Meine Zwillingsschwester heiratet. Eigentlich ein Grund zur Freude und freuen tu ich mich auch. Nur ist sie schleichend zum Bridezilla mutiert. Nichts ist gut genug und ihre Hochzeit ist wichtiger als alles andere.
Ich habe nichts dagegen in den Planungsprozess eingebunden zu werden und bin bereit auch eine Menge zu tun. Das größte Problem ist, dass sie immer unfreundlicher wird. Vor kurzem waren wir Kleider für die Brautjungfern zu suchen und sie sagt offen zu ihrer Freundin sie sei zu dick für ihr Traumkleid. Die Freundin wäre beinahe in Tränen ausgebrochen, aber meiner Schwester war egal/sie hat es nicht bemerkt. Auch ihren Verlobten geht sie so an, dass ich am Stattfinden der Hochzeit zweifle.
Ich liebe sie und scheue mich vor der direkte Konfrontation, aber auf sanfte Hinweise reagiert sie nicht.
Wie mache ich dass am besten? Ein extra Gespräch ausmachen oder einfach mal in der Situation?
Für Tipps wäre ich dankbar.
Schwester, die Meinung sagen
Als ehemalige Bridezilla hätte mir folgendes geholfen:
Jemand der sieht, dass ich maßlos überfordert bin und erkennt, dass ich kurz davor stehe einen Nervenzusammenbruch zu bekommen. Ich hätte mir gewünscht, dass ich in den Arm genommen werde und die Person mir einen Sekt für meine Nerven gibt.
Nicht förderlich waren dagegen direkte und indirekte Hinweise wie „kacke“ ich mich gerade verhalte.
Geh auf deine Schwester mit einem Sekt zu, umarme Sie und sag ihr „wir schaffen das zusammen und jetzt machen und planen wir mal 1h nichts sondern atmen tief durch“.
Aber jede Bridezilla ist anders. Ich kann dir nur sagen was mir geholfen hätte.
Ich bin nicht verheiratet und kann es mir vielleicht nicht so richtig vorstellen.
Bitte klär mich auf:
WIE wird man zur Bridezilla? Ist es der unbändige Drang danach, dass die Hochzeit für einen selber perfekt sein soll, oder eher für die Gäste?
Du selber als Braut wirst es ja wahrscheinlich nicht den ganzen Hochzeitstag über haarklein mitkriegen, ob alles wirklich so perfekt abläuft. Du konzentrierst dich auf die Trauung und auf deinen Gatten, oder nicht?
WAS geht in solchen Frauen vor????
Die Frage ist nicht böse gemeint. Es interessiert mich wirklich. Drum meine Frage.
Ich hätte nicht gedacht, dass ich zu einer Bridezilla gegen Ende werde, noch habe ich es mir ausgesucht.
Ich habe alles geplant und vieles für meine Hochzeit selbst gewerkelt, gebastelt und zwar damit der Tag für mich und meinen Partner schön wird. Mir ist die Atmosphäre wirklich wichtig und ob es für die Gäste schön wird da habe ich mir keine Sorgen drum gemacht.
Aber ich habe niemanden aufgrund eines falschen Kleides, oder Körperform persönlich angegriffen.
Ich kann nur aus Erfahrung sagen, dass auch ich gegen Ende ausgelaugt war und einfach Unterstützung gebraucht hätte. Gegen Ende war ich ein nervliches Wrack. Und dabei bin ich normal weder Perfektionistin noch sehr planvoll im Leben.
Am Tag der Hochzeit war mir dann alles „Wurscht“. Ist alles so gelaufen wie geplant? Nein, aber das hat weder mir noch meinen Gästen die Laune verdorben.
Es war die fast komplett selbständige Vorbereitung und wirklich die letzten Tage vor der Feier selbst. Wäre vielleicht anders wenn ich nicht alles hätte planen und ausführen müssen.
Zumindest weiß ich, dass Hochzeitsplaner kein Beruf für mich wäre.
Ich habe keinen Tipp, aber das starke Bedürfnis mich auszuheulen. Hochzeiten haben mich schon immer etwas kalt gelassen, aber seit diesem Jahr bin ich echt traumatisiert.
Ich weiß noch, eine Mitarbeiterin redete von nichts anderem mehr, als ich sie dann auf ihre Schlecht- bzw Nichtleistung ansprach, im Zuge dass das Ändern des Brautkleids so viel Arbeitszeit verschlang, wurde ich erst mal angeschrien, dass es sich um den wichtigsten Tag ihres Lebens handle. Ich hätte ihr lieber einen alten Socken in den Mund gesteckt damit sie endlich aufhört, von diesem Tag zu faseln. Mit viel Abneigung habe ich mich am Geschenk beteiligt und habe ihr insgeheim Platzregen gewünscht. Mich triggert Hochzeitsgewäsch total… seitdem. Mir schien es echt so, als sei die Gute nicht mehr ganz zurechnungsfähig.
Ich finde schon, dass man solchen Leuten mitteilen sollte, dass sie zur Belastung werden und sich vergessen , gerade aus dem nächsten Umfeld.
Dieses pathologische Hineinsteigern ohne Rücksicht auf Verluste mag vorbei gehen, zerstört aber dauerhaft Freundschaften….
In meiner Umgebung gab es einen Vater als Bridezilla, der nur noch von seiner Hochzeit sprach. Das war echt furchtbar, dieses übergärige , Enthusiasmus heischende Hineinsteigern, er sprach auch schon von „seiner Hochzeit“ und dass man nur einmal im Leben heiratet, dem Brautpaar wurde nichts mehr überlassen und die Opfer (Kollegen) schenken jetzt ihm was zur Hochzeit… Stockholm Syndrom. Ich bin im Irrenhaus.
Wenn es so rücksichtslos und verletzend wird, sollte man die Durchdrehenden unbedingt erden.
Ich würde mir das für mich wünschen, wenn ich mich so verrenne.
Da bin ich voll und ganz bei dir. 
Ich hasse es, auf Hochzeiten eingeladen zu sein. Ehrlich.
Kenne auch einige, deren Hauptthema es mooooonatelang war, wie die Hochzeit abzulaufen hat. Wer was zu basteln, vorbereiten, backen, auswendig lernen, vorzutragen hat usw. usw. usw.
Und dann diejenigen, die größten Wert drauf legen, dass ein Kircheneinzug stattfindet mit Blumenkindern, Hunde, die die Ringe nach vorne bringen usw, obwohl sie im restlichen Leben noch nie was mit Glauben am Hut hatten. Alles Show.
Zudem frage ich mich immer, was das für armselige Tröpfe sein müssen, wenn die Hochzeit der wichtigste Tag in ihrem Leben sein soll. 
Ich bin ja nicht mehr sooo jung... Und wenn ich jetzt mal zurück blicke, wie viele Bridezillas (bei denen ich zur Hochzeit war) mittlerweile schon wieder geschieden sind, dann finde ich echt, sie hätten die Zeit, die sie mit Hochzeitsplanung verbracht haben lieber in eine Paartherapie stecken sollen.
Der Hochzeitstag ist schon etwas besonderes. Ich habe zuvor zumindest kein so großes, soooo teures Fest mit so langer Planungszeit gefeiert. Daher ist es schon logisch, dass man monatelang eben oft nur Hochzeitsthemen und Planung im Kopf hat, weil man nun mal viel Geld in die Hand nimmt und sich dann am Ende nicht ärgern möchte, dass der Tag völlig katastrophal verläuft. Da muss man einfach etwas Nachsicht haben, es ist einfach ein Ausnahmezustand über einen gewissen Zeitraum. 😜
Das rechtfertigt aber natürlich keinesfalls Rücksichtslosigkeit der Bräute.
Wenn akut nichts ist, würde ich mal das Gespräch mit ihr suchen. Dass du sie mal aufmerksam machen willst, dass sie ihre Freundin da sehr verletzt hat und sie insgesamt grade echt unfreundlich zu allen ist.
Ansonsten auch mal in konkreten Situationen was sagen, wobei ich denke, dass sie da eher sofort in Abwehrmodus geht und eher weniger empfänglich für Kritik ist 🤷♀️
Manchmal wäre es aber bei machen Brautjungfern sinnvoll gewesen wenn jemand gesagt hätte sie ist "zu dick" für das Kleid statt das sich alle immer wieder über die Fotos mit ihnen lustig machen
Wenn ich mich als dicke Person in einen Kleid hübsch finde, dann ziehe ich es an. Das Lustigmachen ist das Problem, nicht das Gewicht bzw. die Figur der Person.
Meine Kinder wissen schon, dass man nicht lacht wenn jemand dick ist. Egal ob unvorteilhaft angezogen ist oder nicht. So lange derjenige sich wohl fühlt ist alles okay!
Traurig, wenn eine erwachsene Person so eine Einstellung hat!
Nur weil man Braut ist, darf man doch nicht zum A…. mutieren! Es ist für alle anderen „nur“ ein Tag. Selbst wenn an dem Tag nicht alles glatt läuft…egal! Man heiratet doch nicht der perfekten Show wegen - wobei viele sicher schon. Und dieses „wichtigster Tag der Welt“ Gefasel finde ich extrem furchtbar. Wenn das DER Tag im Leben eines Menschen ist, und danach nichts besseres mehr kommt, wäre das Leben aber wirklich traurig!
Sie ist deine Schwester. Du wirst ihr doch was sagen können? Ich würde ihr immer wieder akut in den Situationen sagen, dass das ne Spur zu weit geht. An der Stelle der Brautjungfer wäre ich das auch gewesen. Meist muss man ein furchtbares Kleid tragen, in dem man sich unwohl fühlt, nur damit die Fotos perfekt werden. Egal wie alle anderen sich fühlen!
Da wäre ich auch nicht freundlich deiner Schwester gegenüber. Sie ist Erwachsenen und macht gerade anderen das Leben schwer. Da wird sie ja wohl Kritik ertragen können.
Ich finde, an der Hochzeit bin nicht nur ICH als Braut das wichtigste.
Denn sonst könnte ich mich auch alleine auftakeln und in meinem Zimmer ne fette Party allein schmeißen und mich feiern.
Hochzeit ist dazu da, um Freude zu teilen.
Wer teilt sie?
Die Liebsten.
Deswegen finde ich GERADE wenn man plant zu heiraten oder sogar schon im Vorbereitungsmodus steht, alle Beziehungen weitestgehend in Ordnung zu bringen, soweit es an mir liegt. Häufig ist nicht mal eine richtiger „Streit“ in der Luft, sondern eine Beziehung ist leicht eingerostet oder man hat das Gefühl, man kenne jemanden, den man früher richtig gern hatte, nicht mehr so gut wie damals.
(Ich rede nicht von abgeschlossenen Lebenskapiteln..!)
Deswegen: Wenn du eine Traumhochzeut haben willst, bring die Beziehungen (soweit es deinerseits geht) in Ordnung, dann wird der Tag noch um einiges schöner und du wirst es sicher nicht bereuen. Im Endeffekt tust du alles, was du im Leben tust, für dich.
Ich hab nach diesem Prinzip die Hochzeit vorbereitet und es war eine wunderschöne trotz C….a! (Das Wort hat hier in diesem romantischen Test nichts verloren☺️😂)
Ich weiß, dieser Text ist keine direkte Hilfestellung für dich als Zwillingsschwester, aber vielleicht lesen andere hier im Forum diesen Beitrag und er hilft ihnen.
Dir wünsche ich Kraft, dass du es deiner Schwester in einem passenden Moment wirklich gut rüberbringen kannst und dass diese nicht abweisend oder gar frech wird😞❤️
Alles gute
Hi,
Ich bin auch Zwilling (hab aber einen Bruder) - gerade als Zwilling kann man doch alles ansprechen, oder?
Ich würde mich mit ihr verabreden auf ein Kaffee oder Sekt und ihr freundlich, aber direkt sagen, dass sie hohldreht und das so keinen Spaß macht.
Zu heiraten ist doch kein Grund anderen schlechte Stimmung zu machen. Will sie wirklich heiraten? Warum stresst die das alles so? Braucht sie mehr Unterstüzung oder wo ist das Problem?
Ich würde die Schwester relativ direkt darauf ansprechen. Gerade erst im Bekanntenkreis gab es einige Hochzeiten, drei Bräute, die jeweils miteinander befreundet sind und eine Rolle als Trauzeugin/Brautjungfer in den anderen Hochzeiten spielten. Jahrelange Freundschaften, sollte man noch dazu sagen.
Eine ist völlig zum Bridezilla mutiert. Hat die anderen Urlaub nehmen lassen, um bei der Vorbereitung zu helfen und dann am Tag des Vorbereitens (Vortag der Hochzeit) gesagt, dass sie doch nicht kommen müssen. Mehr Brautjungfern als nötig oder gewünscht, weil man sich dann in die Kosten für den Jubgesellinnenabschied reinteilt und das günstiger wird. Schon vor der Hochzeit stand für die anderen beiden fest, dass sie an der Freundschaft kein Interesse mehr haben. Sowas sollte man deiner Schwester ersparen. Aber zugegeben, ich wüsste nicht, ob ich ihr den Spruch übers Traumkleid verzeihen würde als Betroffene.