Musstet ihr schon mal erste Hilfe leisten???

Hallo,

ich hoffe, ich brauche mal nie erste Hilfe. Es ist echt erschreckend, wie wenig Leute bereit sind zu helfen.
Ich war vorhin in der Stadt unterwegs, da lag ein junger Mann mitten auf dem Platz in der Sonne und rührte sich nicht mehr.
Zugegeben, er sah nicht besonders gepflegt aus und er wäre auch bestimmt nicht die Sorte Mensch, mit der ich mich im Normalfall unterhalten würde.
Aber was mich erschreckte, niemand half. Alle standen nur daneben gingen mal mehr und mal weniger nah heran, diskutierten miteinander, aber niemand tat was. #schock
Ich fragte dann die Umstehenden, ob jemand die Polizei oder den RTW gerufen hätte? Antwort: "Ach, der hat vorhin noch getrunken, der ist bestimmt nur besoffen."#schock
Ne, klar, er wäre nicht der Erste, der an Alkoholvergiftung stirbt. Wobei ja auch andere Sachen, wie z.B. Kreislaufkollpas in Frage kommen würden.
Habe also die Polzei gerufen und ihn zusammen mit einen anderen jungen Frau in die stabile Seitenlage gebracht.
Von den umstehenden Männern konnten wir dabei keine Hilfe erwarten, die waren viel zu besorgt, ob der Mann um sich schlagen würde. Aber: selbst ist die Frau und ich bin froh, dass ich erst vor kurzem solch einen Auffrischungskurs in erster Hilfe machen musste.

Ich erwarte ja nicht, dass jeder ihn jetzt anfassen muss, aber ich denke zum Telefonhörer greifen, das kann JEDER.#pro

In diesem Sinne, vg, m.

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Man weiß doch gar nicht, ob derjenige getrunken hat. Es wird halt immer mehr geredet als geholfen - leider!

Helfen sollte für jeden selbstverständlich sein. Ich habe für den Notfall immer ein paar Gummihandschuhe in der Handtasche - schließlich möchte ich auch nicht unbedingt jeden anfassen. Aber ein paar grundlegende Dinge wie Atmung kontrollieren, stabile Seitenlage usw. sollte schon jeder können. Und Handy hat heutzutage auch fast jeder.

Eine Bekannte von mir ist letzte Woche auf dem Gehweg schlimm gestürzt und hat sich den Arm gebrochen - direkt an der Bundesstraße. Etwa 100 Autos sind an ihr vorbeigefahren - keines hat angehalten!! Sie hat sich dann mit Mühe und Not nach Hause geschleppt.

Man kann nur hoffen, dass man selbst nicht mal in eine solche Situation kommt, denn die Leute schauen lieber weg als zu helfen.

Es war gut und richtig von dir, zu helfen. Hoffentlich haben die berühmten "Zuschauer" mal wieder was dazugelernt!!! (Bin bei der Feuerwehr und erlebe dies leider immer wieder!)

Isi

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Ich weiß nicht, ob diese Leute dazu gelernt haben. Wer im Moment des Notfalls nicht einsieht, das was getan werden muss oder es nicht tut, weil es ja "nur" ein Besoffener ist, der wird die Notwendigkeit auch später nicht erkennen. leider...

m.

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Hallo

bei fremden mußte ich noch nie erste Hilfe leisten, würde es aber jederzeit tun. Schön, dass du und die andere Frau euch gekümmert habt.

LG
qrupa

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Du sprichst mir aus der Seele! Erst mal: Danke für Deine Courage! Ich kann und werde das Verhalten der "Gaffer "nie verstehen können.
Eine Auffrischung der "Lebensrettenden Sofortmassnahmen" alle paar Jahre sollte eigentlich Pflicht werden.
Hab desöfteren erste Hilfe geleistet- bin aber auch Ärztin, von daher kann man das nicht vergleichen.

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Das eigentliche Problem hier war ja, dass die Leute nicht erkennen (wollten), dass Hilfe notwendig war. Da kann man noch so viele Kurse belegen.. Schlimm sowas


vg, m.

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Ja, musste ich schonmal. Und das obwohl ich da noch nichtmal nen Erste Hilfe Kurs gemacht hatte. Ein Bekannter von mir wurde mit einer Eisenstange von einem betrunkenen auf den Kopf geschlagen und das Blut lief und lief. Ich war 15, hatte weder Aidshandschuhe noch Verbandszeug zur Hand. Wir saßen auf einem Campingplatz, der RTW brauchte eine Stunde, wegen den schlechten Wetterverhältnissen. ich hatte ehrlich panische Angst das der mir unter den Händen wegstirbt. Ist aber alles gut gegangen. Zum Glück.Ich hab mein Tshirt ausgezogen und damit und mit dem Tshirt von ihm einen notdürftigen Druckverband angelegt. Udn das wo ich kein Blut sehen kann. Die Bilder sind heute noch in meinem Kopf. Später haben die eltern den Rettungsdienst verklagt, weil der ja eigentlich binnen 10 Minuten anwesend sein muss.

Und einmal bei meinem Mann, als er plötzlich halbseitig gelähmt war und umgefallen ist weil ein Abszess so auf die Rückennerven drückte. Wir dachten erst er hat einen Schlaganfall. Die Sanis waren super schnell da, haben ihn mitgenommen und ihre komplette Ausrüstung danach bei uns vergessen. Nachdem ich dann in der Leitstelle angerufen hatte haben sie das Zeug wieder abgeholt. Und der eine meinte dann noch: Also nicht das sie glauben das passiert uns öfter. Wir haben eben ganz schön anschiss bekommen.

LG

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Zu früh abgeschickt: Ich finde Helfen sollte selbstverständlich sein. leider ist es das nicht und die meisten Menschen gaffen lieber. Mein Mann ist seit 17 Jahren in der FFW und für den sind Gaffer das schlimmste. Leider gibts die überall.
Ich frag mich immer ob solche Leute sich nicht schämen.

LG

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Naja, in dem Fall war das wohl höhere Gewalt, was gibt es denn da zu verklagen?

lg glu

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Was erwartest Du von Laien wenn nicht mal Profis wirklich helfen?

Als Rettungsdienstpersonal z.B. kommt man vor'm Richter mit dem für Laien ausreichenden Notruf nämlich nicht weg. Ich hab schon eine Sanitäterin privat erlebt die eine Kopfverletzung nicht versorgen wollte, weil es eine Kopfverletzung war #klatsch Frag mich heute noch wie die ihren Job eigentlich macht!

Da ich den betreffenden Fahrradfahrer mit meinem PKW erfasst hatte, war ich selbst zu nichts in der Lage, wollte aber wenigstens mein Equipment zur Verfügung stellen!

Ich hab hier allerdings die Erfahrung gemacht das die Leute wegen jedem Sch*** anrufen, zumindest im Notruf absetzen scheinen sie hier unschlagbar!

lg glu

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Hallo,

es verlangt ja niemand, selbst Hand anzulegen, aber man kann doch wenigstens die 112 wählen. Wobei das bei "Betrunkenen" nicht einfach ist.

Hab es schon oft erlebt. Da kommt der Krankenwagen und die Sani´s fragen nur, ob alles OK ist und fahren dann weiter.

Die, jedenfalls die hier bei uns, machen sich mit Betrunkenen, die auch noch ungepflegt aussehen (wie, entschuldigt den Ausdruck, Asoziale) nicht rum. Ist leider so.

Also sollte man, wenn man jemanden liegen sieht, ihn wenigstens ansprechen und fragen, ob alles OK ist, bevor man einen Notruf absetzt.

LG

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Hallo Glu,

die wollte nicht helfen, weils eine Kopfverletzung war? Also ich hab bei meinem erste Hilfe Kurs vor 3 Jahren gelernt das man nichts schlimmer machen kann wenn man erste Hilfe leistet. Das sollte eine Rettungssanitäterin wohl auch wissen. Oder #kratz?

Ich war selber 3 mal auf einen RTW angewiesen. Einmal nach einem Sturz vom Pferd. Wo man mir beide Hände komplett kaputt gestochen hat weil man keine Adern finden konnte, das zweitemal nach einem Sonnenstich in dem man die Infusion unter die Haut statt ins Blut geleitet hat und einmal als schwangere, da wollte man mich auch nicht anfassen, wiel man Angst hatte das das Kind kommen könnte und dafür wären sie ja nicht ausgebildet.

meine Meinung von denen ist leider nicht die allerbeste. Mein Mann ist 17 Jahre in der FFW und betsätigt das es leider ne Menge Idioten gibt dazwischen. Und eben die prägen dann schnell das Bild. Mein Mann sieht so einen Einsatz als ernsthafte Rettung und arbeitet dementsprechend sorgsam udn hat auch schon mal ne Notärztin zusammengeschissen, weil die den eingeklemmten Mann partout aus dem Auto ziehen wollte (Verdacht auf Wirbelsäulenfraktur) anstatt ihn rauszuschneiden und ihm dabei auch noch die korrekte Manschette umzulegen. Beim rausziehen wäre der Mann wohl gestorben.

LG

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ich habe mal ein Kind vor dem ertrinken gerettet, es ist aber gott sei dank nichts ernsthaftes passiert, so dass ich 1. Hilfe hätte leisten müssen.
mfg

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Als ich etwas 13 Jahre alt war fuhr ich neben einem einen Fahrrad-gegen-Roller-Unfall vorbei (ich selber auf dem Fahrrad). Die Frau (ältere Fahrradfahrerin) und der Mann (Roller-Fahrer, mittleres Alter) haben sich gestritten. Die Frau blutete am Arm und der Mann stieg einfach wieder auf den Roller und fuhr weg.

Leider habe ich in der ganzen Situation nicht daran gedacht, mir das Nummernschild zu merken, doch ich bin zu der Frau hin. Viel machen konnte ich nicht. Wenn Sie den Arm gebogen hat, hat es einfach weniger geblutet. Ich bin mit ihr dann zum Eingang des Schwimmbades gegangen (war ca. 150 Meter entfernt) und von dort wurde dann Polizei und Krankenwagen gerufen.

Ich weiss nicht, ob man das auch als erste Hilfe bezeichnen kann, medizinisch habe ich ja nichts gemacht. Aber die Frau war durch den Unfall so durcheinander, ich weiss nicht, was sie ohne Hilfe gemacht hätte.

Ich musste ein paar Tage später noch zu Polizei und meine "Aussage" machen und von dort hat sie wohl dann noch meine Adresse bekommen. Sie hat mir eine ganz liebe Karte geschrieben.

Jahre später, als ich meine Ausbildung gemacht habe, kommt diese Frau in den Laden. Ich war mir zuerst nicht sicher, ob es wirklich sie ist und habe sie angesprochen. Sie war es und als sie dann wusste, wer ich war, ist sie in Tränen ausgebrochen vor Rührung, mich wieder zu treffen. Für mich war das auch ziemlich emotional. Und es war ein richtig gutes Gefühl zu wissen, dass ich dieser Frau, wenn auch nicht viel, damals doch etwas Hilfe gegeben habe die sie bis heute nicht vergessen hat.

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Hallo,
bei mir hat mal ein Junge an der Tür geklingelt und meinte hinterm Haus würde ein Toter liegen. Ich bin dann mit dem Jungen los und wir fanden einen Mann, er war nicht ansprechbar und schon als "Säufer" bekannt, neben ihm lag noch die leere Schnapsflasche. Ich habe dann den Notarzt gerufen...

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Hallo,

weiß gar nicht ob das zählt. Im Jahr 2000 war ich auf Kur und wollte von der Kurklinik in die Stadt. Da "stolperte" ich über einen Mann, der böse aus der Nase blutete und zudem aus einer Wunde im Gesicht. Ich war zu Fuß, konnte nicht wirklich was machen, zumal das Problem war, daß er aus einem Heim war, indem geistig Behinderte betreut wurden, so daß die Verständigung etwas erschwert wurde. Schaffte es, ihm aufzuhelfen und auf einem großen Stein nach vornr gebeugt niedersitzen zu lassen, hatte nur Taschentücher aus Papier bei, die ich ihm gab und rief die Rettung. Dann rief ich in meiner Klinik an und bat sie, das Heim des Verletzten zu verständigen (war im Ort bekannt).
Dann rief mich der Kindergarten 2005 an, am Schlittenberg wäre meine Tochter umgefahren worden, sie hätte nichts, hörte aber nicht zu brüllen auf. Also hingedüst, sie abgeholt, der Oberarm tat ihr weh. Zuhause aus den Klamotten geschält, war wirklich nichts zu sehen, aber sie brüllte wie am Spieß und sie war eigentlich nie wehleidig. Mit Dreieckstuch fixiert, ins Krankenhaus und siehe da: Haarriß im Oberarmknochen: 4 Wochen Gips.
Letztes Jahr brach sich der Junior den Finger - war auch mein Fall...
Dann bekomm ich meine Kinder ständig lädiert von der Schwiegermutter, die sich absichtlich und betont nicht an meine Regeln hält und da sie nebendran wohnt, kann ich den Kontakt nicht wirklich einschränken. So muß ich regelmäßig Nasenbluten mit Handtuch und Eispack behandeln oder Schürfwunden säubern oder Wunden verbinden (nachdem sie den Kindern ständig ihre großen Hunde beim Spazieren trotz Verbot in die Hand drückte - die Verletzungen waren 3 oder 4 mal Folge davon-, dürfen die Kinder mit ihr jetzt nicht mehr mit). Brandblasen gehören noch ins Repertoire.

Und dann bekam ich Ende Juni meine SchwieMu aus dem Wald gebracht, wo sie gestürzt war und nicht mehr aufstehen konnte. Sie verbot dem "Finder" den Notarzt zu rufen und herrschte mich dann an, wir sollten sie ins Haus tragen.... war dann sauer, daß ich das verweigerte (böse Schwiegertochter), aber für mich war der Fall klar: Oberschenkelhalsbruch. Sie sagte, sie hätte nichts. Rief dann meinen Mann an, der ihr per Handy die Leviten las und plötzlich durfte ich die Rettung rufen. Mehr konnte ich da nicht tun, außer dem Sanker noch hinterher zu winken. Übrigens hatte ich recht, sie ist immer noch weg.

Aber so richtig erste Hilfe krieg ich kaum hin, obwohl ich mir grad extra 2 Bücher gekauft habe - fürchte, mein 5jähriger kann die stabile Seitenlage sicherer wie ich. Die hatten grad einen Erste-Hilfe-Kurs im Kindergarten und erklärte mir bei der Abholung seiner Oma den kompletten Rettungswagen....

Trotzdem würde ich immer versuchen zu helfen und ein Handy hab ich eh immer bei!

lg

femalix

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Hallo,

ich scheine irgendwie immer das Glück zu haben an Unfallorten oder Geschehnissen vorbei zu kommen und ich helfe dann schon.
Vom brennenden Fahrzeug (mit vielen untätigenSchaulustigen - also meist Männer), bis hin zu Widerbelebung war alles dabei.

Besonders prickend läuft es dann wenn man hilft und es klugscheißerische Gaffer gibt, die einen noch Anzeigen wollen, wenn man ihre sensationellen Ratschläge nicht befolgt.#augen

Auch Schlägereien und dergleichen - aber da ich für aktive Hilfe schon einige Male Ärger bekommen habe.
Man hilft und derjenige dem man zur Hilfe geeilt war, erstattete nicht mal Anzeige - dafür jedoch gerne derjenige den man in Notwehr etwas unsanfter angefasst hat.#augen

In solchen Fällen überlegt man dann zukünftig zweimal.
Gedankt hat es mir bisher keiner - wenns danach geht, müßte ich echt sagen "mir doch egal!"

LG
Tina