Hat mein Kind eine schlechte Bindung zu mir?

Hallo zusammen,

Ich habe dieses Unterforum mal gewählt, damit ich in schwarz schreiben kann..

Meine Tochter ist jetzt 14 Monate, sie ist sehr willensstark, sie ist oft wütend und trotzig, von Anfang an war sie etwas "schwieriger". Ein Schreikind, teils 10 Stunden am Tag geschrien, am Stück sogar 🙈 ich habe sie nie schreien lassen, habe immer mein bestes gegeben, viel unternommen um Hilfe zu bekommen, Osteopathie usw.
Aber aus irgendeinem Grund, hatte ich immer das Gefühl dass es nicht reicht. Sie hat teils so viel geschrien, dass ich manchmal gar nicht mehr wusste was sie eigentlich möchte. Irgendwie wurde ich nicht Herr der Lage und habe mich schon damals immer gefragt, ob das unserer Bindung schadet.
Leider habe ich natürlich auch gegooglet und oft gelesen das bei Schreikinder die Bindung manchmal nicht optimal ist, da ihre Bedürfnisse nicht vernünftig befriedigt werden..

Wie dem auch sei, heute kam es zu einer Situation, die mich grübeln lässt.

Ich muss dazu sagen, wenn sie sich weh tut, will sie eigentlich immer zu mir. Streckt direkt die Arme zu mir aus, auch bei meinem Mann und lässt sich erst von mir beruhigen (wenn sie alleine sind, klappt es aber auch einwandfrei bei meinem Mann).
Nun ist unsere Kleine gerade ziemlich erkältet. Ich habe ihr heute wieder diese Kochsalzlösung extra für Babys in die Nase getropft damit sie besser schlafen kann, natürlich stößt das immer auf absolute Gegenwehr und sie schreit dabei fürchterlich und wird wahnsinnig wütend. Danach habe ich sie auf den Arm genommen, sie drückte sich von mir weg und wollte runter. Hab sie dann runtergesetzt, sie ist dann weinend und schreiend durch die Gegend gelaufen. Habe mich dann auf den Boden zu ihr gesetzt, die Arme zu ihr ausgestreckt und wollte sie trösten. Sie hat sich wieder von mir weggedrückt und wütend und weinend weggelaufen und schüttelte dabei den Kopf. 🙈 Das hat mir so ziemlich mein Herz in zwei Stücke gerissen 😅🙈 Irgendwann habe ich sie trotzdem gepackt und getröstet, dann ging es auch wieder... Aber wie sie vor mir weglief... Das hat mich zum Grübeln gebracht.

Bitte seid ehrlich zu mir, wenn das ein schlechtes Zeichen ist, kann ich ja versuche daran zu arbeiten. Oder ist das noch im Rahmen des normalen, der typischen Bockigkeit, das Trotzen, ein Wutanfall?? 😅🙈. ..

Vieken Dank vorab 😅🙈

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Eeeeehm.... wenn dich das an eurer Bindung zögern lässt, dann viel Spaß in den kommenden zwei, drei Jahren ;-)

Alles okay, alles im Rahmen. Sie entdeckt, dass sie ein eigenständiger Mensch ist und dazu gehört auch die „Abnabelung“ von Mama. Mach dir keine Gedanken #liebdrueck

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Vielen Dank für deine Antwort 😁

Ja, ich glaube weil ich mir da von Anfang an Gedanken drüber mache, habe ich die Situation so bewertet, sonst hätte ich wahrscheinlich bloß mit den Schultern gezuckt 😅🙈

Das ist schön zu hören 😁

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Es werden noch viiiiiiele Phasen kommen, in denen Du an allem zweifelst, was so üblicherweise an romantischen Muttergeschichten bekannt ist. Trotzphase wird auch sehr interessant werden ;-) Noch ist es harmlos. Nimm nicht alles so schwer, es ist alles in Ordnung - mit Humor kommst Du weiter.
In der Pubertät, die locker auch mal fast 10 Jahre dauern kann, fragst Du Dich dann, ob das überhaupt Dein Kind ist, was da bei euch wohnt oder ob da ein Wesen vom anderen Stern in eurer Wohnung eine zufällige Bruchlandung gemacht hat.
Meine Enkelin ist bald 14 und ich bin am Dauervermitteln zwischen Mama und Tochter, die zudem auch noch extremes Papakind ist#schwitz Bindung? Beziehung? Was ist DAS denn? Aber glaub mir, die lieben sich alle und haben ganz sicher eine sehr enge Bindung.
LG Moni

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Ich würde diese Situation durchaus als normal bezeichnen, solange das bei euch nicht dauerzustand ist, dann ist ja alles gut.

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Also so kam es tatsächlich noch nie vor. Eigentlich kann ich sie immer gut trösten und sie sucht auch meinen Kontakt dann.
Heute Nacht ist sie auch schreiend aufgewacht, wegen der Erkältung, da wollte sie auch direkt auf meinen Arm, hat sich dann bei mir schnell beruhigt und ist auf meinen Arm wieder eingeschlafen. In solchen Momenten denke ich dann dass alles gut ist, wie gesagt, hab das immer so ein bisschen im Hinterkopf gehabt mit der Bindungsgeschichte. Ich weiß auch nicht wieso ich mich da so unter Druck setze..

Aber das Verhalten heute hat mich irgendwie erschrocken und traurig gemacht 😅 es ist aber auch mein erstes Kind und somit meine erste Trotzphase 😁 hätte ich nicht eh solche Bedenken mit der Bindung, hätte ich die Situation heute bestimmt gar nicht so bewertet.

Aber vielen Dank für deine schnelle Antwort 😊

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Du hast ihr diese ekligen Tropfen in die Nase gemacht. Das ist ja auch echt widerlich.
Da ist es doch kein Wunder, wenn sie dich wegdrückt und im Prinzip sauer auf dich ist.

Wenn mir jemand in den bauch boxt und dann im Anschluss versucht mich zu trösten, lasse ich das doch auch nicht zu.

Ich würde das ganze als Weiterentwicklung sehen, sie kann jetzt einfach mehr Zusammenhänge herstellen und reagiert dementsprechend. Das hat aber nicht mit Bindung zu tun, mach dir da mal keine Sorgen.

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Ahhh, mach dir da mal keine Gedanken. Das ist ganz normal. Sie war einfach wütend. Wenn ich wütend bin, möchte ich auch nicht, das mich jemand anfässt oder mit mir spricht. Ich denke, das ist bei den meisten so. Mach dir mal keine Sorgen. 😊

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Auch dir vielen Dank für deine Antwort, das beruhigt mich wahnsinnig 😁 und ja, da hast du wohl Recht. 😅🍀

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Mei, sie war halt wütend auf dich, interpretier da bitte nicht zu viel rein 🤷 Meine Tochter (25 Monate) ist strunzbeleidigt wenn ich ihr mit irgendwelchen ungeliebten hygienischen Maßnahmen auf die Pelle rücke - sie geht dann weg, setzt sich in irgendeine Ecke und guckt mich ewig lang nicht mal an. Da darf sie auch keiner anfassen oder trösten, bis sie ausgeschmollt hat 🙈 das zieht sie schon so durch seit sie 1,5 ist. Oder sie rennt zu Papa, versteckt sich bei ihm, umklammert seinen Arm und sagt hochdramatisch: “oh nein, Mama kommt“, wenn ich sie z.b. ins Bett bringen will 🤣 oder manchmal rennt sie mir nach und heult und schimpft “nein, Mund putze!!!! Nein Mama!!!“, bis wir uns wieder versöhnen 🤣
Also ich glaube, eure Bindung ist wundervoll wie sie eben ist und dass Kinder ab und an auf uns beleidigt sind, kann man leider nicht verhindern 🤷

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Vielen Dank für deine Antwort 😁

Ja, unsere ist jetzt 14 Monate, das war anscheinend das erste Mal (daher meine Bedenken) und wird sich jetzt wahrscheinlich immer mehr häufen 😂🙈 in ein paar Wochen, zucke ich dann wahrscheinlich nur noch mit den Schultern 😅

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Die anderen haben dir ja schon geschrieben, dass es ein normales Verhalten ist und nichts mit einer guten oder schlechten Bindung zu tun hat.

Ich glaube, dass es für die Zukunft wichtig sein wird, dass du mehr Selbstbewusstsein als Mama bekommst und nicht in jedem Verhalten deiner Tochter gleich einen Fehler bei dir suchst. Leider sind Kinder nun mal kleine Selbstoptimierer, die gerne versuchen das Maximum für sich rauszuholen und sie verstehen schnell welche Knöpfe sie dafür bei wem drücken müssen. Das machen sie auch nicht aus Boshaftigkeit oder so, sondern weil es halt funktioniert.
Ihr werdet noch ganz andere „Kämpfchen“ haben und da muss man als Mama dann eben auch mal entsprechend der vollen Trotzbreitseite standhalten können. Wenn man dann beim ersten „du bist doof“ innerlich zusammenbricht und alles in Frage stellt, könnte es tatsächlich schwer werden.

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Also meine Mutter hatte eine sehr traumatische Kindheit und das war für mich auch nicht leicht. Habe ich in trotz was blödes gesagt hat sie das "ernst" genommen. Einmal ist sie zusammengebrochen, ich war total überfordert...

Was ich damit sagen will: Deine Unsicherheit ist das einzige "Problem".
Du bist für sie da, du zeigst das auch... es kann 1000 Gründe haben warum deine Tochter trost ablehnt... Sei da, zeig das - fertig. Du hast alles richtig gemacht. Nimm ihr Verhalten nicht persönlich, Erwachsen wissen oft nicht was sie wollen, warum erwartet man das von einem so kleinen Kind. Besonders wenn vieles gleichzeitig da ist... Müdigkeit, Hunger, Zähne... dann ist bei uns auch die Hölle los, obwohl mein Kind als Baby nur gegessen und geschlafen und nie geweint hat. So sind Kleinkinder - sie müssen lernen sich und die Welt un sie herum zu verstehen.

Es wird wahrscheinlich auch Papa-Phasen geben und das ist okay, sei nicht traurig wenn es so kommt. Dein Kind wird merken, dass du traurig bist, wenn es zum Papa will, Kinder sind da super sensibel (ich war es auch als Kind).

So einen quatsch ala "[...] das bei Schreikinder die Bindung manchmal nicht optimal ist, da ihre Bedürfnisse nicht vernünftig befriedigt werden.. " kannst du auch gleich vergessen. Sowas kommt idR von Leuten die a. keine Ahnung haben und b. das Glück haben ein Pflegeleichtes Kind zu haben.
Ich habe von keiner Studie gehört die das belegen soll... Man weiß nicht warum manche Kinder viel schreien, man weiß es nicht. Wahrscheinlich Überforderung und Unzufriedenheit, sie können sich halt noch nicht selbst regulieren.

Das ist kein verdienst oder Leistung, wenn ein Kind nicht schreit. Mein Kind ist Pflegeleicht, das meiner Schwester nicht. Ich mache nichts besser, es ist einfach die Persönlichkeit (das sage ich mir). Babys sind auch nur Menschen, der eine ist ehrgeizig und will mehr und alles schneller als möglich, der andere Mensch ist genügsam und zufrieden und lässt alles auf sich zukommen. Ironischerweise bin ich sie unzufriedene und sie die Lockere von uns beiden 😅🤣

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Nimm es dir bitte nicht zu Herzen!!!
Mit unserer kleinen haben wir Ähnliches erlebt. Ein Schreibaby wie es im Buche steht. Ich weiß nur zu gut wie es ist, wenn Tagelang durchgebrüllt wird😭
Aber Bindung entsteht durch viel mehr, als nur Bedürfnisse befriedigen. Ich würde mir darüber wirklich überhaupt keine Gedanken machen. Du hast für deine kleine getan, was du konntest und das reicht vollkommen. Mach dich deswegen nicht verrückt.


Das Verhalten deiner kleinen scheint mir nach deiner Schilderung völlig normal!
Und ich weiß nicht, ob dich das nun aufmuntert oder eher das Gegenteil bewirkt, aber zieh dich warm an, die kleinen Mäuse können manchmal echt zu gemeinen kleinen Zwergen mutieren und wie Rumpelstilzchen wüten... hocken da um ihr Lagerfeuer in der Spielküche und singen auf einem Bein Hüpfend „heute beiß ich, morgen hau ich, übermorgen hol ich der Mama ihre Nerven“
Solche Situationen wird es immer mal wieder geben.
Kleine Kinder sind manchmal auch einfach Wutkopfe. Denk dir nichts dabei.
Kinder fangen auch an sich abzugrenzen. Bevorzugen mal Mama, mal wollen sie nur Papa und ab 14/15 wollen sie wohlmöglich keinen von beiden😭😭
Was meinst du wie sauer meine nach ihrer letzten Impfung auf mich gewesen ist😵 immerhin hab ich sie ja dorthin gebracht und zugelassen, dass man ihr „wehtut“ ich war drei Tage lang die böse Mama, die sie nicht mit dem A. Angeguckt hat.😂😂
Das muss man halt aussitzen und darf sich das nicht zu Herzen nehmen.
Einfacher gesagt als getan, ich weiß, aber Versuch das nicht überzubewerten.

Gruß Jule

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Hallo,

ich kann mich nur den anderen anschließen.
Du bist die beste Mama, die dein Kind nur bekommen konnte.
Und die wenigsten Kinder finden es toll, Medizin zu bekommen, gerade Zäpfchen und Nasentropfen verursachen eine extreme Gegenwehr.
Dein Kind hat noch nicht so viele Strategien an der Hand, also läuft es weg.

Ich persönlich habe es bald aufgegeben, dem Kind speziell Zäpfchen zu verabreichen, sofern es Alternativen gab und auch zweimal überlegt, ob es sein muss.

Bei der verstopften Nase war zum Beispiel Engelwurzbalsam sehr hilfreich.

Und du darfst dir ruhig ein wenig auf die Schulter klopfen, so ein kleines, willensstarkes Wesen in die Welt zu begleiten, erfordert auch viel Nervenstärke.

VG, midnatsol

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Klingt völlig normal. Allerdings würde ich das Kind nicht zwangströsten. Bzw. ich mache es nicht. Ich setze mich auf den Boden und biete mich und meine Arme an, ich frage auch nach, aber ich respektiere den Willen meiner Kinder. Irgendwann kommen die von allein und wollen getröstet werden, dann mache ich das.