Auseinander gelebt?

Mein Partner und ich sind mittlerweile 11 Jahre zusammen, unser Sohn wird im Februar 8. Wir haben bis unser Sohn ein halbes Jahr alt war in unterschiedlichen Städten gelebt und uns nur am WE und 1x unter der Woche gesehen bzw. als unser Sohn da war, war ich unter der Woche viel bei ihm.

Wir sind zwar zusammengezogen, allerdings sieht das so aus, dass wir 2 Wohnungen übereinander haben eine gehört ihm und eine mir. Er hat mich in seine Wohnung nicht so richtig rein gelassen, also habe ich damals die Wohnung drüber gekauft. Wir schlafen in seiner Wohnung aber alle meine Dinge (bis auf Kleidung) befinden sich in meiner Wohnung, er betritt die nur höchst selten.

Er ist arbeitstechnisch sehr eingespannt, teilweise hatten wir Diskussionen, weil er abends einfach nicht heim kam. Ich denke schon, dass er tatsächlich gearbeitet hat.

Früher haben wir noch viel gemeinsam unternommen, aber als unser Sohn kam wurde das immer weniger. Er hat sein Hobby (Jagd etc) weiterhin ausgeführt, abends und am WE, während ich mich um das Kind gekümmert habe. Dementsprechend habe ich mir auch neue Hobbys gesucht, die man zu Hause ausführen kann.

Vorletztes Jahr war es schon ein Drama, gemeinsam in Urlaub zu fahren. Nix war ihm gut genug, seinen Hund wollte er auch nicht die paar Tage bei seinen Eltern abgeben. Also habe ich CenterParcs gebucht. Das war sehr schön, wir haben dort auch gemeinsam was unternommen aber auch da war ich die meiste Zeit mit dem Sohn unterwegs, während er dem Hund Gesellschaft geleistet hat.

Auch sonst wurden gemeinsame Unternehmungen immer weniger. Ob Schwimmbad oder Eis essen etc, er hat einfach keine Lust, keine Zeit, zu Müde, zu viel los, er findet immer eine Ausrede und am Ende mache ich alleine was mit unserem Sohn bzw. hab dann auch keine Lust mehr.

Heuer hatte ich schon den Plan, mit unserem Sohn alleine in Urlaub zu fliegen und dann kam Corona. Im Frühling haben wir das noch irgendwie gut hinter uns gebracht, meistens habe ich von zu Hause aus gearbeitet und mit dem Sohn Homescooling betrieben, während mein Partner auf Arbeit war.

Im Sommer hatte ich dann irgendwie schon eine Coronakoller. Ich habe mich nur noch für Kind, Arbeit und Haushalt zuständig gefühlt, bekam auch irgendwie keine Wertschätzung dafür entgegen gebracht. Alles total selbstverständlich. Ich war irgendwann auch am Ende meiner Kräfte. Ich arbeite ja auch noch 'nebenbei'.

Dann habe ich angefangen, mit einem Kollegen zu flirten. Erst total harmlos, das war einfach Spaß und ich habe mich irgendwie wieder lebendig gefühlt.

Leider kam ja wieder Corona, also außer Whatsapp Nachrichten ist da nix groß gelaufen. Es ist sowas wie eine sehr intensive Freundschaft, wir haben fast täglich Kontakt, er holt sich bei mir Rat, wenn er bei seiner Flamme mal wieder abblitzt... Ich hatte wieder bessere Laune und war allgemein ausgeglichener.

Nunja, ich wollte auch meine Beziehung wiederbeleben, habe mit meinem Partner Wochen vorher Zeitplan abgeglichen um in die Sauna zu können, mehrmals nachgefragt und als ich die Kinderbetreuung fix machen wollte, sagt er wieder, er hat da keine Zeit und ob das überhaupt sein muss in der momentanen Situation. Ich war total verletzt und hab es auf einen anderen Tag gelegt und durchgezogen. Es war ein schöner Tag, hat uns sicher nicht geschadet.

Nun hat mein Partner sich Ende November die Hand gebrochen und sitzt zu Hause. Wäre das nicht, wäre er momentan wieder jedes WE unterwegs und ich mit unserem Sohn alleine. Er war damit total überfordert und hing plötzlich an mir wie eine Klette. Wir haben uns auch gestritten und es kam so einiges auf den Tisch, was mich schon so lange stört. Plötzlich will er mit mir alleine ein WE weg fahren (und will dafür sogar den Hund zu seinem Bruder bringen) und mit mir einen Tanzkurs machen (er war nie der Tänzer, hat nie mit mir tanzen wollen).

Aus Erfahrung weiß ich eigentlich, dass Menschen sich nicht so ändern. Und wenn, dann halten sie es nicht lange durch. Mir ist eigentlich klar, dass sobald er wieder auf die Arbeit geht, wieder in seinen alten Trott fallen wird.

Wir schweigen uns momentan total an, gehen zwar fast täglich zusammen mit den Hunden spazieren aber sonst...

Mit meinem Kollegen verstehe ich mich weiterhin super, würde mich schon gerne öfters mit ihm treffen, einfach nur für ausgelassene Konversation und bekocht werden. Als vergebene Frau bin ich für ihn in anderer Hinsicht uninteressant, er holt sich bei mir nur Tipps für andere Frauen.

Mit meinem Partner kann ich momentan nicht an mich ran lassen. Ich bin einfach zu sehr verletzt. ER hat immer mehr Distanz hergestellt und jetzt plötzlich soll ich wieder lieb und nett und anschmiegsam sein, nur weil er gerade krank zu Hause ist und mit sich nix anzufangen weiß.

Wenn unser Sohn nicht wäre, hätte ich mich wahrscheinlich bereits getrennt. Aber er ist halt auch ein toller Vater (gut, das würde er auch nach einer Trennung bleiben) und für unseren Sohn wäre es sicher schwer... Wir hätten auch keinerlei örtliche Distanz, da wir direkt übereinander wohnen würden.

Ich kann nix mehr essen, ich kann nicht mehr schlafen, hab die letzte Zeit 3kg abgenommen (und ich bin eh schon schlank)... In mir fährt die ganze Zeit ein Gedankenkarussel.

Ich muss früher oder später mit meinem Partner reden. Dass ich mich nicht mehr lebendig fühle, dass ich nicht weiß was ich noch mit ihm reden soll, dass ich mich unwohl fühle. Aber noch kann ich es nicht. Ich weiß, dass es ihm das Herz brechen wird. Denn innendrin ist er ein herzensguter Mensch, der genau wie ich halt manchmal einfach nicht aus seiner Haut kann.

Vielleicht ist/war ja jemand in einer ähnlichen Situation und würde sich gerne mit mir austauschen oder hat Tipps für mich?

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Ja, alles schwierig. Jetzt mal ganz direkt und knallhart:
Für mich klingt es nicht so, als wäret ihr jemals ein richtiges Paar gewesen, so richtig eng und vertraut.
Was soll das mit den zwei Wohnungen?
Ich glaube ihr passt nicht zusammen.

Du redest dir da etwas schön.
Du sagst selbst, du fühlst dich unlebendig, tot, ausgelaugt.
So ist das, wenn man etwas aufrecht erhalten will, was eigentlich nicht richtig ist. Du hast viele Aufgaben, die dich Zeit und Kraft kosten. Aber in einer intakten Beziehung und mit dem Gefühl geliebt zu werden macht man das, ohne sich so ausgelaugt zu fühlen.

Ich bin jetzt seit zwei Jahren getrennt, wir waren 17 Jahre lang zusammen. Ich habe mich in den letzten zwei Jahren mit einer Unmenge an Männern, getrennt oder geschieden oder unglücklich verheiratet im Chat und per Telefon ausgetauscht. Irgendwie scheint es überall das gleiche zu sein. Die gleichen Muster.

Wenn es nicht passt, dann passt es nicht. Meist wird es jedem zu spät bewusst und dann kann man an der Beziehung auch nicht mehr viel retten.

Dein Partner scheint schon ganz schön egoistisch zu sein. Das wichtigste ist ihr müsst reden! Keine vorwürfe machen, sondern ich Botschaften. Vielleicht auch mit professioneller Hilfe wenn ihr das beide wollt.

Aber so ein bisschen hast du ja auch schon abgeschlossen und Blut geleckt bei deinem Kollegen.

Dein Kind wird seinen Vater in dem Sinne nicht verlieren. Das hast du selbst gesagt.
Aber einem Kind so ein Familienleben vorzuleben ist ja auch nicht so toll.

Dein Vorteil bei einer Trennung – es stellt sich nicht die Frage wer auszieht und wer die Möbel mitnimmt.

Auf jeden Fall liest man aus deinem Text heraus, wie sehr du leidest und du solltest so schnell wie möglich eine Lösung finden. Denn nur eine glückliche Mutter ist auch eine gute Mutter.

Und hör auf so viel Rücksicht auf deinen Partner zu nehmen, hat er das jemals bei dir getan?
Tue das, was dich glücklich macht! Du bist ein guter Mensch aber du musst dich nicht aufopfern für andere! Du hast ein eigenes Leben!

Ich wünsche dir alles Gute und glaube an dich
Liebe Grüße
Ks

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Guten Abend KS,

danke für deine direkte Antwort. Ich hätte nicht gedacht, dass andere Menschen das so eindeutig sehen.

Ja das mit den 2 Wohnungen... Er hat vorher noch nie mit einer Frau zusammen gewohnt. Ich hab auch echt lange gelitten, als ich in seine Stadt gezogen bin weil ich mich nicht zu Hause gefühlt habe. Aber es war die einzige Möglichkeit, zusammen zu wohnen, da es für mich leichter war den Job zu wechseln, für ihn gab es bei mir angeblich nix. Und ich war damals total überfordert, hatte wahrscheinlich Wochenbettdepression (Meine Frauenärztin hat mir dann was verschrieben) und konnte mit dem Kind nicht mehr alleine sein. Ich habe vor lauter Überforderung sogar mein Pferd abgegeben.

Das alles hat er nie von mir verlangt aber ich sah einfach keinen anderen Weg eine Familie zu sein.

Was mich letztes Jahr besonders geärgert hat war, dass er trotzdem wie gewohnt im Herbst 1 Wochenende in die Berge zum Jagen und eine Woche zum Angeln (alleine, sonst macht er das im Frühling mit Verwandtschaft aber es fiel wegen Corona aus) gefahren ist. Ehrlich, ich habe ihn in der Woche nicht vermisst.

Ich selbst war schon ewig nicht mehr alleine irgendwo. Meine Lehrgänge 2019 sind ausgefallen, letztes Jahr waren auch keine und mein Hobby Wochenende ist natürlich dank Corona auch ausgefallen aber ich käme nie auf die Idee deshalb alleine abzuhauen, aber gemeinsame Unternehmungen zu boykottieren. Er hat aber kein Problem damit, wenn ich alleine was unternehme. Ich gehe normal 1* die Woche tanzen (alleine, weil er ja nie tanzen wollte, bis jetzt...)

Ja in bisherigen Beziehungen wenn ich emotional so entfernt war wie jetzt, war eigentlich nix mehr zu retten... Trotzdem fiel es mir auch da schon nie leicht, mich zu trennen... Jetzt ist auch noch ein Kind im Spiel.

Und wie du so schön sagst, im Falle einer Trennung muss nicht viel auseinander gepflückt werden... Ich habe eine komplett eingerichtete Wohnung. Und ja es stimmt, nur eine glückliche Mutter ist eine gute Mutter. Ich merke selbst schon, dass ich wesentlich geduldiger und besser gelaunt bin, wenn ich mit meinem Sohn alleine bin.

Wie oft war ich die letzten Tage schon der Meinung, eine Entscheidung getroffen zu haben und wollte mit ihm drüber reden und dann ist er wieder so nett. Er schickt mir momentan sogar Whatsapp wenn ich auf Arbeit bin... Und dann kommt es mir gar nicht mehr eindeutig vor.

Und der Kollege... Ich hab ihm heute Umzugskartons vorbei gebracht und hab mich bekochen lassen, wir haben in der Küche getanzt und total viel gequatscht. Ich hab keine Ahnung, was ich davon halten soll. Ich meine es ist schön, ich tanke da Kraft aber dann denke ich, so schön war es mit meinem Partner auch irgendwann mal.

Mal sehen wie lange ich noch vor mich hin leide, bis ich eine Entscheidung treffen kann... Ich denke, spätestens wenn mein Partner wieder auf Arbeit geht und wieder alles beim Alten ist...

LG, Jamie

2

Eure Situation ist schon komisch.

Ihr habt nie zusammen gelebt, ein Kind bekommen und lebt eigentlich immer noch in getrennten Wohnungen?

Als ich und mein Mann über Kinder gesprochen haben habe ich mit ihm ausführlich darüber gesprochen.

Unsere Wünsche, Pflichten, Veränderungen.

Ich denke das ist bei euch überfällig. Es muss nicht heißen das ihr euch zwangsläufig trennen müsst, aber dein Mann muss mal aus seinem Schneckenhaus kommen.

Es ist ja schön gewohntes bei zu behalten aber mit kleinen Kindern ist das nicht möglich. Jetzt ist euer Kind ja schon 8 und es wird möglich sein das ihr Partnerschaftlich wieder mehr gemeinsam machen könnt.

Alles in allem müsst ihr einfach mal über eure Bedürfnisse und Wünsche sprechen.

Ich wünsche dir alles Gute.

5

Guten Abend Natzuma,

naja wir leben nicht direkt in getrennten Wohnungen. Wir wohnen (Essen, schlafen) in seiner Wohnung. Da ist auch das Kinderzimmer. Aber mein ganzer Kram (bis auf Kleidung) ist in meiner Wohnung. Die Wohnungen sind durch einen Deckendurchbruch und eine Treppe miteinander verbunden.

Er macht immer so doofe Witze von wegen, er kann den Durchbruch ja wieder zu machen, wenn wir irgendwann die Schnauze voll voneinander haben... Das tut mir schon weh.

Ja eigentlich ist unser Sohn mittlerweile in einem Alter, wo man als Eltern wieder mehr Freiraum hat. Er hat jetzt dadurch dass er krank zu Hause ist anscheinen endlich festgestellt , dass es so wie es ist nicht gut ist aber hat das jahrelang so gepflegt. Wenn er von der Arbeit kommt, ist er sonst kaum ansprechbar, hockt viel vorm Fernseher... Und im Winter ist er an den Wochenenden normal kaum zu Hause... Ich hab früher oft gefragt was los ist, wenn er so distanziert war. Alles in Ordnung war die Antwort. Irgendwann hab ich aufgehört nachzufragen und mich halt anderweitig beschäftigt. JETZT will er das ändern, will wegfahren und Tanzunterricht nehmen, was aktuell ja nicht möglich ist, Deshalb weiß ich auch nicht, wie lange er es durchziehen würde und ob ich ihn dann wieder näher an mich ranlassen könnte.

Aber ich bin emotional mittlerweile schon arg distanziert. Plötzlich sagt er auch mal wieder dass er mich lieb hat und so aber ich kann es nicht erwidern.

Danke für deine Antwort.

LG,
Jamie

8

Es klingt aber wirklich irgendwie komisch das du hoch gehst und dein eigenes Reich einge Ganze Wohnung ist. Aber schön ok ihr habt auf jeden Fall reichlich Platz dadurch.

Mein Mann ist oft auch wegen der Arbeit distanziert und erzählt nicht was sich bedrückt. Das lässt er unbewusst dann aber auch zuhause raus.

Ich sage ihm das auch, wenn es zuviel wird und das ich ihm nicht helfen kann wenn er nichts sagt.

Dann kommt er langsam mal mit der Sprache raus und zuhause ist erst einmal alles wieder ok.

Jetzt hat dein Mann krankheitsbedingt vielleicht auch einfach mal Zeit für sich und ist nicht ständig mit den Gedanken bei der Arbeit. Das kannst du sicher jetzt nutzen um das auch für die Zukunft bei zu behalten. Klar wird es mit der Arbeit wieder etwas anders aber man kann trotzdem den ein oder anderen Tag zusammen verbringen.

Ihr werdet sicher schon einen Weg finden.

3

Ich kann den beiden Usern hier nur zustimmen. Die Sache ist für dich glaube ich eigentlich schon längst abgeschlossen.

Man sieht an eurer Geschichte zb wieder, wie viel Frauen (oft!) in Ehen / Beziehungen tun, und dass es sooooo viele Männer gibt, die sich einfach ständig extrem passiv verhalten und ihr Ding durchziehen. Das ist denen egal.

Du weißt, dass es auch anders sein kann oder? Und klar, ist er ein Netter, aber mit einem netten Mann kannst du auch einfach nur befreundet sein. Eine Beziehung ist eine zarte Pflanze die man pflegen muss, er macht das nicht und nimmt dich als selbstverständlich hin.

NOCH bist du jung und kannst noch mal von vorne anfangen... überleg dir das.

Das mit den Wohnungen zeigt auch, dass er glaube ich schon immer so‘n Nähe/Distanz Problem hatte.. ich wär mir zu schade dafür.

Dass er jetzt nur anschmiegsam ist, weil er krank und schwach ist glaube ich auch! Davon würd ich mich nicht beeindrucken lassen. Ich denke die einzige Hoffnung die du hast wäre, die Trennung auszusprechen, zumindest räumlich schon mal und dann zu sehen, ob er was ändert. Manchmal wachen die Partner erst auf, wenn der andere sich trennt... zumindest eine 2. Chance könntest du ihm geben und wenn es wieder einreißt, kannst du immer noch gehen. Dann wusste er ja von den Konsequenzen.

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Guten Abend Iosh,

danke für deine ehrlichen Worte...

Ja er hat tatsächlich ein Nähe Problem. Vor mir hat er noch nie mit einer Frau zusammen gewohnt. Er hatte auch immer nur Fern/WE Beziehungen vorher.

Er hat mich ja nie zu irgendwas gedrängt, im Gegenteil die Initiative zu mehr "Nähe" ging eigentlich immer von mir aus. Vor allem aber auch, weil ich alleine mit Kind total überfordert war. Aber irgendwann wird das anstrengend, wenn einer mehr Nähe und auch gemeinsame Zeit/Aktivität braucht, als der andere geben kann/mag. Auch wenn der Partner sich so in die Arbeit vergräbt dass er selbst wenn er körperlich anwesend, mit dem Kopf doch woanders ist.

Und ich habe nicht ewig Kraft für beide dafür zu sorgen, dass wir als Paar nicht untergehen.

Ja er sieht jetzt wo er krank ist einfach mal, wo wir gelandet sind. Für ihn war das bisher super angenehm, er kam und ging wie er lustig war und ich war ja da. Jetzt hockt er viel alleine zu Hause und grübelt.

Ich grüble mittlerweile auch viel. Zu viel. Aber immer wenn ich denke ich weiß wie ich weiter vorgehen werde ist er super lieb und ich denke warum nicht ne Chance geben. Wirklich wissen, ob er es schafft sich zu ändern werde ich momentan eh nicht. Wir können momentan weder weg fahren, noch Tanzkurs besuchen und somit auch nicht sehen ob es mir helfen wird, mich ihm wieder zu öffnen. Ich denke, erste Tendenzen ob er wirklich was ändern kann werden vielleicht sichtbar sobald er wieder auf Arbeit geht, Irgendwann im Februar...

Und ja ich weiß dass es auch anders sein kann. Aber ich weiß auch, dass es Arbeit ist das langfristig aufrecht zu erhalten. Deshalb hat mich selbst mein Flirt mit dem Kollegen noch nicht dazu gebracht, die Beziehung zu beenden. Klar, das macht Spaß, das ist locker, da tanke ich auf. Aber das hat nix zu sagen, denn so schön hat es mit meinem Partner auch mal angefangen.

Ich habe aber durchaus im Sinn sowas wie ne Trennung auf Probe (ist das nicht idR dann eh vorbei?) vorzuschlagen. Aber ich schaffe es (noch) nicht. Vor allem wird das nervlich anstrengend, da unser Sohn jetzt auch noch Homeschooling hat. Jetzt ist es gerade gut, dass mein Partner zu Hause ist, ich werde ab nächster Woche wechselweise von zu Hause aus arbeiten. Im Frühjahr blieb die überwiegende Arbeit diesbezüglich an mir hängen...

Ich hab mittlerweile auch einiges an Hausarbeit delegiert. Er hat ja Zeit... Dann ist er beschäftigt. Ich habe momentan eh keine Kraft und keine Nerven für nix.

LG,
Jamie

7

Klar, du musst ja nichts überstürzen. Schau dir an, wie lange er es durchhält, und wenn es wieder einreißt, sei aber konsequent! Nur so zeigst du, dass du Respekt verdient und keine Selbstverständlichkeit bist!

„Aber ich weiß auch, dass es Arbeit ist das langfristig aufrecht zu erhalten.„ ——> ja, das stimmt auch! Aber es ist nicht nur deine alleinige Aufgabe daran zu arbeiten!! Von ihm muss auch einiges kommen, sogar mehr als von dir, würde man meinen.

Na mal sehen, ob er es durchhält.

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Du sagst er ist ein guter Vater, also ehrlich gesagt lese ich nichts raus was darauf schließen lässt, er unternimmt nichts soweit ich verstanden babe mit euch, geschweige denn alleine mit seinem Sohn, er ist sauviel arbeiten und weg am Wochenende...
Ich denke es wäre das beste du packst die paar Klamotten die du bei ihm hast und gehst hoch in deine Wohnung.
Ihr wart nie eine richtige Familie, er hat euch schon immer auf Distanz gehalten, ihr läuft halt so nebenbei und er spart sich Unterhalt zu zahlen solange ihr vermeintlich zusammen seid.
Ich würde aber auch an deiner Stelle wirklich nichts mit dem Kollegen anfangen, das kann nicht gut gehen, never fuck the company!
Aber ich würde mich im friedlichen trennen von deinem Partner, ich denke so wie er sich verhält sind da jetzt auch keine überragend großen Gefühle dir gegenüber geschweige denn lust auf familie.

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Guten Abend,

du hast Recht. Die letzte Zeit hat er sich als Vater wirklich nicht besonders ins Zeug gelegt. Das war früher alles anders. Da hat er noch mehr mit unserem Sohn, oder mit uns gemeinsam gemacht. Aber mit der Zeit immer weniger. Es blieb immer mehr bei Mutter-Sohn-Unternehmungen. Ich habe mich so gefreut als die beiden vor Weihnachten endlich mal wieder draußen im Garten zusammen Fußball gespielt haben.

Wir haben die letzten Tage wirklich viel geredet. Er hat zugegeben, von der Arbeit den Stress mit nach Hause zu bringen und für uns keinen Kopf mehr gehabt zu haben. Wir hatten vor längerem schonmal Stress deswegen, weil er eben ständig zu spät von der Arbeit kam. Es kam echt viel auf den Tisch. Wir haben uns wohl oft missverstanden und uns immer mehr voneinander abgekapselt. Wir sind nicht gut im Streiten.

Wir sind gestern mal in den Schnee gefahren, haben uns eine ruhige Ecke gesucht und sind Schlitten gefahren. Das haben wir schon ewig nicht mehr gemacht, wenn mal Schnee lag dann bin die letzten 2 Jahre doch eher ich mit unserem Sohn draußen gewesen. Eigentlich total traurig.

Wir nehmen uns auch wieder viel in den Arm, er kuschelt sich abends wieder an mich. Das hatte ich sehr vermisst. Ihm war das oft zu eng und zu warm. So wahnsinnig viel Körperkontakt hatten wir die letzte Zeit nicht. Aber ich kann mich noch nicht an ihn kuscheln. Ich kann momentan einfach nicht.

Dann habe ich heute bei einer Therapeutin angerufen die ich mir ausgekuckt hatte, jetzt hat die ihre Praxis wg. Corona geschlossen... Ich muss nochmal andere Praxen im Internet durchgehen.

Jedenfalls haben wir viel im Internet gelesen und uns schwebt sowas vor wie unsere Beziehung noch eine Zeitlang laufen zu lassen, beide bemühen sich, er hat einiges wieder gut zu machen. Und entweder kommen die Gefühle wieder oder eben nicht. Ich hab aber noch nicht zugestimmt, da ich noch nicht weiß, ob ich die Kraft dafür aufbringe...

Was den Kollegen angeht... In unserem 'Verein' sind Pärchen gar nicht so unüblich. Bevor ich mit meinem Partner zusammen kam, hatte ich auch was mit einem Kollegen, das lief dann aber aus als klar wurde, dass das mit meinem Partner was Ernstes wird. Und dieser aktuelle Kollege jetzt ist seit ein paar Monaten nicht mehr im gleichen Amt eingesetzt. Ganze Ecke weiter weg. Wäre das nicht gewesen, hätten wir uns vielleicht gar nicht so angefreundet, weil ich meistens wie mit Scheuklappen durchs Leben gehe. Ich hab gar nicht bemerkt, dass er mich immer angequatscht hat, als ich an seinem Büro vorbei bin und bin gar nicht groß drauf eingegangen. Erst als er weg ist haben wir Nummern ausgetauscht und so kam es zu dieser Freundschaft.

Wobei unser letzter Abschied schon irgendwie sehr innig war... Aber mir ist durchaus klar, dass es erstens nix bringt von einer in die nächste Beziehung zu schlittern und zweitens ich für unser Kind doch den Versuch wagen sollte, meiner Beziehung noch eine Chance zu geben.

Und ich kann nicht 2 Männer gleichzeitig unglücklich machen.

LG,
Jamie