ich werde nie glücklich werden

hallo zusammen,

ich bin verzweifelt. bin 50 und habe eine gescheiterte ehe hinter mir. langsam stelle ich alles in zweifel.
hbe ich meinen exmann nur benutzt um kinder zu bekommen? war alles meine unterbewußte vorstellung eine familie zu haben? nein ich mochte ihn, konnte ihn aushalten. ich kann menschen nicht lange aushalten, zuviel nähe schnürt mir die kehle zu. ich habe kinder und die könnte ich die ganze zeit knuddeln und fressen aber mit menschen ist es schwierig. wgs nur mit menschen die entweder am we nach hause fuhren oder nie ganz da waren.
durch die ehe mit meinem mann dachtte ich ich hätte dieses muster überschrieben. doch die affairen danach waren wieder genau wie immer. das zebra das man an den streifen erkennt. sagt meine therapeutin.
ich habe angst, ich mag mich nicht alleine fühlen. einsam. doch ich habe den eindruck ich bekomme es nie weg. außerdem die angst, langweilig zu sein, menschen nicht halten zu können.
ich möchte das alles nicht. was tun?

liebe grüße

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Hm, wie wäre es denn mit Selbstakzeptanz als erster Schritt?
Wenn ich zurückblicke, konnte ich zu viel "Mensch" auf Dauer nie ertragen. Bei mir liegt es daran, dass ich da ticke wie der tolle verstorbene Roger Willemsen, der mal sagte, er wohne am liebsten alleine, weil er zuhause "kein Gesicht machen" machen müsse. Wie dir, die Angst hat, langweilig zu sein, mache ich immer, wenn ich unter Menschen bin, ein Stück weit Performances, weil ich glaube, dass mein hohes Maß an A-Sozialität nicht zumutbar ist.
Die Ursachen dafür, dass ich mich selbst anderen nicht zumuten mag in Gänze, kenne ich. Danach zu forschen, wird sicherlich auch Teil deiner Therapie sein.

Ich weiß mittlerweile gar nicht mehr, ob ich mich ändern mag. Ich bin momentan eher so bei einem "Take it or leave it" und nehme mir meine Momente von Rückzug zunehmend selbstbewusst. Wenn ich dann mit anderen Menschen zusammen bin, dann wenigstens erholt und mit voller Präsenz.

Deine Begabung, emotional wenig verfügbare Männer zu erwischen, hab ich auch. Ich glaube, man zieht an, was man in sich trägt. Drum mach ich meinen Frieden mit mir: es gibt sicherlich einen emotional verfügbaren Mann irgendwo da,draußen, der genau wie ich zwischendurch viel Zeit für siczlh braucht, ohne innerlich auf Distanz zu gehen.

Sonst buddel ich halt Roger Willemsen wieder aus.#zitter

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Hallo zurück,

„Ich kann Menschen nicht lange aushalten.“
Das ist genau mein Satz. In den letzten Tagen beschäftigte ich mich viel damit. Ich merke immer mehr, dass ich es auch nicht kann.
Was meinst Du denn, kann man daran ändern? Ich kann daran für mich nichts ändern. Es ist eine Eigenschaft, die mir mitgegeben wurde. Ich brauche immer meinen Freiraum. Es heißt nicht, dass ich nicht mit Menschen zusammensein kann, nein, das nicht. Aber ich muss wirklich darauf achten, dass zwischen Treffen immer wieder große Abstände sind. Ich kann einfach nicht zuviel Nähe ertragen. Und trotzdem sehnt man sich irgendwie danach. Es ist doch irgendwie zum Verrücktwerden.

Ich wollte Dir nur mitteilen, dass Du nicht alleine bist ….

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Dein Text könnte von mir sein, außer dass ich etwas junger bin.
Ich habe mich nach 15 Jahren von meinem Mann getrennt. Ich war jahrelang unglücklich.
Mein Expartner hat mir auch vorgeworfen ihn nur zum Kinderkriegen benutzt zu haben. Ich habe auch überlegt, ob es stimmt. Denn ja, ich wollte auf Teufel komm raus eine (heile) Familie, ich wollte zwei Kinder (kein Einzelkind wie ich), ich wollte eine glückliche, immer lächelnde „Ramafamilie“. Ich habe ihn nicht benutzt, ich habe ihn geliebt anfangs, aber dieser tiefe Wunsch nach einer „heilen Welt“, hat mich dazu gebracht, zu viel runterzuschlucken, mich zu sehr zu verbiegen, Sachen zu akzeptieren die meinem Charakter nicht entsprechen. Kurzum ich war mit einem Partner zusammen, der nicht zu mir passte.
Ich wurde immer unglücklicher und suchte trotzdem alle Schuld bei mir. Ich wollte meine Familie nicht verlieren. Als es anfing mich krank zu machen habe ich die Reißleine gezogen und bin gegangen. Mich hat es „gerettet“ aus dieser Beziehung auszubrechen. Aber glücklich bin ich trotzdem nicht. Die Trauer um meine „Familie“ ist zu groß, Schuldgefühle zerfressen mich.
Ich habe einen lieben Mann kennen gelernt, der zu mir passt, den ich liebe, der mich aufrichtig liebt. Trotzdem kann ich seine Nähe manchmal nicht ertragen. Kaum mache ich einen Schritt auf ihn zu, mache ich 3 wieder zurück. Ich habe Angst, dass ich ihn damit bald vertreibe. Ändern kann ich mein Verhalten trotzdem nicht.
Bei mir spielt auch immer die Angst mit, nicht liebenswert genug zu sein, nicht für zwischenmenschliche Beziehungen gemacht zu sein.
Leider gebe ich dir hier keinen Rat. Aber wenigstens weißt Du, dass Du nicht allein bist.

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Du wirst auch nie glücklich werden, wenn du dich weiterhin in deinem Leid suhlst.
Was war ist vorbei. Das muss man abhaken können.
Du bist für dein Glück selbst verantwortlich, nicht irgendein Mann.
Man kann auch als Single glücklich sein. Ist sogar besser als sich krampfhaft an einen Mann zu binden, den man nur hat um nicht alleine zu sein. Du bist nicht alleine. Du hast Kinder. Hast du auch Freunde, Verwandte, Bekannte? Klar, können diese Menschen eine Partnerschaft nicht ersetzen. Aber zwanghaft daran festzuhalten man braucht einen Partner um glücklich zu sein, ist der falsche Weg. Wenn du für dich glücklich bist, dann strahlst du das auch aus. Dann wirst du eher auf den Richtigen treffen, als wenn du einfach den nächsten nimmst.
Immerhin bist du schon in Therapie.
Das war ein guter Schritt.
Was sagt deine Therapeutin?

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Zunächst einmal musst du lernen, dich selbst und das Leben zu lieben.
Auch, wenn du ein sehr langweiliger Mensch sein solltest.

Entweder findest du irgendwann jemanden der dich liebt und den du nicht aushalten musst sondern mit dem du gerne viel zusammen bist und der dich bereichert...

Oder aber du bleibst halt alleine, hast ab und an eine Affäre oder auch nicht und erkennst darin den Glanz.

Ich sehe da ehrlich gesagt kein großes Problem.

Überlege dir wie du auch ohne Partner glücklich sein kannst. Vielleicht wäre ein Tapetenwechsel oder neue Hobbies etwas.

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deine KInder können sich dagegen wohl nicht wehren, haben aber auch ein Recht auf eigene Freiheiten, was machst du wenn sie Pubertär oder erwachsen sind, wenn knuddelst du dann.
so solltest dich erst mal selbst leiden können, solange du das nicht tust, kann eine Partnerschaft nicht klappen

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Was magst du denn gern? Natur, Musik, Sport.....? Kann auch glücklich machen. Man muss nicht entsprechen, nimm dich, so wie du bist.