Pornokonsum meines Mannes. Wie damit umgehen?

Hallo ihr Lieben! Ich weiß, dieses Thema war schon bestimmt ein Tausend Male angesprochen. Und trotzdem muss ich nach Rat fragen.

Ich und mein Mann sind seit 9 Jahren zusammen. Nachdem unsere kleine Tochter zur Welt kam, hat sich unser Liebesleben komplett verändert. Sie wird bald 2.
Nach der Geburt hatten wir so ca. nach 3 Monaten etwa 8 Wochen miteinander Sex, sehr intensiv und schön. Dann sind wir umgezogen.
Seit dem Umzug hat mich mein Mann nur 3 Mal angerührt. Es war auch irgendwie anders, so "mechanisch", nicht lustvoll wie früher. Ich dachte, mein nach der Schwangerschaft veränderter Körper turnt ihn ab.
So nun habe ich vor 3 Monaten erfahren, dass er so gut wie jeden Tag das ganze Jahr lang sich Pornos angesehen und befriedigt hat. Ich war dabei zuhause, Zeit wäre da und Lust meinerseits eigentlich auch. Als ich ein paar Male versuchte, ihn zu animieren - kam zu ihm unter die Dusche, habe ihn im Bett gestreichelt usw, hat er einfach nicht weiter reagiert.

Ich bin zusammengebrochen als ich es erfuhr. Ich fragte ihn, wieso er mich so durch Pornos ausgetauscht hatte und was ihm fehlte, ob ich ihn körperlich gar nicht mehr reize.

Seine Erklärung war, es war einfacher und schneller; es ist wie ein Billigsex für ihn und er ging davon aus, ich will ihn nicht. Diesen letzten Punkt kann ich ihm aber nur schwer glauben, weil ich ihn nie abgewiesen hatte oder ähnliches. Und ich war immer da!!!

Seit es raus ist mit den Pornos, haben wir wieder fast täglich mitenander Sex. Er ist auch um Welten leidenschaftlicher dabei und auch so merkt man, dass er mich viel mehr kuschelt, gewissermaßen flirtet und berührt.

Auch sagte er, er macht es nicht mehr, weil er es nicht braucht.

Doch diese Situation hat was Schrekliches mit mir gemacht. Ich hasse meinen Körper und finde mich selbst abartig. Nicht gut genug, nicht hübsch genug, nichts wert. Ich habe panische Angst ins Bett zu gehen, weil ich immer vermute, dass er mich anlügt und sobald ich einschlaffe, sich ins Bad begibt, um Pornos zu sehen und sich dabei aufzugeilen. Diese Angst, wieder ausgetauscht zu werden, macht mich fertig. Ich kann mich nicht mehr fallen lassen. Ich habe Angst, er möchte lieber so ein Pornoablauf im Bett haben und das kann ich nicht; oder er findet die Frauen drin besser (egal in welcher Hinsicht).

Auch gebe ich unbewusst unseren Kindern die Schuld, dass die Beziehung zugrunde geht. Wäre ich nicht Mutter geworden, wäre ich nicht so hässlich und unfähig. Gepflegter vielleicht. Schlanker. Interessanter.

Ich weiß nicht mehr weiter. Mir ist bewusst, dass alles bestimmt nicht so ist, aber meine Gefühle sind erschreckend. Ich möchte, aber kann nicht damit umgehen.

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Oh je, das tut mir sehr leid!
Offenbar hat diese Erfahrung dein Selbstwertgefühl stark beschädigt.
Mein Mann hatte auch so eine Phase nach der Geburt unseres zweiten Kindes. Aber im Gegensatz zu dir war ich erleichtert rauszufinden, dass es "nur" Pornos waren. Das ist nicht echt, die Menschen in diesen Filmen schauspielern, da ist kein Gefühl o.ä.
Ich hab meinen Mann damals angebracht, dass ich gerade sein zweites Kind geboren habe und dass er mich gefälligst nicht links liegen zu lassen hat wenn er weiter mit mir zusammen sein möchte.
Das hat gewirkt. Ob er weiterhin Pornos guckt ist mir Wurst solange er mich/uns dadurch nicht vernachlässigt.

Du bist wertvoll, das hat nichts mit dir zu tun dass er sich da rein verloren hat. Du hast ihm deutlich gemacht, dass du auch da bist und er sich dir auch widmen soll. Mach dich frei davon ob er das weiter guckt oder nicht. Hab Sex mit ihm wenn du es auch willst und nicht weil du meinst bestehen zu müssen.
Mach dich gerade und dir nicht seinen Kopf! 🫂

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Hallo!

Ich kann dir da mal aus der anderen Sicht schreiben. Wir sind schon ewig lange zusammen, haben drei Kinder. Ich bin die Frau.

Wir hatten irgendwann viel weniger Sex in unserer Beziehung. Keine Zeit, viel Stress, usw. Da half mir zum schnellen Stress abbauen und zur Befriedigung immer ein Porno. Mal einmal am Tag, mal zweimal… Mein Mann hat viiiiel mehr Kilos zugenommen als du, dennoch finde ich ihn sexy und begehrenswert. Die schnelle Nummer alleine lag definitiv nicht an seiner Optik, oder daran dass er mir nicht im
Bett bieten kann was ich brauche, sondern schlicht daran, dass das einfach schneller geht und mir half.

Mittlerweile haben wir unser Leben ein wenig anders geformt, die Kinder sind größer. Wir haben Zeit für uns. Da läuft es auch bei uns sexuell viel besser.

Zu keiner Zeit lag es daran, dass ich meinen Mann nicht begehrenswert fand.

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Naja, die Frage ist ja, wie es dem anderen Part mit der Situation geht.
Mein Mann sagte seit wir uns kennen, dass er Pornos verabscheut; sich sowas nie anschauen würde usw. Ich war einige Male kurz davor, mir einen Vibrator zu kaufen, weil mich diese Abstinenz emotional auf die Palme getrieben hatte. Da ich aber Angst hatte, meinem Mann dadurch schlechtes Gefühl zu geben, habe ichs gelassen. Auch etliche Versuche meinerseits ihn zu verführen gingen in die Hose.

Abgesehen davon hat er mich über den längeren Zeitraum angelogen, das Vertrauen war dadurch bereits kaputt, die Pornos gaben mir den Rest.

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Na da habt ihr aber beide irgendwie ein gestörtes Verhältnis zum Thema Sex und Selbstbefriedigung (klingt härter als ich es meine).

Du vermutest also, dass er ein Problem mit dem vibrator hat? Kann sein, glaube ich aber nicht wirklich. Ich denke die meisten haben einen in der Schublade. Den kann man ja auch gemeinsam benutzen…& ich glaube auch, dass die meisten Männer das eher antörnt als abtörnt.

Selbstbefriedigung hat ja nichts mit dem eigentlichen Sex zu tun. Das eine geht einfach super schnell mal zwischendurch. Das andere hat (bei mir) was mit Liebe und Leidenschaft zu tun. Ist aber irgendwie anstrengender und schwieriger in einen anstrengenden Alltag einzubauen. Und das eine geht den anderen nicht wirklich was an.

Das er gesagt hat, dass er Pornos nicht mag kann aber auch daran liegen, dass er sich das damals nicht getraut hat zu sagen. Eben weil die ein oder andere Frau da kein Verständnis für hat. Das war bei uns anfangs ähnlich, bis mein Mann verstand, dass ich da nichts schlimmes dran finde. Dann kam die Wahrheit ans Licht.

Du siehst ja, wie dich das jetzt runter zieht und was du wegen so etwas ab dir zweifelst. Ich finde ehrlich gesagt keinen der Darsteller und Darstellerinnen sonderlich hübsch. Und nein, ich will auch nicht das machen was die da machen. Das hat rein gar nichts mit dem real life zu tun.

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Deine Angst kann ich nachvollziehen, und sie ist auch nicht falsch. Jedoch finde ich, dass ihr einfach gerade eine schwierige Zeit durchmacht und ihr dabei auf einem guten Weg seid.
Woher dein Selbstwerteinbruch nun wirklich rührt, ist schwer nachzuvollziehen, denn Pornos sind einfach nur Pornos, nix weiter. Du brauchst dich dadurch nie und nimmer herabgesetzt fühlen.

Das ersetzt niemals leidenschaftlichen Verkehr mit dem Partner. Es ist schlichtweg Befriedigung.

In meiner Beziehung sind wir 7 Jahre zusammen, super glücklich und erwarten bald unser Kind.

Und trotzdem schauen wir beide Pornos und befriedigen uns selbst. Ich als Frau fast jeden Tag. Er wahrscheinlich auch. Schlichtweg wegen der schnellen Befriedigung. Das ist meine eigene Sache, wie oft ich es mir selbst gebe.
mit meinem Mann hat das gar nix zu tun. Wenn ich auf ihn Lust habe, zeige ich ihm das und er ebenso. Niemand muss so perfekt wie im porno sein oder sowas. Das will ich gar nicht.

Ich glaube auch nicht, dass dein Mann dich in den 3 Jahren eben Mal ausgetauscht hat..das mag sich so anfühlen aber ich schätze, dass er da eine Blockade von irgendwas hatte.

Sprich mit ihm nochmal darüber, lass deinen Gedanken freien Lauf ohne Vorwürfe. Das wird dir helfen,dich wieder sicherer zu fühlen.

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Hast du schon Mal etwas von einer pornosucht gehört? Trifft vielleicht dies auf ihn zu?
Das hat mit dir wenig zu tun. Vielleicht erging es ihm die letzen Jahre einfach schlecht und er wählte diese kurzen Kicks, um ein paar Glücksgefühle zu haben. Das ist ähnlich wie Alkoholsucht oder Spielsucht.

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Mit einer Alkohol- oder Spielsucht würde ich es nicht gleichsetzen. Eine Pornosucht macht nicht körperlich abhängig (wir Alk) und kann man leichter wieder abschütteln als andere Süchte. Naja extreme gibt es immer, aber das denke ich in diesem Fall nicht.

Meine Mann hatte auch mal eine leichte Pornosucht. Bei uns lief es in der Zeit weniger im Bett. Ich bekam von den Pornos und der Selbstbefriedigung mit und wir sprachen darüber. Er sagte mir dass es wie eine Art Sucht ist, jedenfalls ein sehr starker Drang. Wenn er das tut, will er auch immer mehr. Wenn er eine andere Phase keine Pornos schaut, denkt er auch gar nicht mehr so daran.

Ob es primär körperlich ist oder der Kick weil Pornos in der Regel aufregender sind als die Realität oder einfach nur die schlankeren Frauen mit Brust-OP. Ich weiß es nicht, ich denke ein Mix aus allen + die Fantasie dass er sich selbst in der Situation vorstellt.

Das tut natürlich etwas weh. Und Frau schämt sich dann für den Bauch der oft nach einer Geburt bleibt etc. Ganz schön traurig das ganze Thema.
Bei dir noch trauriger weil du ja willst, du bist ja da (ich hatte mich entzogen).

Die Frage ist jetzt, ob der Sex dir gefällt und du der Meinung bist dass er auch wirklich „da“ ist. Also gedanklich. Dann müsstest du wirklich versuchen die anderen Sorgen abzuschütteln. Auch wenn ich dich gut verstehen kann. DAMIT kannst du aber einiges kaputt machen. Männer finden Frauen mit Selbstzweifeln und Unsicherheit im Bett viel abtönender als etwas Cellulite oder hängende Brüste.

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Danke! Ja, ich weiß, dass ich damit viel kaputt mache. Und ich würde wirklich, wirklich gerne daraus kommen.

Ja, den Sex mit ihm liebe ich. Aber ich verspüre dadurch immensen Druck, zu "bringen". Und es wird immer schwieriger, sich zu überwinden mit ihm zu schlafen, auch wenn ich massive Lust verspüre.

Ich hatte nie ein Problem mit Pornos in den vorherigen Partnerschaften, habe auch selbst einige geschaut. Ich denke, seine Zurückweisung, diverse andere Lügen und die Projektion des Gesamten auf mich als Grund macht es mit mir.

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Mach dich nicht verrückt. Ich denke dein Mann wollte mit den Pornos einfach nur ein wenig den Stress abbauen und hat er es damit ein wenig übertrieben.Vieleicht ist er auch ein bischen in die Pornosucht reingerutscht. Wir alle machen Fehler. Aber jetzt hat er ja damit aufgehört oder er hat es zumindest reduziert. Wenn euer Sex wieder schön ist würde ich da garnicht länger nachhaken was den Pornokonsum angeht. Diese Filme sind wirklich nur ne Vorlage für Selbstbefriedigung und dein Mann will garantiert keinen Pornoablauf im Bett von dir haben. Selbstbefriedigung hat mit dem "normalen" Sex wirkilch nichts zu tun. Und du wirst durch die Pornos auch nicht "ausgetauscht"


Wir Männer sind manchmal ganz schön doof. Vieleicht hat dein Mann ja auch einfach garnicht damit gerechnet, dass du trotz des Umzugs- und Familienstresses noch gerne mit ihm intim werden wolltest.
Ich glaube auch nicht, dass dein Mann dich jetzt auf einmal unattraktiv findet nur weil du ein wenig zuganommen hast. So ticken die wenigsten Männer. Die Umstände haben sich einfach nur geändert.

Deine schlimmste Kritikerin was dein Äußeres angeht scheinst du ja selbst zu sein. Was man da machen kann um sich wieder schöner zu fühlen weiß ich ehrlich gesagt auch nicht. Therapeut vielleicht? Nicht, dass du noch depressiv wirst....

Ich kenne dich ja nicht. Ich kann mir gut vorstellen, dass du in Wirklichkeit ne hübsche Frau bist und du dir deine Hässlichkeit nur einbildest. Hast du deinem Mann denn schonmal gesagt wie dich selber siehst?

Wie auch immer: Ich wünsche deiner jungen Familie und Dir alles Gute und hoffe, dass für Dich alles wieder ins Lot kommt.

Liebe Grüße

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Ja, ich habe mit ihm darüber gesprochen. Auch habe ich ihm erzählt wie es mir damit geht.
Und mir ist ganz klar, dass die Wahrheit über die Motive für seinen Konsum der Filmchen irgendwo abseits meiner Zweifeln liegt. Die Gefühle, die es auslöste, kann ich nicht per Knopfdruck abstellen.

Ich denke, dass es auch damit zusammenhängt, dass er mir seit wir uns kennen immer sagte, Pornos sind etwas abartiges. Irgendwann nach der Geburt unserer großen Tochter war ich lange lustlos und sagte zu ihm: ich möchte einen gesunden Mann, also musst du auch selbst mal ran. Er meinte, er braucht es nicht, wie komme ich auf diesen doofen Gedanken.
Ich habe ihm aber auch ehrlich erzählt, dass ich selbst Pornos schaue, er fragte wann, welche usw. Ich erzählte es ihm, weil es ja normal war. Irgendwann ging ich aber davon aus, dass es für ihn so normal ist, mit sehr wenig Sex zu leben und habe darauf Rücksicht genommen. Und nach 9 Jahren rauszufinden, dass dein Partner doch ganz anders ist, war wie ein Schlag ins Gesicht.

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Haha... Dass er gesagt hat Pornos wären abartig und dann selber Diese konsumiert ist schon lustig :-). Wenn er dir einfach schon früher gesagt hätte das er ab und zu mal Pornos schaut wäre bestimmt alles gut gewesen. Sei aber nicht zu sauer auf ihn. Ich denke er hat sich einfach vor dir dafür geschämt. Er will wahrscheinlich nicht das seine große Liebe weiß was er sich für´n Schmuddelkram reinzieht. Nimm das nicht zu ernst.....

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War der Umzug oder Die Zeit danach jetzt sehr stressig für ihn? Wahrscheinlich war ihm grade alles zu viel und zu anstrengend und um zu masturbieren und damit Stress abzubauen hat er Pornos geschaut. Vielleicht zu viel, aber jeder macht mal Fehler. Deine Gedankengänge sind halt nicht rational. Er hat dich nicht ausgetauscht und du bist auch nicht hässlich oder sonst was. Ein Porno ist nicht echt, es ist ein übertriebener, gestellter Film. Das weiß dein Mann. Wie gesagt: Es ist ein Film. Damit ersetzt man keinen Menschen. Er hat höchstens den Sex durch Masturbation ersetzt, weil es schneller geht, wenn es nur um Stress- und Druckabbau geht.
Wenn du davon nicht loskommst, braucht ihr vielleicht eine Paartherapie.