Mache ich als Mann wirklich zu wenig ?!

Guten Abend zusammen,

dies ist das erste mal das ich so etwas mache da ich jetzt an einem Punkt angelangt bin wo ich an mir als Vater und Ehemann Zweifel.

Kurz zu meinem Arbeitsleben in den letzten 4 Jahren:
1 Vollzeitstelle auf Schicht
1 450€ Job - bis März diesen Jahres.


Meine Ehefrau beschwert sich darüber das ich, für sie als Ehemann, zu wenig engagement in die Ehe stecke.
Sie will das ich mir Gedanken mache was sie gerne hat und sie überrasche wie am Anfang der Beziehung.
Zeit für sie nehme und mit ihr Zeit verbringe.

Ist für mich verständlich und daran ist auch eigentlich nichts auszusetzen.


Wir haben ein Kind (5) was natürlich auch mich als Vater braucht.


Momentan holen wir die Arbeit nach die die Kurzarbeit verursacht hat.

In einem Monat habe ich 3-6 Tage frei.
Meist auch nur 1 zwischen 2 Schicht-Zyklen.
Das wäre zum Beispiel 7 Tage arbeiten, 1 Tag frei und dann wieder 9 Tage arbeiten usw.

Die Zeit nach und vor der Arbeit verbringe ich mit Einkäufen, Erledigungen oder was gemacht werden muss.
Hobbys oder Ausschlafen sind schon seit Jahren nicht mehr möglich.

Ich koche fast jeden Tag für die Familie.
Meist erledige ich noch die Wäsche, sauge, putze und was sonst noch anfällt.

Da meine Frau lange krank war ist dies zur Routine geworden.

Natürlich macht sie auch was, keine Frage.

Seit längerer Zeit verbringe ich viel Zeit auf der Arbeit was natürlich erschöpfend ist.
Wenn ich dann noch alleine an einem freien Tag mit dem Kind in einen Freizeitpark gehe für 9+ std ist der Akku einfach irgend wann leer.

Da fängt man auch an Sachen zu vergessen.

Sie hatte heute Geburtstag den ich natürlich nicht vergessen habe.

Jedoch war sie enttäuscht das ich mir nicht mehr Mühe gegeben habe als beim Bäcker zusammen zu frühstücken.
Und die kleine Aufmerksamkeit als Geschenk schien auch zu wenig überlegt für sie.

Ich bin momentan nur noch unter Strom.
Gehe mit dem Kind raus egal wie kaputt oder müde ich bin.
Koche jeden Tag vor oder nach der Arbeit.
Bügel die Wäsche, gehe einkaufen, fahre das Kind zu Vereinen, Freunden oder Terminen.

Schmeiße einen Großteil des Haushalts.

Und es scheint trotz der ganzen Mühen zu wenig zu sein.

Als ich ihr sagte das die Arbeit mich schafft und ich als Vater den letzten Rest verbrenne war ihre Frage mal wieso ich dann mit ihr verheiratet bin wenn ich doch keine Zeit für sie habe und ihr es nicht mehr zeigen kann das ich sie liebe.

Sie geht nicht arbeiten da sie noch krank ist was auch noch sicherlich was dauern wird aber … mach ich wirklich zu wenig denn ich denke ehrlich gesagt, keine Ahnung.

Der Tag ist für mich mittlerweile genau so schnell vorbei wie die Nacht.

Mache ich wirklich zu wenig ?

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Du machst nicht zu wenig, sondern viel zu viel.
Ich weiß natürlich nicht welches gesundheitliche Problem deine Frau hat, aber ist sie wirklich so sehr eingeschränkt, dass du quasi alles am Laufen halten musst und sie sich nur ums Kind kümmert?

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Du schreibst, sie war lange krank, bzw. ist es noch. Sollte sie psychisch krank sein, bzw. auch von einer anderen Krankheit könnte nach so langer Zeit die Psyche mitbetroffen sein, dann wäre das ganz normal, dass sie keinen Sinn dafür hat, was du alles tust. In dem Fall ginge es nicht darum, ob du genug tust, sondern, darum, dass sie das nicht so wahrnehmen kann und es ihr nicht reicht. Das wäre dann weder deine noch ihre Schuld, das ist einfach schwer.
Es wird sicher besser, wenn es ihr wieder besser geht.

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Hey, also wenn mein Mann nur sie Hälfte davon machen würd, wär ich glücklich🙉🙈

Also du machst definitiv nicht zu wenig.
Ich weiß nicht welche Krankheit deine Frau hat, aber sie kann es vll nicht sehen. Ist deine Frau in Therapie das sie das aufarbeiten kann?

Schon mal überlegt vll eine Haushaltshilfe zu besorgen?
Das würd euch als Paar nicht helfen (oder vll doch) aber es würd dich entlassen..... Das du nicht auf ein Burnout Zusteuerst

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Du machst eindeutig zuviel... egal, wie krank deine Frau ist, auch wenn sie aufgrund von evtl psychischen Problemen nicht sieht was da los ist, sind geht es nicht weiter... Du musst mit ihr reden und Hilfe für euch holen.

Alles Gute 🍀

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Die Frage ist, wie viel bist du emotional für sie da?
Du arbeitest viel und hart, keine Frage. Machst du das, weil sonst komplett alles liegen bleibt oder ist es auch ein Stück Flucht vor Emotionen, vor ihrer Krankheit, vor der Frage, ob da noch Liebe ist?

Von manchen Männern kenne ich es so, dass sie in die Arbeit flüchten. Bei einem 40 Stunden Job, "freiwillig" Überstunden machen, an den WEs abrufbar sind, gerne zum Chef und Kollegen sofort ja sagen - weil sie es zu Hause nicht mehr aushalten. Weil sie sich der Antwort, die Partnerin nicht mehr zu lieben, nicht stellen wollen.

Umgekehrt kenne ich es von einigen Frauen auch, dass sie sich nur noch in Haushalt und Kindererziehung flüchten. Kaum ist der Partner von der Arbeit zu Hause, legen sie los mit Wäsche waschen, bügeln usw. oder auch wenn sie selbst von der Arbeit nach Hause kommen. Hauptsache um jeden Preis vermeiden sich mal 2 Minuten mit dem Partner auf die Couch setzen (müssen), kuscheln oder Nähe eingehen müssen, die eigentlich nicht mehr existiert.


Die Frage ist, warum machst du so viel?
Nur weil sie krank ist?
Weil ihr sonst sofort im Chaos endet?
Wie seid ihr finanziell aufgestellt?

Ich war selbst schon krank zu Hause, als nichts mehr ging.
Unsere Zauberwörter waren
- Prioritäten setzen
- Haushalt reduzieren. Ja, Hygiene muss sein. Nein, Bügeln der Unterwäsche (übersptzt gesagt) muss nicht sein. Auch wenn das einige in meinem Umfeld meinten damit zu Höchstform an Gängeleien auflaufen zu müssen. Wer krank ist, muss noch xy leisten. Nö, muss ich nicht.
Ich habe geguckt, was wirklich wichtig ist: Essen, trinken, Sauberkeit.
- Hilfe annehmen, outsourcen.
Wer von außen meckert, darf mit anpacken. Wer meint, ich sollte ich krank Unterwäsche bügeln, weil ich T-Shirts nicht bügle - der darf seine Sprüche behalten oder Wäsche mitnehmen und mir gebügelt wieder bringen. Wer meint, ich müsste das krank schaffen, der darf mir gerne beweisen, wie gesund das so gut klappt. Sie blieben samt ihrer Sprüche weg.

Kindergarten: klar in dem Alter war bringen wichtig. Da war ich noch nicht krank in dem Sinn.
Konnte ich mal nicht, dann habe ich mich mit anderen Müttern abgewechselt. Mal nahm ich deren Kinder mit, mal nahmen sie meine mit. Das hat mich enorm entlastet.

Kochen: vorkochen oder wenn es finanziell machbar ist, auch mal Lieferservice.
Als es mir richtig schlecht ging, wollte ich 1. dass mein Kind Nahrung bekommt 2. die wenige Zeit, in denen es mir einigermaßen ging, mit meinem Kind emotional verbringen. Damit Kind wenigstens etwas von Mama hat. Keine perfekte mit super-selbstgekochtem Essen. Sondern sattes Kind mit Mama kuscheln.

Überlege was du realistisch outsourcen kannst.

Wenn es deiner Frau so schlecht geht, dass sie da aktiv nicht viel leisten kann, dann auch mal bei Rentenversicherung und Krankenkasse nachfragen. Von finanzieller Unterstützung, über Haushaltshilfe (wenn sie so krank ist, dass sie ohne dein Vollpowerprogramm euer Kind gar nicht versorgen kann), über Pflegegrad über .... Entlastungsmöglichkeiten für dich.

Wenn dann wieder Zeit übrig ist, frage dich realistisch: suchst du dir dann neue Aufgaben oder machst Dinge, die liegen geblieben sind, um nicht in ihrer Nähe sein zu müssen?
Oder kannst du dann für dich selbst wieder entspannen und mit der übrigen Zeit auch Zeit mit ihr verbringen?


So ist es schwer einzuschätzen.
Ja, du machst extrem viel.
Vor allem aber machst du dich selbst damit kaputt.

"wieso ich dann mit ihr verheiratet bin wenn ich doch keine Zeit für sie habe und ihr es nicht mehr zeigen kann das ich sie liebe."

Ja, du machst extrem viel. Wie viel machst du mit ihr zusammen? Emotional?

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Was heißt krank? Kann es vielleicht sein dass sie Depressionen hat? Das würde einiges erklären.

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Hallo,

erstmal vorweg du machst viel zu viel...aber eben im Haushalt/Job/Kinderbetreuung.
Von der Kinderbetreuung mal abgesehen aber MUSS dies alles wirklich sein oder machst du es weil DU es so haben möchtest?
Ich sag mal so, mein Partner macht auch viel mehr als er machen müsste. Aber nicht weil sonst alles drunter und drüber läuft oder ich nichts mache, sondern weil er das so möchte und einfach nicht mal die Ruhe genießen kann. Das macht mich emotional auch manchmal ganz schön traurig. Ich würde viel lieber Zeit mit ihm (allein) und/oder unseren Kindern verbringen, als dass er zum 1000x unseren Wäschekorb leer wäscht (Beispiel). Bei uns geht es beim ihm schon in Richtung Zwang/Ruhelosigkeit.
Je nachdem wie es sich bei euch verhält, würde ich mal in mich gehen und darüber nachdenken. Du machst definitiv nicht zu wenig (eher zu viel) aber ob das was du machst alles notwendig ist, weiß ich natürlich nicht. Als Paar sollte man sich in dem ganzen Alltagstrott nicht verlieren. Das mit dem Geburtstag deiner Frau, finde ich von ihr, laut deiner Beschreibung, übertrieben. Du hast an sie gedacht, dir Gedanken gemacht und was Kleines für sie besorgt. Ich finde das ist völlig in Ordnung und ausreichend. Ich denke ihr benötigt einfach mehr Zeit füreinander. Inwieweit das machbar ist, müsst ihr natürlich schauen.

Alles Gute für Euch!

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Ist deine Frau wirklich noch zu krank, um nicht kochen zu können oder nicht die Wäsche waschen zu können?

Warum musst du für 9 h in einen Freizeitpark gehen, wenn du schon am Limit bist? Du scheinst ständig etwas beweisen zu müssen: welch ein toller Vater und Ehemann du bist. Was bringt dich dazu? Du und dein Perfektionismus oder deine Frau, die dich manipuliert?

Du solltest einen Gang zurück und deine Frau einen Gang vorwärts schalten. Sonst wirst du auch krank oder eure Ehe bekommt Risse.

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Hallo.

Sie beschwert sich, dass du zu wenig Energie in die Partnerschaft steckst.

Du schreibst, dass du alle Energie in Haushalt, Kind und Job steckst.

Also ist ihr Wunsch doch berechtigt. Eine Partnerschaft funktioniert nich ewig, wenn man sie nichg pflegt. Deine Frau erkennt die Schieflage. Du versuchst sie zu übersehen.

Also: Organisiere dich besser und stecke deine Energie in ALLE wichtigen Bereiche deines Lebens. Deine Frau gehört dazu!

Alles Gute