Kind 3 spricht kaum 😪

Hallo und guten Abend

mein Sohn ist 3 Jahre alt geworden und er spricht kaum.... er sagt Mama Papa Auto kann bis 10.zählen ein paar Tiere nennen . auch zb kann er zum Hund wauwau sagen oder zu Katze miau Kuh muh Ente wakwak... er kann fast alle Farben.. aber keine Sätze bilden... ausser Papa oder mama ist weg , wo ist papa/Mama. er sagt auch mama ich liebe dich ... die Sätze die er bildet sagt er auf seiner Muttersprache. aber mehr ist da nichts.... seine Motorik ist super ... seine Ohren auch waren schon beim HNO...
der kinder Arzt hat uns empfohlen zur pädaudiologie zu gehen der Termin ist erst im Mai... Logo Therapie ist wohl erst ab 4 ...

machen uns Grosse sorgen und es tut mir als Mama sehr weh wenn ich Kinder sehe die im selben alter sind und schon sprechen..

gibt's hier vielleicht jemand der mir mut machen kann ???

haben eure kinder vielleicht schon sogar nach dem 3. Geburtstag oder noch später angefangen zu sprechen ohne Behandlung?? von heute auf morgen???

LG

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Schau mal 2 Posts unter dir geht es ums selbe Thema, da habe u.a. ich ausführlich geschrieben (kenne eure Problematik zu gut).
Wenn du noch Fragen hast, gerne per PN.

Ach ja, Logo ist nicht erst ab 4.

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Mein Sohn ist ein ähnlicher Fall. Aber, der Grund war hier dass er zwischen dem 22 Monat und 2,5 Jahre alt ständig mittlelohrenentzündung hatte... mal eine Seite, dann die andere, dann beide ... am Ende Trommelfellriss und laufendes Ohr bis zu 6 Monaten. Da warf ihn zurück... bzw. Er bleib sprachlich einfach stehen.
Es ging erst kurz nach dem dritten Geburtstag langsam los. Ab 3,5 ging dann die Logo los. Da hatte er aber schon etwas Wortschatz. Die Logo sagte auch, das man das Kind das sprechen nicht bei Bringt wenn es das noch nicht kann. Da wäre dann der erste Ansatz ergo und dann Logo.
Wichtig ist das die Ohren und warnehmung stimmen. Also hörtest und pädaulogie sind deine nächsten schritte. Wenn da soweit alles in Ordnung ist und es auf eine ses hinaus läuft geht es zur Logo und ggf. Auch zur ergo. Aber keine Angst. Dein Kind ist nicht dumm oder behindert. Es wird aufholen und auch wenn vielleicht später kein Germanist draus wird, sondern eher ein Logiker... so what.

Mein Sohn ist jetzt 6 und auf den sprachStand aller 6-jährigen Jungs. Er macht aber trotzdem noch Logo, da er oft bei Aufregung bei langen Wörtern die Silben vertauscht. Insofern wird er sicherlich da immer eine kleine Baustelle haben. Dafür ist er ein sehr sportlicher und agiler und wissbegieriger junge.

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Moin,

ich würde Euch empfehlen bei einer Logopädin eine Anamnese machen zu lassen wenn bei der Pädaudiologie nix rauskommt.
Entscheidend für die Aussage ab wann Therapie "wohl" sinnvoll wäre ist einzig und alleine die Frage WARUM spricht ein Kind nicht! Hat es Probleme mit dem Sprachverständnis, hapert es in der Wortfindung oder ist die Sprachproduktion gestört? Hat es eine gute Mundmotorik und eine gute auditive Wahrnehmung? Erst wenn ein Experte das festgestellt hat macht es Sinn darüber zu reden wann was Sinn macht.

Wir waren mit unserem Kleinen seit er 2 Jahre ist halbjährlich bei einer Logopädin die uns Tipps gegeben hat wie wir die Mundmotorik üben können, und seit er 3,5 Jahre ist geht er zur Logopädie. Sein Wortverständnis ist dabei weit über Durchschnitt, also mit "viel lesen und Singen" was der Volksmund einem ja immer so unterschwellig unterstellt ist es nicht getan. Wir lesen und Singen viel und das erkennt das SPZ auch immer klar an den Tests, "helfen" tut es uns aber nicht.

Ich finde man solle eher bald anfangen, die "Behandlung" ist in eine tollle Spielstunde für die Kids verpackt, ich hab unseren Lütten da oft genug weinend rausgetragen weil er nicht einsehen wollte dass nach 45 Minuten "schon" Schluss ist. Unsere Logopädin baut Rollenspiele und Gesellschaftsspiele immer um damit sie einen therapeutischen Erfolg hat, wir können so auch zu Hause immer viel machen. Ich finde man merkt schon dass sowohl die kognitive, als auch die sozial-emotionale Entwicklung mit der Sprache steht und fällt. Viele sagen man solle abwarten, ich sehe es ehrlich nicht so. Verrückt machen: Nein, gelassen Handeln: Ja. Kinder sollten die Fragen stellen können die sie stellen wollen, die Spiele mitspielen dürfen die sie wollen und die auch für ihre Entwicklung wichtig sind. auf den ersten Blick spielt ein SEV-Kind dann halt viel mit jüngeren, auf den zweiten Blick ist aber auch das Spielverhalten und damit auch teilweise die kognitiven Fähigkeiten damit auf dem Stand der jüngeren Kinder. Auch deswegen bin ich froh dass wir so bald zur Logo gegangen sind, da unsere Therapeutin auch diese Aspekte im Blick hatte und uns auch da mit hilfreichen Tipps zur Seite stand.

Also Mut mache im Sinne von "Wird schon von allein werden" kann ich Dir leider nicht, aber Mut machen in der "Behandlung" nix Schlimmes zu sehen! Die Stunden machen ihm Spaß und sind auch gerade in den "Coronaferien" mit das was ihm am meisten fehlt. Ich finde es schön mit einem Kind sowas als Team erarbeiten zu können, ich finde es schweißt zusammen wenn man etwas gemeinsam erreicht und es einem nicht einfach in den Schoß fällt. Wir haben inzwischen einen neuen Schrank gebraucht für all die Spiele die er inzwischen hat und man merkt auch laut Erziehern starkt dass er eben viel durch Spiele gefördert wird, so lernen sie nebenbei noch viele andere nützliche Sachen.

Schämen muss man sich nicht, wir haben ja (er ist Extremfrühchen, daher immer wieder Baustellen und Therapien) viel Kontakt zu anderen Eltern und Kindern, und für mich sind inzwischen Kinder die "irgendwo einen Schubser brauchen" normal. Und ich sehe auch bei vielen "tollen" Kindern in meinem Umfeld die von ihren Eltern über den grünen Klee geblobt werden Dinge bei denen ich mir denke "ok, aber DAS würde ich echt noch mal angehen". Die einen können sich gerade mal geradeaus bewegen ohne umzufallen, die anderen sind emotional nicht soweit entwickelt wie es sein "sollte", die nächsten können sich nicht konzentrieren und nicht still sitzen .... Im Prinzip hat jedes Kind Baustellen, manchen haben halt "Pech" und sie fallen ins Gewicht weil es für die momentane Entwicklung eben wichtig ist, andere eigentlich noch mehr Pech (gerade Aufmerksamkeit/ stillsitzen) weil ihnen die Probleme erst später auf die Füsse fallen werden wenn sie nicht mehr so einfach förderbar sind, und andere wieder einfach Glück weil sich ihre Baustelle rausgewachsen hat bis sie wichtig wäre oder sie einen Weg finden bei dem es gar nicht auffällt. Oder es sind Probleme die gesellschaftlich nicht so "auffallen". Ein Kind das motorisch Probleme hat ... solang es laufen kann und vielleicht gelernt hat Rad zu fahren, hat genauso ein Defizit wie ein sprachentwicklungsverzögertes Kind, das wird aber als "ist halt ein Tollpatsch, gewinnt keine Olympiade aber wer will das schon" lächelnd von allen abgetan. Das bekommt die Quittung dann im Erwachsenenalter wenn es berufsunfähig ist weil der Körper nicht mehr mitmacht, aber niemand kommt da dann drauf zu sagen "hatte ja schon immer ein Defizit, hätte man mal besser gefördert".

Also keine Angst, jedes Kind hat Schwächen, und meist ist mit guter Förderung viel zu erreichen, oft merkt man im Nachhinein nichtmal das "was war".
Alles gute Euch!

Alles Gute Euch