Massiver Druck zum Wechselmodell bei Neugeborenem

Der KV hat sich bereits zum Anfang der Schwangerschaft getrennt, ich bin immer noch schwanger.

Er ist ein großer Befürworter des Wechselmodells, will es so schnell wie möglich etablieren.
Ich denke nicht, dass das WM für uns geeignet ist, da das Kind
1. Von mir gestillt werden soll und auch eine feste Bindung benötigt,
2. Wir recht weit auseinander wohnen und ich kein Fahrzeug habe, weshalb Kita und Schule in meiner Nähe sein müssen und das Kind dann lange Fahrtzeiten hätte,
3. Ich generell das Teilen von Kindern für eine egoistische Sache halte, nach dem Motto: Schneide das Kind in der Mitte durch und alles ist gerecht (nicht an alle mit dem WM gerichtet, in einigen Fällen tut es den Kindern sicher gut, aber halt nicht immer)
Und 4. (und das ist am wichtigsten):
Wir uns wahrscheinlich noch nicht mal darüber einigen können werden, welche Sendungen das Kind gucken darf ohne Konflikt , da für ihn ein Konflikt dann besteht, wenn Kompromisse gefordert sind und nicht nur das Nicken zu seiner Meinung und ich irgendwann zugebenermassen wirklich wütend werde, wenn man meine Meinung als geringer einschätzt und nicht ernst nimmt, was er dauerhaft tut.

Da unsere Unterhaltungen zu 90 Prozent in Beleidigungen ausarten, wobei er meiner Meinung nach damit anfängt, mich toxisch, manipulativ und paranoid nennt, was in seinem Vokabular wohl normale Grußworte sind, habe ich ihn einige Wochen ignoriert.
In der Zeit hat er sich, noch vor Vaterschaftsanerkennung von meiner Seite, "Hilfe" beim Jugendamt geholt und droht mir nun permanent mit Gesprächen, die ich nicht möchte.

Wie wahrscheinlich ist es in meinem Fall, dass er das WM gegen meinen Willen von Anfang an durchsetzen kann, wenn ich mich nicht vorher schon zu Sorgerechtsvereinbarungen und Besuchsabsprachen hinreißen lassen werde (ich weiss, dass das Familiengericht das JA oft zu Rate zieht)?

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Zieh weit weg, solange du noch schwanger bist.

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alles tun was den späteren Umgang des Vaters mit dem Kind erschwert.

Und dafür gibst noch viele Zustimmung. Wie traurig ist das denn.

Moral und Anstand ist etwas von gestern. Egoismus ist der Standard der Zeit.

Und wer das nicht weiß dem wird dazu geraten.

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Ah, und noch eine weitere Frage: Habe ich rechtlichen Anspruch auf Ruhe vor ihm im Wochenbett? Habihm gesagt, dass er das Kind danach so oft sehen kann, wie er will, aber ich denke nach unserem letzten Gespräch, werde ich zumindest die Besuchszeiten vom JA verhandeln lassen.

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Falls das noch nicht woanders beantwortet wurde: er hat gar kein Recht auf irgendwas während des Wochenbetts.

Am besten machst Du die Vaterschaftsanerkennung eh erst nach der Geburt. Bis dahin darf er gar nichts.

Aber selbst mit Vaterschaftsanerkennung hat er während des Wochenbetts normalerweise keine Rechte. Im Zweifel hängt es aber immer am Familienrichter, was der persönlich gerade cool findet.

Das JA darf auch gar nichts entscheiden. Es ist aber gut, wenn Du beim JA per se kooperativ bist. Du darfst aber auch da sagen, dass Du im Wochenbett in Ruhe Zeit zum Bonding haben möchtest und ja auch voll stillen möchtest. Da ist es wichtig, dass das Baby Zeit zum Clustern hat.

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Von Anfang an wird es kein Wechselmodell geben, gerade wenn das Kind gestillt wird. In den ersten Monaten wird empfohlen, Besuche des Vateres mehrmals wöchentlich für 1-2 Stunden zuzulassen um den Aufbau der Bindung zu fördern.

Dauerhaft wird es schwierig sich gegen das Wechselmodell zu verweigern. Man könnte auch argumentieren, lass das Kind beim Vater wenn du den Wechsel nicht möchtest. Uneinigkeit über Fernsehsendungen sind kein Argument.

Ganz generell würde ich dir empfehlen aufgeschlossen zu bleiben und auch gegenüber Gesprächen mit dem Jugendamt. Natürlich kann mein Eindruck täuschen, aber so ganz einfach und aufgeschlossen im Umgang wirkst du auch nicht.

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Das mit der Fernsehsendung war ein Beispiel um klar zu machen, dass, wenn wir uns schon bei Kleinigkeiten nicht einigen können, wirklich wichtige Dinge für eine gemeinsame Erziehung von kleinen Kindern erst recht nicht geklärt werden können.
Ich habe in allen professionellen Bewertungen des WM gelesen, dass gute Absprachen möglich sein müssen.
Das das nur am KV liegt, will ich gar nicht sagen, aber das ich dafür ne Mitverantwortung annehme ist schon zehnmal mehr als er jemals tun würde.

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Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, warum ihr überhaupt darüber streiten. Das Kind ist ja noch nicht einmal auf der Welt!

Selbst wenn, muss es bzgl Fernsehprogramm etc. keine Absprachen geben. Den Umgang können beide Elternteile so gestalten wie sich möchten, solange das Kindeswohl nicht gefährdet wird.

Eine andere Userin schrieb "das Jugendamt kann dich zu nichts zwingen", damit hat sie recht. Allerdings hat wird spielt es vor Gericht im Zweifelsfall sehr wohl eine Rolle, ob man sich zugänglich und aufgeschlossen zeigt oder nicht, sonst geht der Schuss schnell nach hinten los.

Ich gebe dir insofern recht, dass das Wechselmodell nicht für alle Kinder geeignet ist. Das kannst du jetzt allerdings noch nicht wissen. Es geht ausschließlich um das Kindeswohl, nicht darum was man als Mutter gerne hätte.

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Hallo
Erstens Entspann dich .

Ein Baby wird ( zu mindestens in unserem Bundesland) nie in ein WM gesteckt . Wenn ein Elternteil dagegen ist .
Ich würde ihm klagen lassen ... damit hat mein ex auch gedroht . Nix als blödes gequatschte . Meine Tochter war da 8 Wochen alt .

Erstens du möchtest stillen , kein Richter zwingt zum abstillen ,

Wie weit wohnt ihr auseinander ? Ist die Distanz zu groß kann man das auch vergessen .

Eltern müssen miteinander kommunizieren können , uns nicht nur permanent streiten .

Ist das Sorgerecht schon geteilt ? ( wenn er es möchte wird er es bekommen )

Kann er das Baby versorgen ? Oder will er es einfach jemanden geben und normal weiter arbeiten gehen ( wollte mein Ex)

Geh ruhig zum Jugendamt , zum Gespräch wenn er das möchte .

Entwerfe da einen Umgangsplan .

Normal ist in denn alter 2-3 die Woche für 2-3 Stunden .

Auf das stillen muss natürlich Rücksicht genommen werden .
Binde ihm mit ein , er kann alleine Windel wechseln , baden etc.
Manchen vergeht schon dabei die Lust .


Und ganz ehrlich der Richter entschiedet nicht zum Wohle der Mutter oder zum Wohle des Vaters . Sondern zum Wohle des Kindes.
Und bei einem Säugling hat das WM nichts mit Kindeswohl zu tun .

Ich bin nicht komplett gegen das WM . Wenn alles stimmt , das andere Elternteil das Kind bei sich haben will , die Betreuung organisieren kann etc. Warum nicht . Bei mir war es Rache , was auch deutlich gesagt wurde .
Und vor allem nicht als Säugling .

Ps meine Tochter lebt bei mir , sieht ihren Vater aber regelmäßig. Der mir immer sagt wie schön und doch anstrengend die Zeit mit einer 23 Minate alten ist 😂. Und er froh ist das er jetzt nach Hause kann ...

Und nicht vergessen . Beim Jugendamt nicht sagen aber weil ich nicht will . Es ist auch sein Kind .

Sondern genau diese Punkte aufzählen .
Es ist ein Säugling das hat nichts mit Kindeswohls zu tun . Ich bin für einen Umgangsplan ... 2-3 die Woche .

Wir wohnen zu weit voneinander entfernt , kein Auto , die Distanz

Wir streiten uns permanent , und wenn er tatsächlich klagt würde ich der Klage mit Gelassenheit entgegen sehen .

Das Jugendamt kann dich zu nichts zwingen .

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Nach der Stillzeit wirst du dich nicht dagegen stellen können,auch der Vater hat die gleichen Rechte wie Du und dies ist auch gut so.

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Und wieder "Rechte des Vaters". Es sollte aber um die Rechte des Kindes gehen. Ein Baby braucht Sicherheit und Geborgenheit, seine feste Bezugsperson. Es würde ja auch quasi niemand sein Baby mit 8 Wochen in Vollzeitbetreuung geben, am besten noch mit Übernachtung.

Es ist so bitter, dass inzwischen nur noch Väterrechte interessant sind.

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Zustimmung 👍👍👍

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Vater und Mutter haben das gleiche Recht . Das ist auch gut so . Sie sollen zusammen Entscheidungen zum Wohle des Kindes treffen .

Wenn ein Elternteil auch nach stillzeit das WM nicht möchte das andere aber schon . Muss ein Elternteil eben Klage einreichen .

Ein Verfahrensbeistand wird berufen . Das JA wird informiert und dann gibt es eine Verhandlung .

Beim WM müssen viele Dinge passen wie zum Beispiel
Kooperationensbereitdchsft ,
Nähe zum Wohnort beider Eltern ,
Versorgung des Kindes .


Dann wird die beste Variante für das KIND gesucht . Es ist äußerst schwierig ein Kind unter 2 Jahren in ein WM zu stecken . Richter tun sich damit sehr schwer . Habe ich berufsbedingt noch nie erlebt .

Nicht einschüchtern lassen . Klagen lassen

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Nachtrag

So einfach ist es mit dem WM auch nicht . Ich habe Eltern erlebt ( sowohl Mütter als auch Väter ) die für das WM geklagt haben und nichts erreicht haben . Außer erweiterten Umgang von Donnerstag -Montag jede 2 Woche . Und die Kinder waren schon was älter .

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ich würde jetzt nichts mit ihm ausdiskutieren.Das Kind ist noch nicht mal auf der Welt .
Danach zum JA . Umgang planen .
2-3 die Woche für 1-3 Stunden .
Kind ist satt. Sehr schön .
Kinderwagen und spazieren . ALLEINE.

Wenn er dann immer noch das WM möchte , ist sein gutes Recht zu klagen . Oder du bist dann nicht mehr abgeneigt und stimmst zu .

Das WM ist kein Standard in DE. und wie schon geschrieben , unter 2 schwierig . Und genau wie oben geschrieben . Nicht weil Mutter nicht will , sondern eben auch nicht weil Vater will . Sondern das beste für das Kind

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https://www.familienrecht-heute.de/forum/

Da ist es mehr Juristischer und weniger mit Emotionen .

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Wie weit wohnt ihr denn auseinander?