Mein Mann unterstützt mich nicht....

Ich bin verheiratet und Mutter von zwei kleinen Kindern. Aber zwischen meinem Mann und mir gibt es gerade ein großes Streitthema. Ich würde gerne ein Studium in Psychologie beginnen. Mein Mann hält davon überhaupt nichts. Seine Gründe:
1. ich habe schon eine Berufsausbildung. Er meint alles weitere sei überflüssig.
2. wenn ich ein Studium beginne (vor allem ein derart langwieriges) müssten wir sehr lange auf mein Gehalt verzichten und dadurch hätte die ganze Familie, durch meine Wünsche,Einschränkungen.
3. es wäre Zeit, die ich dann der Familie stehlen würde

Ich sehe das alles ein wenig anders. Wir können von dem Gehalt von meinem Mann leben. Einschränken müssten wir uns schon ein wenig aber solange alle Rechnungen bezahlt werden können, der Kühlschrank voll ist, meine Kinder alles haben was sie brauchen und wir uns ab und zu auch etwas gönnen können, sehe ich darin kein Problem.
Ich verstehe nicht ganz, wieso ich jetzt zurückstecken soll, nur weil ich auch gerne heiraten und Mutter werden wollte. Ich habe doch auch noch eigene Interessen. Doch überall höre ich nur "aber du bist doch jetzt Mutter!". Alle versuchen es mir auszureden. Die Familie von meinem Mann, genauso wie meine eigene Familie. Bin ich wirklich so egoistisch, nur weil ich noch studieren möchte?

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Planung und Präsentation ist alles.

" Ich würde gerne ein Studium in Psychologie beginnen"

Das ist ja schön. Möchtest du es auch zu Ende bringen? Und was willst du damit mal anfangen? Mit einem Bachelor in Psychologie kannst du kaum was reißen. Um z.B. Psychotherapeut zu werden musst du noch eine therapeutische Ausbildung machen.

" wenn ich ein Studium beginne (vor allem ein derart langwieriges) müssten wir sehr lange auf mein Gehalt verzichten und dadurch hätte die ganze Familie, durch meine Wünsche,Einschränkungen."

Und nicht nur das. So ein Studium kostet ja auch ein bißchen was. Studiengebühren, Fahrtkosten, Betreuungskosten für die Kinder

"es wäre Zeit, die ich dann der Familie stehlen würde"

Ist das so? Würde das Studium mehr Zeit in Anspruch nehmen, als dein Job und wenn ja, wärst du vielleicht bereit auf ein Hobby zu verzichten um mehr Zeit für die Familie zu haben?

Also. Mit Zahlen, Daten, Fakten kommt man weiter.
Was willst du später beruflich damit anfangen?
Was kann man damit verdienen?
Welche Vorteile hätte das für dich?
Wie teuer ist so ein Studium?
Wieviel Zeit musst du investieren?
Wo kannst du die Zeit wieder reinholen?
usw....

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Die Studiengebühren wurden wieder abgeschafft. Es gibt meiner Meinung nach kein Bundesland mehr in dem man was zahlen muss. Außer für Langzeitstudierende.

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Du hast recht. Ich hab mich falsch Ausgedrückt. Ich meinte den Semesterbeitrag.

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Hallo,
exakt in der Situation (auch gleiche Kinderanzahl) war ich vor 3,5 Jahren, nur dass es bei mir nicht Psychologie, sondern Soziale Arbeit war. ;-)
Meine Ehe war schon recht brüchig, ich weiß nicht wie es um deine bestellt ist. Jedenfalls war das dann der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat und es zur Trennung kam. Ich habe es schließlich alleine geschafft, mit Unterhalt, Nebenjobs und Unterstützung meiner Eltern usw konnte ich es einigermaßen finanzieren. In der Endphase habe ich mein drittes Kind bekommen. Ich habe gerade meinen Abschluss mit 2 in der Regelstudienzeit geschafft :-D und fange nächste Woche an zu arbeiten. Mein jetziger Ehemann bleibt zu Hause und evt kann er die nächsten Jahre auch sein Sozialpädagogikstudium zu Ende bringen, wo ich ihn selbstverständlich auch unterstützen würde, obwohl er eine Erzieherausblidung hat.

Ich verstehe es nicht, ich finde es toll wenn der Partner versucht voranzukommen. Natürlich nicht um jeden Preis. Aber wenn die finanziellen Bedingungen stimmen und die Kinder versorgt sind...mache Männer (wie ein Ex) wollen da wohl ihre Frau klein halten.
Gruß und alles Gute! #klee

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eigentlich lief unsere Beziehung bisher gut. Aufgrund dieser Sache überdenke ich im Moment einiges.

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Das verstehe ich. Wenn es sonst gut läuft, dann gibt es ja evt auch Kompromisse. Z.B. dass du etwas dazuverdienst o.ä. Oder du studierst etwas ähnliches, was nicht ganz so zeitaufwendig ist von den den Jobaussichten besser (Psychologie z.B. wäre auch ein Traum von mir gewesen, das war nicht realistisch). Zwei Sachen wären für mich indiskutabel: wenn er sich nicht angemessen (50:50) an der Kinderbetreuung beteiligen würde und du es deswegen nicht machen kannst oder wenn er überhaupt nicht gesprächsbereit ist. Verletzend ist es auf jeden Fall, wenn der Partner so gar kein Interesse daran hat. Das kenn ich.
LG

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Ist dein Mann Deutscher oder kommt er aus einem anderen Kulturkreis, in dem Kinder und Familie einen höheren Stellenwert haben als die Berufsausbildung der Mutter?

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Mein Mann ist Deutscher.

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Denk nicht, dass das eine deutsche Tugend sei, dass die (Aus)bildung der Frau wichtig ist.

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Hallo.

>>> Ich verstehe nicht ganz, wieso ich jetzt zurückstecken soll, nur weil ich auch gerne heiraten und Mutter werden wollte. <<<

Weil es die falsche Reihenfolge war?!

LG

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Es hat sich so ergeben. Ich habe nach dem Abi eine Ausbildung zur Industriekauffrau gemacht. Der Job war zwar okay, aber ausgefüllt hat er mich nicht. Ich war mir damals auch noch nicht sicher was ich wirklich machen wollte.

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Stimmt hab ich hier schon erst gelesen als Ehefrau und Mutter muss man sich aufgeben und ergeben voll und ganz die Wünsche ablegen und huschen wenn Kind und Mann rufen #augen

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"Ich verstehe nicht ganz, wieso ich jetzt zurückstecken soll,"
Wieso soll dein Mann zurückstecken und allein die finanzielle Last tragen?
Ihr habt euch gemeinsam für eine Familie entschieden und seid beide verantwortlich dafür. Psychologie ist ein Vollzeitstudium, das sehr viel Lernzeit beansprucht. Wie willst du das schaffen?
Wie würdest du reagieren, wenn dein Mann die nächsten sechs Jahre als Verdiener ausfallen würde, weil er studieren will mit dem Hinweis, dass er nicht zurückstecken will?

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Mein Mann hat studiert.

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Na und? Wenn er sich jetzt plötzlich zum Mediziner oder sonstwas berufen fühlt und umsatteln möchte?

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Kommt natürlich auch darauf an, wie Deine Berufschancen mit Deiner jetzigen Ausbildung sind? Sind sie mit dem Studium so viel besser / verdienst Du dann so viel besser / geht es Dir dann so viel besser, dass sich das "lohnt"?

Natürlich würde ein Studium finanzielle und zeitliche Einschränkungen für Deine Familie bedeuten, und das muß man abwägen. Mit der Familiengründung sitzt man ja "in einem Boot" und kann nur noch in Absprache "eigenen Interessen" nachgehen. Es geht hier ja nicht darum, dass Du ein, zweimal pro Woche ein nettes Hobby betreiben willst.

Wie sah Deine / Eure Lebensplanung denn aus, als ihr geheiratet habt?

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Es geht doch gar nicht darum ob ich mehr verdienen würde. Ich möchte etwas machen was mich glücklich macht. Mein Mann hat seinen absoluten Traumjob. Er geht darin auf und er macht im Freude. Mein Job erfüllt mich nicht.

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Deshalb habe ich ja auch "geht es Dir dann so viel besser " genannt und nicht nur die finanziellen Aspekte.

Dein Mann ist zufrieden so, wie es ist, mit seinem Job und seinem Familienleben, natürlich wäre es aus seiner Sicht ein Rückschritt, wenn Du jetzt studierst. Vielleicht mußt Du da härtere Geschütze auffahren und auf "ich halt meinen Job nicht mehr aus" als "was anderes wäre netter" machen - bzw. Dir überlegen, ob das wirklich so ist, oder ob Du anderweitig (ehrenamtliche Arbeit, Hobby) "Erfüllung" finden kannst.

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Liebe Warum Nicht,

ich bin in der Erwachsenenbildung tätig und halte Aus- und Weiterbildung nicht nur für gut, sonder heutzutage für zwingend notwendig in jeder Lebensphase - Stichwort lebenslanges Lernen.

Wenn ich an Deiner Stelle wäre, würde ich zuerst die groben Eckdaten meines Wunschstudiums für mich klären:

- Was kostet mich das Studium an Zeit (Präsenzzeiten, Studiendauer etc.) und Geld (ausfallendes Gehalt, Studiengebühren, zusätzliche Kinderbetreuung etc.)?

- Wäre ich auch bereit, meinem Mann eine weitere Ausbildung/Weiterbildung zu finanzieren und die Rolle der Hauptverdienerin zu übernehmen?

- Könnte ich auch alleine diese Ausbildung stemmen, wenn ich (rein theoretisch!) vom meinem Mann getrennt wäre?

Auf dieser Basis würde ich mir dann evtl. noch weitere Beratung suchen, die mich in meinem Vorhaben unterstützen, und mit meinem Mann sachlich diskutieren.

Ich wünsche Dir viel Kraft und Ausdauer!

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Ich persönlich sehe hier leider auch die "falsche Reihenfolge". Familie, arbeitender Partner, Kinder und eigenes Studium sind nicht einfach zu stämmen. Es mag zwar sein, dass ihr vom Gehalt deines Mannes existieren könnt, vielleicht möchte dein Mann aber mehr als das. Eventuell sind ihm ja auch Annehmlichkeiten wie Urlaube oder Anschaffungen wichtig. Du würdest diese Dinge vielleicht zu Gunsten deines Studiums opfern, dein Mann aber wahrscheinlich nicht.

Über solche Dinge müsst ihr sprechen. Du kannst von deinem Mann (und deinen Kindern) ja auch nicht verlangen, dass sie auf Annehmlichkeiten verzichten, damit du deinen (vielleicht) Traumberuf findest.

Du solltest des Weiteren berücksichtigen, welche Aussichten du mit deinem Studium und dem Alter, das du dann hast, auf dem Arbeitsmarkt haben wirst. Bedenke, dass Enddreißiger (oder wie alt auch immer du dann bist) Psychologiestudenten ohne Berufserfahrung in dem Bereich auch nicht gerade diejenigen sind, die als erste einen Job bekommen. Des Weiteren solltest du vorher klären, wie viele Psychologiestudenten es momentan gerade so gibt. Gewisse Studiengänge sind immer mal sehr beliebt und bringen dann soooo viele Absolventen auf den Markt, dass dieser regelrecht überschwemmt wird.

"Es geht doch gar nicht darum ob ich mehr verdienen würde. Ich möchte etwas machen was mich glücklich macht. Mein Mann hat seinen absoluten Traumjob. Er geht darin auf und er macht im Freude. Mein Job erfüllt mich nicht."
Bist du sicher, dass dich das Psychologie-Studium erfüllt? Ich habe eine Zeit lang Jura studiert und dabei auch Psychologie-Studenten und deren Dozenten kennen gelernt. Einige sagten mir, dass viele Psychologiestudenten leider ein völlig falsches Bild von dem Studium haben und z.B. nicht wissen, dass es sehr viel Statistik enthält.

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Mir drängt sich beim Durchlesen ein wenig der Verdacht auf, als wäre es doch nicht so weit her mit der Emanzipation. Hätte hier ein Mann geschrieben und dargelegt, er wolle sich weiterbilden, um beruflich vorwärts zu kommen und seiner Familie langfristig mehr bieten zu können und beruflich Erfüllung zu finden.......ich glaube, dass die Antworten dann anders ausgefallen wären.

Grundsätzlich gebe ich deinem Mann Recht. Ihr müsstet euch einschränken und das sollte im Verhältnis stehen zu dem angestrebten Ziel. D. h. es sollte auch tatsächlich eine Stelle für dich herausspringen. Gibt es genügend Arbeitgeber in eurer Nähe, wo du deinen Studienabschluss einsetzen kannst? Verdienst du dann in etwa das gleiche, wie jetzt oder vielleicht mehr oder müsst ihr euch langfristig einschränken für deinen Traumjob.....? Das würde ich mal eruieren und dann deinem Mann vorlegen. Vielleicht tut er deinen Wunsch nur als vorübergende Spinnerei ab.... Gibt es die Möglichkeit eines Fernstudiums, so dass du nebenberuflich studieren kannst?

Ich glaube, ihr habt mitten in der Diskussion abgebrochen. Fort- und Weiterbildung ist wichtig. Es sollte nur alle Betroffenen nicht über Gebühr beeinträchtigen, da du ja nicht mehr Single bist und mehrere Personen von deiner Entscheidung betroffen sind. Wäre dein Mann auch abgeneigt, wenn du dich in deinem Beruf weiterbildest? Ein Betriebswirtschaftsstudium oder eine andere Fortbildung auf kaufmännischer Ebene?

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"Mir drängt sich beim Durchlesen ein wenig der Verdacht auf, als wäre es doch nicht so weit her mit der Emanzipation. Hätte hier ein Mann geschrieben und dargelegt, er wolle sich weiterbilden, um beruflich vorwärts zu kommen und seiner Familie langfristig mehr bieten zu können und beruflich Erfüllung zu finden.......ich glaube, dass die Antworten dann anders ausgefallen wären."

Findest du? Würde mein Mann jetzt damit ankommen, das er Psychologie studieren möchte und ich für die nächsten 3 bis 4 Jahre oder länger allein für Brot und Lohn zuständig sein sollte, würde ich auch erst mal seine Temperatur fühlen.#gruebel

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Es mag daran liegen, dass sie ncith geschrieben hat, dass sie sich weiterbilden will um beruflich vorwärst zu kommen und ihrer Familie langfristig mehr bieten zu können. Sie hat nur geschrieben, dass sie sich einen Traum erfüllen will.
ich glaube ein Mann hätte sich ihr einiges mehr als die TE anhören können, wenn er dafür seinen Job aufgeben wollte udn erwarten würde, dass sie dafür für die nächsten 4 bis 6 Jahre die alleinige finanzielle verantwortung tragen soll.

das wäre wohl die Frage, in wieweit dieses Studium wirklich zum Wohle der Familie dienen kann.

Und da bin ich dann ganz bei dir, was du am Ende schreibst.