Mein Mann ist gestorben

Hallo
Ich bin Angelika, 38 jahre alt. Vor 3 Wochen ist mein Mann in Kroatien an einem Herzinfarkt gestorben. Er machte seine jährliche Motorradreise und ist nicht mehr heimgekehrt.
Wir waren 18 Jahre glücklich verheiratet. Er ist die Liebe meines Lebens.
Wir haben 2 Kinder, 8 und 17 Jahre alt.

Momentan erschrecke ich vor mir selbst. Bitte nicht falsch verstehen, ich bin totunglücklich und fürchterlich traurig. Aber ich habe jetzt nicht das Gefühl, als ob ich zusammenbrechen würde.
Ich gehe wieder arbeiten, kümmere mich um alle Ummeldungen und andere Sachen ohne sofort in Tränen auszubrechen.
Ich habe geweint. Sehr viel geweint und geschrien. Aber momentan geht es mir "recht gut".
Ich sehe mir das Bild von meinem Mann an, spreche mit ihm, schimpfe ihn, lache mit ihm. Aber ich verzweifle nicht.
Mir kommt das so falsch vor. Ich höre immer von anderen, dass es noch ewig dauern wird, bis mein Leben wieder einigermaßen normal und erträglich sein wird. Aber ich empfinde es nicht als unerträglich.
Natürlich vermisse ich seine Nähe, seine Stimme seinen Geruch . Er war doch meine große Liebe.....
Aber ich fühle mich momentan sehr stark. Ich werde nicht zusammenbrechen oder aufgeben.
...und bei diesen Gedanken und Gefühlen überkommt mich ein schlechtes Gewissen.... denn ich soll doch "richtig trauern".....

Angelika

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Liebe Angelika,
jeder hat seine eigene Art zu trauern, manche mit voller Wucht, andere "scheibchtenweise" - so viel die Seele gerade verkraften kann. Als Mutter bist du zudem eine zentrale und wichtige Stütze für euere Kinder, die ebenfalls trauern. Es zeigt deine Stärke und ist bewundernswert wie du mit dem Tod deines Mannes umgehen kannst!
Wer stark ist, trauert deshalb nicht weniger! Und dein Mann wäre sehr erleichtert, dass du die Stabilität Euerer Familie bist und so relativ gefasst und souverän handeln kannst - für dich und für die Kinder!

Dir und deinen Kindern viel Kraft und alles Gute!
d.

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Hallo Angelika,

es tut so leid, dass Dein Mann so plötzlich verstorben ist. Ich drück' Dich einfach mal #liebdrueck. Ich gebe zu, ich weiß nicht, was ich sagen soll. Mir fehlen die Worte.

Ein schlechtes Gewissen solltest Du Dir aber nicht machen. Jeder geht anders mit Tod und Trauer um. Es ist sogar sehr gut, dass Du die Kraft hast, so viele wichtige Dinge zu tun und zu entscheiden. Es ist sicher nicht leicht, auch für Deine Kinder. Ich bewundere Dich sehr. Ich wünsche Dir und Deinen Kindern weiterhin viel Kraft.

Herzliche Grüße
Daniela "briefe68"

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Liebe Angelika,

es gibt kein "richtiges" oder "falsches" Trauern, jeder Mensch geht mit seiner Trauer anders um.

Ich wünsche Dir und den Kindern alles Gute

LG Tuppes

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Es tut mir sehr leid, dass Du Deinen Mann so früh verloren hast. Es ist alleine Deine Sache, wie Du damit umgehst, was Du fühlst oder denkst. Du hast zwei Kinder, Du gehst arbeiten, da muss man ja auch versuchen, einen "normalen" Alltag wieder aufzubauen. Es kann sein, dass Du später nochmal die eine oder andere Krise bekommst. Das ist genauso normal wie wenn das nicht so wäre.Ich habe meinen Mann vor 2 Jahren verloren, habe nicht mehr gearbeitet und bin nun alleine zuhause. Da können Grübel-Wochenenden schon verdammt lang werden.
Aber Du machst es genau richtig. Es gibt kein richtiges oder falsches Trauern. Alles Gute.
LG Moni

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Es tut mir sehr leid für dich und dir Kinder.

Du fühlst dich recht stark. Das ist doch gut. Niemand kann dir vorschreiben, wie du empfinden solltest. Es zeigt doch, dass du eine autonome Person bist, die ihr Leben auch in Krisenzeiten meistert und nicht ewig jammern in der Ecke sitzt. Es ist tragisch, was euch passiert, aber es zerbricht dich nicht.

Und vermutlich hätte es sich dein Mann so gewünscht, oder nicht? Er würde sich bestimmt freuen, dass er dich zurück lassen konnte, ohne dass die -Familie weiter zerbricht und jemand ernsthaft Schaden nimmt. Und du würdest sicher auch nicht wollen, dass im umgekehrten Fall dein Mann ewig lange sein Leben nur eingeschränkt lebt. Du würdest sicher wollen, dass er zwar ehrlich trauert, aber in der Zeit sein eigenes Leben nicht aufgibt und irgendwann auch wieder glücklich wird.

Für die Kinder wird es schwer genug sein. Da ist es gut, dass du auf diese/deine Art trauern kannst. Stell dir vor, du würdest auch nur noch ein Häufchen Elend sein. Sie hätten niemanden mehr, der stärker ist als sie und an den sie sich halten können und der ihnen Sicherheit gibt.

#Klee #Kerze

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Hi

Erstmal mein herzl Beileid.

Ich denke das es ein schutzmechanismus ist, um diese sachen die du noch vor dir hast zu stämmen.

Aus dem Bekanntenkreis kenn ich das, sobald alles geregelt ist und zeit vergangen ist, kommt dieses tief, wo viele am anfang erwartet haben.

Ich wünsche dir viel viel kraft.

Lieber gruss sweet

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Das tut mir sehr leid,

aber dein Mann möchte, dass du wieder glücklich wirst,

er kann für diesen Tod nichts und kann nur Frieden haben, wenn er fühlt dass du dich errinnerst an euere Liebe und seine Kinder und ihn im Herzen hast

und euere gemeinsamen schönen Zeiten, er ist deine grosse Liebe, nach wie vor
wenn du ihn im Herzen hast wird alles gut

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Liebe Angelika,

sei mal leise umarmt. Mein Beileid zu dem plötzlichen Tod deines Liebsten.

Bitte laß dich nicht irre machen. Du trauerst und fühlt dich trotzdem stark. Das ist doch gut.

Mögen Andere sagen: "Die ist komisch, sie bricht nicht zusammen?" Und ein paar Monate später: "Wie, die ist immer noch nicht drüber weg?" Es ist dein Weg. Alles, was für dich richtig ist, ist richtig. Zwischen Himmel und Erde gibt es viel mehr, als manche Menschen sehen wollen. Dein Liebster hat seine Heimat in deinem Herzen.

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Hallo!

Ich bin am 12.12.17 mit 34 Jahren Witwe geworden - mein Mann hatte mit 36 auch einen Herzinfarkt. Unser Sohn ist 8 Jahre alt......

Mich finden und fanden auch alle stark- aber ich habe einfach alles in eine Schublade gepackt und habe weiter gemacht. Ich konnte das Geschehene nicht ändern und bevor es mir alle Kraft entzieht , habe ich es weggepackt.
Mein Sohn hat es mir aber nachgemacht- aber er ist noch klein und könnte damit nicht umgehen , würde teilweise sauer und agressiv wenn jemand über seinen/einen Papa gesprochen hat etc. ... Er ist jetzt bei einer Trauerbegleitung, was ihm gut tut. Mir tut es nicht gut, denn ich muss mich nun auch damit auseinander setzen :-(

Trauer kommt im Wellen , das haben wir gelernt....

Wünsche Euch viel Kraft,

Jenny

10

12.12.16 ;-)