Hallo zusammen,
mich würde eure Meinung/Erfahrung interessieren.
Zu meiner Person, ich bin weiblich, Ende zwanzig, verheiratet, kinderlos.
Bei mir fing alles schon in der Kindheit an, bis ich ca. 6 Jahre alt war, hatte ich eine behutsame schöne Kindheit. Mein Vater sowie meine Oma (Mutter von Ihm) hatten schon immer die Hosen an. Meine Mutter wurde oft übergangen, und nie in Entscheidungen mit ein bezogen.
Meine Eltern kauften damals ein großes Eigenheim direkt neben meinen Großeltern. Es wurde teilweise saniert/umgebaut, teils vermietet. Daraufhin starb mein Großvater (Vater von Ihm), mein Vater wurde krank daraufhin Frührentner. Er wurde meiner Meinung nach depressiv! Behandelte meine Mutter schlecht, sowie mich. Wenn wir nicht das taten, so wie er es wollte war der Ärger da.
Ich konnte nie verstehen wie man so mit seiner Familie umgehen konnte. Eigentlich hatte jeder unter ihm zu leiden. Ich machte das ganze mit bis ich endlich volljährig war. Wir lebten in nur einem zur Hälfte sanierten Haus, ich habe mir meine 4 Wände immer mehr eigenständig verschönert. Von der Tapete bis zum Boden, und musste früh lernen selbstständig zu sein. Ich ging nach der Schule arbeiten um mir vieles selbst ermöglichen zu können. Mit 17 Jahren hatte ich schon den Führerschein, die Schule abgeschlossen und befand mich in meiner Ausbildung.
Und ich habe mir immer gesagt, wenn du volljährig bist, ziehst du aus und lebst dein eigenes Leben.
So ist es dann auch gekommen, mit 18 Jahren lernte ich meinen heutigen Mann kennen. Ich zog ganz schnell zuhause aus, und lebte mein eigenes Leben. Meine Mutter fand es toll, und hat immer gesagt, jetzt könnte ich es so machen wie ich es möchte. Sie stand völlig hinter mir, mein Vater sagte nur, wenn ich einmal ausgezogen bin bräuchte ich nicht mehr zurück kommen. Hat meine Beziehung schlecht geredet, und war/ist bis heute meiner Meinung nach eifersüchtig/narzisstisch.
Ich lebte mein Leben mit meinem Mann in einer tollen Wohnung mit einem geregelten Tagesablauf. Wir flogen mehrmals im Jahr in Urlaub und er gönnte es uns einfach nicht.
Bis er uns vor 2,5 Jahren das Auto kaputt machte. Schaden belief sich vierstellig. Er wollte nicht dafür zahlen, finanzielle kein Problem für ihn. Meine Oma hielt voll zu ihm, wie hat meine Mutter immer gesagt,: "Blut ist dicker als Wasser". Also brachen wir den kompletten Kontakt zu allen drei Personen ab.
Letztes Jahr in Corona Zeiten habe ich dann meinen damaligen Freund und heutigen Mann geheiratet. Sie waren nicht eingeladen, erfuhren es dann über bekannte aus den Social Media.
Ich baute heimlich nach der Hochzeit Kontakt zu meiner Mutter auf, wir treffen uns noch bis heute heimlich auf einen Kaffee. Wenn er oder meine Oma das wüssten, würden sie es unterbinden. Meine Mutter ist glücklich wieder Kontakt zu mir zu haben, wir telefonieren einmal die Woche. Und treffen uns in der Stadt.
Text geht weiter in den Kommentaren!
Kontaktabbruch Familie/Achtung! Langer Text!
Jetzt heiraten wir nächstes Jahr kirchlich, dafür brauche ich meine Unterlagen aus dem Stammbuch. Also schrieb ich ihm eine SMS, dass ich die Unterlagen benötige und wann ich Sie holen könnte. Er antwortete mir, dass hätte er alles vernichtet, könnte ich mir bei der Kirche neu holen.
Ich hatte zwischenzeitlich den Gedanken erwähnt Sie alle drei einzuladen, oder zu bitten meine Mutter an der Zeremonie teilhaben zu lassen. Mein Mann äußerte sofort das mein Vater dies nicht zu lassen wird.
Nach der heutigen Nachricht, bereue ich KEINEN Tag von den 2,5 Jahren zu ihm und meiner Oma den Kontakt abgebrochen zu haben.
Manchmal macht es mich traurig, dass ich keine Familie mehr habe, aber seelisch geht es mir besser.
Wenn ich ein Kind gewesen wäre, was ihnen Probleme bereitet hätte, hätte ich es verstehen können. Aber im Gegenteil ich habe meine Laufbahn erfolgreich und zielstrebig hinter mich gebracht, alles erreicht was ich erreichen wollte. Und dann wird man mit einer solchen Familie gestraft!
Vielleicht geht es nicht nur mir so ? Ich würde mich freuen darüber sprechen zu können. Viele kennen soetwas nicht.
Danke für eure Aufmerksamkeit! 😊🤗
Es klingt toll, dass du das alles so durchgezogen hast. Respekt! Und ich bin mir sicher, dass deine Mutter wirklich sehr froh ist wieder in Kontakt zu stehen.
Ich fände es darum so schön, wenn deine Mutter auch da raus kommen könnte. :(
Habt ihr darüber schon einmal gesprochen?
Erstmal danke für deinen lieben Worte. Wir haben schon so oft darüber gesprochen, dass sie sich scheiden lassen soll. Aber sie hat leider vor der Ehe ihr gesamtes Vermögen in das Eigenheim gesteckt. Und sagt halt, dass sie es nun schon so lange aushält. Und für die paar Jahre (er wird keine 90 Jahre alt, stark krank) hat sie auch noch Kraft...
Sie wäre besser damals mit mir gegangen als ich im Kindesalter war. Aber dazu hat ihr leider immer der Mut gefehlt. Sie hat vieles durch ihre Arbeit herunter geschluckt.
Puh, sehr traurig was du alles erleben musstest😞 bleib stark und lass dich nicht unterkriegen. 
Ja, das war und bin ich immer gewesen. Einerseits traurig das ich so früh selbstständig sein musste.
Es ist schön, dass du deinen Weg trotz der Umstände gemacht hast :)
Ich würde auch keinen einladen und keinen Kontakt mehr aufbauen.
Zu den Unterlagen: ich konnte bei der Heirat eh keine aus dem Stammbuch nehmen, da die Unterlagen alle aktuell sein mussten (auch die Geburtsurkunde durfte Maximal 6 Monate vorher ausgestellt worden sein). Frag mich nicht 🙄
Daher würde ich die Unterlagen einfach neu beantragen und gut ist 😊
Danke! Nach der besagten SMS ist mir der Gedanke auch sofort wieder entfallen.
Es kommt absolut nicht von meiner Mutter, nur er würde es mitbekommen wenn Sie die Unterlagen heimlich mit zur Arbeit nimmt. Um Sie mir auszuhändigen.
Das mit der Geburtsurkunde kenne ich noch von meiner standesamtlichen Hochzeit, genau so wie du es beschrieben hast. Nur für die Kirche brauche ich eine Bescheinigung das ich getauft, zur Kommunion sowie gefirmt bin.
Dafür muss ich halt jetzt zahlen und neu in meiner alten Heimat beantragen. 🙃🤗
Dann aber lieber zahlen, als der Ärger und Stress, oder? 😅
Hallo,
Ich kann sehr nachvollziehen wie du dich fühlst. Ich habe seit 17 Jahren keinen Kontakt mehr zu meinem Vater und seiner Seite der Familie... Es ist ein langer Prozess gewesen für mich. Mittlerweile weiß ich, dass es die beste Entscheidung für mich war, auch wenn es mir nicht leicht gefallen ist und ich viele Jahre gebraucht habe um zu akzeptieren dass es so besser ist und es mir besser geht, wenn der Kontakt nicht da ist. Besonders seitdem ich selbst einen Sohn habe, weiß ich das ich nie mehr Kontakt haben möchte. Meine Mutter hat sich früh genug loslösen können von meinem Vater, daher stelle ich mir das in deiner Situation wirklich schwierig vor, heimlich Kontakt mit ihr zur haben. Das belastet ja nochmal zusätzlich ☹️ kommst du damit gut klar?
Ich würde an deiner Stelle auch die benötigten Bescheinigungen neu beantragen. Du erspart dir damit viel emotionalen Ballast. Das ist so viel mehr Wert als der Betrag, den du dafür bezahlen musst.
Ich wünsche dir und deinem Mann jedenfalls alles Gute 🍀
Tut mir leid, was du da durchmachen musstest. Schön, dass du wieder Kontakt zu deiner Mutter hast 🙂 Ich hoffe nur, dass dein Vater das nicht heraus bekommt denn er scheint unberechenbar und ich möchte mir ehrlich gesagt nicht ausmalen, was dann los ist. Habt ihr darüber mal gesprochen?
Dass du den Eindruck hast, es gäbe wenig Verständnis für deine familiäre Situation bzw wenig ähnliche Konstellationen, ist schade. Du bist mit deiner schwierigen Familiensituation nicht alleine. Es gibt da draußen nicht nur Bilderbuch-Familien, jeder hat sein Päckchen zu tragen. Viele Familien sind einfach gut darin, ihre Probleme zu Verstecken und man redet ja auch einfach nicht gerne darüber.
Ich habe auch kein intaktes Elternhaus, hatte eine unschöne Kindheit und das Verhältnis zu meinen Eltern war seit meiner Volljährigkeit über Jahre hinweg auch schwierig oder gar nicht existent. Für mich ist das mittlerweile gar nicht mehr schlimm. Aber ich erkläre das auch nicht gerne Außenstehenden, weil viele einfach komisch reagieren. Ich mag und brauche kein Mitleid und ich will auch nicht von Hobby-Psychologen diagnostiziert werden. Es kam schon oft vor dass Menschen, die von meiner Familiengeschichte wussten, mir jedes Mal Depressionen o.ä. andichteten wenn ich doch einfach nur mal einen blöden Tag hatte 🙄 Oder aber sie fanden mich zu naiv o.ä. weil ich trotz meiner Kindheit den Kontakt zu meinen Eltern seit 1-2 Jahren wieder aufgenommen habe. Es ist mir prinzipiell egal, wer wie über mich denkt, aber ich möchte mich nicht ständig erklären oder aufpassen müssen wie ich rüberkomme damit man mir nicht wieder eine psychische Störung als Folge meiner Kindheit nachsagt.
Wenn dich deine Vergangenheit nach wie vor belastet, ist es total ok wenn du dir professionelle Hilfe suchst - und sei es nur für 1-2 Termine um deine Gedanken und Gefühle zu ordnen. Wenn du mit allem fein bist, umso schöner ☺️ Lass deine Vergangenheit nicht deine Zukunft beeinflussen, du hast so viel geschafft und dich von deinem Vater gelöst. Dass er daraufhin deine Geburtsurkunde vernichtet ist kindisch und zeigt doch nur, wie sehr ihn dein Abnabeln trifft. Aber die Urkunde lässt sich ja neu beantragen. Mein Mann und ich mussten sogar neue Urkunden beantragen für unsere Heirat, die Unterlagen durften nicht älter als X Monate alt sein - warum auch immer 🤷🏼♀️
Macht euch eine schöne Feier und lass nicht zu, dass dein Vater dir den Tag auf welche Weise auch immer versaut.
hallo
ich habe hier eine ähnliche konstellation.
wir leben in der schweiz, kommen aber aus einer gnz anderen kultur. ich hätte einen mann heiraten sollen den meine eltern für mich aussuchen. bin mit 16 dann von zu hause abgehauen während meiner ausbildung. habe meine ausbildung abgeschlossen mit wenig geld, teilweise am tag nur eine suppe gegessen, weil es finanziell nicht gerreicht hat. meine mutter, ein sehr liebenswürdiger mensch, war und ist stark abhänging von meinem vater. ich kann sie nur heimlich treffen. mein mann und ich haben drei kinder, mein vater kennt sie nicht. seit über zehn jahren geht das so. ich habe eine gute arbeit mein mann auch. keine schulden keine offenen rechnungen. wir verdienen gut. eigendlich könnte mein vater stolz sein, ist er aber nicht. nur weil ich einen schweizer geheiratet habe, einen der nicht aus unserem kulturkreis ist.
ich lebe eigendlich ein sehr gutes schönes leben, und trotzdem bin ich manchmal traurig, dass ich keine intakte familie habe, herkunftsfamilie. habe zwei geschwister, sind nette und liebe aber kontakt besteht nir weil ich den halte. was ich seit längerem aber nicht mehr so halte wie auch schon. ich melde mich auch nicht so oft. ich habe meine freunde die für mich d sind meine familie meinen mann. und wenn das stimmt brauch ich nicht mehr.
dir wünsch ich alles gute für die zukunft
lg