Probleme mit Erwachsener Tochter ( Alleinerziehend)

Hallo in die Runde,
Wie der Titel schon verrät, es geht um meine 35 jährige Tochter, die Alleinerziehend ist, unsere Enkelin ist knapp 10 Jahre alt.
Seit 8 Jahren hüte ich die Kleine jedes 2. Wochenende, obwohl wir 65 km auseinander wohnen.
Der Kindesvater hat sich vor 4 Jahren im wahrsten Sinne komplett aus dem Staub gemacht, zahlt auch kein Unterhalt.
Für meine Tochter und die kleine zurecht eine schwierige Situation, in der ich aber so gut es geht immer wieder unterstützend zur Seite stand.
Ich selbst 54 Jahre, verheiratet in 2. Ehe mit weiterem Kind ( 14) und Teilzeitarbeitend, merke dass ich immer mehr an meine Grenzen stosse.
Körperlich und auch psychisch.
Allerdings nicht nur wegen der Betreuung, sondern mit den vielen ( selbstgemachten ) Probleme meiner Tochter, die regelmässig ( mehrmals wöchentlich) telefonisch bei mir abgeladen werden.
Immer hatte ich ein offenes Ohr, all die Jahre… obgleich mir mein Mann ( nichtige Vater ) oft gesagt hat, sie muss doch mit 34 mal alleine regeln können.
Letzte Woche war es wieder so schlimm, dazu die ständigen Sätze, wie schwer sie es hätte und wer sich wieder alles falsch verhalten hat und überhaupt Alben geht es gut nur ihr nicht…
Ich merkte wie ich mich immer mehr verkrampfte, wieder Vorwürfe, wieder irgendwo Stress den sie hat…
Und dann habe ich ihr gesagt, dass wir doch alles tun um ihr zu helfen, sie hat einen Job, eine tolle und neue Wohnung mit Terrasse , ein Grossvater der sie monatlich grosszügig unterstützt, und das sie doch einfach mal zufrieden sein sollte. Und ihre Probleme doch auch mal selbst lösen könnte, schliesslich ist da noch ihr Bruder von fast 15, pubertierend und obwohl pflegeleicht, aber auch noch da ist und der Unterstützung braucht.

Rumms, Telefon aufgelegt, und schrieb mir eine sms, sie wünschte mir noch ein schönes Leben, und sie würde mich nie wieder anrufen und die Kleine bräuchte ich auch nie mehr hüten.

Uff. Das hat sie so schon mal gemacht, aber diesmal, denke ich, es hat einfach keinen Sinn, wenn die Welt nicht so dreht, wie sie es will, dann gibts ständig Theater.
Ich kann einfach nicht mehr.
Meine Freundin sagte mir, Du grenzt dich einfach nicht genug ab, sie ist alt genug.
Nur, wie macht man das, wenn die Tochter dann immer gleich so reagiert?
Hat mir jemand einen Rat?
Oder haltet ihr mich für egoistisch ?
Mir setzt das alles schon zu, auch wegen der Kleinen..
Lieben Dank fürs lesen…

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Ich hätte meiner unselbstständigen Tochter auch den Kopf gewaschen, aber niemals am Telefon sondern immer nur persönlich gegenübersitzend. Telefon, WA usw. sind hierfür vollkommen ungeeignet.
Fahr hin, rede mit ihr eindringlich aber trotzdem als Mutter und mach ihr klar, dass sie so nicht weiter durchs Leben schleudern kann. Soll sich einen Therapieplatz suchen, dabei kannst Du ihr noch behilflich sein, aber ihr Therapeut bist Du nicht. Persönlich kann man ihr auch weitaus besser sagen, dass sie das Kind rauslassen soll aus eurem Konflikt. Da kann sie auch nicht einfach auflegen.
LG Moni

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Danke… ach ich habe ihr das sogar mal persönlich und ruhig gesagt. Dann ist sie trotzdem eingeschnappt.
Dann fängt sie immer von früher an, als ich mit ihr einige Jahre allein erziehend war. Da wäre sie schliesslich auch oft bei Oma und Opa gewesen. Ja aber mein Vater war da schon Frührentner und meine Mutter hat gar nicht gearbeitet, und da war auch kein weiteres Kind mehr daheim.
Allein schon, dass man das gar nicht miteinander vergleichen kann, sieht sie nicht ein.
Es ist echt zum kotz….

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Das weitere Kind würde ich nicht soviel thematisieren - ist sie eifersüchtig? Passiert ja auch durchaus auch bei erwachsenen Kindern.
Aber trotzdem könnte sie ihr Leben in dem Alter alleine auf die Reihe kriegen. Vielleicht tut euch eine Weile Abstand ganz gut.

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Deine Freundin hat Recht. Ich würde mich erst mal gar nicht mehr melden. Offensichtlich sind ihre Probleme nicht existentiell. Immerhin sitzt du am längeren Hebel. Allerdings hinfahren und persönlich reden, wie meine Vorschreiberin meinte, würde ich nicht, 130 km für eine evtl. Abfuhr sind es mir nicht wert.

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Ich bin in einem ähnlichen Alter wie deine Tochter, und ich glaube dass sie bei dir versucht einfach nur Kind zu sein.

Ich vermute dass sie versucht dir viel zu viel Verantwortung und Schuldbewusstsein abzugeben, für mich ist das ehrlich gesagt eine etwas manipulative Strategie

Ich persönlich würde ihr nicht zu sehr entgegenkommen, denn das ist genau das was sie möchte: dass du dich bei ihr meldest dich entschuldigst und weiterhin so für Sie da bist wie sie es möchte.

Mein persönlicher Rat? Halte dich auf Abstand, damit sie anfängt ihr Leben in den Griff zu kriegen, ohne zu denken dass die Mama ständig im Hintergrund ist.

Mit 35 Jahren sollte man das können, vor allem da sie auch selber Mama ist.

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Ja genau das gleiche sagt mein Mann, der übrigens sich immer alles für sie getan hat.
Ja das mit dem Kind sein, stimmt. Sie schwärmt oft von ihrer unbekümmerten Kindheit ohne Sorgen…
Ich muss da manchmal echt schmunzeln.
Aber es geht ihr nicht schlecht.
Wenn wir die Kleine holen, steht immer was auf dem Programm, oft gehe ich mit ihr reiten, schwimmen, Minigolf, Eiscessen, ich schaue immer das wir Programm haben..
Ich hatte ihr nur mal vorgeschlagen, ob es jetzt im Sommer nicht mal weniger sein kann mit der Betreuung, sie ist ja fast 10 Jahre, dass geliebte Schwimmbad vor der Tür, und sie wäre doch auch mittags wieder zurück von der Arbeit.
Dann könnten wir auch mal unsere E Bikes nutzen, wo wir das Enkelkind ja nicht mitnehmen können, sei denn wir würden ihr auch eins kaufen, was ich aber für zu früh halte und auch für zu teuer..
Ich habe ihr vorgeschlagen, doch mal allmählich ein Netzwerk aufzubauen, zumindest jetzt im Sommer. Und da sind ja auch die Irren Spritpreise , 4 mal a 65 km. Wir holen, sie holt zurück… wenn man das mal ausrechnet…

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Ich verstehe dein Problem total, weil ich mich auch schwer abgrenzen kann. Alleine dass du ihr beispielsweise, etwas vorschlägst (ich würde das auch so machen, weil ich so veranlagt bin, niemandem auf die Füße zu treten.)
Einen Vorschlag kann sie auch ablehnen, du solltest hier aber die Bestimmerin sein, mal knallhart ausgedrückt :-) Also nichts vorschlagen, sondern sagen wie deine Pläne sind, dann muss sie mal um deine Termine herum planen. Du hast schließlich ein eigenes Leben und auch noch selbst ein pubertierendes Kind.

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Hallo,

ich würde ganz in Ruhe und nicht am Telefon mit ihr reden, dass du an deine Grenzen gekommen bist. Aber sag ihr das ganz deutlich. Sie benimmt sich sehr unreif, aber das würde ich lieber nicht so thematisieren, ich denke dann macht sie dicht und ist eingeschnappt.
Sprich am besten von deinen Gefühlen und deiner Überlastung und dass du ihr zwar gerne zur Seite stehst, dir aber die Energie fehlt, wenn es so weitergeht, wie bisher.
Das ist überhaupt nicht egoistisch, sondern selbst fürsorglich. Ich wäre so froh über eine Mutter, die mich so mit meinen Kindern unterstützt,ich käme gar nicht auf die Idee, ihr noch alle Energie rauszusaugen.

Liebe Grüße
K.

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Ich wollte auch das Gleiche raten. Wenn sie sich wieder meldet, würde ich ihr sagen, dass ich ihre Gefühle ja verstehe, aber für eine Weile kürzer treten muss, da die Kraft körperlich und psychisch einfach nicht reicht. Den Bruder würde ich auch gar nicht groß thematisieren.

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Undankbar, einfach nur undenkbar. Was macht man da? Es geht ja schließlich auch ums Enkelkind und den Umgang möchte man sich als Oma ja nicht nehmen lassen.
Ich würde da eine Lösung suchen, denn es kann ja nicht auf dem Rücken des Kindes ausgetragen werden.
Ich würde meiner Tochter allerdings was husten! So ein Verhalten geht gar nicht.

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Nun ja, da sind ja noch zahlreiche weitere Dinge die mich zunehmend belasten.
Einer davon, ist das abwerten meines Mannes, mit dem ich seit 20 Jahren zusammen bin.
Er hat immens viel für sie getan, aber so bald er nicht dabei ist, geht das übergriffige los.

Ich weiss, dass ich mich da echt jetzt distanzieren muss.
Ich habe ihr damals ( vor 7.5 Jahren) versprochen das ich ihr mit der Betreuung der Kleinen helfe, und das habe ich trotz eigenem Kind, auch immer getan.
Ein Danke in der Geburtstags- und Weihnachtskarte dafür ist ja nett, aber im angemessen Verhalten mir und ihrem Stiefvater gegenüber, wäre mir eher gelegen.
Ich sehe das von meiner Seite übrigens jetzt nicht, als am längeren Hebel sitzen, sondern einfach jetzt mal als Schutz und Ruhe für mich und meinen Mann.
Es ist einfach schade, dass sie in ihrer Art und Weise und ihren Erwartungen, so wenig einsichtig ist.
Ja und das macht mich traurig, aber so ist es seit sie Teenager ist, geändert hat sich da nichts.
Wenn es nicht nach ihrem Gusto ging, wurde geweint, oder getobt.

Aber ich kann und werde mich da nicht mehr verantwortlich fühlen…

Danke übrigens allen, die sich die Zeit genommen haben, mir hier zu antworten.

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Ich würde warten, bis sie sich meldet. Das passiert spätestens dann, wenn sie wieder jemanden fürs kostenlose Babysitten braucht. Und dann würde ich ihr klar sagen, Besuche sind ok, Enkelhüten im Notfall auch, aber zuverlässig 2 Wochenenden im Monat sind Vergangenheit. Und wenn sie fragt, warum? Weil du keinen Bock mehr hast, neben deinen eigenen Problemen auch noch 50 Prozent von ihren zu übernehmen.

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Bis jetzt hat sie noch nicht gefragt.,
Mit der Kleinen halte ich Kontakt über Handy.,

Mal sehen, wann sie sich einkriegt.,