schwangerschaftsdepression? (Lang!)

Hey leute, um ehrlich zu sein wusste ich einfach nicht mit wem ich darüber reden könnte da ich einfach nicht gern über mich spreche, deswegen dachte ich mir, ich lass hier einfach mal alles raus bei fremden menschen und finde eventuell ja sogar gleichgesinnte. Die Schwangerschaft war ungeplant, ich bin 19 jahre alt und hatte schon viele jahre mit depression zutun, es gab immer wieder mal up und downs. Ich habe 3 Jahre intensiv gekifft weil es mir das gefühl gab alles besser durchzustehen, was im nachhinein totaler quatsch ist, es hat mir nie! geholfen es hat mich nur zu einem aggressiven und bösen menschen gemacht, deswegen bin ich echt froh schwanger zu sein, anders hätte ich nie aufhören können. Naja zurück zum eigentlichen Thema, ich hab schon früh einen kinderwunsch gehabt und es war auch nächstes jahr geplant, jetzt kam es etwas früher und auch ziemlich unerwartet. Hätte einen festvertrag bekommen wäre das nicht jetzt passiert, aber so ist es nun. Ich dachte immer ich würde bei einem positiven test so überglücklich sein und direkt eine verbindung spüren zum baby, aber so war es nicht weil es halt zu einem unpassenden zeitpunkt war. Ich habe sehr starke Kreislaufprobleme bekommen, so schlimm dass ich von morgens bis abends im bett liege und nur fürs wichtigste aufstehe weil ich einfach keine kraft habe. Sogar essen tu ich im Bett, weil ich nicht mal am tisch sitzen kann weil es mir zu viel ist. Habe einfach nur die zeit überstanden bis zum 1 FA termin. Nach dem ganzen schock kam die freude, als ich zum ersten mal das herz schlagen sah. Ich dachte okey jetzt wird alles besser. Zuhause angekommen (wohne noch bei meinen Eltern) direkt wieder in mein Bett und wieder 4 wochen überstehen bis zum nächsten Termin. Mein Freund kam mit und war begeistert von dem kleinen menschlein. Und als ich das kleine wesen da sah kamen mir auch fast die tränen hoch, in dem moment dachte ich mir wieder jetzt wird alles besser und ich werde nurnoch positiv eingestellt sein, so wie andere schwangere die schon ab dem positiven test gefühle für ihr kleinen krümel haben. Das war die erste woche in der ich wirklich positiv war, ich habe das erste mal wieder die tür verlassen, mit meinen eltern mit dem hund gassi gegangen da war ich schon so stolz auf mich dass ich da immer mitgehe weil ich ja wortwörtlich monate nicht aus meinem zimmer gekommen bin. Bin an Karfreitag und Ostern mit meiner ganzen Familie gewesen das war auch schön aber 1 tag danach war ich davon immer komplett platt und hab nur geschlafen. Ich bin in der 14 ssw und mir gehts psychisch denke ich schlechter als physisch obwohl die kreislaufprobleme eigentlich der grund für alles ist. Meine Eltern sagen ich bilde mir das nur ein dass der Kreislauf so schlimm ist, weil ich angstzustände habe und nur eine ausrede brauche und ich bin mir einfach nicht sicher ob sie recht haben oder ich. Ich gehe nicht mehr in restaurants, weil wir zu anfang der ss ein paar male weggegangen sind und es mir dann immer ganz schlimm ging, kreislauf abgesackt, plötzliche krämpfe dass ich nur auf toilette war. Ich hatte mich dann noch 1 mal überredet frühstücken zu gehen. Dort angekommen hingesetzt und schon panik bekommen weil es anfing mir wieder zu viel zu werden. ich war so überfordert, dass ich raus rannte und mich dort übergeben musste. Ab dem Tag verlasse ich die tür nurnoch fürs nötigste und kriege schon herzklopfen wenn jemand aus der familie fragt ob wir irgendwo was essen gehen wollen, ich fühle mich einfach nur zuhause sicher. Mir wird es schon zu viel wenn ich länger als 10 minuten an unserem Esstisch sitzen muss, das ist doch nicht mehr normal #schmoll Ich fühle mich wie eine lebende leiche die nur bis zum nächsten FA termin überlebt, jeder will für mich da sein, meine familie, mein freund, aber ich will niemanden bei mir haben, obwohl ich mich so allein fühle. Vorallem wenn ich allein zuhause bin, bin ich so traurig alleine zu sein, obwohl ich eh nix mache wenn jemand hier ist. Ich könnte nur heulen. Ich habe fast nurnoch über whatsapp kontakt mit meinen 2 besten Freundinnen. Seitdem ich schwanger bin ist alles anders, ich habe mich von alles und jedem entfernt, will kein kontakt zu niemanden, nichtmal meinen freund will ich sehen. (dem es genauso schlecht geht, weil er eigentlich für mich da sein will, aber wenn er hier ist bin ich nur aggressiv und genervt obwohl er nix tut, deswegen will ich nicht dass er kommt) Eine von meinen Freundinnen möchte weiterhin immer was unternehmen und kommt auch zu mir, wenn ich sie frage (was ich auch nur tue um zu zeigen dass ich nicht tot bin) und die andere möchte das auch aber sie ist selbst depressiv momentan und ich muss eher für sie da sein, als sie für mich, sie denkt eh dass diese ss ein segen für mich ist und ich wenigstens einen grund habe wofür es mir schlecht geht. Es ist auch sehr komisch etwas mit ihnen unternehmen zu müssen was normal ist, da wir immer gekifft haben von morgens bis abends, es ist so als müssten wir uns nochmal neu kennlernen ohne rauchen. Ich sehe jetzt schon lange einfach keinen sinn irgendwas zu unternehmen, weil mein kopf ganze zeit sagt es ist eh egal irgendwann sind wir alle tot und es war unnötig was gemacht zu haben. Ich mache alles nurnoch darauf abhängig. Wenn ich mit Menschen zusammen bin zum Beispiel an Ostern sehe ich mich um, finde es schön aber weiß genau bringt garnix es schön zu finden, irgendwann wird es nicht mehr so sein, weil die alle mal weg sind und ich auch. Wisst ihr wie ich mein? Das ist einfach dauerhaft so, das redet mir mein kopf immer ein und weil ich weiß er recht hat versuche ich auch garnicht anders zu denken. Hab das gefühl dass dieses denken vom Altenheim kommt wo ich arbeite, da ich da ja viel mit dem tod zutun habe und sehe wie schnell ein mensch abgeschrieben wird. Bin einfach dauerhaft traurig, kenne glücklich sein garnicht mehr und fühle mich so schuldig dass ich so drauf bin obwohl ich es mir schon lange gewünscht habe schwanger zu sein. Habe angst dass sich das nicht ändert. Musste alles raus lassen tut mir leid für den langen roman😔

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Bitte duch dir einen Termin in einer Beratungsstelle. Glaube einen Therapieplatz wirst du nicht schnell genug bekommen. Tu es für dich (und dein Baby). Was du da schilderst, klingt nicht gut. Hilfe zu suchen und anzunehmen ist keine Schwäche.

Du bist gut so wie du bist- du brauchst nur grad mal professionelle Unterstützung.

Alles Gute für dich!

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Ob eine Schwangerschaftsdepression vorliegt, kann dir hier niemand sagen.

Ich würde das an deiner Stelle alles beim Frauenarzt ansprechen und mich auch erstmal körperlich durchchecken lassen.
Kreislaufprobleme und Panikattacken können auch von der Schwangerschaft, Schilddrüsenerkrankungen, Herzerkrankungen, Hormonstörungen, Giften und vielem mehr kommen. Daher würde ich mich nicht nur vom Frauenarzt untersuchen lassen, sondern auch von einem Hausarzt, einem Kardiologen und einem Endokrinologen.

Erst wenn körperliches ausgeschlossen ist, würde ich es alleine auf die Psyche /einer Depression schieben. Weiss nicht, ob eine Psychotherapie^jetztschon sinnvoll ist, wenn du körperlich noch nicht ordentlich untersucht wurdest.


Du hast geschrieben, dass du schon viele Jahre mit einer Depression zu tun hattest...^wurde das richtig diagnostiziert oder vermutest du es nur oder deine Eltern?

Gehen deine Eltern richtig mit dir um?

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Bitte suche dir professionelle Hilfe.

Ich hatte zwar keine Schwangerschaftsdepression, dafür aber eine Wochenbettdepression, die jedoch schlimmer wurde, weit übers Wochenbett hinaus ging und nur mit Therapie und Medikamenten besser wurde. Ich möchte nicht so sehr ins Detail gehen zu meinem Zustand, aber ich hadere bis heute sehr damit, dass ich in den ersten 4-6 Monaten(!) im Leben meines Kindes kaum in der Lage war, mich ordentlich um es zu kümmern. Und das, obwohl mein Kind ein absolutes Wunschkind war, mit dem ich erst nach über einem Jahr Probieren schwanger wurde.

Zum Glück hatte ich Unterstützung durch meinen Mann und bin dann zeitweise quasi bei meinen Eltern eingezogen, sonst hätte ich das nicht geschafft.

Bitte such dir Hilfe - jetzt! Für eine Depression kann niemand etwas, aber man kann sich helfen lassen. Ich habe das für mich leider erst spät erkannt, sodass mein Weg aus der Depression steiniger war, als er hätte sein müssen.

Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft.

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Könnte ich sein. Nur waren es ca 8 Monate. Schön dass wir es geschafft haben 👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻 Alles liebe dir

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Hallo! Wie meine Vorrednerinnen schon gesagt haben brauchst du dringend professionelle Hilfe. Ob eine Depression dahinter steckt kann dir niemand hier beantworten.
Es ist ebenso möglich, dass die Symptome vom Kiffen her rühren. Wenn man regelmässig THC konsumiert verändern sich Strukturen im Gehirn und man wird immer ‚unproduktiver‘, ‚träger‘ und inaktiver. Man kommt sich dabei bei fortlaufendem Konsum jedoch ganz normal, sogar besonders kreativ und fit vor. Durch den anhaltenden Konsum wird man so gepusht, dass man sein Leben ‚im Griff hat‘. Fällt der Konsum von THC plötzlich weg, dann kann es auch zu ähnlichen Symptomen wie Antriebslosigkeit, Angstzustände etc kommen.
Daher vereinbare unbedingt einen Termin beim Psychiologen und evtl in einer Beratunsstelle für Suchtkranke- diese können dir zur Seite stehen.

Falls du in eine Depressive Episode hineinschlitterst so kann eine richtige Behandlung dich aus diesem Loch holen.
Sollte es eine Folge des Cannabiskonsums sein, so werden sich die Symptome mit der Zeit bessern. Aber auch hier kann eine professionelle Unterstützung dir helfen.
Falls du es nicht schaffst Termine selbst zu vereinbaren, so bitte eine enge Vertrauensperson ( Mutter, Freundin) dies für dich zu übernehmen. Wenn du Angst vor ihrer Reaktion hast, zeig ihnen den Text, den du uns geschrieben hast. Hier ist ganz klar, du brauchst Unterstützung, obwohl du mit deinem Umfeld ( Freund ) auf Konfrontationskurs gehst. Vertrau dich jemand an! Es ist wichtig für dich und dein Baby Unterstützung zu erfahren.
Wenn es dir gar nicht möglich ist sich deinem Umfeld zu öffnen, dann sprich es unbedingt beim nächsten Frauenarzt Termin an, oder vereinbare einen Hausarzttermin.
Niemand soll und muss so leiden wie du es gerade tust. Bitte hol dir Hilfe! Alles Liebe für dich!

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Ich kann mir gut vorstellen, dass die Hormonumstellung Dir eine Depression beschert haben. Wenn Du Therapien hilfreich findest, dann such Dir auf jeden Fall einen Therapieplatz.

Vielleicht noch um Dich zu beruhigen: Ich hatte auch trotz Wunschkind die ganze Schwangerschaft über gar keine Freude oder Verbindung gespürt. Anfangs haben mich schwangere Frauen regelrecht angewidert. Habe mich nicht auf meine Tochter gefreut und mir sogar lange gewünscht, ich würde sie verlieren (obwohl ich SO lange auf die Ss warten musste und eine FG vorausgegangen war). Bis zum Ende als ich auf dem OP Tisch lag hatte ich keinerlei Verbindung oder Freude. War die ganze Schwangerschaft sehr traurig und aggro, wollte auch niemanden sehen und mit niemandem sprechen.

In der Sekunde in der ich meine Tochter gesehen habe, war ich schockverliebt und seitdem bin ich der glücklichste Mensch auf der Welt:)

Vielleicht wird es bei Dir ja genauso. Irgendwann wird es auf jeden Fall wieder besser! Schau dass Du auf jeden Fall genug Vitamine nimmst jetzt in der SS (v.a. B12, D und Zink). Und wie gesagt, wenn Du Dir eine Therapie vorstellen kannst, dann Probier das doch einfach mal, vielleicht hilft es ja.

Alles Gute 🍀

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Hey, ich war ungefähr in selben Alter wie du als ich das erste mal mit meiner Angst und panikstörung zu tun bekam. Ich war nicht schwanger zu dem Zeitpunkt. Ich denke das du vllt eine angststörung entwickelt hast. Das du dich nirgendwo mehr hin traust und wenn doch direkt irgendwelche körperlichen Symptome entwickelst ist sehr typisch. Das sind Panikattacke. Ich denke dass durch die Hormonumstellung der Schwangerschaft das ganze vllt noch bei dir verstärkt wurde und es vllt vorher schon da war. Unbehandelt ein Teufelskreis. Ich denke du brauchst definitiv psychotherapeutische Hilfe. Wie heftig es wirklich ist kann ich jetzt nur mutmaßen aber als ich damals an dem Punkt war dass ich meine vier Wände nichts mehr verlassen konnte da war Schicht im Schacht und ich musste was dagegen unternehmen. Jetzt bist du ja nun mal auch nicht nur verantwortlich für dich sondern auch für das kleine Wesen in dir: ich denke dass deine Freude so getrübt ist liegt daran dass du so schwer mit dir selbst zu kämpfen hast . Das ist keine Schande. Acer jetzt hast du noch genug Zeit dir Hilfe zu holen und für deinen kleinen Schatz wieder auf die Beine zu kommen. Ich denke auch es wird schwer so schnell einen ambulanten Therapieplatz zu bekommen. Eine Beratungsstelle für Schwangere wäre schon mal ein erster Anfang … aber da du ja auch nicht mehr soooooo unendlich viel Zeit bis zur Geburt hast wäre vllt eine stationäre Behandlung schneller und hilfreicher. Das hilft dir und deinem Baby natürlich am schnellsten. Muss man auch keine Angst vor haben. Ich war zwar selbst nie stationär aber mein Ex Mann mehrfach und heute sagt er dass es ihm sinnbildlich das Leben gerettet hat.

Ich wünsche dir alles gute, egal was du tust. Ich hoffe du findest schnell den Mut es aNzuGeHen. Wäre sehr schade wenn es sich noch weiter bis weit nach der Geburt ziehen würde. Ist auch zu schaffen aber das ist jetzt eine andere Geschichte von mir 😂 du schaffst das 👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻

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Hallo Jojo.

Gut, dass du das Gespräch suchst! Was ich herauslese ist große Überforderung, kann das sein? Bist du momentan in Therapie bzw. warst du es schon einmal wegen der Depression?

Es ist immer schwierig, mit einer psychischen Erkrankung in die Schwangerschaft zu starten. Ich habe eine PTBS und Angststörung, worüber ich aber auch direkt mit meiner FA und Hebamme gesprochen habe. Wichtig ist es, dass du dich Ärzt*innen anvertraust, damit du gut betreut werden kannst.

Du musst da nicht alleine durch gehen, auch wenn gerade bei Depression der Impuls sich zurückzuziehen besonders groß ist und häufig die erste Reaktion. Hast du bei deinem ersten FA-Termin deine Depression erwähnt? Es ist auch fürs Wochenbett relevant, psychische Vorerkrankungen (auch die Cannabis-Abhängigkeit) zu nennen.

Hast du bis zur Schwangerschaft regelmäßig gekifft? Dann kann auch das mitverantwortlich sein für deine negativen Gedanken und Verstimmungen. Gut ist, dass du jetzt während der Schwangerschaft nicht mehr kiffst!! Und natürlich musst du mit deinen Freundinnen erstmal schauen, wie ihr gemeinsam Zeit verbringen könnt, ohne Substanzkonsum. Treffen können einem erstmal sehr leer vorkommen. Dennoch denke ich, dass es gut ist, wenn du dich mit Menschen triffst und nicht zu sehr in den Rückzug gehst!

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Hallo,
Alle sagen, du sollst dir Hilfe holen. Sie haben recht, bitte mach das unbedingt.
Mir ging es mal ähnlich. Am schlimmsten war, dass ich wusste dass ich Hilfe brauche aber nicht wusste wie ich sie bekommen sollte.

Ruf hier an, schildere deine Geschichte so wie hier und die werden dir Kontakte und Telefonnummern geben, an die du dich wenden kannst.

https://www.deutsche-depressionshilfe.de/depression-infos-und-hilfe/wo-finde-ich-hilfe/info-telefon

Natürlich bekommt man einen Therapieplatz nicht sofort, aber es gibt auch Akuthilfestellen und Ambulanzen bei denen man schnell Hilfe bekommt.

Alles Gute dir und deinem Baby, ihr schafft das. Du bist nicht alleine 🍀