Blöde (Beinahe-) Unfälle mit Kindern

Hallo ihr lieben,

ich bin immer noch fix und fertig. Gestern ist mein 4 jähriges Kind mit dem Rad aus Versehen auf die Straße gefahren. Er hat die Kurve nicht richtig bekommen auf einem glatten Kopfsteinpflaster. Er kam dann in der leeren Parklücke zum stehen, kurz vor den Gleisen der Straßenbahn, die natürlich auch noch in dem Moment vorbeifuhr. Er hört super auf mich und hält sich genau an die Ansagen, aber gestern in dieser Situation hab ICH es einfach komplett falsch eingeschätzt und ihm nicht gesagt, dass er besser vor der Kurve wegen des glatten Weges anhalten soll.
Natürlich mache ich mir Riesenvorwürfe und weiß nicht, wie das passieren konnte. Wir sind sonst echt vorsichtig unterwegs und auf dem gesamten weg gestern hat auch alles super geklappt, aber diese eine Situation hätte so furchtbar enden können...ich bin so dankbar für den Schutzengel.

Wie geht ihr mit solchen richtig blöden Situationen um? Ist euch etwas in der Art schon mal passiert? Meine Mama erzählte mir zb, dass sie mal komplett aufgelöst war, weil ich als 3 jährige im Urlaub in den Pool gefallen war, obwohl sie eigentlich gut aufgepasst hatte...eine kurze Ablenkung und schon ist es passiert.

ich werde wohl noch eine ganze Weile daran zu knabbern haben...

Lg

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Als ich so um die 8 war, bin ich mit meinem Onkel und meiner Cousine Wellenreiten im Meer gewesen. Er hatte uns Mädchen jeweils am Arm, der Strand lag in einer Bucht.

Wir kamen immer näher an die Felswände, mein Onkel hat den Wellengang falsch eingeschätzt. Mein Vater kam dann über die Klippen angeklettert, sprang ins Wasser und half ihm, uns Kinder vor dem Ertrinken zu retten. Mein Onkel konnte seine Tochter irgendwie mit einer niedrigen Welle aus der Gefahrenzone bergen, mein Vater und ich saßen an einem Felsen fest.
Vor kurzem gestand mir mein Vater, dass er kurz davor war, mit mir einfach an den Strand zu tauchen. Er ist früher professionell Rad gefahren, sein Lungenvolumen ist groß. Mich hätte laut seiner Aussage dann meine Mutter (Krankenschwester) zur Not wiederbeleben sollen. Gott sei Dank kamen aber noch andere Strandurlauber und hievten uns beide ans Trockene.

Mir sitzt das heute noch in den Gliedern. Ich hasse enge Badebuchten und habe immer am Strand die Felsen im Blick, auch wenn sie noch so klein sind.


Mein Onkel hat auch bis heute ein schlechtes Gewissen, uns in Gefahr gebracht zu haben. Meine Eltern waren ihm aber niemals böse.


FEHLER PASSIEREN UND WIR SIND ALLE NUR MENSCHEN.

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Das ist aber auch eine krasse Story!
Halleluja, da habt ihr aber Schwein gehabt und sicher alle einen Riesenschreck bekommen.
Ich glaube, nach so einer Aktion hätte ich auch keine Lust mehr auf Strandbuchten und hohe Wellen...

Lg

1

Ja, der Scheck ist nachvollziehbar, aber ich denke, dass du das bald überwindest und nicht mehr ständig darüber nachdenkst. Man kann nicht alles vorhersehen oder verhindern. Nächstes Mal seid ihr an der Stelle sicherlich vorsichtiger.

Mein Sohn (5) hatte zu Hause dank Übermütigkeit und mangelndem Gefahrenbewusstsein schon einige Unfälle, wo ich dann nach dem 1. Schreck, Trösten und mediz. Versorgung auch mal weine oder mich frage, ob ich es hätte verhindern können.
Meine Tochter (damals ca 6) hat mal mit dem Rad auf gerader, freier Strecke vor mir (mit Rad, Bruder hinter mir im Sitz) völlig grundlos eine Vollbremsung gemacht. Da sah ich uns schon im KH, aber es ging glücklicherweise gut und ich kam noch zum Stehen und konnte mein Fahrrad noch halten.
Vor kurzem schickte ich sie (nun 8) zum Bäcker, ich blieb gegenüber am Auto. Als sie raus kam, musste sie über die Straße und ich rief Stoppstoppstopp. Sie lief dennoch drüber. Ohne zu gucken! Es kamen sogar Autos, aber langsam, da Kreuzungsbereich. Ich war kurz vorm Herzinfarkt, aber es ging alles gut. Sie hatte mein "Stopp" als "Komm" verstanden.
Gestern lief mitten in der Innenstadt ein ca 11 jähriges Kind auf ihr Handy schauend bei Rot über eine 2spurige Straße.... Die Autos fuhren langsamer, hupten, das Kind kam heil auf der anderen Seite an (und hat hoffentlich was daraus gelernt).

Das zeigt mir:
Man kann gut aufpassen, es passieren dennoch Unfälle. Die Kinder überbehüten und in Watte packen ist auch keine Lösung.

Die anderen Menschen haben auch Augen und passen mit auf.

Auch wenn mein großes Kind schon 8 ist, macht sie noch Fehler und muss noch viel lernen im Straßenverkehr.

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Ja, es ist wirklich verrückt. So blöd kann man manchmal gar nicht denken!

Ich hätte auch nie gedacht, dass uns sowas mal passiert, weil wir im Straßenverkehr wirklich vorsichtig sind. In anderen Bereichen bin ich da weniger hinterher...aber wir leben hier in einer Großstadt und da hab ich mein Kind immer im Blick. Naja, und dennoch passiert sowas wie gestern :(

Bloß gut, dass die Kinder so oft einen guten Schutzengel haben...

Lg

3

Ich fühle absolut mit dir. Mein Sohn war knapp 3 Jahre alt, wir waren mit dem Tretroller unterwegs zum Spielplatz. Auf einmal macht mein Sohn unbeabsichtigt einen Schwenker nach links um die Kurve die Quartiersstrasse runter und konnte nicht mehr bremsen, er fuhr anschliessend mit Vollgas eine Garageneinfahrt zu einem Wohnblock runter. So schnell konnte ich gar nicht rennen, habe nur noch den Knall und das Aufschreien gehört. Als ich ankam war der Mund voller Blut, glücklicherweise war "nur" die Lippe aufgeplatzt und das ganze war nach 3 Tagen verheilt. Das alles ist innerhalb von nicht mal 10 Sekunden passiert. Nicht auszudenken was passiert wäre, wenn ein Auto die Auffahrt hochgekommen wäre, es hätte nie im Leben bremsen können. Das war vor einem Jahr und ich habe heute noch das Gefühl total versagt zu haben. Bin einfach froh, ist es nicht schlimmer gekommen (Hirnerschütterung, Gebrochene Knochen, Autounfall etc.).

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Vielen Dank für's Mitgefühl! Ich hab echt ein so schlechtes Gewissen und immer diese Bilder im Kopf...mein Kind vor der Straßenbahn:/

Zum Glück ist deinem Kind damals auch nichts dramatisches weiter passiert aber der Schreck sitzt sicher sehr tief!

Lg

4

Hallo.

Aus den Fehlern lernen und in solchen Situationen eben künftig noch achtsamer sein. Dafür wird es neu Situationen geben. Ganz verhindern kann man sowas leider nicht. Man muss seinen Kids schließlich auch ein bisschen was zu trauen und sie manches probieren lassen.

Meine Große ist mit ca 1 1/2 bei den Großeltern die Treppe runter gefallen. 1 Stock und unten sind Fliesen. Es ist zum Glück nichts schlimmeres passiert aber das hätte auch ganz anders ausgehen können. Ich war ihr bis zu diesem Augenblick die ganze Zeit hinterher gerannt. Dann habe ich mich kurz aufs Sofa gesetzt. Als sie in den Flur gelaufen ist dachte ich noch kurz: Ach kann ja eigentlich nichts passieren. Die Tür zur Treppe ist ja zu. Oder auch nicht. Der Neffe meines Mannes (damals so 7 Jahre alt) war kurz runter gegangen um sich einen Apfelsaft zu holen und hatte nicht an die Kleine gedacht. Ich war so sauer auf die gesamte Situation, aber am allermeisten auf mich weil ich eben das entscheidende Mal nicht genug aufgepasst habe. Von dem Moment habe ich meine Tochter bei den Großeltern keine Sekunde mehr aus den Augen gelassen bzw wenn ich kurz aufs Klo wollte oder ähnliches jemanden explizit gebeten nach ihr zu schauen. So lange bis sie alt genug war, dass ich an besagter Treppe keine Angst mehr haben muss.

Mir wird mit unter immer noch schlecht, wenn ich da unten vorbei laufe und sie da liegen sehe. Aber Unfälle passieren leider - egal wie gut man aufpasst. Einsperren ist ja auch keine Lösung.

Liebe Grüße

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Du hast vollkommen Recht! Verhindern kann man einfach nicht alles...und sich darauf verlassen, dass etwas, was 100x gut ging, wieder gut geht, darf man auch nicht.

Die Kombi aus Treppen und kleinen kindern ist aber auch fies! Da ist bei uns zum Glück nie was passiert...ich bin als Kind mal auf einer großen Haus - Baustelle die provisorische Treppe runtergeknallt. Ich hatte dabei einen Sandeimer auf meinem Kopf, der mich wahrscheinlich vor schlimmerem bewahrte. Der Eimer zersprang in 10000 teile, ich hatte nur blaue Flecken.

Wir werden auf jeden Fall aus dieser Situation lernen! DAS passiert uns nicht nochmal, dafür wahrscheinlich andere Sachen...


Lg

5

Meine 6 jährigeTochter ist gestern halb an ihrem Reis erstickt. Sie meinte sie kriegt keine Luft mehr und im Brustbereich tut es weh. Und ich war soo überfordert, dass ich gar nicht wusste, was ich tun soll.
Das knabbert immernoch an mir.

10

Oh nein, das klingt auch furchtbar!
Was hast du dann getan?
Also klar, theoretisch weiß man, was zu tun ist, aber ich glaube man steht in der Situation erstmal halb unter Schock und kann gar nicht reagieren...

Lg

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hallo

unser jüngster war da nicht mal ein jahr alt. mein mann hatte die lego teile für die zwei grossen raus geholt. war in einem seperaten zimmer wo der kleine von alleine nicht rein kommt.
ich war aber eigendlich von anfang an dagegegen und da ich schon paar mal nein gesagt hatte wollte ich keinen streit oder diskusionen und sagte dann nichts mehr. mein mann ging duschen und ich setzte mich mit dem kleinen in dieses zimmer in eine ecke wo ich dachte da hat es keine legoteile. nun er hatte eine erwischt, sass mit dem rücken zu mir auf meinem schoss. er hatte eine legopupoe genommen, in den mund gesteckt und die kappe war abgegangen. er verschluckte es und ich merkte plötzlich dass er so komisch war und schaute ihm ins gesicht und merkte dass er nicht atmen konnte. ich legte in auf den bauch, kopfüber und klopfte auf seinen rücken es passierte aber nichts. ich weiss dass man nicht rein fassen sollte aber in dem moment als alles andere nicht halt, stecke ich im meinen finger in den hals und zog das teil raus. als es vorbei war er putzmunter, fiel ich auf die knie und heulte wie ein schlosshund. bis heute denke ich daran wenn ich legoteile sehe. und diese puppe hab ich weggeworfen ich wollte diese nie mehr sehen müssen.
mein fehler, dass ich in dieses zimmer ging und dachte ich bin ja da, ich sehe ihn und ich passe ja auf, dass es keine teile in seiner umgebung hat....

alles gute euch

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Schrecklich! Das sind Bilder, die man nur schwer wieder aus dem Kopf bekommt.
Man kann leider nicht alles verhindern. Manchmal passieren so saudoofe Dinge und das, obwohl man direkt am Kind ist.
Ich war selbst auch nur 2m hinter meinem Sohn, aber da konnte ich leider auch nichts mehr machen.
Zum Glück sind alle Situationen, die hier so von allen beschrieben werden, glimpflich ausgegangen!

Lg

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Ich hatte damals auch die Apfelstücke in die Mitte des Tisches gestellt, damit die Große zwar dran kommt, aber der Kleine, damals 1, nicht. Leider hatte ich nicht bedacht, dass die Große den Teller an den Rand ziehen könnte. Der Kleine hat sich daran verschluckt und ich musste ihm arg auf den Rücken klopfen, damit es wieder rauskam. Hinterher hab ich mir Sorgen darüber gemacht, ob ich ihn bei der Aktion innerlich verletzt haben könnte.

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Ja das schockiert einen ganzschön aber lässt einen oft auch achtsamer werden und nachsichtiger mit Fehlern anderer Eltern.
Meine Tochter hat mit ca. 7Monaten von mir eine Rettungsfolie zum spielen bekommen. Knisterte schön und machte ihr viel Spaß. Bis sie auf einmal röchelte weil sie tatsächlich geschafft hatte davon ein Stück abzureißen und sich in den Mund zu stecken....
Als sie 4Jahre war, nahm sie mit zu viel Schwung auf dem Fahrrad eine enge Kurve auf dem Gehweg und schrammte an einem dort geparkten Auto entlang.
Meine andere Tochter (5) hat auch erst letzte Woche auf dem Fahrrad einen Unfall gehabt. Sie wollte auch wie ich den Arm beim abbiegen ausstrecken und fuhr gerade einhändig, als ein Fußgänger kam. Da bremste sie mit voller Kraft und flog über den Lenker, weil man einhändig ein Fahrrad beim Bremsen ja kaum kontrollieren kann. Zum Glück gab es nur eine kleine Schürfwunde.
Ich habe mir auch gedacht, dass ich sie da vorher mal aufmerksam hätte machen sollen, dass man einhändig nicht gut bremsen kann...

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Ich war mit den Kindern auf der Autobahn unterwegs, zu nem Ausflug ….
Die kleine, die hinter mir sitzt, hat ihren magic Cup fallen lassen. Der ist mir unter das Bremspedal gerollt und ich konnte nicht bremsen….
So eine Panik hatte ich meinem ganzen Leben noch nicht. 😅
Das hätte ganz böse ausgehen können.
Seit dem bekommen sie während der Autofahrt nichts mehr in die Hände, was durch bzw unter die Sitze rollen könnte 😄

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Oha, das klingt ja fürchterlich. Meine Kinder haben auch immer Trinkflaschen im Auto, das sollte ich vielleicht mal hinterfragen 🙈

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Wir haben an die Trinkflaschen immer ein Band geknotet. Eine Schlaufe zwischen Flasche und Deckel, die andere Schlaufe in die Gurtführung des Kindersitzes.
Insgesamt natürlich so kurz, dass die Kinder es sich nicht um den Hals legen können! - aber so konnte eben keine Flasche runterfallen.

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Oh ja!
Man kann nur glücklich und dankbar sein, wenn man zu den Familien gehört, bei denen solche Situationen beim ersten Mal gut ausgehen - dann hat man die Chance, daraus zu lernen.
(Und nie, nie, niemals Eltern zu verurteilen, bei denen eine solche Situation nicht gut ausging... Jedes Jahr verunglücken Kinder und immer machen sich die Eltern größte Vorwürfe - aber niemals sollte jemand anderes ihnen Vorwürfe machen, denn es kann wirklich jedem passieren.)

Uns wäre beinahe Mal auf einer Reise ein Unglück zugestoßen:
Wir legen den Tisch unseres Wohnmobils immer während der Fahrt in den Alkoven. Damit der den Kindern nicht die Knie zertrümmert, wenn er doch mal hüpfen sollte, z.b. Auch imFalle eines Unfalls haben die Kinder in ihrem Sitz bessere Chancen, wenn kein Tisch vor ihnen herumhüpft.
Beim Bremsen kann er im Alkoven ja nur nach vorne rutschen... Eigentlich.
In Nordnorwegen sehen die Straßen super aus - glatter Teer und man durfte sogar 90 fahren. Das Schlagloch kam plötzlich - und der Tisch sauste 5cm am Kopf unserer damals einjährigen Tochter vorbei nach unten.

Das hat uns so traumatisiert, dass mittlerweile schon die Kinder aufpassen, dass die Alkovensicherung festgezurrt ist, bevor wir überhaupt losfahren.