Mal ne Frage an die Alleinerziehenden und vollzeitberufstätigen

Hallo, mich würde mal interessieren, wie ihr eine 40+ Stindenwoche zzgl Kind/er, Haushalt, Haus und Garten stemmt, ohne sich selbst kaum noch wahrzunehmen. Wäsche, Kochen, Haus picobello halten, Schule etc. nehmen einen so sehr in Anspruch, dass ich schon seit Monaten noch nicht mal alleine Zeit hatte für mich etwas zu machen. Wie organisiert ihr euch?

PASgA

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Ich als alleinerziehende habe ja Gott sei Dank kein Haus und keinen Garten ;-)
Dein Text war ja sehr zusammen gefasst, also antworte ich mal zusammen gefasst: Schraube den Anspruch perfekt sein zu wollen runter!

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Danke, an perfekt sein zu wollen habe ich nicht gedacht. Eher an pragmatische Lösungen.

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Na zumindest hätte ich mir nicht noch nen Hund geholt ;-)

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Prioritäten setzen.

Was MUSS, was KANN, was SOLLTE, was darf (auch mal liegen bleiben).

Was kann ich verändern. Was möchte ich verändern. Wie könnte die Veränderung aussehen.

Was brauche ich, damit es mir gut geht. Was schleppe ich aus Gewohnheit mit und brauche es eigentlich nicht.
Was glaube ich, dass mein Kind braucht, könnte selbst aber darauf verzichten.
- Was braucht mein Kind auf jeden Fall. Daran rüttle ich nicht.
- Was glaube ich, dass mein Kind braucht, könnte mir aus Verantwortungsperspektive auch eine Alternative vorstellen. Dann frage ich mein Kind.
Die Entscheidung bleibt bei mir! Dennoch gab es schon Situationen, wo ich mein Kind um ihre Meinung gefragt habe. Eine Antwort war mal dabei: ich mag es, weil du es magst, Mama. Aber wenn was anderes auch ok ist, würde ich das andere wählen.

Welche Ansprüche hast du an dich selbst?
Welche sind notwendig (um über die Runden zu kommen), welche sind anpassungsfähig an die Situation?

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Danke. Ich suche eigentlich gute Tipps und Hilfestellung. Entschuldige, vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich muss weder um die Rinden kommen noch das beste aus der Situation machen. Das klingt ja grad so, als ob alleinerziehend automatisch Platte und wenig zum Leben heißt.

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ich bin selbst alleinerziehend und komme gut über die Runden.
Nach Krankheit habe ich umgedacht bzw. umdenken müssen.
Davor habe ich zwar auch schon auf meine Gesundheit geachtet und mir mein Leben so eingestellt, dass es passte. Unverhofft kommt oft, in dem Fall eben nicht verhinderbar.

Also musste ich mich eben neu umstellen. Da haben mir die Fragen geholfen. Was kann ich, was will ich, was brauch ich.

Tipps habe ich in der Zeit viele bekommen. Nur hilfreich waren sie oft nicht. Einfach weil sie nicht zu uns passten.

Geh arbeiten ist momentan so der Standardtipp. Bringt nur nichts, wenn es für uns schon die passende Menge ist.
Verzichte auf den Garten kann sinnvoll sein, wenn der Garten mehr Arbeit macht als Nutzen. Oder z.B. wegen der Kinder behalten wird, die gar kein Interesse haben.
Ein schlechter Tipp ist es jedoch wenn die Gartenarbeit die Entspannung, Ausgleich und Zeit für sich bringt. Ein finanzierbares Hobby zum gesund bleiben.

Haushaltshilfe für den Alltag ist ein super Tipp, wenn es finanziell möglich ist.
Ein unbrauchbarer Tipp, wenn die Hausarbeit entspannend ist oder man selbst noch zusätzliche Stunden gearbeitet werden müsste, wenn man da schon am Limit ist.

Nachhilfe für die Schule bringt etwas, wenn das Kind in einem Fach Schwierigkeiten hat und die Mutter-Kind-Beziehung entlastet werden kann.
Der Tipp bringt jedoch nichts, wenn es beim Thema Schule eher darum geht, das Kind zu bestärken und einfach präsent zu sein (Interesse zu zeigen), während das Kind von sich aus gute Noten mitbringt, aber einfach das Gefühl braucht, Mama interessiert sich dafür.

Da hatte ich bei dir keine Anhaltspunkte im Text.
Daher auch der Tipp: erst mal herauszufinden (oder zu schreiben), was du brauchst.

Wo sind die Problemzonen?
Was kannst du verändern, was möchtest du verändern?
Was sind deine Zeit und vor allem Energiefresser?

Brauchst du eine Auszeit, brauchst du Unterstützung im Alltag, läuft alles prima nur nicht gut genug? Was stellst du dir selbst vor, wie es laufen sollte und wo sind die Problemstellen, dass es nicht so läuft.

Wo bist du selbst bereit Abstriche zu machen, damit es dir damit gut geht, auch wenn es in den Punkten nicht sooo gut läuft wie bisher, aber gut genug, um damit zu leben
damit auch andere Punkte im Leben wieder Platz finden.

So ist es schwer, dir eine Antwort zu geben.

Von reduziere deine Arbeitsstunden
bis erhöhe deine Arbeitsstunden um eine Haushaltshilfe zu engagieren

von engagiere Nachhilfe für deine Kinder, um dich zu entlassen
bis sei selbst für deine Kinder da, weil sie dich beim schulischen brauchen

kann so ziemlich alles dabei sein - und trotzdem noch nichts passendes.

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Leopoldmaike, hatte dich schon vermisst...

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Hallo,

ich hab das zweimal versucht und beide Male festgestellt, dass das einfach nicht funktioniert. Beim ersten Mal hatte ich ein Aupair und damit plötzlich das Gefühl der Mann (Versorger und Ernährer) im Haus zu sein. Das war ganz komisch*lach

Beim zweiten Mal dachte ich, ich könnte einfach viel auf die freien Papawochenenden umschichten. Ich arbeite mit absolut freier Zeiteinteilung und habe sowohl eine Putzfee als auch einen Gartenhelfer. Aber dennoch hab ich es aufgegeben und wieder auf 80% reduziert. Nur so hab ich das Gefühl, das alles in Balance ist und ich auch alle Bereiche meines Lebens aktiv erlebe. Das ist mir wichtig! Ich schätze meinen Beruf sehr, kann den aber noch über 25 Jahre ausüben, während meine Kinder sicher in 8-10 Jahren das Haus verlassen werden. Diese Zeit will ich lieber möglichst mit den Beiden haben. Ich denke, ich würde das sonst bereuen. (Und ich bin sehr dankbar, die finanzielle Freiheit für diese Entscheidung zu haben.)

Von daher kann ich Dir keinen Rat zur Gestaltung geben. Aber vielleicht einen Impuls in eine andere Richtung. Ich habe bei der letzten Reduzierung auch wochenlang abgewogen und überlegt und bin seither aber wieder viel zufriedener als zuvor.

Viele Grüße
die Landmaus

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Hallo, also ich habe noch genug Zeit für mich alleine. Mein Kind ist jedes zweite Wochenende beim Vater. Haushalt mache ich jeden Tag ein wenig, so läuft es nicht auf.
Ich denke mit der richtigen Organisation klappt es super.
Lg

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Das freut mich sehr zu lesen, dass Du gut zurecht kommst. Jedes zweite Wochenende frei zu haben ist angenehm

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Ich habe den Vorteil, dass meine Kinder jedes 2. WE und einen Teil der Ferien beim Papa sind, da mach ich dann durchaus auch mal Großputz etc, versuche aber auch, mir Zeit für mich zu nehmen. Ich geh dann gern in die Berge oder schau auch einfach mal einen Tag Serien auf der Couch. Mir gehts eigentlich gut so, wie es ist. Von Picobello ist mein Haus weit entfernt. Es ist einmal am Tag gesaugt und es liegt kein Dreck irgendwo und ist meistens einigermaßen aufgeräumt, das reicht mir völlig. Und dafür werden durchaus auch die Kinder mit eingespannt, die müssen schon helfen.... Wie alt sind Deine Kinder denn? Ich arbeite 30h/Woche, weil mir 40h kaum finanziellen Vorteil bringen würden....

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Hallo, meine zwei sind 12 und 14 Jahre.

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Es klingt doch angenem entspannt, wie du es beschreibst. Selbst sauge ich jeden 2 Tag. Bad und Gästetoiletten 2x die Woche. Abends versuche ich immer noch zu kochen. Die Möglichkeit mit 2. WE oder Ferien habe ich so nicht. Ich bin aber so sehr zufrieden, dass es so ist. Die Konsequenz daraus ist natürlich, dass selbst wenig Raum für einen selbst bleibt, was jedoch völlig in Ordnung ist. Man kann halt auch immer nur eines haben

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Hallo,

Haus und Garten hatte ich nicht... Zum Glück war (und ist) der Vater zuverlässig und hat die Kleine einen Tag am Wochenende sowie einen Nachmittag in der Woche betreut.

Haushalt habe ich zum größten Teil abends erledigt. Für's Fernsehen interessiere ich mich nahezu gar nicht.

Kleinere Besorgungen kann ich oftmals in der Mittagspause erledigen. Meine Arbeitsstelle liegt zentral.

Viele Grüße
H.

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Wie alt ist dein Kind? Gehts es zum Beispiel in einen ganztageskindergarten oder in eine Ganztagsschule?

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Hallo,

meine Tochter ging erst zu einer Tagesmutter, dann in die Kita und später in die Grundschule mit angeschlossener OGS. Die Tagesmutter war zeitlich flexibel und die Kita schräg gegenüber meiner Arbeitsstelle.

Inzwischen ist sie schon 14 und ich bin auch nicht mehr ae. ;-)

Durchhalten lautet die Devise.

Viele Grüße
H.

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Hi,
ich habe unten gelesen, dass deine Kinder 12 und 14 sind, genauso wie meine.
Ehrlich gesagt finde ich es mittlerweile gar nicht mehr so schlimm.
Die Kinder können und machen schon viel alleine, sodass die Nachmittage / Abende größtenteils frei einteilbar sind.
Meine Kinder gehen beide zur "Ganztagsschule" (1x Realschule, 1x Gymnasium) und haben je 2 Langtage die Woche bis 16 Uhr - die anderen Tage bis 13:30 Uhr.
Außerdem haben beide Kinder Hobbys (meine Tochter 2x die Woche Training, mein Sohn 3x die Woche), bei denen ich glücklicherweise nicht mehr daneben sitzen muss - allerdings bin ich meist Bring- und Holdienst.
Die Wäsche nervt, läuft aber nebenbei, einkaufen gehe ich entweder direkt nach der Arbeit oder wenn die Kids beim Training sind oder auch schon mal abends, wenn alles andere erledigt ist. Kochen tue ich nur 1-2x unter der Woche und am Wochenende.
Oft übernimmt auch meine Große das Kochen, wenn sie Zeit und Lust hat und auch mein Kleiner ist an Kurztagen in der Lage, sich allein zu bekommen oder sich etwas warm zu machen.
Da ich aber meist um 16 Uhr wieder zuhause bin (ich fange bereits um 6 Uhr an zu arbeiten), bleibt eigentlich nachmittags genügend Zeit für alles.

Geputzt wird bei mir nur am Wochenende - meine Kinder putzen "ihr" Stockwerk -wenn auch murrend- weitestgehend selbst und greifen mir auch schon mal im Garten unter die Arme. Allerdings habe ich auch "nur" einen Rasengarten mit einem kleinen Gemüsebeet - soviel Arbeit mach ich mir damit nicht.

Bei der Schule unterstütze ich, wo es eben nötig ist. Das belastet mich allerdings auch nicht, da die beiden das recht selbstständig hinbekommen (was ich in dem Alter auch voraussetze).
Ich selber gehe 1x die Woche zum Sport und versuche, 2 weitere Male joggen zu gehen. Oft begleitet mich dabei mein Sohn, manchmal auch meine Tochter.

LG
Nina

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Sehr schön, in weiten Teilen deckt sich das mit meinem bzw. unseren Abläufen. Großer Hausputz und Einkauf am Samstag. Gekocht wird oft, was aber eigentlich nicht täglich sein müsste. Wäsche sobald genug vorliegt um im Anschluss aufzuhängen oder in den Wäschetrockner. Ok gut, der Garten ist sehr bepflanzt mit allerlei bunten Blumen, Obst und Gemüse, da es irgendwie von mai bis November ein zweites Wohnzimmer ist. Je mehr ich so nachdenke je mehr drängt sich mir der Gedanke auf, dass meine Geschwindigkeit etwas zu erledigen der springende Punkt ist. Meine zwei gehen in eine Ganztagsschule mit Mittagessen, was auch sehr gut hilft

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Hallo psaga!
Ich bin alleinerziehender Vater eines 12--jährigen Sohnes. Ich habe ein kleines Haus mit Garten und einen Vollzeitjob mit 40+ Stunden pro Woche. Die KM sieht mein Sohn eher unregelmäßig. Das gibt dauernd Streit zwischen den beiden (und dem derzeitigen LG meiner Ex) und dann ist da wieder für Wochen Funkstille (was ich sehr schade finde).

Glücklicherweise geht mein Sohn auf eine Ganztagsschule auf der er Mittags essen kann. Natürlich ist die private Zeit für mich eher eingeschränkt - aber es ist jetzt nicht so, daß ich gar keine Zeit für mich selbst hätte. Mit 12 ist er aber auch kein Kleinkind mehr um das man sich rund um die Uhr kümmern müßte. Er spielt Fußball und zum Glück ist der Trainingsplatz nicht weit entfernt so daß er da zu Fuß mit seinen Kumpels hingehen kann. Natürlich ist mein Haushalt weit davon entfernt blitzeblank zu sein. Gewischt wird nur alle 14 Tage (gesaugt natürlich täglich) und die Fenster werden ein mal im Quartal geputzt. Ich übertreibe es also nicht mit der Putzerei. Aber es ist nun auch nicht so, daß der Dreck per Hochdruckreiniger entfernt werden müsste. Ich habe alles möglichst "pflegeleicht" ein- und hergerichtet. Ein Beispiel: Frauen neigen ja i.d.R. eher dazu, alles möglichst "heimelig" einzurichten (Seifen in Blumenform überall im Bad usw. ;-)). Soetwas findest du bei mir nicht. Außer den Zahnbürsten steht nichts im Bad herum. Dafür braucht man nur ein mal kurz das Waschbecken abzuwischen und muß nicht erst diverse "Niedlichkeiten" wegzuräumen. Bitte versteh mich nicht falsch - ich würde es wunderbar finden wieder kleine Blumenseifen im Bad zu haben (hatte ich in meiner Ehe immer und fand es auch toll) - aber solange ich mit meinem Sohn alleine und in erster Linie fürs saubermachen verantwortlich bin habe ich dafür keine Zeit.

Das gleiche gilt für den Garten. Klar sind viele verschiedene Blumen, Rabatten und Ziersträucher (genau wie ein exakt getrimmter Rasen) ein Augenschmeichler - aber große, abgemulchte Flächen mit einem Solitärgehölz und Steingärten mit maximal 3 größeren Blumenkübeln sind halt deutlich pflegeleichter - zumal es immer noch keine wirkliche Lösung gegen das verdammte Unkraut in den Pflasterfugen gibt - was nach wie vor manuell entfernt werden muß wenn man einige Zeit Ruhe haben will...

Alles andere ist halt durchgetaktet. Gewaschen wird am WE und ich bin ein bekennender Fan von elektrischen Haushaltshelfern. Die Wäsche fliegt z.B. direkt nachdem sie sauber ist in den Trockner und von da aus in den Schrank. Die Wäschespinne kommt nur in Ausnahmefällen mal zum Einsatz (wenn ich wirklich Zeit über habe und das Wetter so schön ist, daß man gerne draußen ist).

Wenn mal gekocht wird, dann eher leichte Sachen, die nicht länger als eine Stunde dauern. Richtig Zeit dafür nehme ich mir nur hin- und wieder am Wochenende wenn wirklich nichts anderes ansteht. Dann kommt auch schon mal der Römertopf zum Einsatz und es gibt Rouladen, Lachsauflauf oder Rollbraten. Ist ja auch immer eine Frage ob es sich lohnt für 2 Personen opulent zu kochen. Ansonsten gibt es halt eher so Sachen wie Tiefkühlfisch a la Bordelaise mit Bratkartoffeln und Gemüse oder Kartoffelbrei, Nudeln oder (im Sommer) auf dem Grill gebratenes. Gemüse auch als Tiefkühlware. nur die Kartoffeln schäle ich nach wie vor per Hand - da bin ich Traditionalist ;-) Und auch hier gilt: Es gibt so tolle Sachen, die der menschliche Erfindergeist hervorgebracht hat. Z.B. 3-stöckige Dampfgarer! Unten die Kartoffeln, in der mitte das Tiefkühlgemüse und oben z.B. Fischfilets. Einfach alles rein in das Gerät und 45 Minuten später kann man essen. Und gesund ist das ganze auch noch - da ohne Fett...