Erste Beziehung mit 30

Hallihallo,

ich bin seit Anfang vom Jahr mit meinem Freund zusammen, wir sind beide Anfang 30 und es passt sehr gut. Ähnliche Interessen, Vorstellungen und mir ist klar dass man so jemanden nicht oft findet. Er war zuvor in einer sehr langen Beziehung und sagt oft, dass es ihm mit mir viel besser geht als mit seiner Ex.

Wir waren von Anfang an sehr viel zusammen und wohnen inzwischen auch zusammen.

Ich bin es einfach nicht gewohnt, einen Partner zu haben, mich abzusprechen und dass nicht mehr alles zu 100% läuft wie ich das alleine gehandhabt habe. Und da mir die Erfahrung fehlt, bin ich manchmal unsicher was „normal“ ist und wo ich auch einfach zu Kompromissen bereit sein muss. Konnte auch immer ganz gut als Single sein, aber da ist ja auch nicht immer alles nur toll…

Wie handhabt ihr diese Dinge bzw. wie macht ihr es?

Er hat ca. 2 Stunden nach mir Feierabend, ich kümmere mich unter der Woche um unser Abendessen und gehe einkaufen. Manchmal denke ich auch, er könnte das ja auch mal übernehmen an manchen Tagen…

Am Wochenende an einem Tag putzen wir zusammen, Wäsche etc was halt so anfällt. Um die Wäsche kümmere ich mich auch teilweise unter der Woche.

Früher hatte ich die Zeit nach Feierabend eben komplett für mich, habe Freunde öfter getroffen, Sport, Familie. Ich mache das ja auch gerne für uns beide, aber ich merke auch dass ich in gewisser Weise „aufrechne“, also mir sage nur weil ich früher Feierabend habe ist das ja nicht automatisch meine Aufgabe mich um die Wäsche zu kümmern oder zu kochen. Und dadurch habe ich ja auch weniger Zeit für die anderen Aktivitäten.

Und dieses aufrechnen tut aber auf Dauer nicht gut! Er geht ja auch dann mal das Auto waschen oder kehrt den Hof.

Wie handhabt ihr Freundschaften? Ich hab seither eher Frauen Freundschaften gehabt, also meine Freundinnen und die sind mir auch als soziale Kontakte genug. Klar können wir uns auch mal mit Männer treffen, wenn die sich verstehen ist ja auch alles gut aber ich muss das auch nicht unbedingt alles paarweise machen. Genauso anders herum, er kann gerne mit einem Freund was machen ohne dass ich mich immer mit denen als Paar treffe oder ich da engeren Kontakt suche, da ich sonst gar nicht allem gerecht werde.

Elternbesuche? Klar geht man mit zu Geburtstag etc aber ich verlange nicht dass er immer mitkommt wenn ich einfach so bei meinen Eltern bin. Er ist da jederzeit willkommen aber es ist einfach zeitlich nicht machbar immer und dann geh ich da auch einfach alleine vorbei. Ist es ok zu sagen ich bleib lieber auf der Couch als jetzt noch zu deinen Eltern mitzukommen? Zumindest manchmal? Oder bin ich da zu eigen? Die sind nett, aber ich hab auch gerne mal einfach meine Ruhe! Oder die Schwester mit Familie? Oder zu sagen, ok, du gehst bei deinen Eltern vorbei spontan, dann schau ich noch bei meinen in der Zeit vorbei.

Man muss doch nicht alles gut finden was der andere macht und anders herum auch nicht? Er will für Notfälle Vorräte anlegen, habe gesagt ich würde es nicht aber wenn es ihn beruhigt machen wir das. Muss ja nicht überzeugt davon sein,

Ich bin wahrscheinlich schon recht eigensinnig aber es würde mich einfach mal interessieren wie das bei anderen ist da mir die Erfahrung fehlt. Und mache mir viel zu viele Gedanken….

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Eine Beziehung und zusammen wohnen ist Leben mit Kompromissen.

Am besten wird das funktionieren, wenn man ein gesundes Mittelmaß zwischen Einzel und gemeinsamen Aktivitäten findet.

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Ich finde dich nicht eigensinnig. In einer Beziehung muss man nicht immer alles gemeinsam machen. Ich bin in einer anderen Situation als Du. Wir haben Kinder und müsse uns zwangsläufig absprechen. Bevor wir Kinder hatten war das bei uns recht entspannt. Wir waren öfter allein mit unseren Freunden unterwegs und sind auch unabhängig von einander in Urlaub gefahren. Mein Mann kommt nur selten mit wenn ich meine Eltern besuche. Ich besuche aber tatsächlich meine Schwiegermutter öfter als mein Mann. Wir haben unterschiedliche Hobbys und für uns ist das okay so. Aber es muss halt auch passen. Schwierig wird es wenn die Vorstellungen auseinander gehen. Ich kenne einige Paare die alles gemeinsam machen. Wie steht denn überhaupt dein Partner dazu? Verlangt er dass Du das alles machst oder hast du nur das Gefühl das machen zu müssen?

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Ich denke ich kann deine Gedankengänge nachvollziehen. Meiner Erfahrung nach leben viele Paare (zumindest nach aussen hin) ein "gemeinsames Leben", es wird alles zusammen gemacht, ständig als Gemeinschaft funktioniert, als Paar aufgetreten, eine Seele zwie Körper-Blabla, und finden das wohl auch gut. Die Vorstellung finde ich gruselig.

Wir leben, jeder für sich, sein normales "single" Leben weiter. Jeder hat sein eigenes Hobby, seine eigenen Interessen und eigenen Eigenarten. Wir haben beide Freunde (m/w) und unternehmen auch alleine/ohne Partner etwas mit diesen. Fahren selbst auch mal alleine auf einen Wochenend-Auslfug ohne Partner wenn es gerade passt. Ich habe meinen Freiraum den ich einrichte und nutze wie es mir gefällt, der Partner genauso. Nach Feierabend essen wir zusammen, reden auch zusammen, danach geht aber jeder für sich alleine seinen Hobbies und interessen nach. An anderen Tagen machen wir auch was zusammen, je nach Laune. Ich habe Interessen die mein Partner völlig dämlich findet und anders rum kann ich für viele Interssen meines Partners überhaupt nicht begeistern. Na und? Wir sind kein Kollektiv, wir sind zwei Individuen die zusammen leben und sich sehr schätzen. Haushalt ist natürlich ein Thema, aber das spielt sich von selbst ein (bzw. ist immer wieder mal ein Thema). Aber auch da, ja, dann streitet man eben, warum auch nicht? Für aussenstehende ist das manchmal irritierend weil wir oft nicht wie ein Paar auftreten, aber das heißt nicht dass wir keine enge Bindung haben. Sind seit über 10 Jahren zusammen, vertrauen uns, wohnen auch zusammen und alles klappt wunderbar.

Das ist also ein sehr individuelles Thema, je nach Mensch, je nach Typ. Lebt eure Beziehung so wie ihr es richtig findet und wie es zu euch passt.

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Na ja, es gibt alle möglichen Konstellationen. Keine davon ist die einzig wahre oder falsche Konstellation. Das einzige was doch zählt ist, das beide Partner glücklich und zufrieden sind. Kompromisse sollten natürlich auch mal getroffen werden. Aber inwiefern ist ja nunmal auch unterschiedlich.

Ich bin zB genau anders als du. Ich könnte 24 Stunden mit meinem Mann aneinander kleben. Tun wir auch großteils aufgrund unseres Berufes. Viel lieber mache ich Dinge als Paar mit Paaren, als alleine. Zeiten ohne ihn finde ich doof!

Das hilft dir nicht, denn genau das ist deine Horrorversion. Für uns passt das so, und das seid 20 Jahren.

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Hey!

Kurz:
Ich finde es völlig legitim, dass man nicht bei jedem Verwandtschaftsbesuch mit dabei ist. Geburtstage usw ja, aber ansonsten kann er auch mal alleine hin.
Kochen kann er auch übernehmen. Wie wäre es mit einem Wechsel alle 2 Wochen? Dann kannst du auch mal nach dem Sport am gedeckten Tisch sitzen.

Liebe Grüße
Schoko

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Hi,
dann seit ihr aber schnell zusammengezogen..........................

Man macht das so, wie es passt.

An den Tagen wo Du Dich mit Freunden triffst, zum Sport gehst, oder oder oder..................kocht der andere oder es gibt halt Brötchen.

Vorräte hatte ich schon immer, da wir ländlich wohnen, und ich nicht wegen einer fehlenden Zwiebel oder Sahne, 12 km fahren will. Ist er ein Prepper oder "normaler" Vorrat? Bei den Nudelpreisen, hole ich auch 6 Päckchen, wenn die im Angebot sind.

Eltern/Geschwister Besuch....................................habe ich Lust, fahr ich mit. Habe ich keine Lust, fahr ich nicht mit. Außer bei Geburtstagen, das richtet man sich so ein, daß man damit geht, wenn es nicht die letzten "Hornochsen" sind.

Gruß

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Ich hatte meine erste Beziehung auch mit dreissig. Man muss halt miteinander sprechen, letztlich muss es für euch passen, nicht "normal" sein. Andere Paare haben vielleicht für die gleichen Probleme andere Lösungen. Man sieht das ja dann, wenn man als Paar mal Dinge mit anderen Paaren unternimmt.

Was die Freunde betrifft, hat sich das mit der Zeit herauskristallisiert. Einige sind dann quasi Freunde von uns, d.h. man unternimmt die Dinge gemeinsam, bzw. die Freunde nehmen ihre Partnerin oder ihren Partner ggf. auch noch mit, mit anderen unternehme ich Dinge alleine bzw. meine Frau entsprechend. Das war irgendwann nach drei Jahren oder so in unserer Beziehung tatsächlich mal ein Problem, weil es damals das erste Mal war, dass ich eine ihrer Freundinnen und deren Freund hochgradig uninteressant fand und nicht mehr gemeinsame Treffen machen wollte, vor allem, weil ihre Freundin offensichtlich gemerkt hat, dass mich die Konversation nicht besonders interessiert. Ich denke da, man sollte es eher positiv sehen, dass unser Freundeskreis bis auf wenige Ausnahmen kompatibel ist, und sich weniger wegen der sehr wenigen Ausnahmen aufhängen.

Und wenn du ab und zu Zeit für dich alleine brauchst, ist das völlig normal, viele haben diesen Wunsch in einer Beziehung.

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das muss jedes paar für sich entscheiden! das ist absolut individuell. wenn du keinen bock hast den haushalt alleine zu schmeißen musst du das nicht, wenn du nicht mit zu den eltern willst musst du das auch nicht! einfach darüber sprechen und eigene „regeln“ aufstellen.
wir haben eine putzfrau die kommt 1x/W (einmal zahle ich, das nächste mal mein freunde usw), ansonsten mache 90% des haushalts ich. ich bin einfach ordentlicher und bis er den geschirrspüler ausgeräumt hat, hab ich’s schon längst gemacht. kochen tue so gut wie ausschließlich ich. das mache ich aber super gerne. wenn ich mal keine lust habe, macht er es oder wir bestellen mal was.
freunde treffen: ich treffe meine freundinnen eigentlich fast immer alleine, außer sie nehmen auch ihre partner mit. ist für mich ne andere art treffen irgendwie. brauche aber auf jeden fall auch mädchen-zeit. genauso mit seinen freunden - mal nur er, mal sind wir zusammen.
für die eltern gilt genau das gleiche. manchmal treffe ich auch SEINE mama alleine, manchmal bleibe ich zuhause… ganz unterschiedlich.

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Ja öfter muss man Kompromisse finden und vorallem eine Balance, mit der alle leben können.

Vor dem Kind hab ich meist von 14-22 Uhr gearbeitet, mein Mann von 7.30-18 Uhr. Wir sahen uns teilweise gar nicht unter der Woche 😂 oder eben nur kurz. Meine andere Schicht ging von 6-14 Uhr oder selten mal von 12-18/20 Uhr.

Ich hatte halt insgesamt oft mehr vom Tag und hab da schon mehr erledigt als er (Wäsche, Einkaufen, Staubsaugen, (Vor-)Kochen). Dafür kümmert er sich schon immer um die Autos, putzt zu Hause richtig gründlich wenn ich nicht da bin (so mit Tisch und Couch weg schieben usw.). Also das halt vllt seltener, aber so gründlich, dass ich es im Alltag eben nicht so genau nehmen muss und leichter hab. Ab und zu hat er natürlich auch gekocht oder eingekauft.

Wir treffen uns manchmal getrennt mit Freunden und manchmal zusammen, ebenso bei der Familie. Ich sehe meine Familie einmal die Woche. Er kommt so jedes 4.-5. mal mit, schätze ich.

Wir haben unsere Balance gefunden und das tut ihr sicher auch :)