Extreme Trotzphase HILFE 😭- verzweifelte Mutter

Hallo ihr Lieben
Ich fühle mich mit meinem knapp 2 Jahre alten Sohn manchmal total überfordert und bin am verzweifeln. Wenn wir in ein Einkaufszentrum gehen wehrt er sich bei jedem Befehl... nein nicht in den Einkaufswagen, nein nicht ins Auto, nein nicht in diese Richtung...er fängt an zu schreien, schlägt um sich herum und wenn ich ihn nicht irgendwie ablenke mit Handy, Ballon, Essen oder sonst etwas dann ist die Situation wirklich beschissen. Er wird unausstehlich. War heute wieder der Fall... fühle mich dann wie im mittelpunkt, alle starren mich an zum Teil genervt "die dumme hat ihr Kind nicht einmal im Griff"... ich versuche es zuerst immer mit schönem Ton zu erklären, aber vor Lauter Geschrei hört mein Sohn nicht einmal zu...es ist so unangenehm die Situation dass ich einfach keine Lust mehr habe mit ihm rauszugehen. Es muss alles nach seinem Willen sein... Gestern Nacht ist er um 2 Uhr aufgewacht und wollte spielen, trotz Erklärung dass jetzt Schlafenszeit ist, fing er an zu schreien brüllen und um sich zu schlagen.... habe ihn dann nach langem Wehren von 3-6 Uhr spielen lassen ( ich sass neben ihm) nur damit mein Mann schlafen kann vor der Arbeit... Fühle mich sehr traurig, es gibt mir das Gefühl als Mutter versagt zu haben und dass ich mein Kind nicht im Griff habe...auch im Einkaufszentrum wenn alle auf uns starren, würde ich am liebsten im Boden versinken... meine Mutterberatung sagt das ist normal...ich soll Grenzen setzen... aber wie geht ihr damit um? Ist es bei Euch auch so schlimm? Bitte um Tipps 😥 Danke!! ❣️

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Willkommen in der Autonomiephase! Das ist diese besondere, spannende Zeit, in der man selbst über sich sehr viel lernt 😉
Zum Beispiel, dass man unendlich viel Geduld haben kann (muss...), die Ohren bei KreischWutAnfällen selektiv taub werden können, dass einem die Umwelt total egal sein kann und - das Schönste an der Sache - sie auch vorbeigeht!!

Die Zeit ist wahnsinnig anstrengend. Sie wird dich noch häufiger an deine Grenzen bringen. Und du darfst dir eingestehen, überfordert zu sein.

1.: dein Kind macht das nicht, um dich zu ärgern. Er ist nicht persönlich gegen dich. Er lernt gerade, dass er einen eigenen Willen hat und testet, wie weit er diesen Durchsetzen kann. Wutanfälle und Schreien sind meist ein Zeichen von Überforderung des Kindes, weil er noch nicht mit dem "Nein" klarkommt.
Also nimm das nicht persönlich.

2.: die Öffentlichkeit kann dich mal. Einem Wutanfall immer nachzugeben ist keine Lösung, so lernt dein Kind nämlich nicht, mit Enttäuschung umzugehen. Steh es durch, lasse reden, unterstütze dein Kind in seinem "Trotzanfall" ("Ich weiß, du willst gerade XYZ, aber das geht jetzt nicht. Ich verstehe deinen Frust und Ärger.")
Dann muss dein Mann da eben auch mal durch nachts. Das sind halt die Schattenseiten des Eltern-Daseins.

3.: Kompromisse vorschlagen! Die werden kein Allheilmittel sein, aber dein Kind wird mit der Zeit lernen, dass auch Alternativen eine Lösung sind, und Wutanfälle können sich drastisch reduzieren.
("Wir können jetzt leider nicht mehr auf dem Spielplatz bleiben, aber zuhause können wir noch eine Runde XYZ.") Dabei aber konsequent bleiben!

4. Selbst Geduld beweisen. Und authentisch bleiben. Du darfst genervt sein, du darfst schlechte Laune haben, und du darfst das deinem Kind zeigen. So lernt es, dass Mama nicht perfekt ist, sondern auch nur ein Mensch, und versteht, dass sein Verhalten Konsequenzen und Einfluss auf andere Menschen hat. Wichtig hierbei: es ist immer das Verhalten, das nervt, es darf nicht das Kind an sich sein.


Unser Großer wird jetzt im Januar 3, und er kann mich an den Rand des Wahnsinns treiben. Aber ich sehe seit einer Woche, dass sich in seinem Kopf wahnsinnig viel getan hat und dass er viel einfacher zu handlen ist als noch vor einem Monat. Er akzeptiert schneller und mit deutlich weniger Murren, wenn er etwas tun soll das er nicht will und kann seinem Frust über Sprache viel besser ausdrücken. Es geht also wirklich vorbei, und es ist normal.
Alle, die sich denken, du hast dein Kind nicht unter Kontrolle, sehen ja nur diesen einen Ausschnitt. Und die sollten dir alle egal sekn.

Gute Nerven und liebe Grße!

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Noch eine Ergänzung! Wenn er schreit, lass ihn sich eben ausschreien. Er hört ja eh nichts, also nimm ihn in den Arm, wenn er das zulässt, und zeige ihm, dass du für ihn da bist. Das kostet gerade in der Öffentlichkeit Überwindung, tut ihm aber gut. Danach kannst du Alternativen anbieten, denn den Frust hat er ja schon mal abgeladen 😉

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Sehr sehr schön beschrieben:erklärt

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Hey,

unser Kleiner hat des Öfteren auch keine Ohren oder eben keine Lust das zu tun, was wir grade wollen. Er merkt eben, dass er als Individuum eine Wirkung entfalten kann.
Es ist anstrengend und auch manchmal nervig... aber es gehört dazu.

Zu deinem beschriebenen Beispiel: ich hätte nicht nachgegeben. Nacht ist Nacht und das Licht bleibt aus. Es kann gekuschelt werden etc, aber nachts Spielen gäbe es bei uns auch unter Geschrei nicht.
Manchmal muss man aushalten und kann dann später erklären warum etwas so ist etc.
Bleibe konsequent, auch wenn es manchmal weh tut im Herzen.

LG

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Da mein Mann Vollzeit arbeitet und ich nur Teilzeit habe ich aus Rücksicht nachgegeben und mit meinem Sohn gespielt...so konnte sich mein Mann wenigstens ausruhen... es fällt mir sehr schwer, werde es versuchen so gut es geht. Danke für den Tipp!

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Ja aber auf lange Sicht hast du damit nun mehr Stress. Es kann sein, dass dein Sohn das nächste Nacht wieder macht, da er ja weiß, wenn er keine Lust mehr auf schlafen hat und schreit, darf er spielen.
Ich würde da auch konsequent bleiben, auch wenn es für deinen Mann und dich dann eben mal eine Nacht keinen Schlaf bedeutet. Aber so lernt er eben, dass nachts nicht gespielt wird, auch nicht, wenn er schreit.

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Hallo liebe butterfly,

da hilft eigentlich nur konsequent und ruhig bleiben - auch wenn‘s viel Kraft kostet...

Dein Schatz macht sonst die Erfahrung, dass “Terror”😉 zum Erfolg führt.

Alles Gute!

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Ach ja, die Sache mit dem einkaufen hatten wir auch 2 Mal. Ich habe ihn dann einfach ab unter den Arm und einfach weiter gemacht als ob nichts wäre. Er hat natürlich noch mehr angefangen zu schreien und zu treten. Ich habe nicht nachgegeben. Er hat relativ schnell wieder aufgehört, die Leute haben überhaupt nicht komisch reagiert.
Ich wäre nicht mit aufgestanden. Nacht ist Nacht. Wenn mein Mann eine Nacht wenig schläft wird er es schon überleben...
Oder ihn zumindest alleine aufstehen lassen und gesagt, ich bin müde und möchte schlafen

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Hallo, ich habe 3 Kinder die jüngste ist 20 Monate und Herr Trotz des öfteren zu Besuch. Sagen wir mal so, beim dritten Kind achte ich im Grunde drauf das dass Kind sich nicht verletzt. Zuletzt lag sie beim Rewe mitten im Gang und brüllte. Naja was soll ich sagen, ich warte immer bis sie sich etwas beruhigt hat und dann kann man wieder mit ihr reden. Andere Leute sind mir egal. Über solche Menschen kann ich nur lächeln. Halt durch und nicht verzweifeln und schon mal drauf einstellen die Pubertät wird kommen und du wirst wieder einen Trotzkopf vor dir haben nur etwas größer. 🙂

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Hallo,

Verstehe ich, deshalb betrete ich mit meinen Kids gerade keinen Supermarkt oder ähnliches oder mache was sie wollen. Ist normal in dem alter denke ich. Grenzen setze ich nur die absolut notwendigen. 3std nachts spielen geht gar nicht, aber kommt wahrscheinlich vor, wenn man Pech hat, vielleicht ein Schub oder zu viel tagesschlaf. Durchhalten!es wird besser bzw anders.. Alles Gute!

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Ach so, ja, und peinlich ist mir nix, ich gehe nur nicht mit den Kindern ei kaufen weil ich ihnen diese wutanfaelle nicht zumuten will, da das ja zwangsläufig aus der ueberforderung resultiert, also lieber an die frische Luft, Spielplatz etc, da ist Ruhe, oder spielgruppe, Kindercafe?

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Das trotzen ist normal er hat seinen willen entdeckt und testet seine Grenzen aus . Ja das kann anstrengend sein aber es geht auch wieder vorbei da hilft nur Nerven bewahren , Geduld und konsequent sein . Dann schreit und bockt er eben was andere Leute denken sollte dir egal sein wenn du einkaufen musst dann muss er eben im Einkaufswagen sitzen das er das grade doof findet ist dann so du wirst sicher keine Stunden einkaufen . Erklären bringt bei einem Trotzanfall nicht viel in dem Moment sind sie sowieso nicht ansprechbar . Nachts 3 Stunden mit dem Kind spielen wär mir im Traum nicht eingefallen bei mir wär er im Bett geblieben und das Licht schön ausgeblieben nachts wird geschlafen und nicht gespielt ich hätte ihm etwas zu trinken (Wasser ) angeboten und versucht mich kurz neben ihn zu setzen/legen in der Hoffnung das er wieder einschläft zur Not hätte er halt weiter gebockt und geschrieen aber spielen hätte es nicht gegeben. Damit machst du es auch nicht besser oder einfacher im Gegenteil was wenn er heute Nacht wieder spielen will ? Es hat schließlich schon einmal geklappt vermutlich versucht er beim nächsten Mal nur noch energischer seinen Willen durchzusetzen . Lieber konsequent bleiben und ein oder zwei schlechte Nächte haben anstatt nur der vermeintlichen Ruhe wegen einknicken und viele solcher Nächte zu haben .