Shopping sucht macht uns kaputt

Hallo ,

Ich habe leider eine Shopping Sicht ich bestelle Unmengen auf Rechnung und wir sind mit unserem Konto im Minus .

Das Problem ist es liegt psychisch tief denn ich hatte ein sehr sehr schlimmes Leben und als „Belohnung“ wurde ich immer reichlich beschenkt .
Als Beispiel meine Mutter hat mich mit 5 Jahren total verprügelt und am nächsten Tag durfte ich mir Spielzeug im Wert von 200€ aussuchen.

Jetzt ist es so ich kaufe soviel für mein Kind Unmengen Kleidungen oder Spielzeug…
Ich denke ich sei nicht gut genug und müsste das alles machen .

Jetzt ist das so das ich Bettruhe habe wegen der zweiten Schwangerschaft und ich fühle mich gegenüber meiner Tochter schlecht .
Ich denke oft warum bin ich schwanger geworden wie konnte ich es ihr antun .

Und fange an zu shoppe online natürlich ..
Mein Mann leidet sehr unter der Situation und es tut mir so leid .
Aber oft ist es als wäre ich im Rausch .

Ich war schon bei einer Suchtberatung die Dame meinte aber es liegt in meiner Vergangenheit.

Bin auch zu Therapie deswegen und das hilft nicht wirklich und derzeit kann ich nicht Therapie wegen der Bettruhe ..
es ist so schwer ich wäre gerne „gesund“ und schaffe es nicht .

Ich gebe mein bestes und bin eine Versagerin ….

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Ich würde zusätzlich vorschlagen, alles was du akut bestellt hast, sendet dein Mann erstmal postwendend zurück. Retoure ist ja glücklicherweise meist umsonst.

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Hallo so machen wir es eigentlich auch .
Aber manchmal es ist wirklich peinlich ist aber leider so fange ich wie ein Kind zum weinen an .

Ich denke ich muss das haben und es würde mich glücklich machen dann eskaliert es und er gibt dann leider oft nach

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Musst du wirklich einen Gegenstand haben, der dich und deine Familie finanziell in den Ruin treibt? Wie lange erfreust du dich an dem Gegenstand? Solange bis der Druck nach dem nächsten kommt,richtig?
Und so dreht sich die Spirale immer weiter nach unten. Du musst lernen diesen Druck auszuhalten,dann wird er immer weniger.
Diese Lücken kann man füllen indem man sie anders kompensiert. Entsteht das Gefühl kaufen zu müssen,dann geh raus in die Natur, auf den Spielplatz oder sonst etwas, dass nichts kostet, aber dem Kind eine Menge Freude bereitet. Das 100.Kuscheltier kann da nicht mithalten.
Auch vom Sofa aus kann man sich wundervoll mit dem Kind beschäftigen. Google spukt einiges aus.

Mach die Therapie weiter. Vielleicht mit einem anderen Therapeuten. Nicht jeder ist der Richtige. Gespräche können auch am Telefon stattfinden.
Je nachdem wieviel ihr im Minus seid wäre vielleicht auch ein Schuldenberater sinnvoll.
Schau dir bewusst deinen Kontostand an bevor du etwas kaufst.
Solange du deine Sucht befriedigst, wird sie bleiben. Bleibst du standhaft und widerstehst, wird der Zwang weniger werden.

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Vielleicht kannst du telefonisch ein paar Beratungen machen? Da du in dein
Problem weißt, vielleicht könnt ihr all deine Shopping-Accounts löschen und das was wirklich gebraucht wird bestellt dein Mann für dich?

Dispo kündigen, Onlinebanking
Kündigen… einfach damit du nicht mehr in Versuchung kommst!

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Könnt ihr nicht dein Konto für Dich sperren oder ähnliches?
Eine Kollegin von mir übernimmt auch alles Finanzielle für ihre Familie. Wenn jemand einen neuen Fernseher oder etwas anderes möchte, muss sie gefragt werden.
Sie schaut dann ob es nötig oder finanziell drin ist und entscheidet.
Anders würde es bei ihnen nicht funktionieren.

Eine Art freiwillige finanzielle Entmündigung. Wärst Du dazu bereit?

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Ich persönlich spiele z.B. gern Lotto.
Online ist dies superschnell machbar.

Da ich hier leider impulsiv handle, habe ich mir selbst ein Limit von 5€ pro Monat gesetzt. Sobald ich versehentlich drüber bin, ist kein Kauf mehr mögluch.

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Hi,

also langfristig wird dir nur eine gute Therapie helfen.
Sowas ist nicht von alleine oder "mit viel Liebe und Geduld" hinzubekommen ...

Als Soforrmaßnahme:
Kein Handy, kein tablet, kein PC.
Gib die Mobilegeräte deinem mann mit auf Arbeit, stellt den PC in den Keller.
Vielleicht gibts alternativhandlungen für dich wenn du "kribbelig" wirst und shoppen magst.
(Ist sicher super schwierig .. sry dass ich keine bessere Idee habe)

Beschäftige dich mit deiner Tochter viel vom Bett heraus.
lest Bücher, sing ihr Lider vor, malt etwas, baut überm Bett ein Märchenzelt und macht Puppenpicknick, schaut euch Fotoalben an, jeh nach alter auch Rätsel- Vorschulaufgaben, Fingernägel lackieren, Zöpfe flechten (wenn sie mag - sie bei dir, du bei ihr), übt gemeinsam Fingerspiele (gibt Unmenge davon mit Anleitungen - wenn du aufs Internet verzichten kannst, dann lass dir von deinem Mann ein paar Anleitungen ausdrucken)
Bastelt etwas für das Geschwisterchen (eine Papier-Wimpelgirlande als Deko, ein Namensschild für die Kinderzimmertür, ...)

Schreibe dir jede Tag in ein Heft, was du heute schönes mit deiner Tochter erlebt hast. Ruhig jede Kleinigkeit.
Wenn du ein schlechtes Gewissen bekommst du bist nicht genug - hol das Heft hervor und lies, was du alles für deine Tochter tust. Lass deinen Mann oft (schöne) Fotos von eurer gemeinsamen Zeit (im Bett) machen und ausdrucken - die du dir angucken kannst und dir nochmal verbildlichen kannst, dass es deiner Tochter gut geht bei dir.

Alles Gute.

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Hallo,

also zuerst mal bist Du keine Versagerin.
Du hast das Problem bereits erkannt, warst bei der Beratung und ich denke, sobald Du wieder besser auf den Beinen bist, wirst Du auch zur Therapie gehen.
Der Weg ist ja bereits eingeschlagen.


Was ich ansonsten nur raten kann ist, dass Du immer eine Weile darüber schläfst.
Ich bin jetzt nicht kaufsüchtig, aber ich habe in der Vergangenheit oft mal zu schnell was gekauft was ich gerade irgendwo gesehen habe (oder weil es wer anders hatte). Mit dem Ergebnis dass wir irgendwann zuviel Plunder hatten und lauter "Stehrummchen".
Danach habe ich ausgemisztet und seitdem lege ich zwar Sachen in den Einkaufskorb oder die Wunschliste, die mir gefallen - aber ich lasse das dann einfach mal 1-2 Wochen oder meinetwegen bis zum nächsten Monat so stehen.
Und meistens schmeiße ich dann einen großteil der Sachen wieder aus dem Korb, weil ich es dann doch nicht mehr so berauschend finde oder zu teuer oder es einfach nicht sein muss.

Spukt es mir aber länger im Kopf rum, dann überlege ich es mir und wenn es ins Budget passt, dann kaufe ich es auch.
Meistens muss aber inzwischen dafür etwas anderes gehen - zum Beispiel ist es aktuell eine schöne Salatschüssel mit Teakholzsalatbesteck. Da schleiche ich jetzt schon seit Wochen drumherum.
Aber aus dem Küchenschrank mussten dafür zwei andere Salatbestecke in die Flohmarktkiste weichen und auch eine Schüssel durfte raus.

LG

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Hallo! Es ist schon mal super, dass dir das Problem bewusst ist!

Am wichtigsten ist, alles zu sortieren/organisieren, um auch im "Rauschmoment" etwas zu haben, wo du dich dran festhalten kannst.

1.Therapie: Fühlst du dich wohl bei der Person? Wenn ja, frag ob es auch telefonisch geht. Ich bin aufgrund von psychischen Problemen in Behandlung gewesen und dank Corona mussten wir es zeitweise sogar so machen, vielleicht geht das immer noch bzw bei dir gibt es ja gesundheitliche Gründe.
Falls nein, such dir jemand anderes. Sympathie/Chemie ist soooo wichtig. Es gibt auch akute Nummern, wo man genau in dem Moment anrufen kann, wenn der Impuls kommt.

2. Impulsmoment: Schreib dir genau auf beim nächsten Mal (oder falls du es auch jetzt genau sagen kannst), was fühlst du, gibt es einen speziellen Auslöser, was genau ist dein Ziel mit dem Kauf und gibt es Alternativen, um das zu erreichen (zB Glücksgefühl, Lieblingslied anmachen? Kind glücklich machen, zusammen ein Buch anschauen..)
Das brauchst du auch nicht alleine machen, frag deinen Mann, oft kommen einem selbst die besten Ideen, wenn man im Austausch mit einer anderen Person ist. So kannst du vielleicht nach und nach zsm mit dem Psychologen auf den Grund kommen, wieso das Ganze.

Ebenso kannst du zwei Dinge anlegen. Eine bzw zwei Listen, die dich und/oder deine Tochter glücklich machen (das hilft dann auch, um etwas Auswahl für oben zu haben, nicht immer hilft vielleicht das Gleiche).
Das würde ich ganz allgemein machen unabhängig von Impuls etc. Schreibe einfach auf, was dir sofort ein Lächeln verschafft. Leckerer Tee? Spaziergang? Meditation? Heißes Bad? Leckeres Essen? .. Je nachdem wie alt deine Tochter ist, kannst du ihre Liste auch mit ihr zusammen erstellen.
Und wenn wieder so ein obiger Moment kommt, schnappt du dir diese Liste und suchst dir oder deine Tochter etwas aus, wenn das nicht hilft, das nächste..
Und wenn ihr dann schon ein Puzzle gemacht, eine Krone gebastelt, Schokolade getrunken und Musik gehört habt... ist soviel Zeit vergangen, das der Wunsch im bestenfall verschwunden ist. Im "schlimmsten Fall" habt ihr eine schöne Zeit verbracht und dein Partner hat Feierabend und kann dir dann weiterhelfen, noch bevor du irgendeinen Knopf gedrückt hast.

Zusätzlich hilft es mir, den Tag mitmeiner Familie zu besprechen (was war toll, was vielleicht nicht) und gegebenenfalls aufzuschreiben oder der obigen Sammlung zuzufügen.

3. Finanzen. Mein Mann sagt selbst von sich, das er nicht mit Geld umgehen kann. Nicht so schlimm, wie bei dir wohl, aber schon deutlich so, dass sich was ändern musste. Online-Banking mache komplett ich und eine Zeit hatte ich auch seine Karte bzw die war immer Zuhause. Das ist nicht ideal und man muss aufpassen, dass sich dadurch kein Ungleichgewicht in der Beziehung auftut, aber jeder hat seine Stärken und Schwächen.

Am besten, ihr rechnet mal komplett Einnahmen und Ausgaben aus und was am Ende übrig bleibt. Und dann musst du schauen, ob du ein "Ganz oder gar nicht"-Typ bist und ihr alles spart (zB für einen Urlaub? Davon hat ein Kind auch sehr viel mehr, als von tausend Kuscheltieren, unsere erzählt ständig vom Meer in Dänemark) oder ob ihr für dich einen Betrag festlegt (zB 30€?), die du ausgeben kannst, um dir oder eurer Tochter was zu "gönnen".

Ist halt die Frage, ob das aus deinem Kontext heraus Sinn macht oder ganz "abstinent" einfacher ist, um nicht wieder im Rausch zu verfallen und du ja deiner Tochter bestimmt auch nicht vermitteln möchtest, das man sie nur lieb hat wenn man ihr was schenkt. Das kann nämlich tatsächlich bei Kindern passieren, die überhäuft werden.
(Kenne aus beruflichen Gründen viele Familien, dort aber weniger aus der Sucht, sondern aufgrund von Desinteresse/viel weg wegen Arbeit und den Kompensieren davon)

Und natürlich ist so ein Kinderzimmer auch irgendwann voll. Wenn es zu voll ist, sorgt das häufig dafür, dass Kinder sich schlecht konzentrieren können und mit Auswahl überfordert sind und mit gar nichts mehr spielen.
Falls das schin der Fall ist, wäre ein weiterer Punkt, auszusortieren. Dann erkennt man auch (je nach Alter, super mit Kind zu machen, du sitzt nur daneben und Kind entscheidet, was weg kann, was vielleicht erstmal in den Keller, was zu Oma/Freunden etc und was bleibt), was wirklich Freude bereitet und man kauft nicht wahllos zusätzlich, wenn man mal das echte Bedürfnis hat.

4. Partnerschaft - Ich kann mir absolut vorstellen, das es eure Beziehung belastet, deshalb solltet ihr versuchen da möglichst neutral drüber zu sprechen. Vielleicht kann auch dein Partner mal aufschreiben, wie er deine Rolle als Mutter sieht und was er großartig findet? Dann hast du noch mehr Punkte für deine obige Liste. Und auch das Übernehmen der Finanzen bzw die Verwaltung, falls er das machen würde, muss ja nicht dauerhaft sein.
Redet ganz offen darüber, das ist meistens der beste Weg.

Alles Gute euch! 😊

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Achso 5. Die Idee mit der Wunschliste von meiner Vorednerin klappt bei mir übrigens super! Ich hab nicht das Gefühl, ich vergesse das oder "verliere" es, im Gegenteil, häufig fühlt es sich genauso an, als hätte ich es gekauft - und dann vergesse ich es. Manchmal fällt es mir irgendwann wieder ein und ich überlege, ob ich es noch haben möchte oder nicht.

Solche Listen kann man fast überall anlegen, also falls du nicht komplett auf Tablett und Co verzichten möchtest, wäre das ein Versuch wert.

Schriftlich mit Stift und Papier mache ich das übrigens auch manchmal. Dann schaue ich die Anlässe an, die bald kommen (Geburtstage etc) und schaue in meinen Ideen oder Online-Listen, falls ich schon was abgespeichert habe, was wann passen könnte- und was zu viel ist.

Ich schenke nie mehr als 2 "große " oder drei "kleine" Geschenke und da muss ich dann immer aussortierten, weil ich so viele Ideen habe. Bei mir kommt noch dazu das ich gerne selbstgemachte Dinge verschenke und da rechne ich dann auch die Zeit mit ein (nähen bauen etc kostet halt mehr, als auf den Knopf zu drücken) und ob sich das für mich lohnt (also denke ich, das die Freude beim Gegenüber den Aufwand entschädigt) und so landet des Öfteren eine Idee oder Produkt im Nimandsland /wird gelöscht. 😊