Kind bei der Tagesmutter, ich arbeite nicht jeden Tag.

Hallo.

Mich beschäftigt heute ein Thema.
Kann auch sein, dass ich zu empfindlich bin...

Unsere Tagesmutter hat heute so eigenartige
Äußerungen gemacht, die mich irritiert haben.
Zur Vorgeschichte:
Letztes Jahr war ich sehr krank. Und im Anschluss noch psychisch angeschlagen. Ich musste ab Mitte September erstmal wieder in den Alltag allein mit forderndem Kleinkind zuhause und der Mann arbeitet bis 17:30 Uhr reinkommen. Das hat mir viel Kraft gekostet.
Seit November geht mein Sohn 30 Std / Woche zur Tagesmutter (Sie bietet nur dieses Modell an)
Sie wusste von meiner Situation und war damit total einverstanden, dass sie unser Kind betreut, auch wenn ich noch nicht wieder arbeiten gegangen bin. Als Unterstützung der Genesung und damit ich in Ruhe Zeit habe, mir wieder einen Job zu suchen sozusagen.
Seit März gehe wieder 20 Std/Woche arbeiten. Ich arbeite im Schichtdienst. Das heißt ich arbeite ca 10 Tage um Monat. 2 Wochenenden, teils an den Feiertagen.
Der Dienstplan ist sehr unregelmäßig. Unter der Woche arbeite ich diesen Monat zum Beispiel nur 5 Tage. Mein Sohn geht trotzdem Montag bis Freitag zu ihr. Ich nutze die Zeit für meine Arzttermine, Behörden, Haushalt, Einkauf aber auch selten mal Treffen mit Freunden. Manchmal lege ich mich auch wieder ins Bett, wenn ich ihn dort abgegeben habe weil ich die Nacht nicht gut geschlafen habe. Wenn ich nicht genug schlafe, bin ich ein paar Tage echt körperlich und psychisch erschöpft, merke ich gerade auch wieder. Sind immer so Phasen.

So mal zum Verständnis.

Heute morgen fragt mich die Tagesmutter wie es mir denn eigentlich so nach der Krankheit geht, ich würde auf sie ganz fit wirken. Fand ich nett. Hab ihr gesagt, dass es mir gut geht.
Beim Abholen, fragte sie dann im Beisein einer anderen Mutter, wie denn unser ARBEITStag so war. Hat sie noch nie gemacht.
Naja, die andere Mama arbeitet auch 20 Std aber 4 Tage die Woche. Sie sagte, sie musste Vertretung machen und so weiter... Ich sagte, ich hatte frei und hab die Zeit für Haushalt genutzt. Naja, da waren sie ganz neidisch.

So:
Meine Gedanken dazu:
Ich fühle mich gerade wie der letzte Mensch und die schlimmste Rabenmutter, mein Kind abzugeben, obwohl ich diese Woche zum Beispiel komplett frei habe. Sonst habe ich da noch nicht so doll drüber nachgedacht.
Ich habe diese Fragen von ihr heute sehr als Sticheleien empfunden.
Aber für sie hat das ja eigentlich keine Relevanz, ob ich frei habe oder nicht. Ich bezahle sie ja dafür, dass sie ihn betreut. Er kommt unter Kinder. Er ist gern mit anderen Kindern zusammen. Zuhause kann ich mich nicht den ganzen Tag so intensiv mit ihm beschäftigen, wie er es gern hätte. Dafür habe ich dann Zeit, wenn ich ihn abhole.

Sollte ich sie da mal drauf ansprechen, wie sie das gemeint hat und ob sie den Platz vielleicht für ein anderes Kind benötigt? Dazu muss ich noch sagen, dass ich eh schon bei ihr gekündigt habe weil mein Sohn im September in den Kindergarten kommt. Er geht nur noch bis Ende Juli zu ihr, im August hat sie 3 Wochen Urlaub, da lohnt sich das Bezahlen garnicht. War auch Ihre Idee, den August wegzulassen.
Ich weiß auch nicht. Ich kann ihn da jetzt irgendwie nicht mehr mit gutem Gewissen hinbringen. Dann hätte ich das Bedürfnis, ihr zu sagen, was ich den Vormittag vorhabe, damit ich ihn da mit einem Grund abgebe.
Ich kenne Kollegen, die genauso wenig arbeiten und auch noch weniger und ihre Kinder gehen auch in den Kindergarten/ Tagesmutter.

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Es kann sehr gut sein, dass sie das gar nicht mit Hintergedanken gemeint hat, sondern einfach wie gewöhnlich bei allen Müttern geplaudert hat. Deine Schuldgefühle solltest Du nicht auf sie projizieren und ausserdem sind sie wirklich total unnötig! Es geht sie null an, warum dein Kind betreut wird, es ist ihr Job, punkt.

Ich arbeite auch unregelmässig, oft auch abends oder am Wochenende. Ich geniesse die Zeit für mich (die auch schon selten ist), wenn ich mal nicht arbeiten muss und mein Kind geniesst die Gesellschaft der anderen Kindern. Mehr gibts da nicht zu sagen.

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Hallo du,

Ich finde es überhaupt nicht verwerflich, dass dein Kind da ist, wenn du frei hast. Du bist nicht nur Mutter, du brauchst auch Auszeiten! Daran ist absolut nix verwerfliches!
Zumal hast du ja auch eine ernstzunehmende Erkrankung!
Nicht jede*r Mensch hast dieselben Kapazitäten, was bestimmte Dinge angeht & das ist voll ok.
Wenn dein Kind nur noch bis September bei ihr ist, würd ich’s nicht mehr ansprechen, es sei denn, du hast kapazität, um dich noch mehr mit ihr zu beschäftigen.
Ich würd mich freuen, dass es nur noch bis September ist & dann tschüss.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft & die baldige Erkenntnis, dass es okay ist, sich Ruhe zu gönnen.

Außerdem arbeitest du jeden Tag, wenn du mit deinem Kind zusammen bist. Care arbeit.

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Ich finde das überhaupt nicht verwerflich! Meine Tochter ist 3 halbe Tage pro Woche bei einer Tagesmutter, und ich arbeite gar nicht, bzw nur im Nebenerwerb von zu Hause aus. Sie geht ja da nicht hin, nur damit ich arbeiten kann, sondern weil sie da Kontakt zu Gleichaltrigen hat, ganz viel Spaß und Förderung und eine tolle Vorbereitung auf den Kindergartenstart im Herbst.
Und ich finde, auch Mamas sollten das Recht auf Freizeit haben, erst recht, wenn noch eine Krankheitsgeschichte im Hintergrund ist.

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Hallo,

Ach weißt, ich werde das auch so machen und bin nicht krank. Ist doch super, dann könnt ihr die Zeit, die ihr dann zusammen habt doch richtig genießen. Und der Kleine hat einen geregelten Tagesablauf.
Wir arbeiten auch beide im Schichtdienst und ich auch an den Wochenenden. Ich finde für unser Kind wichtig, dass sie einen geregelten Tagesablauf hat und ich brauche auch mal Zeit für mich und für die Bude.
Klar, denken bestimmt viele, dass ich es mir einfach mache, aber ist dann so.

Ich würde sie nicht drauf ansprechen, ein Ohr rein, ein Ohr raus, evtl war das auch garnicht auf dich gemünzt, wenn ihr da mit mehreren wart.

LG jodi

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Da ich noch in Elternzeit bin, müsste ich die schlechteste Mutter der Welt sein :-p

Ich gebe meine Große (3J) auch für 25 Stunden in den Kindergarten und hätte theoretisch Zeit für 2 Kinder.

ABER es tut ihr SOOO gut im Kindergarten und sie geht gerne hin. Wieso dann nicht machen?
Die Kleine hat mal nur Mama Zeit und die Große hat Spaß.

Schieb dein schlechtes Gewissen auf Seite und bring dein Kind mit gutem Gewissen wieder hin. Ist ja eh nur noch für kurze Zeit.

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Leg nicht alles auf die Goldwaage und leg dir ein dickeres Fell zu.
Es werden noch viele Situationen kommen, wo es andere Mütter anders/ "besser" machen. Lass dich von sowas nicht verunsichern oder runterziehen.
Ich vermute, die TaMu hat es gar nicht böse gemeint.

Übrigens: ich arbeite "nur" an 4 Tagen. Trotzdem ist meine Tochter jeden Tag im Kindergarten.

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Entweder sie hat es nur höflich gemeint oder ihre Grenzen total überschritten.
Wenn jemand in Elternzeit oder Mitterschutz oder einfach so zu Hause ist aus welchem Grund auch immer, ist es vollkommen ok, wenn das Kind betreut ist.
Ich würde mich da weder erklären noch nachfragen und in eine rechtfertigende Haltung kommen.

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Jein, der Rechtsanspruch sagt du zwar einen Rechtsanpruch auf einen betreuungsplatz hast. Es gibt aber Urteil die sagen z. B 20 Stunden sind ausreichend pro Woche bei mehr Stunden musst du nachweisen das du Bedarf hast. Gerade wenn wenig Plätze vorhanden sind kann es sein das man je Landkreis Änderung der Arbeitszeiten oder bei krankheit mitteilen musst

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Echt ????
Wie berechnen die dann beste bei zum Beispiel Lehrern?
Liebe Grüße

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Bist du sicher, dass die Fragen so gemeint waren oder ob es nicht vllt einfach nur Smalltalk war?

Du bezahlst für die Leistung und dein Kind ist regelmäßig da. Ich kenne viele Erzieher und Tagesmütter denen es wichtig ist, dass Kinder regelmäßig kommen, um pädagogische Angebote planen zu können, um Rituale zu schaffen etc. Davon profitieren ja oft Kind und auch Erzieher. Da werden Eltern eher angesprochen, damit sie ihr Kind regelmäßig bringen.
Wie lang geht dein Kind denn täglich in die Betreuung?

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Du musst dich nicht rechtfertigen. Ich finde diese Nachfragen absolut UNMÖGLICH!

Vermutlich geht es dir psychisch besser, WEIL du Entlastung hast und eben nicht mehr auf Anschlag läufst.

Es zeigt eben, was für ein (trauriges) Bild und Erwartungen die Tagesmutter wohl an Frauen hat.

Ich würde es nicht mehr groß thematisieren und wenn möglich, nicht zu Herzen nehmen. Auf Sticheleien würde ich nicht mehr eingehen :)

Du brauchst kein schlechtes Gewissen haben und dich auch nicht für deine Tagespläne zu rechtfertigen ;)