakten. Für mich lauten die:

- Zusammen gekommen und direkt zusammen gezogen, ohne sich zu kennen
- Schwanger geworden und Konflikt darum, ob ihr das Kind behaltet oder nicht. Du hast pro entschieden und damit war das Thema durch. Auch wenn der Vergleich hinkt, was wäre gewesen, wenn die Entscheidung ohne die bereits bestehende Schwangerschaft hätte getroffen werden müssen.
- geteilte Elternzeit wird beschlossen. Ehrliche Antwort bitte, war es dein Wunsch oder war es euer beider Wunsch?
- Ein abgelehnter Heiratsantrag von dir und auf einmal doch keine geteilte Elternzeit führt zu wochenlangem Streit, wo du vermutlich deiner Enttäuschung Luft gemacht hat.
- Er beschuldigt dich an seinen Magenproblemen schuld zu sein und hält sich lieber beim Sport als bei dir auf.
- Er nimmt nicht den Job an, den du für ihn ausgewählt hast, sondern will seinen Job behalten und hat dafür gesorgt, dass er dies kann und mehr Kohle rein kommt.
- Jetzt bist du enttäuscht, dass sich dieser liebe Mann so verändert hat.

Möchtest du wissen warum? Weil ihr euch gegenseitig nur betrogen habt.

Bei euch treffen absolut unterschiedliche Einstellungen aufeinander. Du verlangst, dass er sich dem familiären Gemeinwohl und deinen Wünschen unterordnet und er sagt dir, dass du ihn mal kannst. Das Kind wirkt auf eure unterschiedlichen Einstellungen wie ein Katalysator, es beschleunigt eure unterschiedlichen Einstellungen. Inzwischen sind eure Fronten so verhärtet, dass nur das Kind euch noch zusammen hält und jeder dem anderen doch eigentlich die Pest an den Hals wünscht. So wie du mit ihm und er mit dir umgeht, geht man nicht mit einem Menschen um, den man vorgibt zu lieben. In meinen Augen habt ihr keine Zukunft. Ich denke, dass ihr beide solo besser zurecht kommen würdet.

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-Also gekannt haben wir uns schon, wir waren schon 2 Jahre Arbeitskollegen und so schnell zusammen gezogen sind wir damals auf seinen Wunsch hin.
-Letztendlich hat er mir gesagt er stünde hinter mir, egal wie ich mich bezüglich der Schwangerschaft entscheide. Für Männer ist es ja immer so leicht gesagt mit einer Abtreibung.
-Warscheinlich war es mein Wunsch, aber ich finde auch nicht das es zuviel verlangt ist sich diese Zeit zu teilen und er war nunmal einverstanden.
-Es war weniger die Ablehnung des Antrages an sich als vielmehr die Art und Weise und noch diverse andere Dinge die zu den Streitereien geführt haben, zudem ist man während der Schwangerschaft ja ohnehin schon empfindlicher.
-Und ich habe den Job auch nicht ausgewählt, die Entscheidung musste er schon ganz alleine treffen.

Sie mutmaßen hier aber einiges wovon gar nicht die Rede ist.
Und ja ich denke man muss sich den familiären Gegebenheiten unterordnen (auch als Vater).
Das sollte ich nicht alles alleine müssen.
Und wo habe ich ihn jetzt betrogen?

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Und es wünscht sich auch keiner die Pest an den Hals, man lebt irgendwie nur noch so nebeneinander her.

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Ihr habt ein saftiges Kommunikations- und Zielkonflikt-Problem. Du möchtest auf heile Welt und Familie machen (Kind, Heiratsantrag, Job), er will nicht.
Dass er den Job abgelehnt hat, hat vielleicht noch andere Gründe. Sein gewohntes Betriebsklima, lieb gewonnene Kollegen etc. gibt man nicht so einfach auf. Vielleicht hat der andere Laden einen schlechten Ruf beim Umgang mit den Mitarbeitern etc.
Habt ihr seine Entscheidung, das für und wider, überhaupt mal diskutiert?

Ich finde, in einer Partnerschaft müssen nicht alle Entscheidungen gemeinsam getroffen werden, aber zumindest mal darüber gesprochen.

Ich habe aktuell viel Streß im Job und überlege, diesen zu wechseln. Es würde aber definitiv bedeuten, dass ich mehr Stunden je Tag außer Haus bin. Letzten Endes werde ich es allein entscheiden, denn es ist MEIN Job, aber ich rede schon jeden Tag mit meinem Partner darüber, wie er es sieht und was ich seiner Meinung nach tun sollte.

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Der Betrieb in dem er jetzt geblieben ist hat den schlechten Ruf bezüglich Umgang mit Mitarbeitern. Unbezahlte Überstunden sind dort noch das geringere übel, nicht einmal einen Betriebsrat gibt es dort noch. Er beschwert sich ja auch oft über die Verhältnisse dort.
Es geht ja auch nicht nur um die Jobsache, das ist nur der zuletzt angefallen.
Ja wir haben darüber gesprochen und die Vorteile im anderen Betrieb schienen zu überwiegen, ich sagte ihm ja auch er muss das schon selbst entscheiden.
Trotzdem ist es mir unverständlich wieso er die Gelegenheit nur wegen ein wenig mehr Geld nicht nutzt.

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Heute haben wir uns mal über die Beziehung unterhalten. Ironischerweise hat er mir erzählt dass er sich einerseits eine Eigentumswohnung für uns drei in dem Ort in dem er Arbeitet angesehen hat, andererseits sagte er auch das er keine Hoffnung hat das die Beziehung noch lange halten würde. Der einzige Grund weshalb er nichts gesagt hat wäre das er Angst hatte den Kleinen zu verlieren.