Selbstständigkeit | Gründen in der Schwangerschaft

Hallo liebe Forum-Mitglieder,
Ich versuche euch zu aller erst meine Situation zu erklären. :-)
Mein Mann und ich hatten eine ziemlich lange Kinderwunsch Zeit. Desto länger es gedauert hatte, je mehr hatte ich den Wunsch mich als Grafikdesignerin (Bachlor + Berufserfahrung vorhanden) selbstständig zu machen. Damit ich hoffentlich irgendwann Vollzeit-Mama sein kann und trotzdem aus Freude nebenbei von zu Hause aus meinen Job ausüben kann. Nun habe ich in den letzten paar Monaten meine Selbstständigkeit so gut es geht vorbereitet (Logo, Website, Steuerberater, ...) und geplant war es in genau einem Monat zu starten.
Soooo... Es gibt nur einen letzten Punkt, der mich doch nun stark verunsichert – ich habe gerade erfahren, dass ich schwanger #schwanger bin.
Versteht mich bitte nicht falsch. Das war für mich die schönste Nachricht überhaupt!!! #verliebt #verliebt #verliebt

Doch wie mache ich das nun mit der Selbstständigkeit? Trotzdem wie geplant gründen? Mich würde es noch nicht mal stören, wenn ich am Anfang noch nicht wirklich viel verdiene. Jedoch mache ich mir sorgen, dass ich die monatlichen Kosten für eine Selbstständigkeit nicht decken kann und das ich mir nicht genug Puffer für nach der Geburt aufbauen kann.
Gibt es jemanden, der vielleicht auch erst in seiner Schwangerschaft gegründet hat?

Über jeden Tipp und Erfahrungsbericht würde ich mich sehr freuen!! #liebdrueck

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Ich würde den festen Job in der Schwangerschaft nicht hergeben. Mach das erst nach der Geburt!

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Aus dem festen Job bin ich leider schon raus. :/ Wir hatten zu 0% mit der Schwangerschaft gerechnet.

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Dann bleibt dir ja nur übrig mit der Selbstständigkeit zu starten, denn ALGI wirst du dann ja erstmal auch nicht bekommen.

Allerdings solltest du gucken, ob du bis Jahresende wenigstens einen Minijob oder so machst, denn das Jahr 2018 wird ja für dein Elterngeld zählen.

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Hallo,

du kannst dir doch einen festen Job suchen?


vg
novemberhorror

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Ich habe freiberuflich vor, zur, nach der Geburt meiner Kinder gearbeitet.

Schwanger mit Kind 1: Kein Problem, allerdings hatte ich da auch schon meinen Kundenstamm.
Nach der Geburt Kind 1: Naja. Neue, grössere Projekte anzunehmen war da schon unmöglich, weil ich mir nie sicher sein konnte, ob ich es mit Baby schaffen würde, die Deadline zu halten. Denn wie das so ist mit Freiberuflern: Die kommen ins Boot, wenn sonnenklar ist, das die eigenen Leuten den Termin nicht halten können. Also: 12 Stunden Arbeit täglich Minimum. Geht nicht mit Baby und Vollzeit arbeitenden Kindsvater. Zum Glück fielen in meinen alten Projekten immer wieder Wartungs- und Erweiterungsarbeiten an, die ausreichten, Krankenkasse (damals gab es noch kein Eltern- sondern Erziehungsgeld und das bekam ich nur 6 Monate) und private Rentenversicherung zu zahlen.

Kind 2 kam 13 Monate nach Kind 1 und da war es dann auch mit nebenbei ein bißchen Arbeiten vorbei. Mein Mann und ich heirateten (wegen Krankenkasse) und die Rentenversicherung legte ich auf Eis.
Als Kind 2 knapp ein Jahr alt war, bekam ein Angebot zur Festanstellung in Teilzeit. Bingo! Kinderkranktage, gesetzliche Rentenversicherung, Urlaubsanspruch, (halbwegs) geregelte Arbeitszeiten.

Dein grosses Problem ist, das Du keine Kunden hast. Für diesen ganzen Aquirierungsschmonz läuft Dir die Zeit davon, für die Fertigstellung von grösseren Projekten, die ihrerseits wieder Aufträge generieren, erst Recht.

'Damit ich hoffentlich irgendwann Vollzeit-Mama sein kann und trotzdem aus Freude nebenbei von zu Hause aus meinen Job ausüben kann.' Das geht sicherlich, aber Du wirst damit kein Geld in erwähnungswerten Mengen verdienen.

Selbstständig bedeutet selbst und ständig. Kannst Du das nicht leisten, bist Du Deine Kunden eher los, als Du eine Windel wechseln kannst.

Grüsse
BiDi

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"Kannst Du das nicht leisten, bist Du Deine Kunden eher los, als Du eine Windel wechseln kannst."

Danke für den Grinser des Tages :-D

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Du weißt schon, dass es für Selbstständige keinen Mutterschutz gibt? Niemand zahlt dir ein Beschäftigungsverbot oder eine AU, und auch kein Mutterschaftsgeld. Es gibt keine Schutzfristen. Im ersten Jahr mit Baby wirst du mehr als ausgelastet sein nur mit Baby und Haushalt. Da wirst du froh sein, wenn jemand 3 Std. auf dein Baby aufpasst, damit du einmal mit deinem Mann essen gehen kannst.