Schwanger, die dritte Woche Depressionen.

Hallo, ich bin momentan in der 7 Woche schwanger. Durch meine Arbeit bin ich derzeit im Beschäftigungsverbot und den ganzen Tag zu Hause. Eigentlich wollte ich nie Kinder haben und das hat sich auch bis heute nicht wirklich geändert. Aber mein Partner will unbedingt welche und ich habe mich darauf eingelassen schwanger zu werden und ein Kind mit ihm zu bekommen, damit er nicht frustriert und unglücklich wird. Also bin ich jetzt schwanger. Und ich hasse ihn dafür. Niemals hätte ich gedacht, dass ich mich selbst so unglücklich machen würde. Ich kann den ganzen Tag nur noch heulen und meinen Partner kann ich kaum noch ansehen. Es fühlt sich alles so falsch an und ich kann mich überhaupt nicht freuen. Dazu kommt die Übelkeit und der ganze andere Wahnsinn. Ich liege tagtäglich von morgens bis abends auf der Couch und wälze mich im Selbstmitleid. Ich kann einfach nicht mehr aktiv sein. Hat jemand mal das gleiche durchgemacht? Ich habe so Angst, dass es nicht gut wird. Hinzu kommt, dass ich richtig neidisch bin auf meinen Partner, weil alle seine Träume in Erfüllung gehen und meine jetzt komplett auf der Strecke bleiben. Ich weiß, dass ich selbst schuld bin irgendwo. Vielleicht sollte ich mal lernen einfach nicht mehr so selbstlos zu sein. Keine Ahnung, was ich machen kann, damit es mir und vor allem meiner Beziehung wieder besser geht.

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Hi
leider kann ich Dir nicht wirklich einen Rat geben, aber ich lass mich kurz meine Geschichte erzählen.
Vor ziemlich genau 10 Jahren (da war ich knapp 31) habe ich erfahren, dass ich schwanger war. Völlig ungeplant, noch nicht lange mit dem Partner zusammen und überhaupt wollte ich nie Kinder. Mein Partner (er hatte bereits ein damals 5-jähriges Kind) hat sich trotzdem mega gefreut.
Für mich ist aber meine ganze Welt zusammen gebrochen. Im Beruf lief gerade alles auf Hochtouren; ich hatte zwei junge Pferde und es war klar, ich könnte denen keinesfalls gerecht werden (weder finanziell noch zeitlich), meine Eltern lebten quasi am anderen Ende Deutschlands, ebenso die meines Partners und ich bin einfach noch unheimlich gerne ausgegangen und war'ne ziemliche Party-Nudel. Ich dachte, ein Kind würde das alles doch kaputt machen.
Vor meinem ersten Termin beim Frauenarzt hatte ich sogar (heimlich) mit dem Gedanken gespielt, anzutreiben.
Das hatte sich allerdings erledigt, als ich das blubbernde Herzchen gesehen habe, da wusste ich, das würde mich mein Leben lang verfolgen.
Aber ich war einfach soo unglücklich mit der Situation und hatte eine sch... Angst davor, wie sich mein Leben ändern würde. Drei Monate Dauerübelkeit haben es natürlich nicht besser gemacht.
Erst kurz vor der Geburt habe ich dass erste Mal gemerkt, wie wichtig mir der kleine Wurm in mir drin schon geworden ist. Damals bin ich gestürzt und habe mir solche Sorgen gemacht. Was sollte ich tun, wenn dem Kleinen was passiert ist? Zum Glück war alles in Ordnung und als er dann geboren wurde...das kann man gar nicht beschreiben.
Einerseits war ich total hilflos. Hatte noch nie zuvor einen Säugling gehalten, geschweige denn gewickelt. 🙈
Aber es ging. Natürlich ging es. Und mit jeder Sekunde, die ich den Kleinen ansah, wusste ich mehr, wie sehr ich ihn liebe und wie gerne ich mein Leben für ihn ändern werde! Ich hätte niiie gedacht, dass man einen Menschen so sehr lieben kann.
Lange Rede, kurzer Sinn,
nach nicht mal einem Jahr war ich wieder schwanger und im Moment zum dritten Mal. Nichts in meinem Leben ist mehr, wie es war und ganz sicher nicht so, wie ich es geplant hätte. Sondern viel, viel besser. 😉
Ich habe das damals geschafft und Du wirst das auch schaffen!
Alles, alles Gute für Dich!

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Dankeschön, dass du deine tolle Geschichte mit mir geteilt hast. Es ist sehr aufbauend, solche Worte zu lesen.

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Hey , wow .. als eigentlich weiß ich gar nicht so genau was ich sagen soll.
Mir tut das irgendwie total leid für dich, denn eigentlich sollte das ja eine schöne Zeit sein und keine Belastung. Ich möchte da ehrlich gesagt gar nichts wertendes zu sagen, aber eines fiel mir eben ein.

Ich habe eine Arbeitskollegin die nie Kinder wollte. Sie müsste jetzt im Januar ihr Baby auf die Welt bringen. Als sie erfuhr, dass sie schwanger ist war es bereits für einen Abbruch zu spät da sie schon im 4. Monat war. Sie war nach der Nachricht so geschockt, dass sie sich erstmal eine Woche hat krankschreiben lassen um das Ganze sacken zu lassen und damit klar zu kommen nun gegen ihren Wunsch ein Kind zu bekommen.
Mit den Ultraschall Terminen und fortschreitender Schwangerschaft wurde sie immer glücklicher und freut sich jetzt sehr auf den kleinen Mann.

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Danke, dass sind sehr aufmunternde Worte. 😊

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Hallo, ich denke auch dass, du somit quasi durch das Schicksal zu deinem Glück gezwungen wirst, und du dein Baby sehr lieben wirst.. manchmal denkt man zu wissen was gut für einen ist- und am Ende spürst du dass gerade dass was du absolut nicht wolltest ,das beste auf der Welt für dich ist.
Aber weisst du Zweifel und Ängste überkommen einen immer und immer wieder - man muss einfach Vertrauen in das Schicksal haben- manch einer hat Vertrauen und findet halt in seinem Glauben und weiss das nichts grundlos passiert und alles zu seinem
Besten ist. Alles Gute wünsch ich Dir und hoffentlich innere Ruhe und Gelassenheit- es annehmen zu können.

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Danke für die lieben Worte. Mir geht es schon ein wenig besser.

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Hallo
Das tut mir sehr leid für sich das du so fühlst
Es gibt natürlich zwei Richtungen in denen es gehen kann
Die eine, das du immer so fühlen wirst wie jetzt was sehr schade wäre
Die andere, wenn diese kack Zeit mit Übelkeit etc vorbei ist, dann auch die Freude auf das kleine Wunderwesen anfängt und sobald du es in deinen Armen hälst , unendliche liebe entwickelst

Du schreibst das du neidisch bist das er sein normales Leben weiter führen kann und du nun nicht.
Was genau meinst du damit?
Es gibt nach der SS ja die Möglichkeit das dein Mann sich um das Kind kümmert so wie es eigentlich die Frau tun würde, heißt , er steht nachts auf und füttert und wickelt, er nimmt sich die Elternzeit bis zum Kindergarten und all diese Dinge


Für euch hoffe ich natürlich das sich alles zum positiven entwickeln wird und wünsche euch und dem Baby alles Beste und Gesundheit

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Abtreibung kommt für mich niemals in Frage. Meine Träume sind eigentlich recht einfach, die Welt entdecken und eben viel reisen. Ich bin auch noch sieben Jahre jünger als mein Partner und habe noch nicht so viel gesehen und erlebt, von der Welt. Für mich fühlt es sich jetzt eben so an, als könnte ich diese Dinge nie wieder tun (auch finanziell). Danke für deine Worte, es hilft so etwas zu lesen.

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Ach Quatsch
Du kannst noch so viel erleben
Es ist ein Kind und da ist es einfach das Kind kann auch mit in den Urlaub und wenn du einen Mann hast der sich ein Kind so sehr gewünscht hat dann wird er dir ganz bestimmt jede Freiheit und jedes nachholbedurfnis möglich machen
Man kann auch Mal 1-2 Woche. Allein verreisen. Wenn das Kind etwas älter ist dann bei Familie bleiben um als Paar Mal ein paar Tage zu verreisen oder auch stundenweise was zusammen erleben, abends essen gehen etc
Also mit einem Kind ist da noch sehr viel Spielraum für sein eigenes Leben , vorallem wenn man ein Mann an der Seite hat der familiär denkt

Ich weiß welche Angst bzw Gedanken du da hast denn ich bin mit Nr. 6 schwanger und da ist nix mehr mit Freizeit oder Freiheit 🙈😅
Im Moment kann es einfach auch wirklich an die Hormonumstellung liegen und dazu noch die Frage belkeit, die fand ich ja immer am schlimmsten
Nicht Mal die Geburt an sich finde ich so schlimm wie dieses üble Gefühl bis der Körper die Hormone verstanden hat🤦

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Puh das klingt echt hart. Ich könnte dir da jetzt höchstens mal die Story meiner Tante erzählen. Die wollte auch nie Kinder und ihr Mann hatte aus einer früheren Ehe schon zwei ich glaub mittlerweile sogar schon große Kinder. Sie hat immer verhütet war immer lieber mit ihren Mädels in ner bar oder auf feten. Sie konnte sich ein Kind nie vorstellen doch irgendwann hat sie die meisten Verhütungsmittel die sie Jahrzehnte genommen hatte nicht mehr vertragen also musste herkömmliche Verhütung her und dabei ist wohl ein malleur passiert. Sie hat es zwar recht schnell gemerkt schon alleine weil sie sich so unwohl fühlte aber obwohl sie nie Kinder wollte kam für sie eine abtreibung nie in den Sinn. Sie hat sich durch die Schwangerschaft gequält mit allen Sachen , Sodbrennen Übelkeit gegen Ende noch was mit der Hüfte. Sie hat auch von Anfang an gesagt sie bekommt das Kind nur per Kaiserschnitt und will nicht stillen. Bei dem Kaiserschnitt hat sie sich gleichzeitig die Gebärmutter entfernen lassen. Mittlerweile ist ihre Tochter 4 Jahre alt und ich hab letztens erst mitbekommen das sie es nun schade findet das sie nicht noch eins bekommen kann.
Ich will dir damit nur sagen: Versuch die ganzen schlechten Schwangerschaftssymptome mal auszublenden und horch mal in dich hinein und überleg ob du das alles wirklich nur für deinen Mann machst. Versuch dir dein Leben vorzustellen mit Kind und denk nicht das du jetzt nie wieder Spaß haben kannst. Meine Tante hat schon früh angefangen ihre kleine an die Schwägerin von ihrem Mann zu gewöhnen sodass die beiden dann sehr wohl noch feiern, essen gehen, auf runden Geburtstagen oder Hochzeiten auch mal „kinderlos“ erscheinen können. Du bist nicht alleine. Und Versuch nicht die Schuld deinem Mann zu geben.er hat dich ja nicht gezwungen such lieber das Gespräch mit ihm.
Ich wünsche dir alles erdenklich gute

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Dankeschön

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Bei uns war es ein Wunschkind, das Zweite. Ich habe mich die ersten 12 Wochen täglich verflucht und dazwischen gebrochen. Gerade so überlebt. Wie konnte ich nur so dämlich sein, wissend, was auf mich zukommt, nochmal ein Kind zu zeugen?! Wir sind gerade aus dem Gröbsten Raus mit knapp 21 Monaten. Und jetzt bin ich in der 21.Woche schwanger. Spüre den Kleinen intensiv. Und freue mich sehr auf ihn. Gib dir Zeit. Die Hormone spielen da bestimmt auch stark mit rein im ersten Trimester. Ab dem zweiten Trimester beruhigt sich das wieder. Und ja, es ist jetzt so. Du wirst in die Rolle hinein wachsen. Und sie werden auch irgendwann unabhängiger. Man kann auch mit einem Kind seine Träume verwirklichen. Vielleicht nicht jetzt sofort, aber gib sie deshalb nicht auf. Und wenn doch, warens vielleicht nicht die richtig wichtigen Träume.. das wird schon werden.. ich vermisse meinen Sport auch extrem. Mein Ziel ist Dezember 2022. Dann werde ich damit spätestens wieder beginnen. Was sind schon zwei Jahre.. uns steht noch ein ganzes Leben bevor. Kopf hoch!

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Dankeschön, ich hoffe es wird bald besser.