Diskriminierung von Männern und Jungen

Hallo,

ich weiß, dass ich mich hier auf dünnem Eis bewege, weil der Frauenanteil in diesem Forum sehr hoch ist, aber das auch der Grund, warum ich das gerade hier schreibe. Ich möchte auch Frauen darauf aufmerksam machen, dass Männer und Jungen in unserer Gesellschaft diskriminiert werden. Seit mehr als Hundert Jahren kämpfen Frauen für die Gleichberechtigung und ich weiß, dass Frauen in vielen Bereichen noch benachteiligt werden und sich Vieles in unserer Gesellschaft noch ändern muss. Darum geht es aber in diesem Beitrag nicht. Ich möchte Frauenrechte nicht gegen Männerrechte ausspielen. Ich möchte nur darauf aufmerksam machen, dass auch Männer benachteiligt werden.

Elternschaft
unverheiratete Väter haben bei weitem nicht die gleichen Rechte, wie unverheiratete Mütter. Väter eines Kuckuckskinds haben keinerlei Rechte ggü ihrem Kind, wenn die Mutter verheiratet ist. Verheiratete Männer sind rechtliche Väter ihrer nicht leiblichen Kinder und müssen vor Gericht einen hinreichenden Verdacht belegen um die Vaterschaft anfechten zu können. Väter werden systematisch vor Familiengerichten benachteiligt.

Gewalt
Frauen sind Opfer, Männer sind Täter! Die Statistiken zeigen ein anderes Bild. Männer sind 1,5 mal öfter Opfer von Gewalt. Laut einer Studie des Robert-Koch-Instituts und der WHO sind Männer nahezu gleich oft Opfer häuslicher Gewalt. Nur leider gibt es für Männer kaum Anlaufstellen. In Deutschland gibt es gerade einmal vier Männerhäuser mit jeweils 3-5 Plätzen. Die meisten Beratungsstellen richten sich an Frauen. Studien aus der Türkei und Chile sagen aus, dass Männer genauso oft Opfer von sexueller Gewalt werden, wie Frauen. In einer amerikanischen Umfrage gaben zwei Drittel der Männer an sexuelle Gewalt durch Frauen erlebt zu haben. Männern und männlichen Jugendlichen wird sowieso abgesprochen Opfer sexueller Gewalt zu sein, wenn die Täterin eine Frau ist. Überhaupt passt die Frau als Täterin nicht in unser Weltbild. Dies gilt besonders im Hinblick auf Kindesmissbrauch. Opferschutzorganisationen und Therapeuten geben an, dass in jedem fünften Missbrauchsfall eine Frau die Täterin ist. Die Dunkelziffer ist vermutlich weitaus höher.

Bildung
Jungen haben im Durchschnitt schlechtere Noten, werden häufiger als sozialauffällig wahrgenommen, haben einen schlechteren Abschluss und besuchen seltener die Universität. Trotzdem gibt es mehr Förderprogramme für Mädchen als für Jungen. Jungen wird seltener und weniger Bafög gewehrt, als Mädchen.

Genitalverstümmlung in Afrika an Mädchen UND Jungen!
Vor einigen Jahren wurde das Thema Genitalverstümmlung an Mädchen groß in der Öffentlichkeit diskutiert und es wurde viel Druck ausgeübt, damit die Beschneidung von Mädchen unter Strafe gestellt wird. Das ist auch gut so und richtig. Leider werden bis heute Jungen in Afrika in bestialischen Ritualen zwangsbeschnitten unter großen Schmerzen und katastrophalen hygienischen Bedingungen. Viele Jungen sterben dabei oder werden schwer verstümmelt. Hier gibt es seltsamerweise keinen Aufschrei aus der Öffentlichkeit.

Strafmaß
Männer werden für die gleichen Verbrechen bis zu sechs Mal höher bestraft, als Frauen. Inhaftierte Mütter haben besondere Umgangsrechte, Väter nicht.

Ich könnte noch viele weitere Beispiele auffrühren. Sei es die Sterblichkeitsrate, Unfalltod, Tod durch Arbeitsunfälle, Benachteiligung der Schwulenehe gegenüber der Lesbenehe, Persönlichkeitsrechte, Obdachlosigkeit, Suizidrate, Benachteiligung im Gesundheitswesen usw.

Und nun stellt euch diese Beispiele mal umgekehrt vor. Nicht Männer, sondern Frauen wären hier betroffen. Würdet ihr dann immer noch von Gleichberechtigung sprechen?

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Hallo,

ich gehe mal nur auf Deinen Punkt mit der Beschneidung ein, ich bin ein Beschneidungsgegner, egal ob beim Jungen oder Mädchen.
Als es vor Jahren in D eine Debatte um die Beschneidung beim Jungen ging heulten die Verbände der Muslime & Juden auf und was macht unsere Regierung ? Ist vor der Religion und der Tradition eingeknickt anstatt ein deutliches Zeichen zu setzen.
Im übrigen brauchen wir für die weibliche Beschneidung nicht ins Ausland schauen, sie findet auch in D statt.

Gruß

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Ohne jetzt eine Debatte über Beschneidungen auszulösen... Aber es ist doch wohl ein riesenweiter Unterschied, ob Jungs unter hygienisch tragfähigen Umständen durch einen Fachmann beschnitten werden und medizinisch entsprechend versorgt werden oder ob irgend ein Pfuscher Mädchen und Jungs irgendwo im tiefsten Afrika verstümmelt, keinerlei medizinische Vor- und Nachsorge betrieben wird und das Ganze unter katastrophalen hygienischen Zuständen passiert!
Den großen Aufschrei gibt es, weil dsurch die Beschneidungen von Pfuschern jedes Jahr sehr viele Kinder sterben oder ihr Leben lang größte körperliche Probleme/Schmerzen etc. durch die Bescheidungen haben.
Gleiches kann man bei einer fachmänisch durchgeführten Beschneidung von Jungs in Deutschland wohl kaum sagen!

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Ich bin auch ein absoluter Beschneidungsgegner und empfand dieses Urteil als Schlag ins Gesicht, für alle kleinen wehrlosen Jungen!
Und ja, ich habe mich schon gefragt, ob das Leid eines Jungen weniger wert ist?

Für Mädchen wurde die Beschneidung soweit ich weiß ja offiziell verboten!

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Ich frage mich, wer dir für diesen Text Sternchen gegeben hat...

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Ich habe ihm einen gegeben.

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Und warum?

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Ich habe letztes Jahr dein sehr umstrittenen Dokumentarfilm "The red pill" gesehen und ich muss sagen, dass mir dieser Film wirklich eine neue Sicht auf den Feminismus gegeben hat. Ich habe wirklich lange gebraucht um das zu verdauen und ich gebe dir Recht. Männer werden diskriminiert. Frauen auch nur eben in anderen Bereichen.

Seltsam finde ich auch, dass sich die user hier so an den Dingen aufhängen, die du nicht erläutert hast, aber nichts du den Dingen schreiben, die du erläutert hast?#gruebel

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Zu den Männerhäusern hab ich etwas geschrieben.
Was hast Du denn konkret zu den erläuterten Dingen geschrieben?

Bisher lese ich, dass Du einen Film gesehen hast. Woher der Zusammenhang mit dem TE kommt, ist mir ebenso wenig klar, wie der Eingangspost.

Ich will gar nicht bestreiten, dass auch Männer diskriminiert werden. Finde im übrigen, dass oftmals Diskriminierung sehr inflationär genutzt wird.
Solange wir aber davon sprechen, dass jemand, egal ob Mann oder Frau, diskriminiert wird, dann folgert aus der Passivkonstruktion schon, dass auch ein Täter existiert. Jemand hat also diskriminiert und ist demnach ursächlich (ein anderes Wort für schuld) an der Diskriminierung. Ich sehe da nichts kontraproduktives dran.
Meine Frage nach deiner Definition ist noch offen.

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Nein bei der Diskriminierung geht es nicht um Schuld, sondern um Bevorzugung.

Deinen Einwand mit den Männerhäusern verstehe ich nicht.

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Hallo,

ich würde die ganze Geschichte mal abkürzen...Diskriminierung gibt es sowohl bei Frauen, als auch bei Männern. Dass auch Männer diskriminiert werden, ist kein Geheimnis. Auf was Du genau hinaus möchtest, erschließt sich mir nicht. Man sollte generell der Diskriminierung den Kampf ansagen, egal, ob Mann oder Frau. Hier jetzt ab zu wägeln, wer schlimmer diskriminiert wird ist einfach mal gewaltig daneben.

LG

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Das musst du mir jetzt mal erklären. Wenn Frauen über Diskriminierung jammern, dann ist das okay, wenn Männer das tun, dann ist das gewaltig daneben?

Heißt das Männer sollen sich damit abfinden?

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Nein, niemand soll sich damit abfinden, aber dieses ständige Gejammere, wer mehr diskriminiert wird, nervt mich einfach, weil ich der Meinung bin, daß niemand das hinnehmen muss!

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ich stimme dir zu, dass in vielen Bereichen auch Männer diskiminiert werden. Hier in diesem Forum darfst du das allerdings nicht schreiben, wie du bereits festgestellt hast, herrscht hier Frauenüberschuss. Vor einigen Tagen gab es hier einen Thead über "Männerschnupfen" wo sich Frauen über Männer lustig gemacht haben, die krank sind. Man darf als Mann weder richtig krank werden, und schon längst nicht jammern, sonst ist man ein Schlappschwanz und Hypochonder. Solche und Ähnliche Erfahrungen habe ich auch schon gemacht. Letztens gab es bei uns an der Uni eine Stelle zu vergeben. Es stand bereits in der Stelle, dass sich Schwerbehinderte und Frauen bewerben sollen, da die Uni auf Gleichberechtigung wert legt. Ich war im Vorstellungsgespräch eingeladen, es war die Frauenbeauftragte dabei und die Schwerbehindertenbehauftragte. Ich kam mir etwas dämlich vor und dachte, ich werde diesen Job nicht bekommen, da ich weder eine Frau bin noch schwerbehindert. So war es dann auch, dumm gelaufen, falsches Geschlecht und bei annähernd gleicher Qualifikation wurde mir gesagt will die Uni Frauen bevorzugen. Alles klar. Ich könnte einen ganzen Roman darüber schreiben. Es fängt schon im Kindergarten an, wo die weiblichen Erzieherinnen mit den Jungs, die oft etwas wilder spielen nicht zurecht kommen oder die Lehrerinnen in der Grundschule die oft Mädchen bevorzugen. Da gibt es sogar Studien dazu. Also Fazit, ich stimme dir zu, aber das wird hier keine Frau einsehen.

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>>>Vor einigen Tagen gab es hier einen Thead über "Männerschnupfen" wo sich Frauen über Männer lustig gemacht haben, die krank sind.<<<

Wenn du das so verstanden hast, dann hast du den Thread NICHT verstanden.

>>>Es fängt schon im Kindergarten an, wo die weiblichen Erzieherinnen mit den Jungs, die oft etwas wilder spielen nicht zurecht kommen oder die Lehrerinnen in der Grundschule die oft Mädchen bevorzugen.<<<

Da gebe ich dir recht, ich habe das als Mädchenmutter so erlebt, allerdings nicht permanent und nicht gravierend.

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Du sagst du bist eine Mädchenmutter, also kannst du es schon überhaupt nicht einschätzen. Ich kann dir sagen wie es bei uns war. Sowohl im Kindergarten als auch im Hort. Es wurde gemalt, gebastelt, es gab später Origami AG, Backen und Kochen, Blockflöte. Und die Jungs durften gucken was sie mit ihrer Zeit anstellen. Haben sie aber Blödsinn gemacht, waren sie natürlich die Bösen.

Und der Thread mit Männerschnupfen, ja er wirkte so auf mich. Schon allen dass es so ein Wort gibt ist Diskriminierend. Was soll das? Ich habe zwar nicht weiter verfolgt was dazu geschrieben wurde, aber es ist im Allgemeinen so, dass Männern nicht so zugestanden wird krank zu sein und zu jammern. Männer gehen auch seltener zum Arzt Warum wohl? Weil sie schon als Kinder beigebracht bekommen, Jungs weinen nicht, müssen immer stark sein, geht schon. Das ist auch ein Grund warum Frauen länger länger leben. Weil Männer sich oft krank in die Arbeit schleppen weil sie sonst als "Männerschnupfen" geplagte ausgelacht werden.

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Elternschaft, Gewalt und Strafmaß gebe ich dir. Bildung, nein, das ist ein dummer Einwand.
Wieso ist es Diskriminierung, wenn Jungen schlechtere Noten im Durchschnitt bekommen? Wenn man zwei Gruppen vergleicht, wird eine Gruppe durchschnittlich immer besser oder schlechter sein. Dass das in diesem Fall die Mädchen sind, ist kein Diskriminierungsargument. Dann müsstest du schon einen Grund finden, auf welche Weise Schulen den Jungen die Bildungsteilhabe erschweren. Und jetzt komm mir nicht mit Fleiß. Jungen könnten genauso fleißig sein wie Mädchen. Egal, ob wir davon ausgehen, ob Fleiß angeboren oder anerzogen ist. Fleiß führt zu besseren Leistungen, in der Schule und im Beruf.

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http://www.sueddeutsche.de/bildung/unterschiede-beim-lernen-wieso-jungen-schlechtere-noten-bekommen-1.1566498

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Das Fazit meiner Aussage und dieser Artikel gehen absolut konform.
Das eigentliche Problem sei die "Selbstüberschätzung der Jungen", die glaubten, sie müssten sich nicht anstrengen, um Erfolge zu haben, sagt Helbig. Schließlich sehen sie, dass die meisten Spitzenpositionen in der Gesellschaft auch so von Männern besetzt sind. "Dies führt zu der Fehlannahme, dass die Männer von Geburt an das kompetentere Geschlecht seien." Hinzu komme der schädliche Einfluss der männlichen Peer-Group: "Fleiß gilt als uncool", Mädchen hingegen hätten keine sozialen Nachteile, wenn sie fleißig sind.
Es ist der Fleiß der Jungen der fehlt. Das ist eine Fähigkeit, die diskriminiert wird und kein Geschlecht. Fleißige Jungen bekommen ja auch gute Noten.

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“Männer sind 1,5 mal öfter Opfer von Gewalt. Laut einer Studie des Robert-Koch-Instituts und der WHO sind Männer nahezu gleich oft Opfer häuslicher Gewalt. “
Wo hast Du diese Zahl her? Kannst Du die Quelle liefern?

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Sehr interessante Diskussion. Ich bin aber auch der Meinung dass Männer bei der ganzen "Frauen müssen gleichberechtigt sein" etwas arg untergehen.

Ich bin eine Frau und ich finde es toll dass auch im politischen und überall dafür gekämpft wird dass Frauen gleichberechtigt sind. Aber manche vergessen dazu oft dass dadurch der Mann oft das Nachsehen hat. Da gab's erst in einer Serie den Fall wo ich mehr drüber stutzen musste. Ok war fiktiv aber dennoch passt es irgendwie bei vielen. Und zwar ging es darum dass in einer Schule die Mädels vor der Toilette Schlange standen während die Jungs sogar einen toilettenraum übrig gehabt hätten würden sie dies ebenfalls tun. Aber es gab für jedes Geschlecht gleich viele toilettenräume. Da wurden dann die Feministinnen der Schule aktiv und demonstrierten sogar dafür dass sie unterm Strich 2 toilettenräume mehr bräuchten als die Jungs. Also dass eine jungentoilette ab die Mädels abgegeben wird. Für die männliche Ecke stand niemand gerade, obwohl es keinem gefiel. Und deswegen bewilligte das die Schule. Das brachte mich damals zum Nachdenken und ich redete auch mit meinem Mann drüber. Weil ich fand das unfair. Nur weil sie vor der Toilette Schlange stehen müssen und niemand die männliche Partei vertritt weil es dort niemand wie die Feministinnen gibt, haben sie gleich das Recht wesentlich mehr Toiletten zu bekommen als die Jungs? Das ist - überspitzt gesagt - so als ob mir mehr Lohn als n Mann zusteht weil ich mehr Ausgaben wegen tampons habe und es bewilligt bekomme weil ich ne Frau bin und wir ja eh nur von der dominanten Männerwelt diskriminiert werde.

Dieser Fall ist aber immer öfter. Im Beruf muss es ja eine gewisse frauebquote geben. Aber es gibt keine mönnerquote. Es gibt Frauenbeauftragte aber keine für Männer. Es gibt sogar in der Politik Menschen die für die Frauenrechte eintreten aber nicht für die Männer. Das spiegeln die Medien wieder: auch dort werden Frauen bevorzugt als Opfer oder benachteiligt gezeigt weil sich das besser verkauft.

Ich vermute aber eh dass diese Bewegung ein Wandel ist. Eine Art Wendepunkt. Ich vermute in 50-100 Jahren werden die Frauen die mächtigeren sein und die Männer stehen dann da wo die Frauen mal waren. Weniger Lohn, vorwiegend in Elternzeit, etc.pp. Also dass die Männer den Frauen gegenüber benachteiligt werden. entweder gibt es bald eine männerbewegung oder die Zukunft läuft wirklich darauf hinaus. Jedenfalls schaut es sehr dannach aus.

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Ich verstehe dein Beispiel irgendwie nicht. Mädchen brauchten an dieser Schule offensichtlich länger auf der Toilette als Jungen, was darin resultierte, dass bei gleicher Toilettenanzahl an der Mädchentoilette deutlich länger gewartet werden musste. Ich empfinde das den Mädchen gegenüber als unfair. Dann wurde also die Toilettenanzahl so angepasst, dass die Jungen weniger und die Mädchen mehr hatten. Mit dem Ziel, dass alle gleich lang warten mussten. Das erscheint mir fair. Für dich ist das jedoch Diskriminierung?

Das erinnert mich an dieses Bild hier: https://4.bp.blogspot.com/-I8Rv-3WHwSM/WSEyJHXRVrI/AAAAAAAAANs/PFwmnWcBJgYv19m6c4JZfWmDDQipVK5sgCLcB/s640/IISC_EqualityEquity_300ppi.jpg

Du würdest allen gleich viele Kisten geben?

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Hey,

als Mutter von Tochter UND Sohn ist mir natürlich auch schon aufgefallen, dass es in einigen Bereichen auch Diskriminierung von Männern gibt. Oder auch das es eben total schwierig ist, die bisher vorhandene Diskriminierung von Frauen nicht SO auszugleichen, dass dann wiederum Männer schlechter dastehen (Stichwort Frauenquote).

Deine konkreten Beispiele finde ich aber zum Teil echt nicht nachvollziehbar. Im Einzelnen:

Elternschaft
Stimmt, da sind Männer benachteiligt. Ich finde, es tut sich was (Stichwort: gemeinsames Sorgerecht aber auch Benachteiligung vor Familiengericht), aber noch nicht genug und nicht schnell genug. Thema Kuckuckskind ist eines. Thema Aufenthaltsbestimmungsrecht nach Trennung auch. Was ich auch krass finde, ist die Vorstellung, dass man als leiblicher Vater im Zweifel nichts dagegen tun kann, wenn die Frau das gemeinse Kind abtreibt- das finde ich echt hart!
Alllerdings ist das ein schwieriger Themenbereich, da ja die Natur nicht gleichmäßig die Rollen der Elternschaft verteilt hat (Schwangerschaft, Geburt, Stillen, sind halt nur der Frau möglich), aber ja, ich stimmer zu, immer noch einer, bei dem Männer benachteiligt werden..........

Gewalt
Ich weiß nicht, in welchem Umfeld du lebst oder welche Medien du konsumierst, aber dieses platte "Männer sind Täter, Frauen sind Opfer", habe ich lange nicht mehr irgendwo gehört. Ich vermute, die Art der Gewalt dieser Statistiken ist verschieden, nämlich von Frauen ausgehend eher psychisch, von Männern ausgehend eher physisch. Beides ist schlimm, keine Frage! Und die Macht und Kontrolle, die man (Frau!) über einen anderen Menschen erlangen kann rein auf der Ebene der psychischen Gewalt ist immens und nicht zu unterschätzen, insofern ja, innerhalb einer Paarbezeihung sehe ich da durchaus auch Frauen in der Täterrolle. Ob nun "Männerhäuser" das Problem lösen würden? Keine Ahnung! Allerdings sehe ich Männer tatsächlich deutlich häufiger in der Täterrolle sexueller Übergriffe. Und sicher gibt es auch sexuelle Übergriffe weiblicher Täterschaft, sowohl an Kindern (jeder fünfte Täter eine Frau kommt mir viel vor... Seriöse Quelle?! Und die Dunkelziffer der Taten liegt in diesem Bereich bestimmt deutlich über den gemedeten Taten, aber genauso auch bei Männern, also das Verhältnis dürfte trotz Dunkelziffer ähnlich bleiben!). Körperliche/sexuelle Gewalt empfinde ich als Frau (die diese zum Glück nie erleben musste) schon in dem Sinne beängstigen, da ich trotz nicht geringer Körpergröße und durchaus sportlicher Erscheinung vielen Männern ganz schlich körperlich unterlegen bin. Wenn jemand wollte und die Gelegnheit dazu hätte- er könnte mich ganz simpel und ruckzuck körperlich dazu zwingen. Gewat von Männern und Gewalt von Frauen ist anders. Es lohnt sich, darüber zu diskutieren, wie wem am Besten geholfen werden kann...

Bildung
Komplexes Thema. Sicher zum Teil auch mit Benachteiligungen von Jungs. In ganz anderen Bereichen auch von Mädchen...Vor allem aber von Kindern aus sozialschwachen Familien und Kindern nichtdeutscher-Muttersprache. Da muss man ran. Und auch die Situation von Jungs verbessern, ja, aber eben auch insgesamt.
Dass Mädchen mehr Bafög bewilligt bekommen als Jungs halte ich für einen statistischen Zufall , bzw. viell. darin begründet, das mehr Mädchen als Jungs ein Studium aufnehemn oder warum auch immer. Bafög hat relativ starre, objektivierbare Zugangsvoraussetzungen, dazu gehört aber ganz sicher nicht das Geschlecht. So ein Quatsch!

Genitalverstümmlung in Afrika an Mädchen UND Jungen!
Das ist Äpfel mit Birnen vergleichen!!! Ich bin auch gegen Beschneidung von Jungen, sofern nicht zwingende medizinische Gründe vorliegen und ja, es ist besonders tragisch, wenn eine Beschneidung von Jungs unter mangelnder Hygiene und Anästhesie stattfindet und die Jungs bleidende Schäden davontragen oder gar aufgrund der Prozedur sterben. Und ja, ich finde ein unbefragtes Beschneiden in jedem Fall übergriffig und deshalb unrecht.
Aber die Genitalverstümmelung von Mädchen in Afrika ist ein ganz! anderes! Kaliber!!! Selbst bei halbwegs fachgerechter Durchführung leiden die beschnittenen Mädchen ein Leben lang sehr stark körperlich und psychisch unter der durchgeführten Beschneidung. Die Komplikationsrate sowie Sterblichkeit bei Mädchen ist bedeutend höher als bei Jungs, also dass ist wirklich kein Vergleich und hier wird ganz zurecht bei den Mädchen lauter protestiert und eingegriffen, als bei den Jungs (wobei ja gerne AUCH die Situation der Jungs bzgl. (Zwangs-)Beschneidung verbessert werden darf- gibtr ja hier kein entweder-oder!).

Strafmaß
Männer werden für die gleichen Verbrechen bis zu sechs Mal höher bestraft, als Frauen.
Damit kenn eich mich nicht aus! Ist das wirklich so? Bei absolut gleichen Verbrechen oder gab es eben doch relevante Unterschiede??
Inhaftierte Mütter haben besondere Umgangsrechte, Väter nicht. Darüber weiß ich auch nicht Bescheid, könnte mir aber vorstellen, dass es so ist. Das wäre in der Tat diskriminierend!

Ich könnte noch viele weitere Beispiele auffrühren. Sei es die Sterblichkeitsrate, Unfalltod, Tod durch Arbeitsunfälle, Benachteiligung der Schwulenehe gegenüber der Lesbenehe, Persönlichkeitsrechte, Obdachlosigkeit, Suizidrate, Benachteiligung im Gesundheitswesen usw.

Ja, ein bißchen konkreter wäre schön....