Unsicherheit wegen NA

Hello zusammen,

ich möchte einfach mal etwas los werden, da es mich just jetzt gerade in dem Moment wieder sehr beschäftigt.

Zurzeit lebe ich in einer Partnerschaft, in der alles toll läuft. Nach einer Krise, in der er in eine Klinik eingewiesen wurde, sind wir noch enger zusammengerückt und sind wirklich glücklich. Nächste Woche wird er entlassen.

Aber davor habe ich Angst, denn dann geht er wieder 2x in der Woche in seine Meetings von NA (Narcotics Anonymous [Ableger v. dt. Anonyme Alkoholiker]) und das passt mir irgendwie nicht so wirklich. Ich fand es nie toll, aber habe es immer geduldet, weil er kein Fanatiker ist. Er ist mittlerweile fast 9 Jahre clean.
Aber jetzt da wir einen Kinderwunsch haben, passt mir diese Sekte (ja, in meinen Augen ist es das und nur das!) einfach absolut nicht mehr.

Eine kurze Vorgeschichte: Ich war mit einem Freund von ihm zusammen, der gerade mal 6 Monate clean war und dementsprechend war auch sein Verhalten mir gegenüber. Darauf will ich eigentlich nicht besonders eingehen, aber diese 5 Monate haben nicht nur äußerlich ihre (bleibenden) Spuren hinterlassen. Durch ihn habe ich zum ersten mal NA kennen gelernt. Er versuchte ständig mich zu "bewegen", bzw fast zu zwingen zu den Meetings zu kommen, obwohl ich nicht mal süchtig bin! Aber wochenlang versuchte er mir seine Höhere Macht einzureden, ich solle die 12 Schritte doch mal für mich durchgehen und ihm dann die Ergebnisse teilen! Ich habe mich wehement dagegen gewehrt, habe ihm klar gemacht, dass ich weder süchtig noch labil bin noch an eine höhere Macht glaube. Daraufhin ging er mich öfters an, ich wäre Gottlos oder spirituell nicht empfängnisbereit genug. Wie auch immer, es war mir egal.
Dadurch habe ich mir natürlich ein Bild von diesen Sekten gemacht und ich habe sogar ein Meeting von CoDa besucht. Das bestätigte mein Bild nur noch mehr. Ich weiß nicht, ob hier irgendjemand weiß, wie so ein Meeting abläuft... aber wenn nicht, solltet ihr das auch gar nicht!

Leider habe ich genau über diesen Typen, dessen Freundeskreis halt nur aus NAlern besteht, meinen Partner kennen gelernt.

Mein Partner ist keineswegs fanatisch, lässt seit wir zusammen sind auch immer mehr Meetings sausen und hat nicht ein einziges Mal versucht mich zu bekehren oder sonst wie zu beeinflussen. Es ist ihm egal dass ich nicht-gläubig bin und meinen Unmut gegenüber dieser Gruppe öfter mal mit ein paar bösen Kommentaren äußere. Aber ausser meinen bösen Kommentaren, reden wir nie darüber und es spielt auch keine Rolle bei uns. Deswegen tolerierte ich es.
Aber wie gesagt: seit ein Kinderwunsch im Raum steht, denke ich da anders. Ich will einfach nicht dass mein Kind jemals mit solchen Kreisen in Kontakt gerät oder irgendwie dahin beeinflusst wird.

Vielleicht reagiere ich über, vielleicht bin ich auch überängstlich wegen meinen schlechten Erfahrungen... was denkt ihr darüber? Sollte ich mir Sorgen machen oder es einfach auf sich beruhen lassen, weil ich übertreibe?

LG

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Mal ne Gegenfrage:

Warum suchst du dir immer solche "kranken" (sorry) Typen?

Man hat ja so seine Vorstellungen von einem Partner. Mir würde nie nie niemals ein Scientologe, ein Borderliner, ein Narzist oder ein Muslim ins Bett kommen. Da ist Ärger doch vorprogrammiert.

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noch was:

Ich habe Drogenabhängige und Typen mit ner psyschischen Störung vergessen....

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Vorurteile sind dann wohl bei "gesunden" vorprogrammiert, oder wie sehe ich das?!
Es kam wie es kam und unsere Beziehung läuft wunderbar.

Hast auch was produktives zum Thema zu sagen oder möchtest du noch mehr Vorurteile streuen?

Wenn nicht, kannst es auch gleich stecken lassen.

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Was für eine Krise hatte Dein Freund, die es als indiziiert erscheinen lässt, in eine religiös orientierte Selbsthilfegruppe von ehemaligen Drogensüchtigen zu gehen? Du schreibst, dass er seit 9 Jahren clean ist.

Ich habe mich gerade eben etwas informiert über die NA und würde mir auch Sorgen machen. Dein Freund will sein Leben anscheinend mit den NA in den Griff bekommen. Warum schlägst Du ihm nicht die traditionelle Methode vor: Psychotherapie

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Nein, er war schon vorher bei NA. Seit 9 Jahren ist er da. Die Krise hatte andere Gründe die mit NA nichts zu tun haben und auch bei der Lösungssuche vollkommen irrelevant sind...

Psychotherapie hat er.

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Wenn er schon 9 Jahre lang clean ist, braucht er diese Gruppe sicher nicht mehr. Deshalb ist die Natur der Krise sehr wohl relevant.

Hatte er einen Rückfall, kann er eine Selbsthilfegruppe sehr gut brauchen. Hatte er eine psychische Krise ohne Drogen, sollte er andere Wege suchen.

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Hallo, mit der Schwangerschaft würde ich an deiner Stelle noch abwarten, deine Bedenken sind nicht unbegründet. Du klingst so, als ob du noch jung wärst, also hast du noch viel Zeit zum Kinderbekommen.
Wenn er dich wirklich liebt, würde er diese Treffen nicht mehr wahrnehmen und zu dir stehen.

Viel Glück.

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Hey, danke für deine Antwort.Soll ich ihm das mal genau so sagen wie ich es hier geschrieben habe? Ich habe nämlich nie ausdrücklich gesagt "geh da nicht mehr hin". Und was meinst du genau mit zu mir stehen?

LG

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Dass dir diese Sache nicht ganz " koscher" vorkommt, kannst du ihm doch sagen und deine Bedenken, dass du feststellst, dass er dadurch abhänging ist oder kontrolliert wird.

Mit "zu dir stehen" meine ich, dass er nicht sein eigenes Ding macht und deine Ängste verstehen sollte und eher von einer Sache Abstand nimmt, um eure Beziehung nicht zu gefährden, als weiterhin dorthin zu gehen.

Genau die Sachen, wie du sie hier geschrieben hast, kannst du mit ihm besprechen.
In einem günstigen Moment, wenn er Zeit hat und nicht abgelenkt ist, sich mit ihm an einen Tisch zu setzen. Dann merkt er, dass es dir nicht egal ist und du dir Gedanken machst.

LG

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:-)

Sag mal, wie wäre es, wenn Du Dich mal WIRKLICH über die anonymen Gruppen informierst?

Sie sind weder Sekten noch muss man an Gott glauben !

Es sind SELBSTHILFEGRUPPEN, die vielen tausenden Menschen wirklich helfen, abstinent zu leben. Deinem Freund ja auch!

Ich selbst bin kein Typ für diese Gruppen, ich bin eher ein Einzelkämpfer, habe es auch mal versucht. Aber ich finde es toll, dass es diese Gruppen gibt. Aber eine Sekte ist das gewiß nicht.

Auch die 12 Schritte haben damit nichts zu tun.

Bist Du vielleicht ein wenig eifersüchtig auf die Menschen, mit denen Dein Freund so wunderbar zurecht kommt, mit denen er sich tiefer austauscht als mit Dir, da sie wie er selbst suchtkrank sind und ihn verstehen? Bist Du eifersüchtig auf die Zeit, die er dort verbringt?

Es ist nicht gut, ihm das madig zu machen. Wenn er zu den NA geht, vermute ich eine Heroinsucht. Und wenn er es echt geschafft hat, aus dem Mist herauszukommen, darfst Du ihm diesen Halt der Gruppe nicht schlechtreden, oder willst Du, dass er evtl. rückfällig wird? Das dürfte wohl nicht in Deinem Sinne sein.

Die CoDa-Gruppe wäre gut für Dich gewesen, denn Du bist co-abhängig, wenn Du Dir oft suchtkranke Männer (unbewußt) suchst. Vielleicht hilft Dir die Lektüre des Buches "Wenn Frauen zu sehr lieben" oder die Bücher von Melodie Beatty, die die CoDa-Gruppen gegründet hat. Dass Du sie so vehement abgelehnt hast, liegt wohl daran, dass Du Dir Deine Co-Abhängigkeit noch nicht eingestehen willst (der erste Punkt der 12 Schritte: die Kapitulation, das Zugeben, ja, ich bin krank).

Liebe Grüße!

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Da spricht wohl ein Anonymer zu mir. Allein dieses "man müsste ja nicht an gott glauben, das sagen die auch immer, aber dann wird rund um die uhr von der höheren macht gesprochen und dass ich ja soo machtlos und fehlerhaft bin. Das ist krank!

Nein, er war nicht heroinsüchtig. Es ging vor allem im gras, amphetamine und kokain.

Eifersüchtig brauche ich nicht sein, da er, wie ich schon schrieb wegen mir die meetings sausen lässt und ich immer vor der "gemeinschaft" komme. Wäre das nicht so, würde ich mir als gewünschte mutter der kinder ja auch gedanken machen.

Ich habe ihm ja sogar angeboten seine "freunde" kennem zu lernen und das werde ich auch. Vllt denke ich dann aber anders, ich denke sogar dieleute werden nett sein, aber meine meinung zur gruppe steht.

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Du lebst mit einem süchtigen Partner und kommst gleichzeitig mit seinem Leben mit der Sucht nicht klar. das passt nicht.

Ein Süchtiger bleibt ein Süchtiger, er kann aber clean leben. Und dazu helfen Selbsthilfegruppen.

Welchen Einfluss sollte denn diese Gruppe auf ein gemeinsames Kind nehmen? Du gehst nicht mit dorthin, er geht zu den Sitzungen. und Du sagst doch selber, er ist nicht fanatisch, er weiß dass Du nix davon hältst und das stört ihn nicht. Wo wäre denn jetzt der große gefährliche Einfluss auf ein eventuelles Kind?

Lichtchen

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Also so wirklich versteh ich dein Problem nicht.

NA ist doch keine Sekte und hat auch überhaupt nichts mit Gott oder sonst einer höheren Macht zu tun. Wie kommst du dadrauf?

Es ist eine reine Selbsthilfegruppe, die dein Freund wahrscheinlich nach wie vor braucht. Einmal süchtig, immer süchtig.

Sei doch froh, dass er nach wie vor zu diesen Treffen geht und nicht wieder zu Drogen greift!

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Doch,die höhere macht ist ein grosser bestandteil. Wenn ihr bodenständig seid, geht doch einfach selbst mal in ein meeting, dann seht ihr es selbst. Das ist die reinste gehirnwäsche und von sowas will ich mein kind fern halten.

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Also bitte, diese Treffen finden, genau wie die AA-Treffen u.a. auch in Gemeindesäälen statt, werden von Ärzten empfohlen und anonym ist es auch noch.

Was bitte hat das mit einer Sekte zu tun? Warst DU schonmal bei so einem Treffen? Ganz davon abgesehen kann ich dich auf Grund deiner Beiträge hier sowieso nicht ernst nehmen. Sorry.

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Ich würde dein Verhaltensmuster mal durchleuchten.

Anscheinend suchst du dir (unbewusst) immer den gleichen Typus Mann. Suchtproblem, labil, Sektenabhängig. Wenns denn eine Sekte ist, ich kenne die nicht und die Meinungen darüber gehen wohl auseinander.

Ich würde kein Kind in dieses Umfeld hineingebähren.

Gruss
agostea

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Hey, danke für deine antwort.

Ich würde euch (alle) jedoch bitten, von dem "(ehemalig)süchtig = schlechter partner" abstand zu nehmen, das ist nämlich absolut nicht so. Unsere beziehung läuft perfekt und er ist der liebevollste und beste mann, den ich je hatte. Es geht nur um mein bild über diese gruppe.

Lg

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Ok.
Aber eine gewisse Labilität unterstelle ich ihm schon, wenn er - trotz deines Widerstandes - dieser Gruppierung nicht fern bleiben möchte.....

Gruss
agostea

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wie kommst du drauf, dass das eine Sekte ist? Soweit ich weiß, ist es eine Selbsthilfegruppe, finde ich total sinnvoll und gut, dass es so etwas gibt. Schlimmer fände ich es wenn mein Freund sich weigern würde an solchen Treffen teilzunehmen.#gruebel

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Hallo,

Erst einmal verstehe ich deine Skepsis. Ich las mich eben ein wenig ein auf deren HP und einige Passagen kamen mir komisch vor. Ich empfand Parallelen zu einer Erfahrung, die ich einmal machte...

Über ein Spiel lernte ich einmal jemanden kennen, den ich sofort sehr zu schätzen wusste. Freundschaftlich schrieben wir miteinander, nach einer Weile entschlossen wir uns auch mal und zu treffen. Ungezwungene Bowling- und Kegelabende, Kinobesuche, ect.

Vor unserem ersten Treffen kam dann der erste Schocker: er beichtete mir, Anhänger einer bekannten Sekte zu sein. Ich, die ich ihn natürlich zuvor als sehr liebenswürdigen, freundlichen Menschen kennen gelernt hatte, zwang mich, meine Vorurteile und Zweifel beiseite zu nehmen und unbefangen wie möglich zu dem Treffen zu gehen. Abbrechen konnte ich ja immer noch, wenn es mir komisch wurde. Nun, es stellte sich heraus, das wir stets viel Spass hatten - an diesem Abend wie auch an weiteren, ich hielt mich mit meiner eigentlichen Neugier zurück, wollte nicht mit der Tür ins Haus fallen und er schwieg über seine Zugehörigkeit "in dem Verein". Ich informierte mich derweil, so gut es mir möglich war unbefangen, über diese Sekte und ihre Aktivitäten, las offizielle HP von ihnen, sowie Aussteigerberichte und Gegendarstellungen.

Für mich selbst kam ich zu dem Schluss, dass einiges wirklich bedenklich ist, was als Gedankenimpule impliziert wird bei Anhängern und dort täglich praktiziert.

Da er mir gestand, mich mehr als nur freundschaftlich zu mögen, fühlte ich, dass es Zeit ist, das er mir "reinen Wein einschränkt" und Klartext darüber spricht, was mich erwartet wenn ich mit ihm zusammen kommen würde.

Aus meinen Recherchen war mir bewusst geworden, dass ich hätte zwar nicht zwangsläufig in diesen "Kreis" eintreten müssen - aber (!) diese Sekte und die Mentalität hätte nicht an der Haustür halt gemacht. Sondern sie wäre täglich ein präsenter Teil im Privat- und Familienleben gewesen, und hätte nicht nur den Alltag mitbestimmt, sondern später auch die eventuelle Erziehung der Kinder.

Er gab mir die ein oder andere Broschüre mit, Bücher, Infomaterialien. Alles klag dort plausibel, zuckersüß und war bestens durchdacht formuliert - beim ersten, unkritischen lesen ging's runter "wie Öl". Sicherlich.... Stutzig machten mich schon mal die evolutionstechnischen und biologischen Ansichten, die ja, weil komplett auf Gottes Schöpfungsgeschichte bezogen, sich doch sehr von dem unterschieden, was wir in der Schule lernen. Aber gut - in diesem Zusammenhang auch logisch, dass diese Vorstellungen und Ansichten anders sein müssen. ...
Weiter zur Sache:
Ich las und las also diesen ganzen Schmu, nochmals und nochmals, überlegte, fragte nach... Kam mir alles merkwürdiger vor. Aber gut! War sein Glaube, nicht meiner. Hinduismus kapiere ich, beispielsweise auch nicht, verteufel aber auch nicht die Millionen Menschen, die es tun.
Ich wollte wissen, konkret von ihm: wie würde unser Alltag aussehen, wie würde sich ein Zusammenleben gestalten, was käme auf mich - als Frau und Partnerin - aber auch auf meine Kinder zu? Besonders auf die Kinder, die, so hatte ich längst anderweitig erfahren, schon sehr früh in dieses "Glaubenssystem" eingeführt werden, deren Tagesablauf sehr eingeschränkt war durch Gebote/Verbote, und schier unendlich langen Unterrichtungen in der Glaubenslehre, angefangen mit speziellen Kinderbüchern und Hörspielen.

...ich könnte noch stundenlang tippen, was mir bevor gestanden hätte, wenn ich mich darauf eingelassen hätte.

Kurzum: meine Alarmglocken haben längst geklingelt. Und zwar Sturm. Möglich, das andere für diese Art Leben gemacht sind - aber ich nicht! Ich bin stolz, hier in Deutschland geboren und aufgewachsen zu sein, in dieser Epoche und wirklich alle Freiheiten der Selbstbestimmung genießen zu können, wie es wirklich nur Privileg eines sehr geringen Teiles der Weltbevölkerung ist.

Unnötig zu sagen, das ich den Kontakt abbrach. Ich behalte diesen Menschen in lieber Erinnerung, war eine tolle Zeit. Doch effektiv bin ich glücklich, vorzeitig auf mein Bauchgefühl gehört zu haben und abgezischt zu sein. Andererseits mag ich die Erfahrung nicht missen, weil ich meine Vorurteile beiseite tat, mich lange selbst mit der Materie beschäftigte, hinterfragte, auch für mich die positiven Aspekte dieser Sekte / Gemeinschaft herausfand, einem freundlichen, ehrlichen Menschen begegnete, und das am Ende alles für mich den Sinn ergab, das ich meine eigene Einstellung zum Leben, dem Universum und dem Rest, verfestigen konnte...

Mein Rat an dich, liebe TE, beschäftige dich auch intensiv damit. Pro - und Kontra. Versuche die Vorurteile erstmal beiseite zu lassen und schau, was wirklich abgeht. Wie es euch, als Paar, euren Alltag und eure Elternschaft bestimmen würde. Und, ob du damit leben könntest.

Und erst dann zieh Konsequenzen. Für oder gegen diese Verbindung. So lange solltest du auch weiter verhüten, denke ich.

Dir alles Gute.

Bonnie

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Du bist 18 Jahre alt, ist das richtig?

82

ne,wieso? Oo