Alleinerziehender Vater und sein Sohn

Heyhey,

Es gibt ja auch immer mehr Alleinerziehende Väter und ich habe einen in meinem Freundeskreis, dessen Sohn heute 16 Jahre alt ist.

Die Geschichte dahinter ist etwas traurig, weil die Mutter bei der Geburt des Kindes gestorben ist und der Vater seinen Sohn ein halbes Jahr nicht ansehen konnte. Er war dann solange bei seinen Großeltern, jedoch hat er sein Herz an diesen Jungen verloren, als er ihn dann endlich auf den Arm hatte und es tut ihm auch heute noch unendlich leid, das er seinen Sohn damals von sich weggestoßen hatte.

Es war natürlich nicht immer einfach, weil er auch eine Liebschaft hatte, da war der Junge ca. 5 Jahre alt und sich in den Gefühlen zu der Frau verloren hatte und das Kind nur "neben her lief". Der kleine hat das damals mitbekommen, das lief leider auch 2 Jahre so und seitdem hat er auch immer geäußert, das er keine neue Frau mit dabei haben will. er hat große Verlustängste bekommen, die Großeltern waren dann leider auch verstorben und mehr Familie, gibt es tatsächlich nicht mehr.
Er wurde deswegen dann auch mit 9 Jahren einem Kinderpsychologen vorgestellt.

Es ist dann aber auch nicht wieder passiert und er kümmert sich seitdem noch mehr um seinen Sohn, sein schlechtes Gewissen ihm gegenüber hat er mir schonmal geäußert. Seitdem gab es auch strikt keine neue Frau mehr, ich habe ihm aber versucht zusagen, das er sich doch verlieben kann, seinem Sohn aber nicht das Gefühl von damals vermitteln sollte, das er dann kaum mehr Zeit für ihn hat, oder er dann nurnoch die zweite Geige spielt.

Jetzt hat er eine Frau vor kurzem kennengelernt und kam fragend zu mir, wie er das dann mit seinem Sohn besprechen könnte. Vater und Sohn sind ein Herz und eine Seele und ein eingespieltes Team seit vielen Jahren. Der Vater will nicht, das etwas kaputt geht und ich möchte euch einfach Fragen, wie er das behutsam aneinander führen soll.

Was denkt ihr?
Es wäre ja schön, wenn es diesmal anders und besser als damals laufen würde.
Immerhin wird der Sohn auch ausziehen wenn er was Handfestes im Leben hat und dann wäre es ja schön, wenn sein Vater eine nette Frau bei sich hat, mit der sich auch sein Sohn gut versteht.
Ist halt nur etwas schwierig, weil einiges Vorgefallen ist in der Vergangenheit und der Sohn da auch ein Trauma hat, welches ihm da das Leben schwer macht.

Alles Liebe
Molang

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Hallo, nachdem der Sohn jetzt 16 Jahre alt ist brauchte die ungeteilte Aufmerksamkeit seiner Vaters nicht mehr. Alles andere wäre auch ungesund.
Mit Teenagern in dem Alter kann man ja auch ganz normal reden. Die Frau muss ja nicht Teil des Lebens des Sohnes sein.

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Hallo.

Der Sohn ist 16 Jahre alt.
Er soll mit ihm ein ganz normales Gespräch ohne Gutschigutschi führen und sagen, was Sache ist. Gut möglich, dass es den Sohn gar nicht weiter interessiert. Mit 16 hat man besseres zu tun, als sich mit dem Liebesleben des Vaters zu beschäftigen.

Und ansonsten würde ich die Frau insgesamt erst einmal außen vorlassen; also keine erzwungenen Happy-Family-Veranstaltungen. Sondern irgendwann dann mal ein zwangloses Aufeinandertreffen und den Sohn ansonsten damit in Ruhe lassen und ihm nicht das neue Liebesglück unter die Nase reiben.

Gruß
sisein

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Das kommt wohl auch darauf an, wie eng die Beziehung ist. was für die neue Partnerin auch passen würde.

Frau kennen lernen und außerhalb kennen lernen, langsam angehen, ist eben auch anders als kennen lernen, zusammen ziehen wollen und sagen "hier, sie zieht bei uns ein".

Einerseits würde ich durch die Vorgeschichte nicht zu schnell vorwärts drängen und sofort von Beziehung und dauerhaft sprechen.
Andererseits würde ich den Sohn durchaus eher früher miteinbinden in Form von informieren. So dass nicht Jahre später herauskommt, dass Papa längst eine Freundin hat.

Ein langsames annähern in kleinen Schritten geht ja auch.
- Jemanden kennen gelernt
- zieht nicht bei uns ein
-

So dass klar ist, dass nichts überstürzt wird.
Evtl. auch bei ihr vortasten, wie sie sich eine Beziehung vorstellt.
Das sollte aber auch der Frau klar sein. Rechnet sie mit einem frühen Zusammenziehen, wird es schwierig.
Ist es für sie in Ordnung, wenn es eine längere Kennlernphase gibt und erst nach und nach kleinere Schritte gibt?

Passt das zusammen, ist das auch eine gute Basis, um dem Sohn Sicherheit zu geben.
Passt das nicht zusammen, würde ich gar nicht so groß thematisieren, sondern eher prüfen, ob eine Beziehung unter verschiedenen Vorstellungen überhaupt möglich sein könnte.

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Hallo,
dein Freund ist anscheinend einer, der immer gleich ins Extreme geht. Erst kann er den Sohn gar nicht sehen.. dann ist er sein Ein und Alles. Dann verliebt er sich, der Sohn "läuft nur noch nebenbei mit" Dann wieder heißt es , keine Frau mehr dem Sohn zuliebe...

Vielleicht sagst du ihm, er sollte mal eine goldene Mitte finden. Frau ja, aber deswegen nicht den Sohn außen vor lassen. Da dieser mittlerweile schon 16 ist, sollte das so und so kein großes Thema mehr sein. Der Sohn geht sicher bereits eigene Wege.

Lg