Phasen – welche ignorieren und bei welchen was sagen?

Huhu ihr Lieben, :-)

ich hab mich in den letzten Tagen gefragt wie ihr bei manchen Phasen die eure kleinen in verschiedenen Altern hatten gehandelt habt. Es gibt ja verschiedene Phasen die unsere Mäuse durchlaufen in der Zeit wo sie wachsen. Wo habt ihr wann, was gesagt oder wo musstet ihr sie ignorieren damit sie aufhören? Es gibt ja viele Phasen von Brei sprudeln, essen runter und durch die Kante schmeißen. Die "pipi kaka" Phase und und und.
Noch hat mein kleiner so eine Phase noch nicht wirklich gehabt, er wird erst 6 Monate. :-D Ich würde mir aber mal gern ein Bild machen wie ich am besten in manchen Situationen handeln kann oder wie ihr gehandelt habt. Bin neugierig, nennt auch gern andere Beispiele egal in welchem Alter. :-D#huepf#herzlich

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Ignorieren sollte man nicht, zumindest nicht das Kind, manchmal das Verhalten.
Unser Sohn ist fast 3,5. Als Baby hat er mit dem Essen gemstscht. Da haben wir nichts gesagt, denn das ist völlig normal und ok.
Mit der Mobilität kommen auch die Verbote: wirklich gefährliche Dinge, wie Putzmittel sind unerreichbar. Steckdosen sind gesichert. Trotzdem wurde ihm das Anfassen verboten Das Wort "Nein" wurde also schon im Säuglingsalter eingeführt. Danach wurde die Regel formuliert: Fass das nicht an! Und das Kind aus der Situation genommen.
Mit der Autonomiephase kommen die Wutanfälle. Die Regeln bleiben, werden teilweise erweitert. Wird etwas Geworfen, wird einmal ermahnt. Passiert es nochmal, kommt es für den Tag weg. Wird geschlagen, geschubst usw wird der Arm festgehalten und deutlich gesagt, dass das nicht geht und eine Alternative zum Wut-rauslassen angeboten. Schlägt das Kind nur aus Spaß und nicht aus Wut, habe ich das Verhalten ignoriert.
Tritt ein Wutanfall auf, wird das Kind nicht allein gelassen, die Wut ausgehalten. Das Gefühl darf sein, Selbst- oder Fremdverletzung nicht. Danach trösten und erklären. Vieles lässt sich bei sprachlich fitten Kindern gut besprechen. Meist wollen sie kooperieren.
Schimpfwörter werden schonmal aus dem Kindergarten mitgebracht. Ich sage einmal, dass ich das nicht möchte. Macht sich das Kind einen Spaß daraus wird das Ganze ignoriert. Meist verliert es dann seinen Reiz.

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Ich habe es in jeder Phase (bis zum Alter von 11), so gehalten, dass ich mich eingemischt habe, wenn ich merkte, wenn das nicht aufhört, dann nervt es. Ich habe immer eingegriffen BEVOR ich genervt war. Dann geht alles auch ohne Geschrei. Du hast selber die Nerven, alles zu erklären, kannst konsequent sein, ohne "drüber" zu sein, also zu viel zu verbieten, der sog. Rundumschlag fällt dann weg, weil du eben noch NICHT genervt bist.
Bin ich jahrelang gut mit gefahren, nur jetzt in der Pubertät, da muss ich mich auch umorientieren......

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Eigentlich ist es doch recht egal, ob es Phasen sind oder dauerhaftes Verhalten ist: Entweder das Verhalten ist problematisch (z.B. gefährlich, schädlich, verletzend, zerstörend, macht mehr Arbeit als man gerade leisten kann..) oder es ist okay. Wenn es ein Problem ist, muss man halt überlegen, was man ändern kann.
Dabei ist das Thema Phasen wohl insofern relevant, weil es sich meistens um etwas handelt, was alle Kinder machen, weil sie gar nicht anders können. Dann fällt die Option "vom Kind verlangen es sein zu lassen" halt weg. Also ganz typisch die Phase in der die Schwerkraft erkundet wird und Essen vom Hochstuhl geworfen wird. Da kann man dann z.B. nur wenig Essen auf einmal geben und abbrechen, wenn nur geworfen wird. Man kann auch dem Kind im Hochstuhl weiche Dinge zum werfen geben etc. Das ständige Kaka-sagen im Kindergartenalter hat mich nur insofern gestört, als dass die Aussagen für mich keine Botschaft beinhaltet haben und sich das Gespräch wie Zeitverschwendung angefühlt hat, also habe ich diese Aussagen nach Ankündigung ignoriert. Es war dann auch nach ein paar Wochen wieder gut. Ist ja einfach verständlich: Bei den anderen Kindern kommt es gut an, wenn man über Kaka redet, zu Hause kann keiner was damit anfangen, also macht es Sinn, dieses Verhalten nur im Kindergarten zu zeigen.
Es gibt eigentlich für jedes schwierige Verhalten eine sinnvolle Lösung, man muss nur genau überlegen, warum, also mit welchem Ziel oder aufgrund welcher Auslöser das Verhalten auftritt, dann findet man meist einen Weg. Und falls nicht, kann man hier im Forum jederzeit um Input bitten 😉.

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Hallo!
Ich bin ehrlich gesagt kein Freund von Phasen..., das klingt so, als müsste man das durchstehen, bis es vorbei ist. Aber vielleicht verstehe ich das auch falsch.

Dein Kind entwickelt sich und verhält sich seinem Entwicklungsstand entsprechend. Wenn es eine Entwicklung verarbeitet hat, gehört die Veränderung zu ihm und wird selbstverständlich für das Kind. Damit ist das wieder aus dem Fokus.

Beispiel Trotz"phase": Dein Kind kann sich noch nicht selbt regulieren, versteht Zusammenhänge noch nicht und gerät in Frust, erkennt langsam die Welt von Ursache und Wirkung etc. Und das wird je nach Temprament ausgelebt.
Du gehst als Mutter dann halt darauf ein und hilfst ihm dabei, zu verstehen was abläuft. "Wenn Du mir sagst, ich soll die Banane schälen, dann tue ich das. Jetzt weinst Du. Sag nächstes Mal einfach Nein und nicht Ja." Und das tust Du unter Umständen seeeeehr oft und brauchst gute Nerven, manchmal geht es auch schnell.... ;-)

Dann wird Dein Kind irgendwann verstehen und es sind wieder neue Themen auf der Tagesordnung. Die Phase hat in dem Sinn kein natürliches Ende, sondern ein Entwicklunsprozess ist abgeschlossen und gehört jetzt zu Deinem Kind.

Geh einfach auf Dein Kind ein, ich glaube man merkt schon, wo es etwas wissen möchte, nicht versteht und deshalb gefrustet ist. Ich bin auch ein großer Freund von Grenzen setzen und zeigen, dass etwas einfach nicht geht, wenn unter dem Verhalten andere leiden. Und seien es auch meine Nerven oder die des Umfeldes....

Das wird schon und genieß ...

Lieber Gruß

Krabbe

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...genieß die Zeit...

Sollte es natürlich heißen. Zu schnell abgeschickt.

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Phasen ja die Phasen kommen und gehen und gehen irgendwann in die Phasen der Pubertät über und dann ziehen die Kinder aus.

Spaß beiseite.

Hör auf dein Bauchgefühl. Bald wirst du dich stärker damit befassen müssen, da dein Baby mobiler wird und einen eigenen Willen entwickelt der übers Essen und Schlafen hinausgeht.

Es fängt die große Phase Erziehung an. Du musst dir zusammen mit deinem Partner klar werden, was für euch wichtig ist und was nicht so wichtig ist. Ein Beispiel: Es ist wichtig, dass Kleinkinder vor allem an Hauptstraßen an der Hand laufen. Aber es ist nicht so wichtig, ob beide Socken die gleiche Farbe haben.

Ich nehme jetzt die Worte aus einem Vortrag von der Jugendhilfe, den ich vor Jahren zum Thema Erziehung gehört habe, den ich aber logisch finde. Er hieß Grenzen in der Erziehung.

Ich habe meinen Kindern bestimmte Grenzen gesetzt, innerhalb denen sie sich bewegen können. Grenzen ist ein hartes Wort, aber sie dienen als Eckpfeiler. Innerhalb diesen Grenzen können sich die Kinder sicher fühlen und alleine agieren können. Die Grenzen kann jeder individuell setzen und auch dem Alter entsprechend variieren. Eine Grenze kann sein, dass auf dem Spielplatz nicht mit Sand oder Steinen geworfen wird. Oder bei mir, dass es im Supermarkt an der Quengelzone nichts gibt, aber in der Süßigkeitenabteilung dürfen sie fragen. Das hatten sie schnell verstanden und ich hatte an der Kasse keine motzigen Kinder, die ich will ich will riefen und geheult haben, weil sie es nicht bekamen. Anderen Eltern ist das Thema nicht wichtig und setzen daher andere Grenzen. Es gibt Grenzen, die sich gesellschaftlich etabliert haben (Steine/Sand werfen, schlagen....), individuelle persönliche Grenzen und Themen über die man nicht mit seinem Kind zwingend durchdiskutieren muss und seine Meinung durchsetzen muss (verschiedenfarbige Socken).

Ein Beispiel ist das Aufstehen während dem Essen. Manche Eltern ist das egal, ob das Kind einen Bissen isst, dann 10 Minuten spielt und dann wieder für einen Bissen kommt und dann wieder spielt. Uns hat es gestört. Wir haben keines unserer Kleinkinder gezwungen am Tisch sitzen zu bleiben, aber immer klar gesagt, dass sobald aufgestanden wird (Ausnahme Toilettengang) das Essen auch beendet ist. Als sie dann älter wurden haben sie dann angefangen zu fragen, ob sie schon aufstehen dürfen.

Es gibt immer wieder Situationen, in denen die Kinder sehr wütend werden und toben. In der akuten Phase bringt es mMn gar nichts mit ihnen zu reden. Aus der Situation herausnehmen, gerade in den jüngeren Jahren nicht alleine lassen, aber trotzdem rausnehmen. Sobald sich die Gemüter wieder beruhigt haben, dann kann man die Situation in Ruhe besprechen.

Man kann die Kinder auch bei vielen Dingen entscheiden lassen, aber am besten keine offenen Fragen stellen am Anfang. Also nicht "Was soll ich heute kochen?", sondern "Willst du heute Nudeln mit Tomatensoße oder Würstchen mit Pommes?", das geht für alle idR wesentlich schneller und das Kind ist glücklich, dass es entscheiden durfte. Zu viele Möglichkeiten können die kleinen auch überfordern. Aber jedes Kind ist da anders. Meine Große war im Spielzeugladen überfordert und hätte alles gekauft. Mein Kleiner ist das wesentlich zielgerichteter und hat sich recht schnell entschieden.

Es gibt keine Allgemeingültige Vorgehensweise, die allein richtig ist. Es gibt viele Wege.

Meine Kids gehen Abends so halb 8 ins Bett (9 und 11 Jahre alt), zumindest wenn sie Schule haben. Da sie einfach ihren Schlaf brauchen und so morgens auch gut rauskommen. Außerdem haben wir Eltern auch noch Zeit für uns. Bei meiner Schwägerin hüpfen die Kinder bis Mitternacht durch die Gegend. Aber jeder so wie er es will und möchte.

Wir waren gerade im Urlaub. Am Nachbartisch war ein kleiner Junge, etwa 4 Jahre alt. Er stand auf dem Stuhl und mit einem Fuß auf dem Tisch. Die Eltern hat das nicht interessiert. Erst der Kellner musste eingreifen. kurz daruaf war er zwar gesessen, aber beide Füße auf dem Tisch. Wieder keine Reaktion der Eltern und so ging es jeden Abend. Da hätte ich schon längst eingegriffen.

Bald kommt bei dir die erste süße Phase. Wenn dein Baby demnächst anfängt zu Krabbeln, Vierfüßlerstand, sitzen. Dann wird es auch mal umkippen. Dabei wird es dich genau beobachten wie du reagierst. Wenn man gleich darauf reagiert und es trösten möchte, dann wird es sofort weinen. Aber wenn du nicht reagierst, dann wird es nicht weinen und einfach wieder von vorne anfangen zu üben. Klar, wenn es sich wirklcih weh mache, dann sofort hin, aber wenn es sich nicht weh macht, dann muss man nicht sofort rennen. Ich glaube, dass ist eigentlich die erste bewusste Phase :)