Sehr geehrter Herr Dr. Peet,
leider mache ich mir zu viele Sorgen und lese zu viele Forenbeiträge, die mich nur noch mehr verunsichern. Ich bin nun am Anfang der achten SSW nach Kryotransfer einer Blastozyste. Eine Woche vor dem Transfer habe ich Ovitrelle gespritzt, fünf Tage vorher mit einmal täglich Cyclogest 400 angefangen. Mehr habe ich auch nach dem Transfer nie genommen. Mein Kiwuzentrum meint nun die Entwicklung ist gut, der Herzschlag gut nachzuweisen und ich kann Cyclogest ab sofort weglassen. Ich möchte sehr gerne glauben, dass wirklich alles gut ist aber die nagende Unsicherheit führt dazu, dass ich mir Sorgen mache, ob denn der Gelbkörper ausreichend produziert und ob es nicht sicherer wäre Cyclogest weiterzunehmen bis in der zwölften Woche die Plazenta Progesteron produziert. Stimmt das oder produziert die Plazenta auch jetzt schon, falls eine Gelbkörperschwäche besteht?
Ich habe Sorge die hart erkämpfte Schwangerschaft mit 35 Jahren durch etwas so banales wie das Weglassen eines einzelnen Medikaments zu gefährden.
Dann wiederum höre ich von erhöhten Risiken z.B. Malignome für das Kind bei zu langer Progesterongabe, was ich natürlich auch nicht möchte.
Können Sie mir Mut machen? Ist es wirklich sicher jetzt abzusetzen?
Vielen Dank und viele Grüße!
Progesteron wirklich sicher absetzen?
Hallo,
in einem IVF/ ICSI Zyklus besteht-durch das Absaugen der Granulosazellen aus den Follikeln, automatisch in der zweiten Zyklushälfte eine Gelbkörperschwäche. Deshalb wird auch immer Progesteron über 2 Wochen gegeben. Es hat in den letzten 30 Jahren immer wieder Untersuchungen gegeben, die überprüft haben, ob eine weitere Progesterongabe sinnvoll ist oder nicht. Letztlich ist man sich weltweit einig, dass eine weitere Gabe nicht erforderlich ist.
In einem natürlichen Zyklus besteht eigentlich diese Gefahr der Gelbkörperschwäche kaum, es sei denn sie hat auch schon vorher im natürlichen Zyklus bestanden. Trotzdem gibt man “traditionell „auch im Kryozyklus und im natürlichen Zyklus Progesteron dazu.
Andererseits gibt es immer wieder Studien die überprüfen, ob Frauen wiederholte Fehlgeburten dadurch vermeiden können, indem Sie Progesteron nehmen. Hier zeigen sich letztlich nur marginale Verbesserungen durch eine längere Progesteron Gabe. Wenn keine Vermutung einer Gelbkörperschwäche besteht, würde ich nach Erreichen einer Schwangerschaft das Progesteron in seiner Dosis halbieren und bis zum Packungsende nehmen. Auch wenn dann noch lange nicht die 10/12. Woche erreicht ist.
Grüße
Peet