Frau und Tochter streiten

Hallo zusammen, ich habe momentan das Problem dass meine Frau und unsere 17-jährige Tochter sich ständig in die Haare kriegen und, ich fürchte meine Frau daran vorrangig "Schuld" ist. Vorallem weil sie ziemlich überbehütende Tendenzen hat seit unsere Tochter sich immer mehr von uns entfernt. Also nicht ungewöhblcih weit, sie wird halt erwachsen.
Sie hat seit 3 Tagen den Führerschein (L17, wir kommen aus Österreich) und meine Frau will unbedingt die nächsten 3-6 Monate trotzdem mitfahren, meine Tochter will dass natürlich nicht. Sie hat vorgeschlagen 4 oder 5 mal mit ihrer Mutter einkaufen zu fahren, als Beweis dass sie es kann. Das ist ihr aber nicht genug. Übrigends Rebecca(Tochter) kann ausgezeichnet Autofahren, sie hat über 3000 km mit mir auf dem Tacho, also an Übung mangelt es ihr nicht.
Ein andere Streitpunkt ist momentan der Geburtstag ihres Freundes, den feiert er bei sich im Garten und Becky würde sich die Option Alkohol ( nicht viel 2-3 Gläser Hugo) gern freihalten und deshalb gefahren werden. Hin ist kein Problem das mache ich, aber ich hab Nachtschicht, deshalb kann ich sie nicht abholen und meine Frau fährt um diese Uhrzeit nicht mehr. Übernachten verbietet sie aber plötzlich. Der Freund ist seit 2 Jahren aktuell, ein netter Junge und sie hat dort auch schon geschlafen.
Ich finde mich immer öfter in der Mitte und stimme eigentlich meiner Tochter zu. Ich weiß Eltern sollten als Einheit auftreten, aber was ist wenn ein Elternteil irrationale Argumente aufbringt? Unsere Tochter ist wirklich vernünftig und ist immer um Kompromisse bemüht, nur meine Frau ist zu keinem bereit. Mit ihr reden hab ich schon probiert, es hätte einen ähnlichen Effekt gehabt wenn ich mit unserem Kater gesprochen hätte. Wie kann ich meine Tochter unterstützen ohne meibe Ehe zu ruinieren?

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Vielleicht den Aufmerksamkeitsfokus der Frau auf den Kater lenken, dann kann sie den behelikoptern.

Spass beiseite, da sitzt du natürlich echt blöd zwischen den Stühlen. Die Tochter klingt sehr normal und durchaus vernünftig und deine Frau macht da gerade viel kaputt. Ist sie denn irgendwie in ruhiger Minute gesprächsbereit?
Du musst ihr irgendwie klarmachen, dass sie die Tochter nicht anketten kann. Ihr habt sie zu einem wundervollen, verantwortungsbewussten jungen Menschen erzogen und sie wird flügge. Deine Frau will sie kleinhalten und somit an zu Hause ketten. Das ist nicht sehr mütterlich so ein Verhalten, sondern ziemlich egoistisch.
Und sie wird exakt das Gegenteil erreichen von dem was sie will, nämlich die Tochter schneller und weiter weg treiben. Kannst Du ihr das in einem ruhigen Gespräch nahebringen?

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Guten Abend,

sarahludmilla hat eigentlich schon alles gesagt.

Eine kleine Ergänzung hätte ich vielleicht
noch. Deine Tochter sollte vielleicht auch an dem Gespräch teilnehmen. Vielleicht erkennt deine Frau so, dass eure Tochter eine junge Frau ist und nicht mehr wie ein Kind behandelt werden muss.

In der Erziehung von eurer Tochter habt ihr scheinbar auch alles richtig gemacht! Jetzt muss nur noch deine Frau loslassen lernen.

Das wird schon.....ihr schafft das! Schönen Abend noch!

Gruß
Maxlander

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>>>Ich weiß Eltern sollten als Einheit auftreten,<<<

Nicht unbedingt. In den grundlegenden Themen sollte man sich schon einig sein, z.B. Wertevermittlung, aber doch nicht bei jedem beliebigen Thema.

Ich würde meiner Tochter ein Taxi spendieren und das Thema ist gegessen.

Klar, deine Tochter könnte auch gar nichts trinken, aber so etwas Hugo am Geburtstag des Freundes.... ich kann das verstehen.

Deine Frau muss sich daran gewöhnen, dass eure Tochter erwachsen wird, mit Verboten und kurzer Leine lassen sich "Kinder" nicht halten.

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Eure Tochter klingt herrlich vernünftig...da werd ich fast sehnsüchtig, wenn ich an meine 15-jährige denke :-) die ist nciht so brav.

In einer ruhigen Minute würde ich mit der Frau nochmal reden, wenn es keie veränderung bringt würde ich ihr sage, dass ich mit ihr zu einer Beratungsstelle möchte. Wenn sie nicht mit will sage ihr "Liebe Frau, ich möchte mit dir als Einheit auftreten, cih möchte dir vor unserem Kind nciht in den Rücken fallen, aber ich bin mit deiner Meinung grad so wenig einverstanden, dass mir das nciht mehr möglich ist. dAher bitte ich dich nochmal, lass uns zur Beratungsstelle gehen und eine Weg finden. Sonst wird unsere Beziehung und die Beziehung zu unserer Tochter belastet und gefährdet".

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Woher kommen die Ängste deiner Frau?
Ist mal was vorgefallen?
Hat sie Angst, dass eure Tochter flügge wird?
Fühlt sie sich alleine gelassen? (weil du und Tochter schon früher ein "gutes Team" ward)
Fühlt sie sich, als würde ihr Lebensmittelpunkt weniger werden?

Bei echten Ängsten oder weil was passiert ist
- sei es mit eurer Tochter (Krankheit, Unfall oder anderes)
- oder Probleme im Bekanntenkreis und die Angst, es könnte euch auch so treffen
würde ich mit ihr in Ruhe sprechen. Ggf. Erziehungsberatung oder seelsorgerische Unterstützung
Nicht mit der Keule: weil du überreagierst
sondern mit: auf Grund dessen verstehe ich deine Sorgen, aber im Sinne unserer Tochter wünsche ich mir eine Lösung, mit der es euch beiden gut geht

Warst du schon früher eher der Nachgiebige, würde ich eher Kommunikation in der Ehe suchen. Sich außen vor zu fühlen, kann sich sonst etwas vermischen.

Fehlt ihr etwas Lebensinhalt oder merkt, dass sie mit dem flügge werden Schwierigkeiten hat, dann können ihre neue Aufgaben helfen. Kater, Ehrenamt usw. manche brauchen das Gefühl gebraucht zu werden sehr. Manche wenig und manche gar nicht.
Ich bin eher Typ, ich bin froh, wenn ich mal nicht gebraucht werde. Allerdings auch vom Typ her: wenn mir langweilig ist, suche ich mir was Neues. Sei es was für mich, sei es ein Ehrenamt, sei es eine Herausforderung.
Allerdings gibt es auch Menschen, denen es den Boden unter den Füßen wegzieht, wenn sie weniger oder vllt. auch mal gar nicht mehr gebraucht werden.

In dem Fall ist dann wichtig ihr klar zu machen, dass sie eure Tochter von sich wegtreibt. Je mehr sie bemuttert, desto mehr wird Tochter nach Freiheit streben und sich weniger melden. Wenn sie es aushalten kann, dass sie flügge wird, wird Tochter wieder kommen. Weil sie das Nest liebt, aber nicht darin angebunden ist.

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Unsere Tochter ist noch nicht in dem Alter, hier ist es mein Mann der schon im Kleinkindalter den Helikopter gemacht hat....und immer noch macht.

Ich habe da von Anfang an klar Stellung bezogen, im Sinne des KIndes, auch vor dem Kind. Es kann nicht sein, das die Ängste meines Mannes, das Kind einschränken. Liegt aber vielleicht daran, das auch mein Vater schon so überängstlich war und ich schon früh nur noch die Augen bei seinen Aussagen gerollt habe. Ich konnte ihn, so lieb ich ihn auch hatte, einfach nicht ernst nehmen. Auch meine Mutter hat ihm Grenzen aufgezeigt.

Beide Situationen mit eurer Tochter wären für mich ganz klar etwas, wo ich Stellung beziehen würde und zur Not auch die Meinung meines Mannes nicht zählt.

Warum? Schlußendlich weißt du genau, wie deine Tochter Auto fährt, sie darf auch ganz offiziell ein Auto alleine fahren, wenn ich das jetzt richtig verstanden habe. Ihr Vorschlag ist sehr vernünftig und ausreichend. Deine Frau ignoriert ind er Tat irrational sowohl deine Meinung, als auch die des Prüfers. Da würde es hier mächtig im Karton rappeln und das zu recht.

Auch wenn deine Tochter sonst bei ihrem Freund übernachten darf, dann ist es logisch, das sie dann auch dort übernachtet. Auch da zeigt sie übrigens wieder, wie vernünftig sie ist und sich vorher um den Rückweg Gedanken macht....euch sogar ins Boot holt. Wenn deine Frau nachts nicht fährt, dann ist das ihr Problem....nicht das deiner Tochter.

Deine Frau darf einfach nicht ihre Ängste auf euer Kind übertragen und ja, das wäre mir einen deftigen Streit wert. Man kann jetzt noch mal genauer im Gespräch rausfinden, was genau deine Frau da antreibt, vielleicht triggert sie etwas aus der eigenen Jugend. Das wäre dann auch ihre Baustelle, nicht die eurer Tochter.

Ach so, ich mach den Mist hier schon seit 10 Jahren mit, bisher hat es die Ehe noch nicht ruiniert. Manchmal kommen ja auch vernünftige Gegenargumente, denen verschließe ich mich auch nicht. Aber ich lasse es nicht zu, das unser Kind durch seine diffusen Ängste in ihrer Entwicklung eingeschränkt wird, basta.

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O je, das klingt ja nach meiner Pubertätszeit. :-(
Meine Mutter und ich kriegten uns auch ständig in die Haare. Da meine Mutter meist aber die Irrationale war (ich wollte kochen, durfte aber nicht, weil sie nicht duldete, dass es ab einer bestimmten Uhrzeit in der Wohnung nach Essen duftete), hielt mein Vater fast immer zu mir. Er erörterte sachlich, warum er auf meiner Seite ist.
Das half zwar nicht unbedingt weiter, weil meine Mutter meinte, immer im Recht zu sein. Trotzdem hörte er nie damit auf.
Das bedeutete, dass meine Mutter einige Tage lang nicht mehr mit mir redete. Die Auswirkung auf mein jetziges Leben: Ich kann prima damit umgehen, wenn jemand meint, mich durch Schweigen bestrafen zu müssen!

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Danke für eure Meinungen, ich werde auf jeden Fall wieder das Gespräch suchen und auch nicht vor einem Streit zurückschrecken.
Was die Ursachenforschung angeht, unsere Tochter hat zwar eine schwere Bienen und Wespenallergie, die war aber noch nie ein Problem für meine Frau. Rebecca war immer ganz normal bei allen (Schul)ausflügen, auch wenn wir nicht dabei waren. Sie hat ihr Notfallkit immer dabei und ihr Freund und ihre beste Freundin haben auch welche zuhause.
Ich denke es liegt eher daran, dass sie uns immer weniger braucht und auch der Schulabschluss in großen Schritten näher rückt. Fürs Studium (ihr großer Traum) wird sie wegziehen müssen. Wir leben nämlich "im größten Kaff der Republik", Worte meiner Tochter. Aus diesem Grund wollte sie auch unbedingt den L17, ohne Auto geht bei uns noch nichts. Außerdem ist Rebecca eher der Typ Mensch, der viel zuhause verbringt und die Situation der letzten Jahre hat das natürlich verstärkt. Jetzt ist sie natürlich viel mobiler und immer seltener daheim, was meiner Frau vermutlich äußerst zu Schaffen macht.