Keine Libido mehr (Tipps zur Besserung?) und ungepflegter Partner

Ich habe heute in diesem Unterforum ein bisschen quer gelesen und ich muss mir mein eigenes "Leid" mal von der Seele schreiben. Vielleicht hat jemand Tipps, Anregungen oder Gedanken dazu.

Mein Mann und ich sind Ende 30, fast 20 Jahre zusammen und haben 2 wunderbare Kinder (3,5 und 7). Es hat leider lange gedauert, bis ich schwanger wurde. Vor unserem ersten Kind war unser Sexleben "normal", d.h. nicht aufregend aber befriedigend. Der Sex auf Kommando (mussten um schwanger zu werden immer den ES treffen wegen Spermienqualität) hat dann schon zu einigem Streß geführt. Nach der ersten Schwangerschaft hatte ich massive Geburtsverletzungen (+ KS) und er später eine Depression mit Erektionsstörung wegen Medikamenten. Das zweite Kind wollten wir beide und hatten Sex nach Termin. Nein, schön war das oft nicht. Nach der zweiten Geburt hatte ich wieder Risse, wurde genäht und alles schmerzte lange. Mehr als 2-3 mal im Jahr hatten wir keinen Sex, es ging immer von ihm aus aber es war ok für mich. Dieses Jahr hatten wir noch gar keinen Sex und befinden uns gerade in einem Teufelskreis: Er pflegt sich überhaupt nicht mehr (vorher schon weniger als andere aber er war mein "Traummann"). Heute duscht er nur ein bis maximal zweimal pro Woche, selbst im Sommer oder nach körperlicher Anstrengung. Seine Haare sind meist strähnig. Seit er im Home Office arbeitet, kauft er sich keine Kleidung mehr, trägt kaputte, ausgeleierte Shirts und schmutzige (mehrere Wochen nicht gewaschene) Hosen die nicht passen (immer Bauarbeiter- Dekolleté). Das schlimmste: Seine Zähne, einer fehlt und er schafft es nicht zum Zahnarzt, pflegt seine Zähne aber auch sonst nie. Das macht ihn natürlich nicht gerade attraktiv für mich, obwohl er wirklich ein hübscher Mann ist bzw. war. Küssen kann ich ihn nur mit geschlossenem Mund, alles andere ekelt mich. Auf die Depression kann ich es nicht schieben, er nimmt Medikamente und sieht sich selbst als geheilt. Er findet es selbst einfach "egal", betont wie nachhaltig er sei und dass ihm Äußerlichkeiten nicht wichtig sind. Nun zum Teufelskreis: Ich kann so einfach erst Recht keine Lust für ihn empfinden. Und er wiederum sagt, dass er sich nicht pflegen muss, wenn ich nicht mit ihm schlafe bzw. auch mittlerweile keinerlei Zärtlichkeiten mehr austausche (er wöllte gern mehr).
Ich bin wirklich kein oberflächlicher Mensch aber z.B. sehr geruchsempfindlich. Mein Mann benutzt nie Deo, entsprechend riecht er nach 3 - 4 Tagen. Selbst wenn er duscht, riecht er gleich wieder, weil er dabei schwitzt oder seine alten Klamotten anzieht, die durchgeschwitzt waren. Ohje, das klingt furchtbar aber ich kann darüber einfach nicht hinwegsehen.

Ich würde meine Libido gern wieder steigern, werde (nach den Tipps hier im Forum) meine FA auch drauf ansprechen. Das mit der SB funktioniert bei mir weniger bzw. darauf hab ich schon ab und zu Lust, das steigert aber nicht das Verlangen auf echten Sex... Ich weiß aber gar nicht, ob es das bringt. Ich habe selbst auch noch einige Baustellen, die gehe ich an (z.B. Gewicht) und ich habe auch schon eine Paarberatung vorgeschlagen. Er will sich aber nichts sagen lassen. Auch von mir fühlt er sich nur extrem angegriffen und will sich nicht reinreden lassen bei der Körperpflege.

Wir sind eigentlich ein tolles Team und allein für unsere Kinder werde ich um die Beziehung kämpfen. Aber das Thema zermürbt uns und wir drehen uns im Kreis...

Vielleicht hat jemand Gedanken zu unserem Problem. Danke im Voraus!

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Du sagst es: Das klingt furchtbar!

Aber nicht du, wie du über deinen Mann sprichst, sondern wie er sich gehen lässt.
Das ist nun wirklich mehr als unattraktiv und ich könnte neben einem müffelnden Menschen nicht schlafen, ihn nicht küssen und schon gar keinen Sex mit ihm haben.
Ganz einfach, weil es ekelhaft ist.

Das zerschlägt ja von vornherein jegliches Verlangen nach Nähe - Liebe hin oder her.

Ich bin außerdem überzeugt davon, dass ein intaktes Intimleben ein Grundbaustein einer langjährig, erfolgreichen Paarbeziehung ist (Asexuelle ausgenommen).
Deshalb hast du hier, glaube ich zumindest, nur eine Möglichkeit:
Leg die Karten auf den Tisch! Und zwar ohne Umschweife:
"Holger, ich liebe dich und ich möchte mit dir zusammen bleiben. Fang bitte wieder an, dich um deinen Körper zu kümmern, sonst empfinde ich kein Verlangen nach Nähe und Intimität, also das was du dir wünschst und für den Erhalt unserer Ehe notwendig wäre.
Ich bin gewillt an mir zu arbeiten, wenn du bereit bist, die Weichen dafür zu stellen."

Bearbeitet von Inaktiv
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Das habe ich ihm ziemlich genau so schon gesagt: Zärtlich und freundlich, ruhig, ernst, wütend - über die Jahre mehrmals und in jeder erdenklichen Tonlage. Leider erwidert er daraufhin nur, das ich ihm ja jegliche Zärtlichkeiten verweigere und er sich deshalb nicht ändern wird. Oder Nachhaltigkeit als, Gesundheitsgefährdung der Haut durch häufiges duschen,...
(Ich vergaß die abgekauten Fingernägel, wodurch Streicheleinheiten immer mit möglichen Kratzern verbunden sind, da die Nägel abgerissen sind. Das tut er ab, ich würde übertreiben.)

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Das klingt ziemlich selbstgerecht 🙄

Wenn er nichts verändern möchte, dann fang Du einfach an. Mal sehen wohin der Weg führt.
Ausharren ist ja nunmal keine Option mehr (für Dich)…

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Oha! Das ist kompliziert und etwas festgefahren, jedoch nicht hoffnungslos 🙏🏼

Zum Einen glaube ich er ist nicht wirklich gut medikamentös versorgt, klingt für mich trotzdem noch sehr antriebslos, was durchaus ein Hinweis auf die Depression sein kann.
Zum Anderen finde ich es eine notwendige Sache, seinem Partner respektvoll zu begegnen und dazu gehört für mich definitiv Körperhygiene. Darüber hinwegriechen kann man nunmal nicht 🫢

Ich würde trotzdem einen Termin bei der Paarberatung vereinbaren und ihm das dann ganz sachlich mitteilen.
Erkläre ihm, dass es Dir wirklich wichtig ist, dass ihr wieder einen schöneren gemeinsamen Weg findet und Du Dich freuen würdest, wenn er Euch diese Chance gibt und mitkommt.
Aber ich würde dennoch sagen, dass Du im Zweifel auch alleine gehst, weil es für Dich so nicht mehr ok ist und Du das als Chance siehst. Die Alternative ist, dass es immer weiter bergab geht 🤷🏼‍♀️

So habe ich es vor vielen Jahren mit meinem Mann gemacht, als es bei uns etwas krieselte. Ich habe darum gebeten wenigstens einmal mitzukommen…
Am Ende war es wirklich gut, dass ich darauf bestanden habe, dass er mitkommt. Das sieht er auch so.
Ich wäre aber auch alleine hingegangen, um mir Unterstützung zu holen.

Alles Gute 🍀

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Danke, dass du deine Erfahrung teilst. Kann man denn zur Paartherapie auch erstmal allein gehen? Das finde ich interessant und vielleicht wäre das auch für ihn eine Option, damit er sich nicht vorgeführt fühlt vor mir...

Das es an der Depression liegt, glaube ich nicht. Er war noch nie der reinlichste Mensch, aber es war erst nicht sooo schlimm, v.a. das Zahn- Problem bestand noch nicht. In anderen Bereichen ist er nicht antriebslos.

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Ich glaube eine gute Beratungsstelle hat sehr viel Verständnis dafür, wenn Du ggf. alleine auftauchst und erklärst, dass Du Deinen Mann einfach nicht dazu bringen konntest Dich zu begleiten, Du aber am Limit bist und deswegen trotzdem gekommen bist, in der Hoffnung Unterstützung zu erhalten.
Vielleicht haben die dann noch andere Ideen und Ansätze, immerhin sind sie ja geschult und im besten Fall erfahren 😊

Bearbeitet von Toffiefee
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Mit dem würde sicher niemand schlafen wollen oder ihn küssen 😅 finde ich auch… eklig. Einfach eklig.

Man muss nicht täglich duschen, aber waschen schon und saubere Kleidung tragen sowie Zähne putzen und zum Zahnarzt. So, wie du deinen Mann beschreibst, könnte ich nicht mal zusammen in einem Bett mit ihm liegen oder gemeinsam essen.

Einfach, weil ich bei sowas tatsächlich Würgereiz bekommen würde.

Rat hab ich allerdings auch keinen. Weil geredet hast du ja, auch ne Beratung vorgeschlagen. Auch, dass er seine Depression doch noch mal abklärt. Nichts will er.

Was sagt denn sein Umfeld dazu? Freunde, Familie?!

Ansonsten würde ich ihm irgendwann sagen, dass du so nicht mit ihm zusammen leben kannst. Er muss für Zärtlichkeiten einfach den ersten Schritt machen, nicht du!