Killerzellendiagnose

Lieber Dr. Peet,
Ich bin nach zwei frühen Aborten (beide 5. SSW) in einer KiWu-Praxis. Dort rät man mir zu einer IVF aufgrund schlechter Eizellenqualität (aufgrund leichter Endometriose, keine Schmerzen vor der Periode, festgestellt nur über US).
Ich habe mich auf Killerzellen untersuchen lassen. Leider konnte mir mein Arzt den Befund nicht richtig erklären („daran liegt es nicht, Sie haben schlechte Eizellen“). Können Sie vielleicht helfen?
Anbei der Befund aus dem Blut, Killerzellen in der GSH sind unauffällig laut Labor (5%):

Vitalität K562-Zelllinie: 94,9 (Referenz >92)
Natürliche Killerzellen: 13,6 (Referenz 3-12)

NK-Zell-Grundaktivität

E:T Verhältnis 25:1: 33,9 (Referenz <15)
E:T Verhältnis 50:1: 43,7 (Referenz <15)

IL2-Stimulationskontrolle

E:T Verhältnis 50:1: 56,2 (Referenz <30)

Ich habe morgen die erste Lipovenös Infusion.

Mich würde zum einen interessieren, ob das als Behandlung reicht oder ob ich noch zusätzlich Kortison bräuchte und ob man es bei so einem Befund nicht lieber erstmal unter Behandlung weiter natürlich versucht.

Ganz lieben Dank und viele Grüße
Tanja

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The role of immunotherapy in in vitro fertilization: a guideline
Practice Committee of the American Society for Reproductive Medicine
American Society for Reproductive Medicine, Birmingham, Alabama
(Fertil Steril_ 2018;110:387–400. _2018 by American Society for Reproductive Medicine.)
Endergebnis übersetzt(Peet):
Immunthotherapien, die darauf abzielen, die Wahrscheinlichkeit einer Lebendgeburt bei der ivf-Behandlung zu verbessern, haben sich in der Regel als unwirksam erwiesen oder wurden nicht ausreichend untersucht, um endgültige Empfehlungen für ihre Verwendung zu geben.

The role of immunotherapy in in vitro fertilization and recurrent pregnancy loss: a systematic review and meta-analysis
Chiara Achilli, M.D., Montserrat Duran-Retamal, M.D., Wael Saab, M.R.C.O.G, Paul Serhal, M.R.C.O.G,
and Srividya Seshadri, M.D.
Centre for Reproductive and Genetic Health, London, United Kingdom
(Fertil Steril_ 2018;110:1089–100. _2018 by American Society for
Reproductive Medicine.)
Endergebnis übersetzt(Peet):

Auf der Grundlage der in unserer Überprüfung vorgelegten Nachweise spielt die Immuntherapie keine Rolle bei der Verbesserung der LBR bei Frauen, die sich einer IVF mit oder ohne RIF-Vorgeschichte unterziehen.

Immune modulation treatments—where is the evidence?
Malene Meisner Hviid, M.D.a and Nick Macklon, M.D., Ph.D.a,b
a Department of Obstetrics and Gynecology, Zealand University Hospital, Roskilde, Denmark; and b Department of
Obstetrics and Gynaecology, University of Southampton, Princess Anne Hospital, Southampton, United Kingdom
Steril_ 2017;107:1284–93. _2017 by American Society for Reproductive Medicine.)

Endergebnis übersetzt(Peet):

Die Auswertung von Studien zur Immunmodulation sind deprimierend. Auf der einen Seite fehlen echte Nachweise für die Wirkung dieser Therapien, zum anderen scheinen gelegentlich kommerzielle Interessen hinter ihnen zu stehen.
Die Auswertung von Studien zur Immunmodulation sind deprimierend. Auf der einen Seite fehlen echte Nachweise für die Wirkung dieser Therapien, zum anderen scheinen gelegentlich kommerzielle Interessen hinter ihnen zu stehen.


Immunthotherapien, die darauf abzielen, die Wahrscheinlichkeit einer Lebendgeburt bei der ivf-Behandlung zu verbessern, haben sich in der Regel als unwirksam erwiesen oder wurden nicht ausreichend untersucht, um endgültige Empfehlungen für ihre Verwendung zu geben.
Auf der Grundlage der in unserer Überprüfung vorgelegten Nachweise ergibt die Immuntherapie keinen Vorteil bei der Verbesserung der LBR bei Frauen, die sich einer IVF mit oder ohne RIF-Vorgeschichte unterziehen.