Früher und heute

Hallo zusammen,

mir ist hier gerade wieder etwas aufgefallen, wie sich das Familienleben doch sehr verändert hat bzw. von anderen Ländern unterscheidet.

Früher war es normal, dass 3, 4 Generationen unter einem Dach lebten und auch die restliche Familie (Onkel und Tanten) evtl. in der Nähe.
Da war es kein Thema, wenn Omas oder Opas etc. auf die Kinder aufgepasst haben, weil die Eltern arbeiten gegangen sind.
Ich denke nicht, dass da mal einer NEIN gesagt hat.

Und heute?

Heute lebt jeder fein in seiner eigenen Wohnung, zum Teil auch weit von der Familie entfernt.
Und in vielen Familien wird ein Theater veranstaltet, weil sich die Großeltern mal um die Enkelkinder kümmern sollen bzw. einmal aufpassen sollen. (Ich möchte jetzt nicht von täglicher Betreuung und Kita-Ersatz sprechen.)

Warum ist das so?

Fragt doch mal die Großeltern, ob sie früher nicht auch mal froh waren, wenn Oma und Opa die Kinder abgenommen haben und sie z.B. in Ruhe putzen konnten.

Ich habe mit meiner Mama schon drüber gesprochen. Wir waren auch öfter bei meinen Großeltern. Zum Teil auch freiwillig, weil es bei Omi und Opi einfach schön war.
Wir wohnen auch 600km von der Familie entfernt. Meine Eltern gehen arbeiten, meine Großeltern nicht (logisch). Einer kommt immer her, wenn wir mal einen Babysitter brauchen. Meine Großeltern haben es sogar schon einmal geschafft, dass sie montags gefahren sind und ich sie dienstags morgens um 6 Uhr angerufen habe und sie standen mittags wieder hier. Unsere Große war 16 Tage alt und mein Mann hatte morgens einen Bandscheibenvorfall. Ich hab angerufen, war völlig fertig wegen Krankenhaus usw. und sie haben sich direkt wieder ins Auto gesetzt.
Warum machen sie das?
Weil sie uns sehr lieb haben und jede Möglichkeit nutzen, uns zu sehen.

Wenn es mir möglich ist, würde ich aber auch in die Heimat fahren, um sie zu unterstützen.

Denkt vielleicht mal darüber nach!

Viele Grüße

Michaela

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>>>Denkt vielleicht mal darüber nach!<<<

Sollte das jetzt das vorgezogene "Wort zum Sonntag" sein? :-)

Dieses vielbeschworene "Früher war es normal, dass 3, 4 Generationen unter einem Dach lebten"... wann gab es das, ich kenne das nicht, meine Eltern und Großeltern ebenfalls nicht.

Da wird meiner Meinung nach etwas verklärt, was es so nie gab.

Glaubst du, für eine junge Schiegertochter war es schön, z.B. auf dem schwiegerelterlichen Hof unter der Fuchtel der Schwiegereltern zu stehen und nichts zu sagen haben? Weißt du, wie oft die jungen Leute evtl. eine Faust in der Tasche machen mussten, bis die Eltern endlich aufs Altenteil gingen, sich aber trotzdem noch eingemischt haben?

Ich bin damals berufsbedingt mit meinem Mann aus der Heimat weg. Diesen Trend, der Arbeit nachzuziehen und nicht heimelig einen auf Familie zu machen, gibt es sicher schon 50 Jahre. Dann muss man sich eben ein Netzwerk aufbauen, damit man nicht Großeltern über 600 Km kommen lassen muss, weil man "mal" einen Babysitter braucht. Außerdem hat nicht jeder Großeltern, die Zeit haben.

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Ich bin in einem 3-Generationenhaus aufgewachsen, und war nicht die Einzige in der Nachbarschaft.

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Auch ich habe es in der Familie meiner Schwiegermutter so kennengelernt, daß 3 Generationen unter einem Dach leben.

Ursprünglich waren es die Eltern meiner Schwiegermutter mit dem Sohn, der den Hof übernommen hat, der Schwiegertochter und deren 3 Kindern.
Ich habe die Oma dieser Familie nicht mehr kennengelernt (ist schon 1995 verstorben und ich war das erste Mal 1998 dort, zu diesem Zeitpunkt lebten dort noch 2 Kinder, da die Große gute 10 Jahre älter ist).
Der Opa ist vor 3 Jahren verstorben.
Die "neue" Schwiegertochter lebte schon mit auf dem Hof.
Vor 2 Jahren haben der Sohn und die "neue" Schwiegertochter geheiratet.
Heute ist die Familie um ein Geschwisterpärchen erweitert (sehr enger Abstand von 13 Monaten).

Also haben auf diesem Hof immer schon 3 Generationen gelebt.

Lg.

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Hey,

schon mal drüber nachgedacht, dass Großeltern heute meist viel länger arbeiten müssen und gar nicht sooo viel Zeit haben? Finde das sehr pauschalisiert mit deinen Aussagen. Und sorry, aber 600 km einfach mal eben so fahren kann eben nicht jeder von den Großeltern verlangen, weil diese selber arbeiten müssen.

Ja, das war früher oft anders. Familien lebten enger zusammen. Warum ist das heute nicht mehr so, fragst du. Ganz einfach, weil jeder dahin gehen muss, wo er Arbeit findet und das ist eben nicht mehr so um die Ecke rum, sondern oft sehr weit. Zudem sind Familien heut auch sehr viel kleiner. Weniger und später Nachwuchs reißt eben Riesenlöcher in manch Familienclan. So ist das Leben eben. Heute muss jeder zusehen wo er bleibt. Man kann froh sein, wenn man guten Draht zur Familie hat. Ich hab das auch und möchte es nicht missen, aber es hat eben nicht jeder so gut. Ich selbst habe nichtmal mehr jemanden, nur die Seite meines Mannes. Dafür bin ich eben dankbar, aber selbstverständlich ist das alles nicht. Sie arbeiten alle und wir müssen immer organisieren wegen der Betreuung und Rücksicht aufeinander nehmen. So ist das eben und heut völlig normal.

Früher hatten wir auch nen Kaiser sag ich da immer. Dinge ändern sich nunmal;-).

LG Silvie

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Hallo Michaela,

na klar, alles verändert sich im Laufe der Zeit, so auch das Familienleben. Allerdings doch nicht nur negativ.

Mir ist dein Text etwas zu pauschal. Aber, um trotzdem mal zum Thema zu antworten:

Dass meine Mutter und Schwiegermutter nicht einen so großen Anteil an unserer Familie haben, wie das "früher" Gang und Gäbe war, hat auch den Vorteil, dass wir unsere Vorstellung von Erziehung leben können, ohne dass sie uns reinreden. Meine Schwiegermutter bspw hat noch diesen Mehr-Generationen-Haushalt gelebt und erzählt heute noch, dass sie die Kinder nicht so erziehen konnte, wie sie sich das gedacht hat. Da war ihre Schwiegermutter die meinte, sie könne das viel besser, weil sie mehr Erfahrung hatte.

Auch war ihr Mann, mein Schwiegervater, nicht so für die Familie da, wie es mein Mann ist. Zu ihrer Zeit gingen Männer arbeiten und waren an der Erziehung nicht so beteiligt. Da finde ich das Zusammenleben in unserer kleinen Familie schöner.

Früher war es auch nicht üblich, die Kinder in Kindertagesstätten zu geben, weil die Mutter in der Regel zu Hause war.

Und ehrlich: Ich würde weder mit meiner Mutter, noch mit meiner Schwiegermutter zusammenleben wollen. #schwitz

Soviel zu meiner persönlichen Geschichte und Einstellung.

Jede Medaille hat nunmal zwei Seiten. Auch früher hat man Schwierigkeiten miteinander gehabt, es gab Streit und Unzufriedenheit. Es war nicht alles Eitel, Freud und Sonnenschein. Es gibt einiges, das unsere Generation so nicht mehr leben wollte oder könnte.

Lieben Gruß
Marlie

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< Fragt doch mal die Großeltern, ob sie früher nicht auch mal froh waren, wenn Oma und Opa die Kinder abgenommen haben und sie z.B. in Ruhe putzen konnten. >

#rofl

Meine Oma war 19 als sie meinen Vater bekam und das älteste von vier Kindern, Vater im Krieg gefallen, meine Uroma hätte ihr was gehustet und ihre Oma erst Recht!

Sie hat meinen Vater einfach mit auf's Feld genommen, das haben alle getan.

Meine Großeltern mütterlicherseits hatten keine Verwandtschaft in der Nähe, da fiel das auch aus!

Man kann damalige Verhältnisse nicht mit heute vergleichen!

LG

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hallo,

ich glaube nicht, dass das ein vergleich von früher zu heute war/ist.

un auch bezweifle ich, dass früher alles so eitel sonnenschein war, wie du es hier darstellst.

wenn ich da an meine oma denke, die mir sehr oft erzählt hat, wie unfair sie sich oft von ihrer schwiegermutter behandelt fühlte, die zwar oft die kinder hütete, dafür aber auch bestimmen wollte, was meine oma wann auf dem hof zu tun hatte!

und meine schwiegermutter lebte mit ihrer schwiegermutter unter einem dach udn hat es gehasst. klar, war immer jemand fürs kind da. aber ihr wurde immer reingeredet und auch ihr wurde diktiert, was sie wie zu tun hat.
daher ist sie strikt gegen gemeinsames wohnen von alt udn jung und hält sich grundsätzlich mit ratschlägen mir ggü. zurück. dabei fänd ich es in maßen gar nicht schlimm.
und ja, ich war als kidn viel bei meinen großeltenr und habe beide (ge)lieb(t). aber sie warne mitn ichten solche großeltern, wie ich sie von heute kenne. meine eltern unternehmen viel mit unserem sohn, fahren mit ihm in den urlaub etc. meine schwiegermutter spiel stundenlang spiele mit den kindern. so etwas kenne ich von meiner oma gar nicht. wobei ichdamit nicht sagen will, dass sie schlechter waren. einfach ganz anders.

ergo: früher oder heute, völlig wurscht. es kommt auf einfühlungsvermögen, geduld und vor allem toleranz im miteinander an.

lg

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Hallo.

>>> Früher war es normal, dass 3, 4 Generationen unter einem Dach lebten und auch die restliche Familie (Onkel und Tanten) evtl. in der Nähe.
Da war es kein Thema, wenn Omas oder Opas etc. auf die Kinder aufgepasst haben, weil die Eltern arbeiten gegangen sind. <<<

Von welchem Jahrhundert, bzw Jahrzehnt sprechen wir?

LG

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Zu meiner Kindheit war das auch noch ganz normal, zumindest in etwas dörflicher Gegend.
Lange ist es also nicht her.

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Meine Kindheit ist auch nicht soooo lange her ...

... ich bin in einer Familie aufgewachsen, in denen die Frauen seit 2 Generationen selbstständig und in Führungspositionen sind (und dadurch auch übers Rentenalter hinaus engagiert sind - dazu kommt, dass meine Mutter und Oma sehr jung sind) ... sprich Karriere machen ...

... natürlich wurden alle (Mama, Papa, Oma & Opa) eingespannt, z.B. um die Kinder von a nach b zu diversen Aktivitäten zu fahren, aber die Betreuung wurde durch KiGa, Schule und Au Pair abgedeckt ... und wir haben uns, 3 Kinder alle 2 Jahre auseinander, sozusagen auch gegenseitig betreut ...

... aber auch wenn alle eingespannt waren, war immer jemand aus der Familie für uns da ... auch ein Vorteil von Selbstständigkeit - wenn Du Dein eigener Chef bist, kann Dir keiner verbieten, wenn die Kinder und Enkel bei Dir im Büro rumspringen ... ich hatte eine sehr umsorgte und behütete Kindheit in einer großen Familie, aber eben etwas anders als dieses inzwischen ja schon romantisch verklärte Modell der klassischen Großfamilie, in dem die Großmutter im Schaukelstuhl am Kachelofen sitzt und die Enkel auf den Knie schaukelt (wäre meine Urgroßmutter nicht gestorben, hätte meiner Mutter das durchaus passieren können;-)) ...

... dieses Modell, dass die Großeltern eine regelmäßige Betreuung übernehmen kenne ich gar nicht ... auch nicht im Freundes- und Bekanntenkreis, da in den den meisten Fällen, die Großeltern auch beruflich eingespannt sind.
Eine Betreuung durch z.B. Au Pairs und Nannys, wenn KiGa und Schule nicht ausreichen, ist sehr viel übliche als die Großeltern ... und das eben schon seit 2 Generationen ...

... klar kenne ich auch das Modell der versorgten Gattin und Nur-Hausfrau ... aber da waren dann auch nicht die Großeltern zur Betreuung nötig.

Meine Mutter hat inzwischen sieben Enkelkinder und leitet ein Unternehmen ... meine Oma hat sieben Enkel und sieben Ur-Enkel und ist immer noch im Unternehmen engagiert ... und auch wenn beide ihre Enkel und Ur-Enkel niemals in diesem klassischen Sinne betreuen werden (damit die Mutter der Kinder mal in Ruhe putzen kann#augen), sind es die beste Oma und die beste Ur-Oma der Welt!

LG

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Die meisten Grosseltern sind ja selbst noch berufstaetig wenn die Enkel kommen. Ich lebe recht weit von meiner Familie und etwas naeher (aber immer noch 160km weit) an meiner Schwiegerfamilie dran.

Wir haben mit unseren Eltern, Geschwistern und weiterer Familie ein enges Verhaeltnis, dass halt auch ueber Telefon, Skype, Email, Facebook gepflegt wird, da Deutschlandbesuche nur 2 mal im Jahr drin sind, die Schwiegers sehen wir etwas oefter. Und wenn wir uns sehen, dann verbringen sie natuerlich auch mal Zeit mit den Kindern ohne uns (das tut uns genauso gut wie den Kindern und den Grosseltern)

Die Entfernung ist bei uns eher zufaellig so entstanden - ich zog zu meinem Mann und England machte bei uns mehr Sinn als Deutschland, da ich nunmal die Sprache fliessend spreche, spaeter kamen einfach so Sachen wie beruflicher Standort dazu.

Ich finds traurig wenn ich lese wie viele sich bewusst von ihren Familien abschotten. Und nichts mehr mit ihren Eltern zu tun haben wollen, bzw nichts mit den Eltern ihrer Partner zu tun haben wollen.

So bin ich nicht erzogen worden, und das Zusammengehoerigkeitsgefuehl ist mir wichtig. Ich faende auch den Gedanken furchtbar dass meine Kinder sich von uns abwenden wollen wuerden nur weil sie erwachsen sind.

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Hallo,

vorweg: Ich kenne es gar nicht mit 3 oder mehr GEnerationen in einem Haus zu leben. Ich habe mit meiner Schwester und meinen Eltern zusammen gewohnt. Das wars. Onkel und Tanten waren im Umkreis von ca. 100 Kilometern verstreut und man sich ganz selbstverständlich zu Geburtstagen und zu Weihnachten getroffen.

Und nein: Ich gebe meine Kinder bestimmt nicht irgendwohin, um in Ruhe putzen zu können, das kann ich jeden Abend machen, wenn der Kleine schläft oder wir machen es gemeinsam, als Familie !

Auch könnte ich auf niemanden zurückgreifen, der sofort etliche Kilometer angefahren kommt und will es auch gar nicht ! Zum einen bin ich stolz darauf, zu wissen, dass ich das alles auch alleine schaffe und zum anderen, sind unsere Eltern erst mitte 50 und stehen somit selbst noch mindestens die nächsten 10 - 12 Jahre voll im Berufsleben und dann ist mein Sohn bereits 20 (!), wenn seine Großeltern erst in Rente gehen..
Omas & Opas haben wir nicht mehr, die sind bereits verstorben.

Wenn Not am Mann ist und wir einen Babysitter brauchen, geht unser Sohn zu seinen Freunden zum Spielen und übernachtet im Notfall auch dort - kein Problem !

Und wenn ich wirklich mal "kinderfrei" habe, mache ich etwas nur für mich, gaaanz egoistisch und garantiert nix putzen oder bügeln oder so, nein ! Entweder ich geh lecker mit meinen Freundinnen essen oder wir gehen in nen Wellness-Tempel und gönnen uns mal eine schööne Massage oder oder oder... aber: putzen ??????#schwitz

Wo du aber so von früher schwärmst: Früher hab ich mir mit meiner Schwester ein kleines Kinderzimmer geteilt, hatte keine Privatsphäre, keinen Raum für mich, wenn ich BEsuch von Freundinnen hatte, keinen Urlaub mit der familie (weil Mama Hausfrau war und das Geld einfach nicht gereicht hatte) usw. usw. HEUTE hat mein Sohn ein Einzelzimmer, wir fahren jedes Jahr in Urlaub, jeder von uns hat ausreichend Platz und Freiraum, um sich zu entfalten...etc...

Ich will nicht tauschen !

LG

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Hallo

Mein Mann ist gerade mit allen 5 Kindern ins Schwimmbad.#huepf#huepf.

Pizza ist gleich fertig und dann gehe ich auf die Couch und mache nichts,ausser noch die Schokolade vernaschen.

lg

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Richtig so #pro

Du willst also auch nicht lieber die Zeit nutzen zum putzen #rofl ?

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Hallo,

was ist genau die Intention deines Beitrages nun? Der demografische Wandel der letzten 50 Jahre.... über was soll ich genau nachdenken?

LG

Joana