Depressionen nach Geburt, nun Kur, aber wie? Bitte HILFE

Hallo zusammen,

das Thema Kur wurde zwar heute schon besprochen, aber ich habe noch einmal eine bestimmte Frage!#hicks

Meine Schwangerschaft war alles andere als schön und leider war die Geburt von meinem Süßen der reinste Horror! 3 Tage mit vier Einleitungen, nur Rückenwehen, dreimal ins Koma gefallen, Jonas war ein Sterngucker und ist am Ende mit der Glocke geholt worden, 4375g, 56cm und KU 39!!!!

Nach der Geburt habe ich starke Depressionen bekommen, die mich bis heute beherrschen! Wer ähnliche Erfahren gemacht hat, der weiß wie schlimm so ein Zustand ist!

Nun habe ich mich nach langer Qual endlich zu einer Therapie entschlossen, allerdings sind die Wartelisten elendig lang...#schock

Mein Mann hatte nun die großartige Idee, dass zur Überbrückung mit unserem Kleinen eine Kur machen sollte!

Ich weiß nun nicht genau, wie ich dieses angehen soll!
Ich bin bei meiner Hausärztin deswegen in Behandlung, muss ich direkt über sie eine Kur beantragen, oder mache ich das mit der Krankenkasse selber?#kratz#kratz#kratz

Wie lange dauert es, bis eine Kur bewilligt wird?
Hat jemand ähnliche Probleme wie ich? Ich fühle mich so alleine gelassen und bis so traurig, dass ich meine Depris nicht in den Griff bekomme!#gruebel

Vielen Dank fürs zulesen, es fällt mir schwer meine Probleme zuzugeben, möchte man doch immer die perfekte Mami sein, die alles super gebacken bekommt, nur leider schaffe ich das nicht mehr alleine.....


Herzliche Grüße#liebdrueck
Mameha

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Hallo Mameha,
ich kann mir hut vorstellen wie es Dir geht. Ich hatte nach der Geburt die auch sehr anstrengend war (fast mit Glocke) sehr starke Depressionen gehabt. Meine Kleine war zudem nach der Geburt ein absolutes Schreikind, ich war den ganzen Tag alleine, mein Mann war immer auf der Arbeit und Verwandte hab ich keine in der Naehe. Nach kurzer Zeit habe ich 24 kg verloren und konnte Nachts ueberhaupt nicht mehr schlafen.

Ich habe leider keine Therapie gemacht und weiß auch ueberhaupt nicht mehr wie ich aus diesem Supmf rausgekommen bin. Wie alt ist Deine Kleine. Irgendwann wird es besser, so mit 7-8 Monaten wurden die Tage allmaehlich leichter. Heute ist Nina 22 Monate alt und alles ist wieder im Lot.

Ich wuerde Dir raten Dir auf jeden Fall Hilfe zu holen, egal von wem, auf jeden Fall solltest Du ueber Diene Probleme mit jemandem reden.

Ich hoffe Dir geht es bald wieder besser.

Liebe Grueße

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1001Dank für deine liebe Antwort!
Jonas ist mittlerweile schon 15 Monate alt und es wird eher schlimmer als besser, obwohl er ein Goldschatz ist!

Ich dachte anfangs auch immer, dass es irgendwann besser wird, aber leider ist das nicht der Fall...

Die Psyche eines Menschens geht manchmal echt merkwürdige Wege....

Liebe Grüße
Mameha mit Jonas (01.05.2005)

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HI Mameha!

Also ne Kur hab ich net gemacht aber ich war auch wegen starker Depris nach der Geburt in Behandlung. Hab Tabletten genommen und kann auch sagen, auch wenns wie ne lange Zeit erscheint, das es bei mir nach 8 Monaten anfing besser zu werden und heute bis auf Ausnahmen wirklich gut läuft.
Melde dich wenn du magst über die VK.

Gruß Ela

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Hey Ela,
vielen Dank für deine Antwort, leider kann ich immer nur mittags reinschauen, drum melde ich mich erste heute!

Jonas ist nun schon 15 Monate alt und es wird eher schlimmer als besser!!! Aber ich werde mir Hilfe holen, hoffentlich vielleicht sogar mit einer Kur!!!

Ganz herzliche Grüße und alles Liebe#liebdrueck
Mameha

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Hallo Mameha,

kennst du die Seite www.schatten-und-licht.de?

Die ist echt super und hat mir viel geholfen.
Dort gibt es auch ein Mutter Kind Kur Forum.

Meine Frauenarzt hat mir damals die Mutter Kind Kur beantragt, ich denke dein Hausarzt kann das aber auch.

Leider war das damals viel zu früh für mich, war nur knapp 7 Tage dort und mein "Problem" wurde nicht wirklich behandelt oder ernst genommen. Da war meine kleine gerade 9 Monate alt.

Bist du in Psychologischer Behandlung?
Wenn du willst kannst du mich über meine Vistitenkarte kontaktieren.


LG

Kerstin und Lilli 4.11.2004

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Hallo Mameha!

Ich kann Dich gut verstehen. #liebdrueck
Mir ging es auch so. Ich dachte ich würde aus den Depressionen gar nicht mehr rauskommen.

Hatte einen KS mit Vollnarkose und konnte deswegen mein Kind nicht annhemen.
Das Stillen hat auch nicht geklappt und ich fühlt mich als ganz schlimme Rabenmutter.

Werder mein Kind konnte ich selber gebären und geschweige den dabei sein, noch es selber Ernähren.

Als ich aus der Narkose aufwachte, war da ein Baby im Bettchen dass fix und fertig angezogen war.
War das wirklich meins??? Es hätte ja irgendeins sein können.

Ich hatte schreckliche schmerzen, konnte kaum bei Bewusstsein bleiben. Erst die zweite Infusion half was, so dass ich wenigstens bei Bewusstsein bleiben konnte.
Vorher kippte ich immer wieder weg.

Erst am nächsten Tag konnte ich Laura sehen. Die Schwester kam und drückte mir Laura in die Hand ich sollte jetzt Stillen.
Ich war natürlich mit der Situation total überfordert.
Habe bei meiner Bettnachbrain geschaut wie das Stillen geht und wie sie das macht.

Tage lang wartete ich auf den Milcheinschuss. Aber der kam nicht.
Im Krankenhaus sagte man mir schon, dass ich zufüttern muss, weil Laura schon so viel abgenommen hat. :-(

Zu Hause hatte ich eine Hebamme die voll aufs Stillen aus war. Und die der Meinung ist ich müsste nicht zufüttern.
Ich bin fast duch gedreht. Laura hat immer geschrien, kaum geschlafen. Also habe ich ihr heimlich immer ein Flässchen gemacht und zur Hebamme immer gesagt dass ich sie Stille. Was anderes hätte sie auch nicht gedultet.
Ich habe zwar immer abgepumpt aber die Milch wurde nicht mehr. Nur immer ien paar Tropfen Vormilch. Also habe ich nach 7 Wochen das Stillen ganz gelassen und nach 2 Tagen war die Milch ganz weg.

Als wir dann zur U3 waren, wurde fest gestellt das Laura einen verrenkten Halswirbel hat und der Behandelt werden müsste.
Deswegen hat sie immer so geschrien... vor schmerzen #heul

Ach, ja im Krankenhaus wurde ihr auch noch das Zungenbändchen durchtrennt. Weil es viel zu kurz war...
ich habe #heul weil ich keine Gefühle für die kleine hatte.
Und es mir doch eigentlich sehr leid um MEIN Kind tun müsste. Es tat mir weil wegen dem Baby und dass ich nicht empfinden konnte.
Echt schlimm... ich habe im KH nur geweint.

Aufjedenfall waren wir dann beim Orthopäden und der hat zwei mal den Halswibel wieder eingerenkt.
Echt schlimm das mit an zu sehen. Da war das erste mal wo es mir um MEIN Kind leid tat. Ich wollte sie beschützen.
Also hat ich wenigstens schon etwas Gefühle für sie.

Dann wurde es immer besser.
Aber die geburt und alles drum herum konnte ich einfach nicht vergessen.
Jetzt in den letzten Wochen hatte ihc noch mit dem Stillen zu kämpfen.
Und es klingt vielleicht blöd... habe immer gesagt, stillen ist blöd und ich mach das nie wieder. Habe dann aber geträumt, dass ich plötzlich MIlch habe und Laura stille. Ich empfand es für wunderschön und nun kann ich mir gut vorstellen mein zweits Kind auch zu stillen.

Klar denke ich noch oft an den KS und wie Laura woll ausgehen hat wie sie aus meinem Bauch kam.
Ich wollte sie beschützen wenn sie geboren wird.
Sie in den Arm nehmen und ihr sagen das alles gut ist.
Aber das wurde nichts... Statt dessen mussten die Ärzte Überstunden machte. Kaiserschnitt war 5 Tage später geplant, aber der Mumu war schon 3cm auf.
Für den Arzt war es irgendein Kind das geboren wurde, für mich war es mein Sonnenschein, mein ein und alles. Das aufregendste was im leben passiert und ich konnte nicht für sie da sein.
Es tut mir auch heute noch leid. Aber inzwischen kann ich damit umgehen.
Es war eben so und jetzt versuche ich es umso besser zu machen.
Nimm sie einmal öffter in den Arm, sag ihr einmal öffter das ich sie liebe und gebe ihr soviele liebe wie ich nur kann.
Ich weis auch dass sie mich liebt und sie sich immer total freut wenn sie mich sieht :"Mamamama" und dann Quitscht sie immer ganz doll. :-)

Ich dachte wirklich, dass ich es nie verarbeiten kann.
Aber die Zeit hat die Wunden geheilt.
Narben werden leider immer bleiben, aber sie verblassen :-)

Alles liebe und gute!

Viele liebe Grüße,

Daniela

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Hallo,

auch ich leide seit Felix seiner Geburt vor 12 Monaten unter einer starken Wochenbettdepression. Hier wurde vorhin die Seite www.schatten-und.licht.de erwähnt. Die kann ich Dir nur empfehlen!!! Durch diese Seite habe ich meine jetzige Psychologin und eine Heilpraktikerin gefunden, die auf diesem Gebiet spezialisiert sind. Die beschäftigen sich seit 16 Jahren intensiv mit dem Thema und leiten auch Selbsthilfegruppen dazu. Ich bin erst im Dezember letzten Jahres auf diese Seite gestoßen. Vorher, von Juni bis Dezember, bin ich gar nicht bzw. falsch behandelt worden, von einer Psychologin, die sich auf diesem Gebiet nicht richtig auskannte. Deshalb ist es so wahnsinnig wichtig, die geeigneten Ärzte zu finden. Nicht jeder Psychologe hat Ahnung davon! Seit Dezember nehme ich jetzt zwei verschiedene Antidepressiva und gehe 1 x die Woche zu meiner Psychologin und bei Bedarf zu der Heilpraktikerin. Jetzt endlich, seit ein paar Wochen, geht es stetig bergauf mit mir! Das Jahr war echt die Hölle, dass wünsche ich niemanden. Also, geh ruhig mal auf die Seite und suche Therapeuten in Deiner Nähe dort heraus, die Liste gilt für sämtliche Städte in Deutschland. Je mehr Zeit ohne Behandlung vergeht, umso länger dauert der Heilungsprozess. Ach ja, als kleinen Trost: Wochenbettdepressionen sind zu 100% heilbar!!! Also, nicht verzweifeln.

Ganz liebe Grüße und viel Kraft

Claudia + Tim (13 Jahre) + Felix (12 Monate)

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Hallo Mameha,

nach der Geburt meiner Tochter (4125g, 56cm und KU 38cm), die übrigens auch mehrere Tage mit Tropf eingeleitet wurde, hatte ich auch starke Depressionen. Die Geburt habe ich unter wahnsinnigen Schmerzen hinter mich gebracht, da ich durch die ganzen künstlichen Hormone einen Wehensturm bekam. Ohne Pause und in 3,5 Stunden war die Kleine dann da. Bin sehr stark gerissen, wurde genäht und in den 2 Stunden habe ich meine Kleine gar nicht gesehen. Als sie zu mir kam, habe ich alles wie im Delirium erlebt. Es waren gar keine Gefühle in mir, für gar nichts. Habe versucht, Gefühle zu erzwingen. Aber es war, als ob ich Drogen genommen hätte. Das hat noch lange angehalten! Hinzu kam auch noch, dass sie ein Schreikind war, weil wir erst mit 2 Monaten festgestellt hatten, dass sie das Kopfgelenk verrenkt hatte. Nach dem Einrenken wurde es zwar etwas besser, aber dann hatte sie noch bis zum 5. Monat Koliken. Und richtig aufgehört hat es dann als sie Laufen konnte. Heute ist sie ein absoluter Sonnenschein und sowieso das Tollste was mir je passiert ist.
Ich fühle wirklich mit Dir und kann Dir nur sagen, dass es auf jeden Fall wieder alles gut wird bei Euch. Wochenbettdepressionen sind schlimm, aber können gut geheilt werden, die Zeit kommt einem endlos vor und die ganzen klugen Sprüche von den anderen wie z.B. "Da musst Du durch" kann man getrost vergessen. Die wissen nicht, wie man sich fühlt!! Und ich kann Dir nur sagen: Du bist nicht allein, und schon gar nicht eine schlechte Mutter oder sowas.
Und die Zeit wird mit den Kleinen auf jeden Fall immer schöner. Nachher willst Du sie auf keinen Fall mehr missen!!!

Liebe Grüsse Celia! Kopf hoch!