Probleme mit dem Verhalten von Schwiegervater gegenüber Schwiegermutter

Hallo alle zusammen

Vorweg: ich habe schon gut 3,5 Jahre Probleme mit meinem Schwiegervater, da er und ich nie der selben Meinung sind und unsere Ansichten auf die Erziehung und allgemein auf die Weltanschauungen unterschiedlich sind. Ich habe mich damit aber mehr oder weniger abgefunden und bei den wöchentlichen Besuchen die Ohren auf Durchzug gestellt.

Letztes Jahr erkrankte meine Schwiegermutter an einer neurologischen Krankheit und wurde innerhalb eines Jahres zum Teilpflegefall. Die Pflege übernahm komplett mein Schwiegervater und meine Schwägerin. Tagespflege oder Sozialstation kam meinem Schwiegervater nicht in Tüte.

Mit Verschlechterung des Zustandes wurde mein Schwiegervater immer aggressiver. Am Anfang habe ich mich komplett raus gehalten, da ich nicht wollte das sie denken meine persönliche Meinung würde meine Denkweise beeinflussen.

Nachdem meine Schwiegermutter sich dann aber zum 2. mal ihren Kindern anvertraut hatte, platze auch mir der Kragen. Allerdings musste sie kurz darauf ins Krankenhaus und wird auch jetzt definitiv in Vollzeitpflege kommen.

Fakt ist mein Schwiegervater ging nicht gut mit ihr um. Er hat sie nicht geschlagen, aber er hat sie massiv angeschrien und auch grober angefasst (zB wenn er sie ins Bett brachte). Meine Schwiegermutter hat sich schon garnicht mehr getraut aufzustehen, da sein Ton unter aller Kanone gewesen ist. Für mich ist das schon ganz klare psychische Gewalt und ich habe ihm seitdem auch nicht mehr mit unserem 3 Jährigen besucht. Ich finde jemand der die Oma von unserem Sohn so behandelt, hat den Anspruch auf friedvolle Familie verloren.

Mein Mann sieht das vollkommen anders und wir streiten auch vermehrt darüber. Er sagt das sein Vater maßlos überfordert war. Ich verstehe das, aber anstatt eine pflegebedürftige Person so zu behandeln, kann man sich doch Hilfe holen. Er hat 3 Kinder, ein Wort und sie hätten alles in die Wege geleitet.

Auf jeden Fall ist unser Streitpunkt der, das ich nicht mehr zu ihm fahren möchte. Jede Faser sagt mir da "nein" und ich will irgendwie auch unser Kind beschützen. Mein Mann findet das aber übertrieben von mir. Ich kann mich aber nicht dahin setzen, so machen als wäre nie was passiert und mir sein Geheule anhören wie sehr er seine Frau vermisst.

Da ich die Sache vertraulich behandeln soll, kann ich auch nicht meine Freundinnen um Rat bitten, also tue ich es hier anonym.

Was würdet ihr tun? Kontakt komplett abbrechen? Oder Besuchen, aber beobachten? Oder sollte ich es einfach ansprechen und ihn sagen das sein Verhalten inakzeptabel war und ist - dann eskaliert es bestimmt so oder so.

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Ich würde besuchen.
Es war sicher nur eine vorübergehende Verfassung. Das macht sie nicht weniger schlimm, aber ich bin der Meinung dass Fehler nicht gleich einen schlechten Menschen machen.
Es muss ja erstmal nicht wöchentlich sein, aber willst du jetzt bis an sein Lebensende den Opa komplett ignorieren und vorenthalten?
Also wenn er nicht dir oder dem Kind gegenüber aggressiv wird...
Ansprechen würde ich es nur, wenn jetzt dauerhaft etwas geblieben ist. Wenn er "wieder der alte" (auch wenn du den schon nicht so toll fandest) ist, dann war es eben einfach totale Überforderung mit der Situation.
Die Oma ist ja selber erwachsen, was für eine Auswirkung die Zeit auf die Beziehung zwischen ihr und ihrem Mann hat muss sie selbst entscheiden.

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Schwierig. Du bist die scheiegertochter und ich sehe da tatsächlich die leiblichen kinder in der Pflicht einzugreifen.ich würde deinen mann und die Geschwister bestärken für eine gute Versorgung der mutter zu kämpfen ohne vor dem Patriarchen zu kuschen.
Hinfahren würde ich schon um mir ein Bild zu machen. Alles Gute deiner schwiegermutter

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Das ist eins der Probleme, sie wollten ihn nicht darauf ansprechen, weil sie Angst hatten das es dann Schlimmer wird oder das ihre Mama "eingeschüchtert" wird und uns nichts mehr erzählt.

Da sie jetzt ja im Krankenkasse ist und danach in die Vollpflege geht, wollen sie es einfach so belassen. Es praktisch totschweigen. Und ich habe einen enormen Gerechtigkeitssinn und kann in so Situationen einfach nicht still sein.

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Ich seh da ehrlich gesagt kaum Zusammenhang. Du magst deinen SV nicht, er hat sich (vor einiger Zeit und unter extremen Umständen) wie ein Arsch benommen ggü deine Schwiegermutter. Was genau hat das damit zu tun dass/ob er seinen Enkel sieht? 🤷🏼‍♀️ Finde das klingt als würdest du ihn damit strafen wollen..😅 oder hast du Bedenken, dass eurem Sohn der Kontakt schadet?
Geht er alleine hin? Es klang nicht so.

Allerdings würde ich jetzt auch nicht unbedingt meine Lebenszeit bei jemandem verschwenden den ich so mies finde. Schick doch deinen Mann mit eurem Sohn hin und mach dir so lange eine gute Zeit. Das wäre doch für alle besser.
Stell mir die Situation für deinen Mann richtig schwierig vor.

Mit welchem Zweck willst du das denn beim Opa nochmal ansprechen? Ist das nicht ungeheure Energieverschwendung alles?

Mein Vater hatte eine komplett beschissene Kindheit (Nachkriegszeit, Vater komplett plemplem
da als Jugendlicher im Krieg gewesen, extreme körperliche Gewalt - selbst für die 50iger) und bis zum Tod ein sehr schwieriges Verhältnis zu seinem Vater. Ich bin sehr froh dass ich meinen Opa kennenlernen konnte. Als Kind war mir das Ganze nicht bewusst, mir ist nichts aufgefallen. Ich hab tolle, oberflächliche Erinnerungen an meinen Opa und rechne es meinem Vater heute hoch an, dass er mir das ermöglicht hat.

Alles Gute 🍀

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Deswegen wollte ich mich eigentlich raus halten, weil ich Bedenken hatte das es daraufhin hinaus läuft, das meine Meinung über ihn so schlecht ist, da ich ihn ja einfach nicht leiden kann.

Wir sind wirklich nicht die besten Freunde, aber damit kam ich klar und er auch. Wir haben uns wöchentlich gesehen, bisschen Smalltalk und das war's zwischen uns - was auch vollkommen okay war.

Ich komme nur jetzt nicht mehr mit der Situation klar, das er meine Schwiegermutter so behandelt hat, weil ich wirklich sehr viel von ihr gehalten habe und immernoch halte und das hat sie so wirklich nicht verdient.

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Warum kam Hilfe von außen nicht in Frage?
Das ist (leider) bei vielen Pflegenden und zu Pflegenden der Fall. So lange, bis sie merken, dass es nicht mehr anders geht. Überforderung, Nervenzusammenbruch, eigene Gesundheit, anderes. Sehr viele wollen es "ohne Zuschauer" versuchen. Oder auch "wir haben es bisher alleine hinbekommen" oder auch sich verpflichtet fühlen, weil man sich ja versprochen hat, auch in schlechten Zeiten.

Was hätte denn deine Schwiegermutter wollen?
Hatte sie eine Patientenverfügung?
Was sagte sie, als sie gesund war?
Wollte sie selbst keine Hilfe von außen? Hat er das respektiert - bis er selbst nicht mehr konnte?
Hätte sie selbst Hilfe von außen wollen? Von Anfang an? Erst als sie merkte, dass ihr Mann das so nicht mehr kann?

War er schon immer so zu ihr? Mit Anschreien und allem?
Haben seine erwachsenen Kinder mit ihm gesprochen? Ihm Hilfe angeboten? Mit ihm Möglichkeiten durchgegangen?

Wie sehr Pflege auch sonst gute Ehen sehr zusetzen kann; sonst gesunde Menschen an den Rand ihrer Kräfte und Nerven bringen kann, habe ich leider schon erlebt. Das rechtfertigt nicht die Art mit Menschen umzugehen. Es zeigt jedoch wie anstrengend es sein kann.
Jetzt bekommt sie Hilfe und das ist wichtig.

Ob du weiter hinfährst, ist deine Entscheidung.

Ob euer Kind weiter den Großvater sieht, die gemeinsame mit deinem Mann.
"und ich nie der selben Meinung sind und unsere Ansichten auf die Erziehung und allgemein auf die Weltanschauungen unterschiedlich sind."

In welcher Hinsicht?
Ich habe tolle Freundinnen, die ihre Kinder anders erziehen. Das ist ok so.
Heute mit Teenager würde ich im Kleinkindalter doch einiges anders machen. Wie ich es gemacht habe, war es schon gut so. Nur sehe ich heute manches anders. Von mir selbst wegbleiben geht allerdings schlecht.
Wovon ich mich abwende: Menschenverachtendendes Verhalten.
Gefährdet er das Kindeswohl? Schreit er das Kind an? Gewalt? Manipulation? Dann würde ich mit deinem Mann ein ernstes Wort reden.

Andere Meinung sein, nun, das sind auch einige Lehrer und mein Kind muss damit klar kommen.
Unterschiedliche Weltanschauungen erkläre ich meinem Kind. Bzw. ich beantworte Fragen, wenn sie diese hat.
Einfach ist es, wenn man jemanden alle paar Wochen sieht.
Schwierig, wenn Kind täglich oder mehrmals pro Woche konfrontiert wird. Die Menge macht das Gift. Und in sehr kleinen Mengen kann es auch bereichernd sein. Je nachdem worum es geht.
Heute als Teenager fragt sie viel, wie es zu Zeiten meiner Eltern und Großeltern war. Da diese es ihr selbst nicht mehr erzählen können, mache ich das. Ja, es zerstört eine heile Welt, weil damals nichts rosig war. Dennoch oder gerade deswegen finde ich es wichtig, dass ich ihr davon einiges mitgebe. Direkt im Doppelpack von: deren Ansichten, Ansichten aus der Zeit/nicht deren, meine Meinung dazu und auch "ich will mir nicht anmaßen, anders gehandelt zu haben. Ich denke so, weil ich mit eigenen anderen Erfahrungen diese Zeiten zum Glück nicht erleben musste".

Grenzen ziehe ich bei Gewalt.
Dass der Kleine rausgehalten wurde, während der Zeit als er sie angeschrien hat, finde ich vernüftig.
Nun sollte er sie ja nicht mehr anschreien, weil er bei der Pflege entlastet ist. Wenn er weiterhin schreit, würde ich nicht hingehen, wenn er zu Besuch ist. Wenn den Jungen auch so anschreit/anpackt auch nicht.
Wenn er sie nicht mehr anschreit und es "nur" um andere Ansichten in der Erziehung geht, nun ja. Da sollte ggf. dein Mann mit ihm in Ruhe sprechen. Welche Grenzen sollen dem Kind eingehalten werden, dafür kann er es bei anderen Dingen anders machen.

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Hilfe von außen kam nicht in Frage, da er sie partout nicht wollte. Es würde ihm nichts bringen, wenn jemand 3-4 Stunden bei Ihnen zu Hause wäre.

Als meine Schwiegermutter zum 2. mal mit ihren Kindern über die Zwischenfälle gesprochen hat, hat sie gesagt sie würde es gut finden, wenn sie tagsüber in der Tagespflege wäre. Patientenverfügung ist soweit ich weiß keine da, er hat komplettes Bestimmungsrecht über sie.
Aber die passende Betreuung ist zu Hause einfach nicht mehr Gewährleistet, da sie jetzt im Rollstuhl sitzt und geistlich sehr rapide abbaut.


Früher war es eigentlich sehr harmonisch zwischen ihnen. Natürlich hat er hin und wieder Sprüche gelassen, die etwas Frauenfeindlich waren - aber da hat sie immer drüber gestanden und ihn nie für voll genommen.

Ich verstehe das die Pflege wahnsinnig hart ist. Meine Mama hat meine Oma auch gepflegt, war oft an ihren Grenzen, hat sie aber nie körperlich angegangen. Das ist das was mir so schwer fällt. Das er ihr wissentlich weh getan hat (durch grobes Anpacken an den Armen). Ich kann mich nicht zu ihm ins Wohnzimmer setzen und die Situation unter den Teppich kehren, ich mag meine Schwiegermutter dafür viel zu gerne.

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Ich finde es nicht in Ordnung, dass du deinen Schwiegervater für ein Verhalten bestrafst, welches dich nicht betrifft und wo du nicht mal dabei warst.

Dein SV war/ist vermutlich völlig überfördert, zerrissen zwischen Pflichtbewusstsein, Überforderung, Sorge um seine Frau und Angst vor der Zukunft.

Ich plädiere für Nachsicht. Und ganz ehrlich, du hast einfach keine Ahnung - nicht von der Geschichte der Akteure oder deren Beziehung zueinander.

In meiner Familie gab's einen ähnlichen Fall, Menschen haben sich falsch verhalten und ihren Mitmenschen dabei körperlich und seelisch weh getan. Das sind dennoch herzensgute Menschen. Es war eine absolute Ausnahmesituation. Menschen machen Fehler, das passiert einfach.

Wenn der SV sonst ok ist (also nicht zu cholerischen Ausbrüchen oder Handgreiflichkeiten neigt) - verzeih' ihm.

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Ich bin seit über 13 Jahre mit meinem Ehemann zusammen, habe am Anfang der Beziehung bei meinen Schwiegereltern gewohnt - ich kenne also definitiv die Gegebenheiten.

Meine Schwiegermutter hätte sich auch nie an ihre Kinder gewandt, wenn sie es nicht selbst schlimm finden würde, da sie immer eine Frau war, die mit allen Situationen fertig geworden ist. Zudem finde ich schon das es mich betrifft, da ich meine Schwiegermutter sehr sehr mag und sie es nicht verdient hat so behandelt zu werden. Sie ist auch nicht mehr in der körperlichen Verfassung sich zu wehren oder ihm die Stirn zu bieten.

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Ja, du solltest den Kontakt abbrechen, dein Mann und dein Sohn nicht.
Er war nicht deiner Meinung was ja ok ist sowas kann man diskutieren oder einfach die Meinung des anderen akzeptieren.

Du urteilst darüber wie er seine Frau behandelt hast?
Ich urteile darüber das ihr nicht geholfen habt.
Wie oft wart ihr da?
Wie oft habt ihr bei der Pflege geholfen ohne das ihr aufgefordert wurdet?
Dein Schwiegervater hat sein Eheversprechen eingelöst (sicher nicht optimal) aber sicher so gut er konnte.
Ihr hättet alles in die Wege geleitet wenn er um Hilfe gebeten hätte.
Genau das wollte er nicht das Fremde kommen aber ihr hättet hinfahren können und helfen.
Einfach mal hinfahren und helfen das wäre was gewesen.
Also enthalte deinem Schwiegervater sein Enkel nicht vor und zieh dich zurück.

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Meine Schwägerin kam jeden Tag und hat sich um sie gekümmert. Sie hat sie geduscht, angezogen und die Wäsche gewaschen. Sie hat sich um die Arzttermine gekümmert und ist mir ihr auch immer dahin gefahren. Ich bin in der 37. Woche schwanger mir unserem 2. Kind und mein Mann arbeitet 6 Tage sie Woche bis 19 Uhr. Sonntags waren wir alle immer da!

Und natürlich wurde er darauf angesprochen, wie sein Verhalten ist - wenn jemand von den Kindern dabei war. Sie haben ihm gesagt, das er lieber 5 Minuten raus gehen soll, statt sie anzuschreien.

Beim ersten Mal, als ihre Mama von dem Anschreien erzählt hat, wollten sie ihn nicht darauf ansprechen, weil sie Angst hatten das es dann Schlimmer wird bzw. das sie ihnen dann garnichts mehr erzählt. Beim 2. Mal als sie davon erzählt hatte, kam sie zwei Tage später ins Krankenhaus - deswegen wurde wieder nichts gesagt, da sie ja nicht mehr nach Hause kommt.

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Du hast gesehen wie sie behandelt wurde und nicht geholfen. Du hast nicht eingegriffen. Du hast nichts getan.

Jetzt ist die Situation vorbei und plötzlich willst du es ansprechen und den Kontakt abbrechen. Das hat nichts mit der Schwiegermutter zu tun sondern nur mit dir. Du willst jetzt wo es zu spät ist den Opa dafür bestrafen dass du damals keinen Mut hattest zu handeln. Wenn es dir besser geht wenn du ihn nicht mehr siehst, bitte, dann geh nicht hin. Aber du kannst es weder deinem Mann noch deinem Sohn verbieten. Denn dein Sohn hat damit absolut nichts zu tun und du willst ihm seinen Opa nehmen weil du keinen Mut hattest der oma zu helfen.

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Wenn du meinen Beitrag richtig gelesen hättest, dann wäre dir aufgefallen, das ich nichts gesehen habe. Mir wurde davon immer nur im Nachhinein erzählt. Ich habe ganz oft das Gespräch zu meinem Mann gesucht und auch zu dessen Schwester. Beide haben mir immer und immer wieder gesagt, das es daran liegt das er überfordern ist. Sie wollten ihn nicht darauf ansprechen, da sie davon ausgingen das es dann schlimmer wird oder sie ihnen garnichts mehr erzählt. Und glaub mir, ich habe Mut, ich hätte es ihm damals gesagt und würde es ihm jetzt noch sagen. Aber weder mein Mann, noch seine Schwester möchten das. Sie wollen, wenn überhaupt, in Ruhe mit ihm reden.

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Sie wollen wenn überhaupt in Ruhe mit ihm reden. Das ist doch gut. Wenn er sich jetzt wieder normal gegenüber seiner Frau verhält, dann war er definitiv überfordert und hat sicher nicht richtig gehandelt. Aber meinst du nicht, dass ihm das selbst bewusst ist?

Es ist sicher nicht immer einfach jemanden zum Pflegen. Aber auch der, der die Pflege braucht könnte nicht immer ganz einfach gewesen sein.
Es muss nicht ausschließlich an ihm alleine gelegen sein.
Sie bekommt nun externe Pflege und wenn er wieder gut mit ihr umgeht bei Besuchen, würde ich es dabei belassen.
Ich habe 2 Kinder und ich kann nicht behaupten, dass ich immer ruhig und besonnen geblieben bin. Auch mir ist schon das eine oder andere Mal die Hutschnur hoch gegangen. Und ja, ich habe meine Kinder angeschrien. War nicht richtig, das weiß ich selbst. Da muss nicht jemand kommen um mich darauf hinzuweisen.
Das waren Ausnahmefälle.
So wie wahrscheinlich auch bei deinem Schwiegervater. Das macht ihn aber nicht sofort zum schlechten Menschen.
Du hast ihre Ehe selbst als generell harmonisch beschrieben.
Du mochtest ihn noch nie und deshalb hört es sich für dich gleich 3x so schlimm an.
Dein Mann und seine Schwester mögen ihn wahrscheinlich und sehen es deshalb mit anderen Augen. Vertrau den beiden, es ist ihr Vater.
Wenn du nicht hin möchtest ist das völlig ok, aber verwehre nicht deinem Sohn den Kontakt. Lass deinen Mann mit ihm hingehen und vergiss nicht, es ist nicht dein Kind, sondern eures. Auch dein Mann kann entscheiden wohin er mit eurem Sohn geht.
Verwehrst du es, schadest du deiner Beziehung.
Anders wäre es wenn er ein generell aggressiver Mensch ist, aber das scheint er nicht zu sein und dein Mann ist doch bei den Besuchen dabei. Meinst du nicht er würde eingreifen, wenn was wäre?

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War Schwiegervater schon immer so?

Ich würde deinem Mann fragen ob er so behandelt werden möchte wenn er mal ein pflegefall werden würde oder ob du damit rechnen musst so behandelt zu werden. Nur weil man keine Hilfe will...

Ich denke das die alte Generation so eingestellt ist das Mann seine Angehörigen ja pflegen muss. Aber das ist nunmal nicht immer gut. Erst recht nicht wenn man es alleine macht.

Vielleicht könnt ihr auch etwas mehr helfen.

Meine Mutter ist auch schwer krank und mein Vater kümmert sich um sie so gut er kann. Aber alleine der Haushalt leidet ja schon darunter das er sich jetzt um alles kümmern muss. Im Moment mit 2 Kleinkindern kann ich nicht viel machen aber davor war ich 2 bis 3 mal die Woche da und habe dort geputzt oder meine Mutter gepflegt. Manchmal haben wir auch einfach nur geredet.

Man merkt einfach das es Stress bedeutet seinen Kranken Partner zu sehen und zu wissen alles verändert sich.

Ihr müsst euch nicht Auf opfern aber unterstützen kann man auf viele Arten.

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Dem Schwiegervater den schwarzen Peter zuzuschieben, halte ich nicht für richtig.
Und warum ziehst Du Deinen Sohn in diese Sache mit rein?

Du willst Dich an Deinem Schwiegervater rächen für eine Sache, die Dich doch gar nicht direkt betrifft. Und Dein Sohn wird hier „mitverhaftet“, der versteht das doch alles gar nicht.

Die Pflege ist eine Sache zwischen Deinen Schwiegereltern. Wenn Dein Schwiegervater so ein ungehobelter, unempathischer Klotz ist, und sie wusste genau, wie er ist, dann hätte sie von vornherein sagen sollen, dass sie die Übernahme der Pflege durch ihn nicht wünscht. Und wenn sie dafür zu schwach war, hätte sie Euch ins Boot holen müssen. Das hat sie nicht getan, somit solltest Du das lassen, Dich hier noch weiter einzumischen.

Ich kann Dir nur einen Rat geben. Wenn Du fair sein willst, lass Deinen Sohn nicht dafür bluten, dass Du Deinen Schwiegervater nicht leiden kannst. Irgendwann wird Dein Sohn Fragen stellen und dann? Er wird wissen wollen, was hab ich mit all dem zu tun?

Irgendwann wird er selbst entscheiden können, ob er zu Opa will oder nicht.
Ich will mein Kind schützen ist für mich kein Argument. Schließlich rennt Opa nicht mit einer Waffe rum und schießt alles nieder, was ihm in den Weg kommt.