Neuanfang aber wie?

Hallo ihr Lieben!

Meine Familie (Mann und 12 jähriges Kind) und ich wollen einen kompletten Neustart wagen. Wir 3 fühlen uns da wo wir momentan sind einfach komplett fehl am Platz und keineswegs zugehörig obwohl meine Tochter hier aufgewachsen ist.
Derzeit leben wir am Rande des Allgäus würden aber gern Richtung Ost oder Nordsee ziehen. Jetzt meine Frage an euch, wer hat von euch so einen Neustart schon gemacht? Wie findet man auf diese Entfernung eine Wohnung? Man kann ja nicht mal eben schnell zu einer Wohnungsbesichtigung fahren und kennen tun wir dort auch niemanden. Bin über alle Tipps dankbar.

Lg

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Hallo,
in allererster Linie würde ich mich darum kümmern, dass der Hauptverdiener einen guten Job findet. Dann erstmal einarbeiten, Probezeit bestehen und derweil möglichst günstig wohnen. Wenn das alles geklappt hat, kann man darüber nachdenken, die anderen 2 nachzuholen und sich eine geeignete Wohnung/Haus zu suchen.
So wie du schreibst, klingt es nach Flucht. Sucht euch eine Gegend aus und verbringt da euren Urlaub um zu sehen, wie es sich dort leben könnte. Ich würde es langsam und mit Bedacht angehen lassen statt "Hals über Kopf".
VG

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Der Job ist kein Problem. Mein Mann würde sich intern versetzen lassen.

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Na ja wenn in der fremden fernen Gegend weder Job, noch Familie warten, was zieht einan da hin?
Den üblichen Fall finde ich man kommt vorerst bei der Familie unter und sucht von dort aus dann Job und eigene Bleibe, oder der Mann hat den Job dort angenommen, zieht vorerst allein da hin bis eine geeignete Familienunterkunft gefunden wurde und Frau und Kinder nachkommen können.
So lief es bei uns immer.

Also wenn wegen der Entfernung Wohnungsbesichtigungen schwer zu bewältigen sind.
Denn da braucht man ja unter Umständen viel Geduld und einige Termine.

Mit schulpflichtigen Kindern ist es immer etwas viel Orga, da würde ich gut planen und langsam angehen.

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Gegenfrage: Wenn auch hier weder Freunde noch Familie sind, was soll einen dann hier halten? Ich find hier noch nicht mal die Gegend schön.

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Ja warum seid ihr dann überhaupt dort? Wie kam es dazu?

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Viele Wege führen zum Ziel. Bei uns war es so:
Mein Mann hat sich auf Jobs in der Gegend beworben, ist zu Vorstellungsgesprächen mit dem Zug, ist aber sehr schnell fündig geworden. Dann hat er die erste Woche im Hotel gewohnt und sich instant eine kleine Wohnung zur Untermiete (Vermieter ist für 3 Monate ins Ausland) über die Kleinanzeigen besorgt. Einzige Kriterien: Arbeitsplatznah und Internet. Wochenends ist er 600km heim gependelt. Als klar war, der Job gefällt ihm und die Stadt gefällt ihm (ich hasse Veränderungen und finde erstmal alles doof und erst Monate später kann ich ein vernünftiges Resumee ziehen - wir wissen das und deshalb hat seine positive Meinung für uns beide gereicht) hat er ein Haus zur Miete gesucht. Bei einem Exposé hab ich mich mit Händen und Füßen gewehrt, weil es mich so gar nicht angesprochen hat, bei zweien war ich neutral - eines der beiden haben wir bekommen. Dann sind wir zweigleisig gefahren: Ich habe mich um alles am alten Wohnort gekümmert (abmelden, Kisten packen, Kündigungen etc.pp.), er um alles am neuen Wohnort, inklusive streichen und so. Dann kamen die Transporteure, haben bei mir eingeladen und abends bei ihm wieder ausgeladen - ich bin 2 Tage später mit unseren Hunden hinterher, da stand schon einiges an Möbeln und vieles war auch schon gestrichen :)
Während er dann weiter arbeiten gegangen ist, habe ich das Haus eingerichtet und mich danach selbst um einen Job gekümmert.

In eurem Fall käme natürlich noch das Schulgedöns dazu... und Nord/Ostsee ist nicht unbedingt der Mega-Jobwunder-Ort... wir sind in eine von Deutschlands Metropolen gezogen, da wo die Jobs wortwörtlich auf der Straße liegen, man aber dafür keinen bezahlbaren Wohnraum bekommt. Ganz nah an der See gibt es auch kaum Dauerwohnungen, aber im toten Land zwischen den Meeren kann man recht günstig mieten - dummerweise kann man da meist nicht arbeiten.
Wäre Kiel, Hamburg oder Bremen was für euch? Wo denkt ihr, könnt ihr beide gut arbeiten und leben? Welche Kompromisse wollt und könnt ihr eingehen? Was kennt ihr alles im hohen Norden?

Solltet ihr in den bevorzugten Regionen Urlaub verbringen, haltet euch nicht mit den Touri-Magneten auf, sondern steht morgens um 6 auf und hängt euch ans Radio - welche Strecken sind immer dicht, wo sollte man also zum pendeln besser nicht wohnen? Schaut euch ggfs den ÖPNV an. Fahrt jetzt bei echtem Schietwetter, im Sommer ist alles besser...

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Hi,
Dann würde ich mal Versuchen eine Ferienwohnung in der Nähe des Arbeitsplatz deines Mannes zu mieten. Jetzt im Winter sollte es bezahlbar und möglich sein.

Dann soll er schon mal dort wohnen, arbeiten und sich nach Wohnung/Haus umsehen.

Parallel bewirbst du dich da unten, da ja "dein armer Mann dorthin versetzt wurde", brauchst du ja auch was neues.

Schule muss er natürlich auch schauen, bzw. Du im Internet.

Ich war schon oft Norden, Norddeich da würde ich für im bleiben wollen. Schwedeneck, Richtung Kiel ist auch schön, nehme ich persönlich auch.

Alles gute
Claudia

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Hallo,

wir haben das so ähnlich gemacht, allerdings noch ohne Kind.

Wir sind tatsächlich gefahren um uns Immobilien anzusehen. Man muss halt flexibel sein und sich auf die Mentalität einlassen können. Man muss sich aktiv einbringen und aktiv Bekanntschaften knüpfen. Die da wohnen haben Bekannte, sie warten nicht drauf, dass da jemand von zieht und "Freunde" braucht.

Wir haben es keine einzige Sekunde bereut - aber bedenkt, was wirklich dran ist. "Falsche kreise" gibt's auch im Norden...
Lg

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Natürlich gibts überall falsche Kreise. Aber huer fängt das Übel schon in den Schulen bei den Lehrern an. Mittlerweile renn ich alle 2 Wochen in die Schule und streite mich mit den Lehrern rum weil sie meine Tochter und auch andere Schüler mobben. War auch schon beim Rektor. Da werden nur Ausreden gesucht.

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Ich glaube nicht, dass sich das Problem von alleine klar durch einen Umzug.

Klingt mir ein bisschen nach Verschwörungstheorie...

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Wenn ihr es in all den Jahren nicht geschafft habt, euch in der Gegend heimisch zu fühlen und Freunde zu finden, würde ich zunächst einmal reflektieren, woran das liegt. Ebenso könnt ihr nicht davon ausgehen, dass der falsche Umgang eurer Tochter sich mit einem Umzug und einer Versetzung auf eine andere Schule einfach auflöst. Wie kannst du ausschließen, dass sie sich dort nicht genau diesen Umgang wieder sucht?

Es kann einfach sein, dass eure vermeintlichen Probleme durch einen Umzug nicht gelöst werden, weil der Grund für diese Probleme eventuell nicht die Gegend ist.

Ansonsten finde ich es vorteilhaft, dass dein Mann sich einfach intern versetzen lassen kann. Damit müsste die Gegend ja schon ziemlich feststehen. Wohnungen kann er sich z.B. anschauen, wenn er mal eine Woche am künftigen Wohnort einplant. Dann muss er eben täglich 2 Termine für Objektbesichtigungen ausmachen und täglich 2 Objekte anschauen. Idealerweise begleitest du ihn und guckst erstmal, ob die Gegend deiner Meinung nach tatsächlich das erfüllt, was du dir wünschen würdest.

Hinsichtlich der Wohnungen kann man telefonisch ja schon viel abklopfen, was man an Voraussetzungen hat. Außerdem kann man sich Bilder und Videos schicken lassen. So kannst du die Auswahl schon dolle eingrenzen.

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ich kann mir jetzt nicht vorstellen, dass das wirklich der Schlüssel zum Glück sein wird.

Es ist immer schwerig, wenn die Motivation ist "von etwas weg" und nicht "zu etwas hin".

Du nimmst den ganzen Sch**** ja mit. +
Was ist es, dass deine Tochter anfällig für falsche Kreise macht, woran liegt es, dass du dich schon immer dort nicht wohlgefühlt hat.
Ja, womöglich die Berge, aber vielleicht auch die Provinz, die sozialen Strukturen in einem Dorf.
das solltet ihr herausfinden, denn in der Provinz an der Küste ticken die Uhren jetzt nicht so anders.