Verhütung - Verantwortung Mann- Frau

Hallo,
Ich möchte aus persönlichem Interesse mal eine Frage in den Raum werfen, da ich gerade mit der Situation konfrontiert bin.
Meine Schwägerin ist ungewollt schwanger, sie will das Kind nicht und meinem Bruder die Schuld, da er schludrig verhütet hat, soll heißen, sie hatten sich auf Kondome geeinigt und anscheinend hat er das nicht korrekt angewendet, es war kaputt oder was auch immer. ...
Sie bekommt überall Mitleid und er ist der Idiot.

Umgekehrt habe ich es aber schon oft mit bekommen, dass eine Frau ungwollt schwanger wird und der Mann der das nicht wollte, vorgehalten bekommt, er hätte dann selbst konsequent verhüten sollen.
Hier liest man ja sogar ernsthafte Kommentare die den Männern eine Vasektomie nahe legen, nur weil er sich für eine Abtreibung ausspricht und das Kind nicht will.
Wo ist da jetzt der Unterschied?

Ein Mann bekommt gesagt, er solle doch bitte schön konsequent verhüten oder gefälligst die Klappe halten und zum Kind stehen wenn Frau entgegen der Absprache trotzdem schwanger wird ( wobei ich jetzt mal behaupte, dass es oft genug so ist, dass die Frau einfach die Verhütung abgesetzt hat )
Kann man im umgekehrten Fall nicht das Gleiche von der Frau erwarten?
Sie wollte keinesfalls ein Kind und hat sich trotzdem dazu entschlossen, die Verhütung aus der Hand zu geben?

Und jetzt ist der Mann der Blöde?
Da stimmt doch was nicht.
Ich habe mich hier heute ziemlich unbeliebt gemacht, als ich ihr gesagt habe, dass sie doch bitte dazu stehen soll, denn immerhin hat sie gar nicht verhütet , obwohl sie vorher wusste, dass sie keinesfalls ein Kind will...
Jetzt wird abgetrieben, unter verantwortlichem Umgang mit dem eigenen Körper verstehe ich was anderes.
Sie hätte verhüten müssen, wenn eine Schwangerschaft keinesfalls in Frage kommt.
Mein Bruder hätte das Kind gerne behalten und wird jetzt noch beschimpft er sei zu blöd zum Verhüten und er wäre Schuld dass sie jetzt abtreibt
Meine Schwägerin unterstellt ihm sogar Absicht, sie meint er hätte die Kondome manipuliert. ...
Ich habe meinem Bruder geraten, sich von ihr zu distanzieren.
Das geht gar nicht.

Wird da irgendwie mit zweierlei Maß gemessen?
Mein Mann meinte nur, ein Mann der sich nur auf Kondome als Verhütung einlässt wäre ein Depp...
Wie seht ihr das ?

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>>>Mein Mann meinte nur, ein Mann der sich nur auf Kondome als Verhütung einlässt wäre ein Depp...<<<

Sehe ich auch so. Das gleiche gilt aber auch für Frauen.

>>>Sie bekommt überall Mitleid und er ist der Idiot.<<<

Kann ich nichts zu sagen, ich weiß nicht, mit welchen Leuten deine Familie Kontakt hat. Eines weiß ich aber ganz sicher : So etwas Privates hätten mein Mann und ich niemals in der Öffentlicheit breitgetratscht.

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Es müsste schon einiges passieren, dass ich mit meiner Schwägerin die nicht funktionierende Verhütung UND die "Schuldfrage" diskutiere.

Aber da hat ja jeder eine andere Vorstellung.

Ansonsten sehe ich es so:

wenn sich 2 auf eine Methode einigen sind beide verantwortlich, egal wer von beiden die durchführungsverantwortung hat.

Desweiteren wissen wir ja alle, dass das Leben seinen Weg findet.

Neben operativen Eingriffen ist die einzige sichere Verhütungsmethode nur die Enthaltsamkeit.

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Von Abtreibungen kann man halten , was man will.....

Aber für deine Schwägerin und ihren Mann ist es vermutlich die vernünftigste Entscheidung, denn die Ehe ist doch für den A******* und das sollten sie dem armen Kind ersparen.

Wenn sich ein Paar öffentlich eine Schlammschlacht liefert, wer der größere Idiot in Fragen der Verhütung ist und die Frau hergeht und ihren Mann vor allen als Dorftrottel in die Pfanne haut, der zu blöd ist ein Kondom anzuwenden, da gibt es ganz andere Themen als das Verhütungsproblem.

Vielleicht können sie damit im Nachmittags-Trash-TV auftreten. Da sind sie in guter Gesellschaft. Danach befasst sich ein ....ich will nicht sagen Millionenpublikum.....aber ein größerer Kreis mit der Frage. Vielleicht kriegen sie dann eine Antwort.

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Wenn ihr meint, das so in der Familie diskutieren und bewerten zu müssen...#augen

Die beiden haben sich anscheinend auf eine Verhütungsmethode geeinigt und sind deshalb beide verantwortlich für die ungewollte Schwangerschaft. Da würde ich die Antwort von mss fatty unterschreiben.

Und ich finde es zwar manchmal bedauerlich für den Vater, aber trotzdem richtig und nicht anders lösbar, als dass über Austragen oder Abbruch letztlich die Mutter entscheidet. Und genau da liegt auch der Unterschied. Wenn ein Mann absolut kein Kind will, kann er nur verhüten, so weit es in seiner Macht steht. Wenn eine Frau kein Kind will, steht ihr noch die Möglichkeit des Abbruchs offen.

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Wenn eine Frau mit Pille verhütet, sollte sich der Mann darauf verlassen können, daß sie diese auch richtig einnimmt.
Macht die Frau das nicht, wird schwanger und der Mann möchte das Kind nicht, braucht sie meiner Meinung nach nicht mit der Unterstützung des Mannes rechenen.

Ebenso in eurem Fall:
deine Schwägerin vertraut ihrem Mann, daß er die Kondome richtig anwendet (und so schwer ist das nicht). Also ist er in meinen Augen der "Schuldige" und da es der Körper der Frau ist, kann nun mal sie allein drüber entscheiden, ob sie es austragen will oder nicht

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Grundsätzlich sind die am sexuellen Akt beteiligten Partner BEIDE verantwortlich.

Will ein(e) Mann/Frau partout keine Kinder, dann ist es nicht angebracht, die Verantwortung auf den Mann/die Frau zu schieben - einerseits gibt es menschliches Versagen/Fehler, das ist normal, andererseits ist nicht jedes Verhütungsmittel 100%ig sicher.

Das eine Frau im Notfall das letzte Wort hat, liegt in der Natur der Sache und ist auch gut so - eine Fremdbestimmung über den Körper wäre nicht zu vertreten und die Unversehrtheit dieses Rechts wiegt imho höher als einzelne Interessen.

Trotzdem sind im Endeffekt für das Resultat beide verantwortlich, irrelevant, wo der Fehler liegt. In der Erwachsenenwelt ist es kein Geheimnis mehr, dass Sex zu Kindern führt. Wer die Verantwortung nicht übernehmen will, hat sich zusätzlich um Verhütung zu kümmern oder - mit 100%iger Sicherheit - hat eben keinen Sex.

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Dein Mann hat schon komische Vorstellungen. Wir haben 12 Jahre fehlerfrei mit Kondomen verhütet, mich jetzt als Deppen zu bezeichnen, halte ich schon für eine Frechheit.

Ansonsten ist die Schlammschlacht, die diene Schwägerin jetzt veranstaltet, unter aller Sau. Kommt das Kind zur Welt, hat es sicher im ganzen Dorf den Spitznamen "Filtertoni". Jeder sollte wissen, das beim Sex Kinder entstehen können, keine Verhütung ist absolut sicher. Wenn die Verhütung versagt, sollte das Paar gemeinschaftlich dazu stehen. Hin und wieder gewinnt die Natur nunmal das Spiel gegen die Verhütung, darüber sollten sich alle klar sein, die miteinander in die Kiste steigen.

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Ihr seid ja wirklich eine schrecklich nette Familie.

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Herrlich, dass das alles so schoen breit getreten wird in eurer Familie. Da hätte ich ja Lust zu #schwitz

Nun gut, fuer mich gehoeren immer zwei zur Verhütung. Bei uns war es so, dass ich lange die Pille nahm, sie aber plötzlich nicht mehr vertragen habe. Auch einige Experimente mit anderen Pillen sind gescheitert. Also haben wir uns gemeinsam auf eine andere Methode geeinigt. Waere ich damals ungeplant schwanger geworden, haetten wir gemeinsam (!) ueberlegt, was wir machen, ganz ohne Schuldzuweisungen. Wer Sex hat muss sich immer im Klaren daruber sein, dass keine Verhütungsmethode 100% ist.

Ich weiss nicht, in diesem Fall ist es wohl das Beste, wenn kein Kind in solch eine Beziehung hinein geboren wird. Und auch solche Unterstellungen von wegen der eine schiebt dem anderen was unter, finde ich schrecklich. Ich wuerde meinem Mann nie ein Kind unterjubeln und umgekehrt. Eine Beziehung basiert doch auf Offenheit und Ehrlichkeit. Die beiden sind ohne einander besser dran.